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Tango Argentino & Nuevo
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Tango Argentino und "Neo-", "Elektro-", "Non-" usw. Tangos

*******gedy Frau
1.370 Beiträge
verteufeln
der unversöhnliche ton in den texten "der alten hasen" ist unübersehbar (das meinte Existentmale wohl mit "lauthals maulen")

das böse neo - das wundervolle alte
neo-tänzer sind berüchtigte rüpel, die über die tanzflächen panzern - tradionelle fühlen die musik und werden regelrecht von der tanzfläche getreten
schädigende und geschädigte (puhh - das ist hart)

hallo? gruppendiskriminierung?
auch wenn es "ganz klar nicht um mich geht": als newbie mit tendenz zu neuer musik fühle ich mich "in nen sack gesteckt und verdroschen"
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
@MissTragedy
Das tut mir sehr leid für Dich, denn darum ging es nie und geht es nicht!

Allerdings darfst und sollst Du, wie jedes andere Mitglied auch, hier Deine Meinung offen sagen dürfen. Dafür stehen wir Moderatoren ein! Prima, oder? *zwinker*

Allerdings gilt das, wie gesagt für Jeden. Also auch für uns Moderatoren.

Diese, Deine, Interpretation der sehr klar formulierten Aussage von Existentmale:

verteufeln
der unversöhnliche ton in den texten "der alten hasen" ist unübersehbar (das meinte Existentmale wohl mit "lauthals maulen")

halte ich allerdings für völlig unzutreffend!

Es geht in seiner Aussage ganz deutlich um Tangotänzer, in diesem Fall "Beschädigte", welche "lauthals maulen", nachdem sie potenziell Grund dazu hatten. (Oder auch nicht, je nach Sichtweise)

Nochmal seine Aussage zur Erinnerung:
"Die Beschädigten" motzen m.E. zu oft nur lauthals rum. Sandkastengehabe!

Und Existentmale beweist immer wieder, dass er sehr gut zu formulieren versteht. *ja*

Nebenbei erwähnt:

Auch Promisc und ich waren verblüfft darüber, dass wir zeitgleich und ohne irgendeine Kommunikation miteinander, oder gar Absprache, inhaltlich identisch Stellung bezogen haben. Hat uns aber gefreut. Zeigt es doch die ähnliche Sichtweise...

Und zu guter letzt möchte ich doch noch sagen, dass ich unterschiedliche Auffassungen absolut in Ordnung finde. Selbstredend auch die faire und freundliche Auseinandersetzung darum.
Es gab keine Beleidigungen oder "Gruppendiskriminierung".

Und deshalb denke ich, dass auch Du das aushalten können mußt.
********male Mann
637 Beiträge
Danke zHart für die Blumen! Nun, da ich kein Tanguero mehr bin, oder nie war (man weiß es ja nicht so genau), besänftigt das Lob zu meinen Formulierungskünsten meine geschundene, rüpelhafte und arrogante Seele.
Andererseits wird darüber gerätselt, wie ich das eine oder andere gemeint haben könnte. War ich also doch nicht präzise genug. Mist! Ist aber auch nicht mehr wichtig, denn die Meinungen sind gebildet und die Fronten verhärtet.

Schmunzeln musste ich bei MissTragedy's Interpretation des "lauthals maulen", denn das was Sie beschreibt, ist es, was oft beim Empfänger ankommt.

promisc hat IMHO mein erstes Posting nicht wirklich verstanden. Er pickt sich einzelne Worte raus, setzt sie neu aneinander und ist dabei ein bisschen unterschwellig aufziehend. Dann setzt er nach und meint "ich habe es im Guten versucht".
Ich mag kein Fingerpointing, aber das empfinde ich als manipulativ.
Daher ziehe ich die von ihm angereichte Jacke nicht an. Wer mich persönlich kennt, würde ihm ins Gesicht lachen.

Euch noch viel Spaß in diesem Thread. Das Pferd das wir hier eigentlich treten ist längst tot. Wir sollten absteigen.
Neuling...
Gerade erst dabei den Tango Argentino zu lernen, kann ich mir nicht vorstellen, das zu anderer Musik als zum klassischen Tango zu tun. Die Musik ansich ist der Grund, warum ich damit begann, die höre ich auch zu Hause zum Relaxen, beim Lesen, an einem gemütlichen Abend.....
Der Grund, warum manche Leute auch zu anderer Musik Tango Argentino tanzen liegt wahrscheinlich daran, WO bzw. BEI WEM sie es gelernt haben. Was ich bei youtube schon an Videos gesehen habe von Tanzschulen" die das dort präsentieren.... Katastrophe !
Ich hatte das große Glück gleich an den Richtigen zu geraten, einen, der es wirklich auch in Argentinien erlernt hat und es nun seit 18 Jahren auf dem Parkett auslebt. In seinen Kursen und Workshops gibt es keine andere Musik als den echten, alten Tango !

Um Ullis Frage zu beantworten....
Ja, es gibt eine Möglichkeit mit einem Tanz, mit nur wenigen Schritten, zu sehr unterschiedlicher Musik zu tanzen.
Ich liebe u.a. auch die lateinamerikanische und afrikanische Musik. Auf vielen Reisen nach Mexiko und Süd Afrika fühlte ich mich immer sofort wohl, wenn ich die Ausgelassenheit der Menschen dort sah, sie tanzen sogar am Tag auf der Straße, wenn ihnen danach ist. Das ist einfach Lebensfreude und Rhythmus, das steckt an ! Ich habe mich gerne dazugesellt und obwohl die Mentalität der Menschen, deren Kultur und Musik sich sehr unterscheidet, mit dem BACHATA kommt man überall zurecht. Das finde ich "kulturell übergreifend" , das ist einfach nur pure Lust zu tanzen und wenn man etwas Gefühl für Rhythmus hat, klappt das auch überall.
Der Bachata ist übrigens auch an vielen Abenden zu Hause "mein Fitnessprogramm", die Musik ist toll, das macht richtig Spass und kann u.U. auch recht schweißtreibend sein....

