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Tango Argentino & Nuevo
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Tango Argentino und "Neo-", "Elektro-", "Non-" usw. Tangos

***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
Tango Argentino und "Neo-", "Elektro-", "Non-" usw. Tangos
Ich möchte gerne Eure Meinung zu einem ebenso strittigen wie interessanten Thema wissen: Was in aller Welt, treibt Menschen dazu, eine ganz spezifische Tanzkultur zu erlernen, um selbige danach mit völlig artfremder (das trifft ja zumindest auf "NON-Tangos zu) Musik vermischen zu wollen? Anders ausgedrückt: Wer kann mir KONKRET irgendeinen anderen Tanz nennen, den man absichtlich (und nicht der Not gehorchend) zu völlig anderer Musik tanzt?

Ich frage mich das ganz ehrlich schon lange und zunehmend häufiger.

Ich meine:
Erlernt jemand das Tauchen, um hernach mit dem Neopren, Flossen, Maske, Bleigurt und Pressluftflasche spazieren zu gehen, oder weil er tauchen will?*vogel*
Und wer erlernt denn Rock'n'Roll um selbige Bewegungen dann auf Trancemusik oder Beethoven zu tanzen? *hae*

Sind in der Tangoszene viele Leute einfach nur kulturlos bzw. Kultur-Ignoranten oder empfinden sie sich vielleicht als die intellektuelle Speerspitze unter lauter Tango-Spießern? *gruebel* *nachdenk*

Wer kennt andere kulturelle Bereiche oder Tänze, in welchen ebenso verfahren wird und welche sind das?

*beep* Und um keine Mißverständnisse Aufkommen zu lassen:
"Weil es Spaß macht" ist hier im Thread weder gefragt noch wird diese Möglichkeit bestritten! Nur soll es darum nicht gehen, bitte!*beep*

Mich interessieren wirklich die Ursachen, Beweggründe und Eure Meinungen dazu.

Bin sehr gespannt! *skeptisch* *g*
*********79sb Mann
49 Beiträge
Alles ist relativ...
Wieso lernt jemand Deutsch um dann Anglizismen zu benutzen? *schock*

Ich finde es sehr selbstbewusst von der westlichen "Tangokultur" nicht einfach nur dem Original nachzueifern, sondern eigene Akzente zu setzen.

Vielleicht geht es Leuten, die Neo- und Non-Tangos tanzen so, dass Ihnen der Tanz sehr gut gefällt, Sie sich jedoch (manchmal) andere Musik dazu wünschen?

Ich kann darin nichts Verwerfliches sehen. Tango Argentino als improvisierter Tanz lässt sich sehr flexibel zu verschiedensten Musikstücken tanzen.
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
Jeder Vergleich hinkt...
... aber Deine Frage fände ich treffender, wenn man sagen würde: Warum erlernt jemand Deutsch, wenn er das dann in England spricht?"

Das kommt Tangotanzen mit NON-Tango Musik näher, finde ich.

Aber nochmal:

Es geht ganz ausdrücklich NICHT darum, diese Praxis zu verteidigen, oder anzugreifen!
Es geht darum, herauszufinden, ob das in anderen Bereichen auch gemacht wird, wo das ist und wer das weiß!
********eden Frau
14.455 Beiträge
Ich liebe den Tango...
aber ehrlich gesagt finde ich es zu einseitig, zu steif, zu konservativ, wenn auf einer Milonga den ganzen Abend lang nur klassische Tangos gespielt werden.

Ulli, Du tanzt doch sicherlich auch Tango, wenn Walzer gespielt werden? Oder nicht? Ich liebe es, bei Walzer-Musik die Tangoschritte zu tanzen, es gibt so viele Interpretationsmöglichkeiten, insbesondere wenn der Tanguero gut führt.

Auch manche Neo-Songs lassen sich wunderbar interpretieren uns tanzen. Dabei spielt doch die Harmonie zwischen den Tänzern eine Rolle und nicht unbedingt die Tatsache, ob gerade ein klassisches Tangostück gespielt wird.

