Ich lache mich kaputt! :-)))
Volker Marschhausen (eigentlich ein Standard Latein Turniertänzer) klärt auf... Und für ihn gibt es nicht etwa den klassischen Tango, sondern um gleich klar zu machen, wes Geistes Kind er ist, heißt der bei ihm
"Retro Tango'.
Und Katje Dünnebacke findet "Neo-Tango" "cool" und weiß: Traditionalisten ist der Neo Tango ein Dorn im Auge.
Aber aufhalten lassen sie sich davon nicht!
Es erübrigt sich eigentlich jede weitere Diskussion dazu, denn unterschiedliche Meinungen sind immer erlaubt!
Nur eine klitzekleine Frage hätte ich:
Wenn sie sich doch nicht aufhalten lassen und die "Queer-Szene" der Schwulen und Lesben sie auch noch unterstützt, Arte-Redakteurinnen journalistisch Stimmung machen und Dozenten der Hochschule für Kunst und Design den pseudowissenschaftlichen Unterbau liefern...
Wie kommt es dann eigentlich, dass es in ganz Buenos Aires unter geschätzt >100 Milongas nur 2 (in Worten : zwei!) Neo-Milongas existieren und es ansonsten ÜBERALL verpönt ist, "Neo" zu tanzen und wer es dennoch versucht regelmäßig hinaus komplimentiert wird! Komisch, oder?
In Europa gibt es nirgends eine nennenswerte "Neo-Szene", abgesehen von Deutschland, wo sie stark rückläufig ist, auch wenn sie in einzelnen Studios und Milongas stark vertreten ist.
Im deutschen Gesamtvergleich ist die "Neo-Szene" dennoch nach absoluten Zahlen eine Randerscheinung.
Und in Hamburg kann man das auch im Mikrokosmos verfolgen.
Vor ca. 8 Jahren wurde ein REINES Neo-Studio eröffnet:
Tango Matrix mit den Hauptlehrern Daniel und Christine.
Das war DER BRINGER seinerzeit. Alle Welt war fasziniert und die Milongas, wie die Kurse, waren wirklich brechend voll!
Es wurde ca. 70% "Neo-", 20% "Non-" und 10% klassischer Tango aufgelegt. Man musste sogar Rapmusik ertragen! Ich habe das selbst erlebt.
Auf der Tanzfläche herrschte das "Gesetz des Schlechteren" und sogar der Tanzlehrer, mit welchem ich mehrfach in einem Tanz (!) zusammenstieß, obwohl ich sehr defensiv tanze, erklärte mir, dass man "Tanzrichtung nicht mehr brauche. Das sei "früher" gewesen...
Nach ca. 2 Jahren wurden die Milongas sukzessive leerer und leerer und die Kurse ebenfalls...
Der Anteil an klassischem Tango wurde interessanterweise auf ca. 40% verändert, weil die Leute "Neo" nicht mehr hören mochten und sich sehr viele darüber beklagten. Dieser Prozess ging sukzessive weiter... Heute sind sie in dem Studio wieder bei ca. 85% klassischer Tangomusik angekommen. Und siehe da: Die Milongas sind wieder voller!
KEINE ANDERE Milonga in Hamburg (immerhin mit Abstand die zweitgrößte Tangoszene Deutschlands, nach Berlin)
legt überhaupt nur ein einziges Neo-Stück in Milongas auf!
Sagt uns das etwas! Was sagt uns das?
Könnte es vielleicht sein, dass hier zwei Menschen ihre Wünsche mit der Realität verwechseln? Ist es möglich, dass Volker Marschhausen und Frau Dünnebacke absolut auf dem Holzweg sind?
Ich bin davon fest überzeugt! Und ich bin bereit mit jedem eine Wette einzugehen, dass in 10 Jahren noch viel weniger von dem was man "Neo-Tango" nennt existent sein wird. Wenn das überhaupt noch irgendwo wirklich unterrichtet wird...