Bis vor etwa 1 Jahr habe ich Line Dance getanzt ..... das hat mit reiner Cowboy- und Westernmusik auch überhaupt nichts zu tun, das wird auf der ganzen Welt getanzt, das können sogar die Chinesen (sieht nur bischen komisch aus *smile* . Da hat allerdings jeder Musiktitel eine eigene Choreografie (ca. 68 und mehr Counts ... Schrittfolgen), die muss man auswendig lernen. Bei unseren öffentlichen Auftritten musste man schon beim 3. Takt des Titels wissen, was zu tanzen ist ! Auch das ist eine Tanzart die kulturell - und länderübergreifend ist. Allerdings geht das auf Dauer auf die Knie und den Rücken, ist sehr anstrengend... darum habe ich aufgehört.

Für mich gilt, bitte TANGO ARGENTINO nur zur Tangomusik, anders würde ich mich nicht wohlfühlen und dann hätte ich auch nicht begonnen es zu lernen !
Da es aber auch um`s Wohlfühlen geht, muss das Jeder für sich selbst entscheiden. Ich maße mir nicht an ein Urteil drüber zu fällen, Jeder nach seiner Fasson..... verstehen tue ich es aber nicht.
LG,
charminglove
Falsche Frage
Zugestandenermaßen habe ich dann doch aufgehört alle Beiträge durchzugehen. Daher will ich zunächst mal auf die Eingansfrage eingehen:

"Was in aller Welt, treibt Menschen dazu, eine ganz spezifische Tanzkultur zu erlernen, um selbige danach mit völlig artfremder (das trifft ja zumindest auf "NON-Tangos zu) Musik vermischen zu wollen?"

Ich finde die ganze Fragestellung auf den Kopf gestellt. Es klingt so, als wäre der Tanz zuerst gewesen. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Tango ist vor allem ein Musikstil, interpretiert und entwickelt von Musikern, also Künstlern. Künstler lieben es alte Regeln und Konventionen über den Haufen zu werfen, und Dinge miteinander zu vermengen die eigentlich nichts miteinander gemein hatten. Schon mal Kindern beim Spielen zugesehen? Die machen nichts anderes, reißen Dinge aus ihrem ursprünglichen Kontext und verleihen ihnen einen neuen Sinn. Unsere ganze Kultur basiert auf solchen Prozessen, ja ich würde sagen, Leben überhaupt. Und für eine Einwandererkultur wie jene Argentiniens gilt dies erst recht. Wenn Tango-Musiker fremde Einflüsse aufnehmen hat dies natürlich auch Konsequenzen für den Tanz. Der Tanz wandelt sich ebenso wie die Musik, was neue Möglichkeiten eröffnet, zu denen gehören kann, dass er sich, wie die Tango-Musik selbst, auch anderen Musikarten öffnet.

Gut, diese Feststellung alleine wird nicht beantworten, warum man den Tanz Tango-Argentino nicht rein dem Tango vom Río de la Plata vorbehält, sozusagen als historischen Tanz zu historischer Musik. Der wieder en vogue gekommene Swing wird ja auch nur auf Swing getanzt. Das nehme ich zumindest an. Vielleicht hat es damit zu tun, dass tatsächlich nicht sehr viel bekannt ist über Tango-Kultur. Dies ist ein weiterer Punkt, den ich problematisch finde an der Fragestellung. Eine ernsthafte wissenschaftliche Auseinandesetzung mit Tango gibt es noch nicht sehr lange. Und die Wissenschaft ist hier mit dem Problem konfrontiert, dass die Quellenlage sehr dünn ist. Zunächst war Tango eine reine Unterhaltungsmusik, also etwas eher profanes. Dann kam die Militär-Diktatur. Das notwendige Wissen zur Wiederbelebung des Tanzes speiste sich danach vermutlich aus den Kenntnissen alter Hasen, aber von einer breiten dynamischen Bewegung, kann nicht wirklich die Rede sein. Im Gegensatz zu nordamerikanischen oder europäischen Tänzen, ist der Tango früherer Jahre filmisch nicht nennenswert dokumentiert. Ich denke, jeder der tanzt, wird unterschreiben, wie schwierig es ist einen Tanz nur in Worten zu erläutern.

Lange Rede kurzer Sinn: da zwischen heute und der großen Zeit des Tango Argentino gewissermaßen ein dunkles Zeitalter existierte, ist die "spezifische Tanzkultur", von der hier die Rede ist, eher das allgemeine Bild einer Tanzkultur. Und Bilder werden meist recht individuell und subjektiv verwertet. Dass Argentinier dieses Bild so ganz anders interpretiert sehen wollen als Mitteleuropäer wundert mich wenig, ebensowenig, dass es eine Diskrepanz zwischen verschiedenen Generationen gibt. Wer aber meint, er wüsste wie die Tango-Kultur des früheren 20. Jahrhunderts aussah, steht auf Glatteis. Ganz so wie jemand, der mittelalterliches Leben simuliert, ohne zu realisieren, dass seine Kenntnisse über diese Zeit auf Relikte und Handschriften zurückgehen.

Die Antwort, auf die Frage, warum Leute Tango Argentino nicht nur auf Tango-Musik tanzen, kann man aber eigentlich in zwei Worten zusammenfassen: Es funktioniert.
Die meisten Gesellschaftstänze sind nicht so flexibel, sondern haben Muster, aus denen man nicht so gut ausbrechen kann. Den Eindruck gewann ich zumindest nach mehreren Tanz-Kursen zum klassischen Gesellschaftstanz. Die Begeisterung für den Tango kam für mich nicht über die Musik, sondern in der Tat durch den Tanz selbst. Und zwar sofort. Er ermöglichte mir Dinge, die ich sonst nicht vorfand beim Tanzen. Z.B. mit einer anderen Person zu tanzen, und mich dennoch ähnlich frei zu fühlen wie beim alleinigen Tanzen. Wenn man alleine tanzen möchte, macht man dies für gewöhnlich in der Disco, oder ähnlichem, wo die Musik meist schnell, laut und sehr Beat-lastig ist. Die Möglichkeit auf langsame Musik zu tanzen, mich langsam zu bewegen und mir Zeit zu lassen fand ich erst beim Tango. Trotzdem möchte ich nicht auf die musikalische Vielfalt verzichten, die meinen Musik-Geschmack ausmacht.