Also ich oute mich: Auf Milongas mag ich eine ausgewogene Mischung.

Gala
******_tg Mann
69 Beiträge
ein Spiel
für mich ist es ein Spiel.
ich habe auch schon an einer Party mit Disco Musik Tango getanzt - nur um herauszufinden:
+ geht das überhaupt?
+ wie reagieren die Leute?

Es geht und es war überraschend!
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
Nein, Wiener Walzer tanze ich NICHT mit Tangoschritten.
Aber NOCHMAL!

Es geht nicht um meinen Geschmack! Der dürfte hier bekannt sein. Ich frage wiederholt danach, ob jemand einen Tanz, eine Musik irgendeine Kultur kennt, bei welcher (welchem) ABSICHTLICH völlig andere Musik benutzt wird!

DAS ist die Frage! Und die bisherigen Antworten gehen alle in eine andere, erklärende, verteidigende, begründende Richtung!

Fehler. Fünf. Setzen. *g* *zwinker*
****ra Frau
2.710 Beiträge
Tango ist nicht an die Musik der 40er Jahre ...
...des letzten Jahrhunderts gekoppelt!

er hat dazu, den großen Vorteil, daß er relativ Taktunabhängig ist, also man durch Vals, Milonga+Tango nahezu jeden Rhythmus nutzen kann!

Darf man etwa Disco Hex nur zu den BeeGees, Stayin' alive, etc tanzen? oder Walzer nur zu den klassischen Walzer-Komponisten?

Die jungen Argentinier (z.B. Otros Aires) verwenden in ihren Stücken oft noch Themen aus den alten Tangos, aber natürlich eingebaut in Stücke, die dem derzeitigen Musikgeschmack eher entsprechen! Sonst würde die Jugend in Argentinien doch keinen Tango tanzen, wenn immer nur die alten Stücke gespielt werden!

gerauso wenig, wie in GB noch Shakespeare-Englisch gesprochen wird!

so wie die gesprochene Sprache sich weiter entwickelt und verändert, so entwickelt sich auch die getanzte Sprache weiter...

DAS IST LEBEN!
***rt Mann
941 Beiträge
Themenersteller 
@zhagra
Woher nimmst Du diese, Deine Überzeugung:

Sonst würde die Jugend in Argentinien doch keinen Tango tanzen, wenn immer nur die alten Stücke gespielt werden!

Ich kenne Dich nicht persönlich, aber ich vermute, dass Du noch nie in Argentinien warst! Und ich glaube, mein Eindruck täuscht mich nicht.
Wer jemals in Buenos Aires tanzen war, würde diese Auffassung nicht äußern, denn er wüsste es besser!

In Argentinien versteht fast niemand, wie man Tango tanzen kann, ohne Tangomusik zu benutzen. Die können das nicht fassen und halten die Deutschen deswegen für Kulturignoranten.
Es gibt eine verschwindend geringe Zahl von Neo-Tänzern. Aber deren Anteil bewegt sich im 0,... Promille Bereich. Doch NON-Tango tanzen die in aller Regel auch nicht.

Die Frage nach dem "Dürfen" war nicht gestellt.
Und ich denke nicht, dass irgendjemand, der gesund ist, Wiener Walzer auf etwas anderes als Walzer tanzt.... *smile*
******ion Mann
52 Beiträge
Tango entwickelt sich fort...
...und war meiner Meinung nach seit der Ursprünge einer stettigen Wandelung unterzogen. Ich teile deswegen die Auffassung von Zhagra. Jeder Tanz wird maßgebend durch den Ort und die Zeit geprägt, in denen er getanzt wird.

Die Ursprunge liegen sicherlich in Argentinien, insbesondere in Buenos Aires, aber Tango gehört nicht mehr den Argentiniern allein, sondern es ist zurecht Weltkulturerbe geworden, weil es unter weitgehender Bewahrung der charakteristischen Leidenschaft unterschiedliche Auspregungen entstanden sind, die zu ihrer Verbreitung und Anziehungskraft entscheidend gesorgt haben.

Die Grundidee lebt weiter. Wenn bei einer neuen Tanda ein alter Tango aus Argentinien die Tanzfläche mit ihrer unvergleichlichen Spanung füllt, bin ich der Erste der völlig ergriffen lauscht. Immer wieder und immer wieder. Aber ich höre und tanze gerne Neo und sehe es - mit voller Geltung - als Tango an.

Bei aller Liebe und allem Respekt vor den Ursprüngen, bin ich der Meinung, dass ohne die Auseinandersetzung mit dem Tango in Europa, mit der erfahrenen Wandelung und die Reflektion auf Argentinien ie Popularität in Europa Tango nach Europa überschwappte Einführung uropäer das Tango stark geprägt und
******ion Mann
52 Beiträge
tango entwickelt sich fort
(leider hat sich der Rechner vorhin verabschiedet, ohne das ich den Beitrag richtig beenden konnte) Also der letzte Absatz nochmals:


Bei aller Liebe und allem Respekt vor den Ursprüngen, bin ich der Meinung, dass ohne die Auseinandersetzung mit dem Tango in Europa und anderswo auf der Welt sowie die dadurch erfahrene Wandelung und die gegenseitige Reflektion nach Argentinien und wieder zurück wäre Tango ein größes Stück ärmer...
***dy Frau
1.365 Beiträge
Um vielleicht
dann doch mal auf Deine Frage zurück zu kommen.....wie wäre es mit Disco-Fox und Salsa? Ist zwar ein etwas plattes Beispiel, aber dort trifft es wenigstens im Ansatz.

Wobei ich der Meinung bin, dass Dein Vergleich mit dem Tauchen etwas hinkt...denn da könnte ich dann sagen - auch wenn Du im Schwimmbad tauchen gelernt hast, Du kannst dich trotzdem in Flüssen , Seen und ähnlichem fortbewegen, Hauptsache das Grundelement Wasser stimmt.
Und für mich ist es beim Tango auch so - alles gut, wenn die Musik stimmt.
Und um dann noch mal auf Walzer zurück zu kommen....ja, wie oder woraus entstand denn nochmal Valse....? *gruebel*
*******mus Mann
361 Beiträge
Tango=spezifische Tanzkultur
Was in aller Welt, treibt Menschen dazu, eine ganz spezifische Tanzkultur zu erlernen, um selbige danach mit völlig artfremder (das trifft ja zumindest auf "NON-Tangos zu) Musik vermischen zu wollen?

...da wir wohl alle Tango nicht als Unterrichtsfach in der Schule hatten, waren unsere Wege zu ihm sicher unterschiedlich. Wieviel Kultur und Historie ein jeder von uns als Voraussetzung braucht und wieviel Tanzkultur jeder sein Eigen nennt, um diesen wunderbaren Tanz für sich zu empfinden, entscheidet jeder für sich.

Als die Jungs damals an der Bibel geschrieben haben, ahnten sie wahrscheinlich auch nicht, wieviele Stilrichtungen sie ins Leben rufen werden *zwinker*

Jedenfalls habe ich beim Tangotanzen weniger die Tanzkulturgeschichte *gruebel* vielmehr aber die Musik im Ohr und danach tanze ich *twist* , auch gern mal Nuevo, besonders da wird meine Kreativität angeregt.

Auch Astor Piazzolla wuchs "Klassik Tango" geprägt auf, trotzdem ging er andere, völlig neue Wege und genauso viele Kritiker und Liebhaber hat er.

Wenn du, lieber Uli, unbedingt einen "Vergleich" zu einem anderen Tanz haben willst, dann schau dir die Entwicklung des Walzers an, z. Bsp. Menuettwalzer, sicher bleibt es ein Walzer von der Musik her, ich möchte auch nicht in den Non Tango Bereich hineingehen, da der auch für mich zu oft, zu weit weg von meinem persönlichen Tangoempfinden ist.