Weiterhin spielt sicher eine Rolle, welchen Hintergrund viele Leute haben, die sich heutzutage professionell mit Tango Argentino befassen. Ehemals waren gute Tango-Lehrer wahrscheinlich in erster Linie gute Tango-Tänzer. Heute findet man etliche Lehrer, die sich noch mit diversen anderen Dingen befassen, wie Yoga, Kampfsport, andere Tänze, Feldenkreis, und, und, und. Dieser Blick über den tänzerischen Tellerrand hinaus bringt neue Einflüsse mit sich, und häufig auch bessere Kenntnisse des menschlichen Bewegungsapparates. Entsprechend findet man etliche Lehrer, für die Tradition nicht mehr der entscheidendste Maßstab ist, sondern der menschliche Körper mit seinen natürlichen Bewegungsabläufen. Daraus ergeben sich Stilrichtungen, die sich in modernen Musik-Stücken anders ausleben lassen, aber sie stehen immer noch im Tango-Kontext. So verwundert es wenig, dass sich auch Pina Bausch für Tango begeisterte.
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
Falsche Frage? Soso...
Lieber Gluecksjaeger,

ich habe Deinen Beitrag aufmerksam gelesen und doch schon sehr schnell die Stirn kraus gezogen.

Warum? Weil Du leider fast gänzlich von falschen Annahmen ausgehst!

Mich würde mal interessieren, woher Du Deine Meinung speist, denn das hier:

"Vielleicht hat es damit zu tun, dass tatsächlich nicht sehr viel bekannt ist über Tango-Kultur. Dies ist ein weiterer Punkt, den ich problematisch finde an der Fragestellung. Eine ernsthafte wissenschaftliche Auseinandesetzung mit Tango gibt es noch nicht sehr lange. Und die Wissenschaft ist hier mit dem Problem konfrontiert, dass die Quellenlage sehr dünn ist.


ist leider ziemlich falsch! Und das gleich in mehrerer Hinsicht.

Die Quellenlage ist alles andere als "dünn" und es ist ganz im Gegenteil nicht nur sehr viel, sondern fast alles über Entstehung und Entwicklung des Tangos bekannt. *ja*

Schon zu Anfang des "Tango-Booms" in Europa, wurde dies 1982 vom Künstlerhaus Bethanien, in Berlin, in einer wahrhaft beeindruckenden Weise dokumentiert!

Die Ausstellung hieß schlicht "Tango" und war verbunden mit einer Rauminstallation "Tango Palast".
Das hervorragende und sehr beliebte Buch dazu "Melancholie der Vorstadt", war lange Zeit vergriffen und wurde zu astronomischen Preisen gehandelt.
Es ist inzwischen wieder erhältlich und ich rate Dir (und allen Interessierten) sehr an, es zu lesen (hat aber auch viele hübsche Bilder) denn es ist wirklich empfehlenswert und es wird die Kenntnisse über Tango und seine Entstehung entscheidend verändern. *zwinker*

http://www.amazon.de/gp/offe … d_mbc?ie=UTF8&condition=used

http://www.zvab.com/buch-suc … utor/kuenstlerhaus-bethanien

Hier ein sehr schöner SPIEGEL-Artikel aus der Zeit:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13509453.html

Diese Aussage ist ebenfalls nicht korrekt!:

"Das notwendige Wissen zur Wiederbelebung des Tanzes speiste sich danach vermutlich aus den Kenntnissen alter Hasen, aber von einer breiten dynamischen Bewegung, kann nicht wirklich die Rede sein.


Die "breite dynamische Bewegung" war nicht inexistent, sondern nur kleiner, als zuvor und schon nach wenigen Jahren waren diejenigen "alten Hasen", die vorübergehend wenig getanzt hatten, wieder omnipräsent.
Und eines ist auch hierdurch völlig unstrittig:
Es gab reichlich Informationen und sehr viele und hervorragende "Anschauungs-Objekte", die Milongueros. Die wirklichen Milongueros.

Ich darf Dir versichern, dass ich sie fast alle persönlich gekannt und von vielen gelernt habe und mit einigen bin ich sogar befreundet bzw. war es bis zu ihrem Tod:

Jorge Virulazo, Pocho Pizarro, Pupi Castello, Teté Rusconi, Eduardo Arquimbeau, Pepito Avellaneda, El Chino, El Flaco Dany, Miguel Balmaceda (Vater von Julio) und so weiter...
Manche von ihnen leben nicht mehr, aber alle haben ihr Vermächtnis, welches sie in ihren Stadtteilen von ihren Vorgängern vermittelt bekommen hatten, in der einen oder anderen Form an andere, Jüngere weitergegeben!

Daraus ergibt sich, dass auch die folgende Meinung von Dir leider nicht zutrifft:

"Im Gegensatz zu nordamerikanischen oder europäischen Tänzen, ist der Tango früherer Jahre filmisch nicht nennenswert dokumentiert. Ich denke, jeder der tanzt, wird unterschreiben, wie schwierig es ist einen Tanz nur in Worten zu erläutern."

Zu Deiner letzten diesbezüglichen Meinung:

"Lange Rede kurzer Sinn: da zwischen heute und der großen Zeit des Tango Argentino gewissermaßen ein dunkles Zeitalter existierte, ist die "spezifische Tanzkultur", von der hier die Rede ist, eher das allgemeine Bild einer Tanzkultur. Und Bilder werden meist recht individuell und subjektiv verwertet. (....) Wer aber meint, er wüsste wie die Tango-Kultur des früheren 20. Jahrhunderts aussah, steht auf Glatteis. Ganz so wie jemand, der mittelalterliches Leben simuliert, ohne zu realisieren, dass seine Kenntnisse über diese Zeit auf Relikte und Handschriften zurückgehen."

Das ist - mit Verlaub- leider wirklich völliger Unfug! Sogar ich weiß ziemlich genau, "wie der Tango des frühen 20. Jahrhunderts" aussah! *g*

Ein "dunkles Zeitalter" existierte nie im Sinne von verlorengegengenen Informationen, denn es gab direkte Zeitzeugen (und es gibt noch einige von ihnen) lebende und tanzende Menschen, die entweder selbst in der Zeit mit Tango groß geworden sind bzw. die von jenen Tänzern ausgebildet worden waren!

Wer sich soziologisch oder tanzhistorisch interessierte, konnte und hat sich unmittelbar und direkt informieren, beobachten, Fragen stellen, tanzen und lernen können.

Deine sonstigen Gedanken und Erklärungen finde ich allerdings zum größten Teil gut nachvollziehbar und in sich stimmig! *top* Auch wenn ich sie nicht alle teile, aber darauf kommt es ja auch gar nicht an.

Warum Pina Bausch sich dafür interessierte, weiß ich sehr genau, denn sie hat es mir in vielen, langen Gesprächen persönlich erzählt. Bei viel Rotwein (wir) und noch mehr Zigaretten (sie).
Denn ich hatte das unverdiente, große Glück, auf Vermittlung von Teté Rusconi, der in Wuppertal 2 Wochen mit ihrer Compagnie gearbeitet hatte, unmittelbar im Anschluß daran ebenfalls 2 Wochen mit Pina und ihrer Tanz Compagnie arbeiten zu dürfen!

Teté mußte seine Tournee fortsetzen und Pina bzw. die Compagnie hatte ihn gefragt, wen er empfehlen könne, weil sie noch weiteren Unterrichtsbedarf hatten...
Das war 1995 oder 1996, bin da nicht ganz sicher.
Diese Zeit in dem alten Kino, im 1. Stock, dessen Eingang direkt (!) neben einem Porno-Shop und -Kino lag, werde ich niemals vergessen, denn sie war ein absolutes Highlight in meiner Karriere!

Auch nicht das denkwürdige Telefonat im Vorfeld, bei welchem Dominique Mercy, der damalige Assistent und Solotänzer von Pina Bausch, mich angerufen hatte und mich fragte, ob er mit Ulli spräche und als ich das bejahte sagte er, dass er jetzt den Hörer an Pina Bausch weitergeben würde.

Ich sagte: "Ja klar! und ich bin der Kaiser von China!" und legte den Hörer auf.
Zwei Mal!
Beim dritten Klingeln war dann Teté am Apparat, der sich köstlich darüber amüsierte, dass ich gedacht hatte, jemand wolle mich verarschen! *haumichwech*

Am nächsten Tag war ich freudestrahlend in Wuppertal...
****ra Frau
2.710 Beiträge
und apropos...
Teté Rusconi

mit dem habe sogar ich erstmals 2003 in Stuttgart bei Enrique&Judita getanzt, als deren alter, authentischer, argentinischer Tango-Lehrer er immer 1* im Jahr nach Stuttgart kam, um da zu unterrichten... genauso wie Enrique&Judita (als gebürtige Argentinier) den Winter zum Tanzen in Argentinien verbringen, wie auch ganz viele andere (deutsche) Tango-Lehrer so oft wie möglich nach Argentinien fahren.

Und es ist ja nicht so, daß in den dunklen Jahren der Militärdiktatur gar nicht mehr getanzt wurde, offizielle Tanzveranstaltungen waren halt verboten und ziemlich viele Tänzer flohen nach Europa oder "verschwanden", aber die ganzen "jungen" Bands wie Gotan Project, Otros Aires, etc etc pp, die haben ja nicht aus dem Nichts heraus angefangen Tango zu spielen, die beziehen sich doch musikalisch alle auf die alten Tango-Stücke!
...halt elektrifiziert und u.U. einen schnelleren Beat drunter aber da ist doch eine durchgängige rote Linie!
Ein schönes Buch, in der tat,
ich sehe mich im Grundsatz aber nicht wirklich widerlegt. Wahrscheinlich haben Wir einfach unterschiedliche Auffassungen davon, was eine gute Quellenlage ist. Du berufst Dich hier auf Zeitzeugen, also auf Menschen die Erinnerungen weitergeben. Nicht, dass Aussagen von Zeitzeugen nichts wert wären, aber unter einer guten Quellenlage verstehe ich die Existenz zahlreicher belastbarer Quellen, soll heißen, solcher Dokumente, deren Wahrhaftigkeit nachvollziebar ist. Postum erstellte Zeitzeugenberichte haben nunmal den Schwachpunkt, dass das menschliche Gedächtnis nicht allen Dingen das gleiche Gewicht gibt.

Jorge Luis Borges bezeichnet in einem Beitrag des Buches die Geschichte vom Tango, der erst auf dem Umweg über Paris vom argentinischen Bürgertum aufgenommen wurde, als "Novelle eines armen jungen Mannes", die sich nicht mit seinen Erinnerungen deckt, aber gleichwohl den Status unbestrittener Wahrheit erlangte. Solche Mythen entstehen eben dann, wenn Kenntnisse nur mündlich weitergegeben werden.
Borges selbst beruft sich allerdings auch auf eigene Erinnerungen und Gespräche mit anderen Zeitzeugen. Die konkret herangezogenen Quellen bleiben in dem Buch leider weitgehend unbenannt, und jene Quellen deren Natur tatsächlich nachvollziehbar ist, sind in erster Linie Zeitzeugenberichte, literarische Texte und Liedtexte.

Die Musikethnologin María Mercedes Liska äußerte sich 2005 in einem Interview folgendermaßen zu dem Problem:
Diese Schwierigkeit, über den Tango zu sprechen, stellt sich als komplexes Phänomen dar, wo das Mündliche und das Schriftliche mit hineinspielen, wo wir von einer Vielzahl von Instrumenten und Orchestern sprechen. Ich glaube, dass sich niemand dazu gerne ermutigen lassen möchte. Es gibt Leute, die Arbeiten geschrieben, diese aber nicht publiziert haben, weil sie denken, dass es nicht genug ist, dass es nicht ausreicht. [...] Man möchte von der Gegenwart sprechen, von dem, was man beobachten kann, aber es fehlt dieser ganze bibliographische Rückhalt von dem, was früher passierte. Aber um eine Untersuchung durchzuführen, kannst du auch nicht die gesamte Tangogeschichte
erforschen, weil du dann nie zum Ende gelangst. Also wird das reduziert, über das man sprechen kann.
KRÜGER, Janine, ¿Cuál es tu tango? Musikalische Lesarten der argentinischen
Tangotradition
, Münster 2012, S.10.