So wie der Tango damals entstand, als eine musikalische Saat von Einwanderen aus vielen Himmelsrichtungen und vielerlei Kulturen und den "Eingeborenen", so vielschichtig sind meiner Meinung nach heute seine Früchte.
Man muss ja nicht alles essen, nur das, was einem schmeckt.
*huhu*
*******gedy Frau
1.370 Beiträge
ich hab ja nicht viel ahnung
aber ich mag elektrotango sehr... (ich liebe otros aires)
es ist zeitgemäß und viele dieser stücke haben eine für mich interessante spannung, wie sie in den alten stücken nicht zu finden ist - der minimalismus dieser stilrichtung ist für mich reizvoll...

ein ganzer abend nur mit den stücken der relevanten ära wäre mir etwas zu eintönig...

das ist meine persönliche meinung *zwinker*

greetings and maybe see some of you tonite - tragedy
ray meets jägermeister
****job Mann
1.404 Beiträge
@ themenersteller
es ist ziemlich schwer, aus deinem thread herauszulesen, was du eigentlich mit deiner etwas diffusen fragestellung bezweckst? willst du dich mit den meinungen anderer leute auseinandersetzen oder willst du nur DEINE meinung bestätigt bekommen?

auf der einen seite sagst du, du willst begründungen, erklärungen - dann regst du dich darüber auf, dass jemand seine meinung begründet.

auf der einen seite sagst, du es geht nicht um DEINE meinung zu dem thema, auf der anderen seite ziehst du über leute, die nicht DEINER meinung sind bzw tango auf non-tango musik tanzen, ziemlich unfreundlich her.

ganz grundsätzlich stellt sich doch die frage: was spielt es für eine rolle, ob es noch andere tänze gibt, die man bewusst auf die "falsche" musik tanzt?

und genauso grundsätzlich ist die antwort auf die frage "tango zu non-tango-musik?" die selbe, wie auf die frage, warum man überhaupt so einen komplexen, zeitraubenden tanz lernt, anstatt sich um geldverdienen und fortpflanzung zu kümmern. und diese antwort heißt: weil es spaß macht! auch wenn du diese antwort in deinem thread gerne ausschließen möchtest.
**********ngabe Mann
278 Beiträge
@ themenersteller
Sind in der Tangoszene viele Leute einfach nur kulturlos bzw. Kultur-Ignoranten oder empfinden sie sich vielleicht als die intellektuelle Speerspitze unter lauter Tango-Spießern?

Lese ich da ein Hauch von Selbsterkenntnis heraus?

Ansonsten kann ich mich nur den Beiträgen von
@*********79sb
@****ra
@****68
@*****712
@*******gedy

und im Besonderen @****job

nur anschließen. Jedes weitere Wort wäre müsige Wiederholung.

An die anderen: Ich bin von z.B. otros aires immer wieder sehr ergriffen (neo) und tanze z.B. herzensgern auf "Am Fenster" von City (non)

Überhaupt habe ich gerade in den letzten Jahren beim Tango das Gefühl, er ist in einer internationalen, globalisierten Welt angekommen.
********male Mann
637 Beiträge
Ohne...,
..., den ganzen Thred gelesen zu haben, fällt mir da spontan ein, "wer etwas erlernt, um es dann anderweitig zu benutzen":
Es sind Musiker. Mal abgesehen vom Jazz, wo m.E. so ziemlich alles verwurstet wird, was es an Musik gibt.

Währen die argentinischen Musiker damals nicht auf die Idee gekommen, vorhandene Musik(-Stile) in der ihnen genehmen Weise, zum Tango zu kombinieren, dann hätten wir ihn heute nicht.

Ich bin kein Musikwissenschaftler und habe auch keine Lust jetzt bei Wiki nachzuschlagen. Jedoch bin ich mir ziemlich sicher, dass die Bandoneon-Spieler nicht das gespielt haben, was sich der Erfinder dieses Instruments (ein Deutscher(!) namens Band) dabei gedacht hatte.
Jetzt habe ich es doch getan: http://de.wikipedia.org/wiki/Bandoneon#Geschichte_und_Erfinder *klugscheisser*

So, und nun sag mal noch einer, die Deutschen hätten kein Recht am Tango "rumzuschrauben"
***dy Frau
1.365 Beiträge
und ohne
mich jetzt einer Zensur zu beugen...
Was in aller Welt, treibt Menschen dazu, eine ganz spezifische Tanzkultur zu erlernen, um selbige danach mit völlig artfremder (das trifft ja zumindest auf "NON-Tangos zu) Musik vermischen zu wollen?