Ich denke ein Problem in der historischen Aufarbeitung des Tango ist nunmal, dass, insbesondere was den Tango der einfachen Leute angeht, es nunmal nicht zu seinem Wesen gehört, für die Ewigkeit festgehalten werden zu können. Es ist ein wenig wie mit Volksmärchen: mit ihrer Aufzeichnung wurden sie für die Nachwelt bewahrt, aber zugleich ihrer wichtigsten Eigenheit beraubt, nämlich ihrer fortwährenden Abwandlung.

Der Mittelalter-Vergleich mag vielleicht etwas überzogen sein, zumal mir eine Analogie zu den Klassizisten ohnehin passender erscheint. Es geht mir schlicht um die Verdeutlichung einer Illusion, die vorliegt, wenn man glaubt, eine Kultur von räumlicher oder zeitlicher Distanz so weit zu kennen, dass man sie als Maßstab für das eigene Verhalten, oder gar das Verhalten anderer heranziehen könnte. Skeptisch werde ich insbesondere dann, wenn der Anspruch einer Deutungshoheit im Raum steht, eine Tendenz, die ich im eröffnenden Beitrag ganz klar sehe.
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
Es gibt reichlich Material zur Geschichte des Tangos für die Musik, den Tanz, die Soziologie, die Kultur.
Ich fänd' es jetzt müßig und langweilig, mit anderen Quellen zu antworten.
Deine Meinung darfst Du gern behalten. *ja*

Der Ursprung dieser Diskussion galt ja insbesondere dem Tanz.
Und hier meiner Frage danach, was menschen dazu bewegt, einen ganz konkreten Tanz zu erlernen, welcher als DIE kulturelle Ausprägung Argentiniens gilt und diesen - sehr reichen - Tanz zu völlig artfremder Musik zu tanzen.

Dabei hilft die Debatte über die Quellenlage sowieso überhaupt nicht weiter. Und die Aussage "Weil es funktioniert" ist unzweifelhaft nicht falsch. Aber mir zu platt.

Wenn man immer und überall alles was "irgendwie funktioniert" täte...
> Gluecksjaeger
Wenn hier Jemand eine Frage stellt, egal ob es der Mod Uli ist oder ein Mitglied, dann dient das dem Zweck, dass andere Mitglieder Ihre Meinung dazu äußern können ! Wie kommt dann Jemand dazu zu behaupten, dass die Frage auf den Kopf gestellt ist und schreibt Artikel mit der Überschrift "falsche Frage" ? Es gibt keine falschen (oder dummen) Fragen, sondern nur falsche (und dumme) Antworten.

Es soll ja Menschen geben, die sich gerne, immer und überall mit ihren Kenntnissen brüsten, meinen immer recht zu haben und glauben sich so profilieren zu können, indem sie hier ihr angebliches Wissen über Tango Argentino in haarspalterischen, ellenlangen Beiträgen kundtun. Die sollten sich doch lieber beim Fernsehen für das "philosophische Quartett" bewerben (vielleicht wird die Sendung dann mal neu aufgelegt) oder ein Buch darüber schreiben.... die Recherchen dazu dürften lebensfüllend sein.
Mich hat es ehrlich gesagt fast dazu gebracht, dass ich den Buton "Thema nicht weiter beobachten" anklicke.

Es gibt wirklich genug Material zur Geschichte des Tangos, ich weiß nicht, warum man das so zerpflücken muss ! Jedem steht eine eigene Meinung zu, Jeder erlebt den Tango anders, entscheidend ist, dass wir den Tango Argentino lieben und tanzen.
Das ganze Geschreibsel ist an der tatsächlichen Frage, warum Menschen einen bestimmten Tanz erlernen, um ihn dann zu untypischer Musik zu tanzen, vorbeigegangen ! Also nicht "falsche Frage", sondern "falsche Antwort" !
tut mir leid, wenn meine Beiträge nerven, aber
es ging mir im wesentlichen um zweierlei:
1. Ich wollte einen neuen Akzent in das Diskussionsthema einbringen. Denn viele, wenn nicht gar die meisten Antworten, die das Tanzen auf Non-Tango rechtfertigten, wurden im Grunde mit dem Argument "Thema verfehlt" aus dem Feld geschlagen. Wenn so viele Menschen, die das Thema eigentlich interessiert, der Fragestellung mutmaßlich nicht gerecht werden, tut sich die Frage auf, ob denn die Frage nicht anders gestellt werden sollte. Was ich eigentlich bereits deswegen bejahen würde, weil die Tendenz akzeptabler Antworten, bzw. Meinungen in der Frage schon vorgegeben ist.

2. Da ein Argument wie "macht Spaß" offenbar zu banal ist, habe ich versucht, dies einigermaßen sachlich anzugehen, obwohl meine Motivation dazu tatsächlich emotional geprägt ist. Denn ich finde es recht frech, den Umgang in Frage zu stellen, den andere Menschen mit einer Angelegenheit pflegen, die sie aus Freude betreiben, zumal wenn die Deutungshoheit einer "Kultur" im Raum steht.

-----------------------------------------------

Aber um hier noch eine These anzubringen, die hoffentlich dem Anspruch einer angemessenen Antwort gerecht wird:

Vielleicht tanzten die Leute während der Cortinas irgendwann einfach weiter, weil es passte und mehr Spaß macht als rumzustehen, oder sich zu verabschieden. DJs mit Gespür lassen die Musik dann einfach weiterlaufen, woraus sich auch erklären könnte, dass nicht-traditionelle Milongas üblicherweise keine Cortinas haben.

Gut, das Argument wird auch wieder vom Faktor "Spaß" getragen, aber vielleicht lässt sich der hier einfach nicht ignorieren.
Cool
****isc Mann
2.640 Beiträge
Noch 'Tango Argentino'?
Gluecksjaeger, dann machen wir das doch ganz einfach:

Wir streichen aufgrund unterschiedlichem Tanzstil, völlig anderer Intension der Tänzer und anderer Musik in Abgrenzung zum Tango Argentino die Bezeichnung 'Tango Argentino' und ersetzen dies zB durch 'modern fundance' oder gar fast noch besser 'Cortina'?