WEIL WIR ES KÖNNEN UND ES UNS SAUMÄßIG VIEL SPASS MACHT......
*******dei Frau
719 Beiträge
Tanzschritte mit neuer Musik
Hallo Uli,

aus dem Belly Dance kenne ich eine ähnliche Entwicklung.

Neben den klassischen Figuren im türkischen und ägyptischen "Bauchtanz", gibt es inzwischen moderne "Weiterentwicklungen", u.a. auf Technomusik und andere moderne Rythmen, s. z.B. die Tanzrichtung Tribal.
Das ist zwar teilweise hübsch anzuschauen, hat aber mit der ursprünglichen Sache relativ wenig gemein.

Ich finde übrigens die traditionellen Tango-Rythmen nicht langweilig und warte in den Milongas oft sehnsüchtig, bis die Neo- und Nonphasen vorbei sind und ich endlich wieder zu meinen bevorzugten Rythmen tanzen kann.

LG

Befiehl
******_bw Mann
240 Beiträge
Tango: Argentino oder Freizeitsport?
Zur Vielschichtigkeit der Frage:
Ich vermute, du meinst nicht Tango, sondern den Tango Argentino, wie er ab Anfang/Mitte der 30er gespielt und getanzt wurde und ab Anfang der 50er nicht mehr (öffentlich in Argentinien). Der Tango der 1880-1920er Jahre ist da vermutlich ausgeschlossen.
Erst war die Musik, dann der Tanz.
Zunächst war die Neo/Fusion-Tangomusik. Dann tanzten ganz schnell die Tänzer darauf (nur in D?).
Warum?
Darum: Die, die Tango tanzen vermitteln, vermitteln seltenst auch die Liebe zur Reichhaltigkeit und Schönheit der Musik. Der Effekt: Schrammeltango ist ja nett, aber ordentliche Rhythmen wären auch ganz schön. So sind es v.a. fortgeschrittene Anfänger, die die modernen Rhythmen mögen. Erfahrene Tänzer haben sich viel Jahre in die Musik der klassischen Phase hineingehört und meiden dann die Neos, Fusions & Co. Ausnahme: Auf den Neolongas der "Tanguerilla" habe ich bis jetzt ausschließlich gute und sehr gute Tänzer und Tanzpisten erlebt. Man kann natürlich streiten, wie sich Tango definiert. Tango Argentino ist das vielleicht nicht, aber Codigos wie Rücksicht, Cabeceo etc. funktionieren auch dort.
Und noch ein darum: Ein Muttersprachler versteht die vielen Texte und hat hier ein weiteres Feld der Auseinandersetzung. Für zumindest mich sind viele Vokalstücke etwas "Gesungenes", that' it.

Wo es diesen Wandel noch gibt? Die bayrische Volksmusik hat sich seit den 1980er Jahren komplett neu erfunden. Und das mit Erfolg und auch mit Irrwegen, auslaufenden Straßen oder Sackgassen. Der Geruch des 19. Jahrhunderts hat seine Domanz verloren und der des Braunen Reiches ist verflogen. Und das ist gut so.

Die sogenannte Goldene Epoche war die klassische Phase des Tango. Klassische Phasen haben den Effekt, auf viele Jahrzehnte/-hunderte wegweisend zu sein bzw. den Orientierungspunkt zu definieren. Auch haben klassische Phasen den Effekt, das man sich nach ihr sehnt. Woody Allen nannte es in 'Midnight in Paris' das "Goldene Zeitalter-Syndrom". In jeder Epoche sehnt man sich nach einem Goldenen Zeitalter, das vergangen war. Der Protagonist wandelt auf dieser Sehnsuchtswelle von Godner Epoche zu Goldener Epoche in die Vergangenheit über die 1940er Jahre bis zu Ludwig XIV nach Versailles.