Schließlich käme ja auch niemand auf die Idee, Techno als 'Neo-Rock'n'roll' zu bezeichnen - auch wenn diese unzweifelhaft gemeinsame Wurzeln haben und in einer zeitlichen Abfolge zueinander liegen.


Ironische jedoch zugleich zweckdienliche Überspitzungen dürfen behalten werden *zwinker*
So etwas habe ich mir auch schon gedacht.
Aber so funktionieren kulturelle Prozesse nicht, so etwas wird nicht geplant, es entwickelt sich einfach. So wie sich eben in den letzten Jahren zunehmend jüngere Menschen dem Tango zugewandt haben, woran der Neo-Tango nicht ganz unschuldig ist.

Ich weiß nicht wie der konkrete Zugang von Argentiniern in ihrem Land zu dem Tanz funktioniert, aber in Deutschland ist es doch häufig so: Man sieht ein Youtube-Video, das einen beeindruckt, oder will vielleicht einen Tanzkurs mit dem Partner, der Partnerin besuchen, stolpert über das Angebot an seiner Uni, oder wird von jemandem genötigt, mal mitzumachen, usw. Der Faktor Kultur spielt meist erstmal eine untergeordnete Rolle, das kommt mit der Zeit. Ähnlich verhält es sich mit dem Interesse an der Musik. Ich habe schon mit vielen insbesondere jungen Partnerinnen getanzt, die auf alte Tangos eigentlich keine Lust, aber spürbar viel Spaß am Tanzen hatten.

Einen nicht unwesentlichen Faktor spielen dabei Tanzschulen. In vielen Kursen werden ausgesprochen viele und komplexe Elemente unterrichtet, die sich zu moderner Musik dynamischer oder einfacher umsetzen lassen. Ich selbst sprach meine Lehrerin schon darauf an, dass mich rein technisch orientierte Kurse viel mehr reizen würden, als das Erlernen komplizierter Schrittfolgen. Aber sie meinte, dass es nunmal das ist, was die Leute wollen, und für manche Paare, die nicht viel Zeit für sich haben, sei der Kurs nicht Mittel sondern Zweck, bei dem sie etwas geboten bekommen wollen. Wenn solche Paare auf das Angebot "modern fundance" ansprechen würden, wären die Traditionalisten vielleicht tatsächlich unter sich. So aber haben Wir das Phänomen, dass ein Tanz eine Umwidmung erfährt, weil Menschen aus unterschiedlicher Motivation etwas gemeinsam machen. Es gibt sicher noch etliche weitere Gründe, wie z.B. die alltäglichen Hörgewohnheiten, die häufig nicht optimalen Beschallungsqualitäten in Tanzräumen oder die Tatsache, dass z.B. in Deutschland nicht selten sehr offen getanzt wird.

Dieses Phänomen einer Veränderung von Musik oder Tanz dürfte auch nicht einzigartig sein. Rock'n'Roll z.B. konnte nur durch das Aufeinandertreffen afro-amerikanischer und weißer Kultur entstehen. Und der entsprechende Tanz entwickelte sich aus bereits vorhandenen Tanz-Stilen, die sozusagen auf artfremde Musik getanzt und dadurch abgewandelt wurden. Falls modernere Ausprägungen des Tango sich irgendwann stark genug von traditionelleren Tango-Stilen entfernt haben sollten, sprechen Wir vielleicht tatsächlich von Neo-Tango als Tanz, oder vom Modern Tango. Damit würde sicher auch eine Isolierung der Tanzszenen einhergehen, was ich aber schade fände, zumal die Wahrscheinlichkeit nicht gering ist, dass Tango Argentino dann ein Senioren-Image bekommt. In welcher anderen Tanzszene hat man denn einen solch breiten Altersquerschnitt? Wo sonst würde eine Zwanzigjährige mit einem Mann tanzen, der ihr Opa sein könnte? Grundsätzlich würde mich interessieren, wo das Phänomen Non-Tango zuerst auftauchte.
****ve Mann
15 Beiträge
Weil Leben auch Veraenderung ist
Die Frage laesst sich vielleicht auch kulturgeschichtlich oder soziologisch beantworten Jedes kulturelle Phaenomen ist letzlich Folge der Veraenderung seines Vorgaengers. Auch der Tango ist in seiner Entstehungsgeschichte aus etwas anderem hwrvorgegangen. Warum passiert das? Aus Langeweie, aus Uebermut, Freude an der Musik ,der Bewegung, oder einfach weil neue Moeglichkeiten sich auftun? Manch einer bleibt bei dem was er kennt, findet darin
Halt und Geborgenheit.Andere reizt mehr das Neue oder Fremde. Es gibt nichts Heiliges mehr in einer aufgeklaerten Welt. An dessen Stelle ist der Hedonismus getreten und jeder darf sich selbst fragen, warum er das eine verehrt und dass andere nicht mag, dass seien naechsten aber fasziniert.
Ohne alles gelesen zu haben...
Thema Non Tango

Für mich ist sowohl Tanz als auch Musik etwas das jeder frei interpretieren darf, es ist Kunst und jeder kann und darf daran seinen eigenen Inputs geben. Ich tanze ziemlich verschiedene Tanzen und erlebe immer wieder das ich Inputs aus andere Tanzen hole und diese in einen Tanz verwende der eigentlich nicht so gedacht wäre... ein paar einfache Vorbilder... ich habe sehr lange orientalische Tanz getanzt, wer hierbei jetzt nur an Bauchtanz denkt liegt falsch, orientalisch Tanz ist ein sehr breites Spektrum, von Folkloristische Tanz bis zu Derwisch, von Roma tanz bis zu Irakische Gipsy, von Bauchtanz bis zu erdige afrikanische Ritualtanz.
Wir haben mal eine Workshop besucht, über mehrere Monaten bei einen türkische Roma Tänzerin und einen Irakische Gipsytanzerin und haben in dieser Workshop ein Choreo aufgestellt auf Musik von Yasar Aspek... was daraus gekommen ist war der Hammer und hat auf den Shows nur Begeisterung hervorgerufen... eine völlig eigene Interpretation von Orientalische Tanz mit lockende Roma Drehungen, Boden stampfige und erdige irakische Gipsy Takten und herrliche arabische Bauchtanzelementen.
Als ich dann später angefangen bin mit Salsa Tanzen hat mir meine Tanzlehrerin mal gefragt ob ich ihr helfen wollte... sie wollte eine Salsa Show mit orientalisch Bauchtanzbewegungen bereichern... ich habe die Gruppe mit einige meiner Tipps und Kenntnisse unterstutz und al meine Choreo Videos zur Verfügung gestellt, und wieder kam dabei einen Showtanz raus der ein donnernden Applaus hervorrief. Ich habe ihre Vorführung von Salsa Tanz mit Orientalisch Elementen genossen und fand es eine der beste Shows die sie je gemacht haben.
Da gab es mal einen Intensivkurs Son, Mambo, Cha-Cha-Cha... wir verbrauchten viel zu viel zeit mit der Son und irgendwie musste unsere Tanzlehrer Das Thema Cha-Cha-Cha noch bearbeiten... nun das hat er... in einer Stunde lernte er uns schnell einige Grundschritten und Grundelementen und dann sagte er, so ihr tanzt ja alle Salsa... jetzt tanze Cha-Cha-Cha Schritten mit Salsa Figuren und ihr werdet überall einen Cha-Cha-Cha tanzen können... ich fand dieser Grundgedanke sehr Lustig und auch hilfreich und habe seit dem viele Tanzpartner so in kurze Zeit der Cha-Cha-Cha beigebracht...
Nun tanze ich seit sicher 1 Jahr Kizomba, seit anfangs Jahr auch Tango Argentino... zwar nennt man der Kizomba auch manchmal der afrikanische Tango, doch finde ich das diese 2 Tanzen nicht viel gemeinsam haben, der Kizomba hat ein ganz andere Rhythmus wird aus den Becken getanzt und es darf viel huft Bewegung gezeigt werden, der Oberkörper bleibt dabei jedoch fast starr und wird kaum mitgenommen in der Bewegung... doch einige Männer beim Kizomba tanzen auch T.A und wissen nun das ich dies auch machen... und sie machen Gebrauch davon denn plötzlich bereichert sich mein Kizomba mit Ochos und es passt schon.
Auch tanze ich Bachata und habe dazu im Kurs auch mal ein paar Elementen Bachatatango gelernt... Passt manchmal, nicht immer... Ist aber halt auch nur meine Meinung... für mich sollte eine Bachata einen Körper nahe erotischer Tanz sein und da stören diese Tangofiguren manchmal aber je nach Musik können sie auch ganz toll sein.
Musikalisch und Rhythmisch muss das Ganze auch Stimmen, sprich die getanzte Figuren der man von einen Tanz in den andere Holt müssen in den Rhythmus und Bewegungsablauf rein passen, wenn das stimmt, stimmt es auch für mich, wenn das nicht stimmt, verstehe ich sowieso Bahnhof von was der führende da von mir will und klappt es auch nicht.

Sowie das für mich beim Tanz ablauft, so lauft es auch bei der Musik ab... der Tango Argentino ist für mich noch ziemliches Neuland aber ich habe trotzdem schon entdeckt das ich einige originale klassische argentinische Tangostucken einfach Klasse finde und andere eher Langweilig... schnell habe ich entdeckt dass Neo Tango und Non Tango bei vielen verpönt ist und deshalb habe ich mich mal darin reingehört... und sehe da beim Neo Tango und Non Tango ging es mir gleich, einige Stucken fand ich klasse, andere Langweilig, zu laut oder vollkommen daneben. Für mich muss die Musik einfach argentinisches Tangofeeling auslosen, sie muss mir Rhythmisch mitreisen und auch unterstutzen , der Tango Argentino Takt muss erkennbar sein, wenn sie das erreicht ist es mir ehrlich gesagt Wurst ob dieser Musik von Gardel, Otros Aires oder Sting stammt.
Ich glaub wir Nord-Europäer sind da viel zu engstirnig. Bei uns ist Wurst, Wurst und Steak, Steak.
Nehmen wir uns als Vorbild mal Buika. Die mallorquinische Künstlerin verwebt traditionell spanische Stile wie Copla oder Flamenco mit Jazz, Funk und Soul... Man hört Lieder von ihr worin deutlich der spanische Gitarrenmusik nach vorne kommt und man ganz klar der Flamenco raus hört aber man hört auch stucken von ihr die deutlich afrikanisch geartet sind und schon fast Grundig mit Afrorhytmus durchwoben sind und man wurde Meinen da singe eine Miriam Makeba und jepp es gibt sogar einige Songs von ihr die deutlich am Tango Argentino anlehnen, oder richtige Elektropop von Buika... und ich denke genau das ist es was viele an ihr so lieben, sie ist unvorhersehbar, mystisch und stehlt damit die Herzen ihrer Zuhörer.
Nehmen wir Loreena Mckennitt, die Kanadische Sängerin mit irische und schottische Wurzeln vermischt mystische irische und schottische Musik mit arabische Klangen und weitere fremde Einflüssen, keine Musik hat mich je so in ihren Bann gezogen als die Musik von ein Loreena Mckennitt, wähnt man sich beim einen Lied in den Schottische Hochländer, so glaubt man beim andere Lied durch der Altstadt von Marrakesch zu gehen.
So macht doch eigentlich ein Otros Aires auch sehr viel Gebrauch von alter Tango Argentino Musik in seinen ursprüngliche Stil und interpretiert ihm auf seine Weise in neue Neo und Elektrotango Musik... er macht also das was in der Musikgeschichte seit tig Jahren gemacht wird, er covert Musik auf seine weise... Und höre ich da vom Gotan Projekt nicht auch eine von ihnen erstellte Version von Cumparisita, eine sehr gute sogar, ist doch meines wissen nach ein uraltes Stuck und ich weiss nicht mal wer der ursprüngliche Urheber ist da ich es schon in etliche Versionen von tig Tangomusiker und Orchestern gehört habe...
Sehr alter Musik wird nun mal oft gecovert, oft notgezwungen da die alte Versionen kaum noch an hörbar sind... die verkratzte alte Platten lassen sich halt nicht mehr in gute MP3 oder sonstige Versionen umwandern, sie kratzen und ächzen und ich bin da manchmal nicht so begeistert wenn ich so ein oft überspieltes stuck anhören muss das meine Ohren vergewaltigt.
Heut zu tagen ist wohl jedes 2e Musikstuck was wir hören ein Cover... oft hört man darauf ein behhhhh, aber wie vielen sind aufrichtige Rolling Stones Fans und wie viele von diese Fans wissen kaum das jedes 2es Stuck von den Rolling Stones ein Cover ist, die meisten glauben doch das dies alles Originale von den Rolling Stones sind, dabei habe die Rolling Stones kaum selber Songs geschrieben für ihre eigene Band aber Haufe weise Songs geschrieben für andere Musiker... aber allen lieben die Rolling Stones.
Auch ich bin der Meinung das viele Songs in ihren Covers schlichtweg kaputt gespielt werden (ehrlich gesagt empfand ich das bei die Rolling Stones nie so, sie machten jeder Song noch besser), aber fakt ist das ich höre und kaufe was ich schön finde, wenn es sich dabei um einen guten und schönen Cover handelt, Hmmmm wem juckst, und alles andere darf dann jemand anders haben wenn er will.
Und Tanzen, nun ja zum Tanzen brauche ich immer Musik die mich anspricht, die mich zum Tanzen verfuhrt...
Also für mich ist klar, ob original Argentische klassische Tango, ob Elektro Tango, ob Neo Tango oder Non Tango... für mich muss das Musikstuck stimmen, es muss mich ansprechen und in seinen Bann ziehen, Rhythmisch verfuhren und mitreissen, es muss geeignet sein und der Takt muss stimmen um darauf Tango Argentino zu tanzen, ich muss es schön finden und gerne hören und dann ist mir Wurst wer es spielt und welcher Art von Tango es ist oder ob es überhaupt noch ein Tango ist.
********eden Frau
14.455 Beiträge
Ist das noch Tango?