Für mich gilt: Es gibt einen Unterschied zwischen Tango und Tango Argentino.
Tango Argentino hat seine Referenz in den (je nach Orchester) frühern 30ern - 1952.
Tango tendiert in Richtung universell. Die Verbindung im Paar ist da. Der Anspruch, auf die Musik zu improviseren, auch.
ray meets jägermeister
****job Mann
1.404 Beiträge
@brujo ....
.... was hat das mit der frage zu tun, warum leute zu non-tango-musik tangoschritte tanzen ??
******_bw Mann
240 Beiträge
@ fotojob
ich habe in der Tat etwas weit ausgeholt, aber zu dieser Frage nenne ich dieses, hier in anderen Worten:
Weil zu viele Tangolehrer motorische Übungen zu portenischen Klängen vermitteln und das dann Tango nennen. Nenn es von mir aus "Tangoschritte". Solange man unter Tanzen nur eine Bewegungsabfolge versteht, kann man auf Neotangos u.v.m. gut tanzen.
Ich könnte mir vorstellen, zhart frägt aus einer Haltung heraus, in der das, was man an Bewegung tut oder sieht nur ein Mantel ist, der den Tango, der gerade wirklich statt findet, versteckt.
ray meets jägermeister
****job Mann
1.404 Beiträge
@brujo ....
... sei mir bitte nicht böse - wenn ich dich lese, bekomme ich unweigerlich sehnsucht nach wilhelm busch: "man sag es klar und angenehm, was erstens, zweitens, drittens käm."

was waren gleich noch mal "portenische klänge"??

lerneifrig, joachim
***dy Frau
1.365 Beiträge
bevor
Ihr Euch da in die Haare kriegt - mich würde bei dieser Diskussion mal interessieren, wer sich auf Grund langweilig gespielter Musik dann doch mehr bei den Non und Neos wiederfindet.

Ich meine dabei NICHT, dass die Musik an sich langweilig ist - und um das gleich richtig klar zu stellen, ich tanze gern dazu - aber wenn ich auf eine Milonga gehe, und die Musik hört sich fast den ganzen Abend mehr oder weniger wie Einheitsbrei an *oede* dann sehn ich mich dann doch schon nach Abwechslung.

Und bevor gleich wieder Einwände kommen - man kann auch mit klassischem Tango gute Milongas gestalten...weiß ich...... *walk*
http://www.totango.net/styles.html


aus meinem beitrag Tanz: Tango Argentino: let´s talk about tango argentino (2)

ich finde, der link paßt auch hierher *g*


meine gedanken zum thema:

tango argentino lädt dazu ein
zu improvisieren - zu entdecken - zu mixen
so ist der tanz entstanden - so hat er sich entwickelt - so bleibt er lebendig

das ist einesteils das wunderbare daran -
andererseits die crux
weil auch der tanz zur kultur dazugehört
und es dieses weltkulturerbe tango argentino zu bewahren gilt

ich liebe traditionelle tangos
ich liebe "moderne tangos"
und dann und wann mit dem richtigen partner in der richtigen stimmung tanze ich auch auf non-tangos liebend gerne
auch wenn ich damit möglicherweise "tangokultur-banause" bin *zwinker*

eine nachfrage-
auch wenn es nicht ganz zur eingangsbeitragsfrage gehört:
der tanz tango argentino verändert sich doch auch "in der traditionellen musik"


*pfeil* die vielen show-tanz-schritte, die in fast jeder milonga zu sehen sind

*pfeil* was ist z.b. mit der entwicklung des finnischen tangos aus dem tango argentino heraus?


quo vadis tango argentino......? *walk*
******_bw Mann
240 Beiträge
@fotojob
genau dieses, klar und angenehm. Deswegen portenisch.
Zur Erläuterung: portenisch ist das Adjektiv zum Substantiv "Buenos Aires."
Und ich halte das für kürzer, klarer und angenehmer als "Buenos-Airische Klänge" oder "Klänge aus BsAs"
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