oder nur noch Leistungssport?

Was meint ihr?
********eden Frau
14.455 Beiträge
Das auch


kopfschuettle
Ja, das ist Leistungssport ...
Wer das Ziel hat Tanzsport zu betreiben, mit Leistungsdruck, wer Showtanz liebt, soll es tun. Die Wenigsten können es !
Ich schaue es gerne mal an, aber es war und ist nicht mein Ziel. Ich möchte den Tango nur genießen, ganz privat, in ganz normalen Milongas, weil er mich leidenschaftlich fasziniert. Den Anspruch so "perfekt" zu sein, habe ich nicht....
ray meets jägermeister
****job Mann
1.404 Beiträge
@ eva ....
.... was soll das?

jeder, der was mit tango argentino am hut hat weiß, dass das nicht das tangofeeling ist, das milongatänzer suchen. aber das hat doch damit auch ganz gewollt gar nichts zu tun. das sind profis, die versuchen in einem engen markt mit ihrem können geld zu verdienen. und sie haben das recht dazu, ohne dass wir sie schräg anschauen.

du postest doch auch nicht einen pornofilm und fragst mit ernstem unterton: ist das wirklich liebe?

also lass die einfach ihr geld verdienen mit dem hochleistungstango. die erfüllen alle klischees, die der nicht-tangotänzer mit diesem tanz verbindet - und wir "erleuchteten" wissen, dass es ganz anders ist.
*********Angel Paar
602 Beiträge
Was hat ...
... eine choreografie mit Tanzen zu tun?

Wenn du nem Kind ein Stück auf der Blockflöte einbläust,
ist es dann Musiker?

Also in diesem Sinne immer einem Quadratmeter Platz auf der Milong!
Da trennt der Weizen von der Spreu!
lach
day - dreams.... Photographer: Max-Arts|Photography
******nig Frau
916 Beiträge
@Sir_Dark_Angel
Sorry, aber da vergleichst du jetzt ja Äpfel mit Birnen. *schmunzel

Also eine Tanz-Choreografie hat sehr wohl mit "TANZEN" zu tun (sonst wärs ja keine TANZ-Choreo, gell!?) *zwinker*

Und um auf dein (leider hinkendes) Beispiel einzugehen...

Wenn du einem Kind ein Stück auf der Blockflöte einbläust, dann "musiziert" er logischerweise, wenn er es spielt. Was denn auch sonst... er baut dann ja keine Blöckflöte... *lach*

Auf welchem Level das jemand tut (egal ob musizieren oder tanzen) , das ist doch eine ganz andere Frage und wie man denjenigen dann bezeichnet auch - egal ob Tänzer, Musiker, Profitänzer, Hobbymusiker, oder what else!
*********Angel Paar
602 Beiträge
@wildhonig
Lach ... beides ist Obst !!

Tango hat was mit Gefühl, Leidenschaft, Körpersprache und interpretation zu tun.
Und nix mit Sport Leistung und eingeübten Bewegungsabläufe!!

Und ein Chorografie ist eingeübt.
day - dreams.... Photographer: Max-Arts|Photography
******nig Frau
916 Beiträge
Aber eben...
... völlig unterschiedliches Obst! *lächel

Deshalb wie gesagt die Antwort auf deine Frage:
"Was hat eine choreografie mit Tanzen zu tun?"

Auch ein choreographierter Tanz wird getanzt! *g*

Das ist dann vielleicht nicht die Intention von Tango Argentino, aber das wäre dann eine ganz andere Frage, die du hier so ja nicht gestellt hast... *lächel
*********Angel Paar
602 Beiträge
@wilderhonig
.. ich hab hier nicht gefragt!
Und wenn dann war es eine rhetorische Frage.

Die Frage war weiter oben, von Eva..... , ob das noch Tango ist?
Und für mich ist es kein Tango!
Weil eingeübt ist und sobal du bei den meisten paaren die Partner wechselt,
klapt es nicht mehr, weil es nicht geführt werden kann.

Und dann ist es egal ob du Wienerwalzer , Cha cha cha oder Tango nicvht führen kannst.

Vieleicht es es jetzt ja eindeutige.
Das ist meine Meinung und du darfst gern einen andere haben und auch behalten *zwinker*
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