Filme, in denen Tango-Tanz inszeniert wird, konnten mich bislang nicht sonderlich begeistern. Einerseits vielleicht, weil dann alles zu sehr um den Tanz herum gebaut wird, vor allem aber, weil ich finde, dass Paartanz im Film nie richtig wirkt.
In den für mich bemerkenswertesten Filmen, in denen Tango eine wichtige Rolle spielt, taucht das Tanzen eher am Rande auf. Das wären „La cantante de Tango“ von Diego Martínez Vignatti und „Happy Together“ von Wong Kar-Wai.
„La cantante de Tango“ handelt von einer Tango-Sängerin, die von ihrem Freund sitzen gelassen wurde, sich also im Grunde in einer Krise befindet, die in vielen Tangos besungen wird. Der Film ist entsprechend recht melancholisch und wird vor allem von der Musik dieser Sängerin getragen. Mit Oscar Ferrari hat hier in einer Rolle als Gesangslehrer auch ein prominenter Tango-Sänger einen Auftritt, der noch vor Veröffentlichung des Films (2009) verstorben ist.
„Happy Together” beeindruckt durch die Bilder des Kameramanns Christopher Doyle aus dem Buenos Aires der 90er, begleitet von der Musik Piazzolas, die den ganzen Film durchzieht. Dadurch entsteht eine Melancholie die der tragischen Geschichte angemessen ist. Eine Geschichte über zwei Menschen, die sich eigentlich lieben, aber einander doch nur auf‘s übelste weh tun.
Ganz interessant sind im Grunde auch die Filme mit Carlos Gardel. Im wesentlichen jedoch wegen seiner Gesangseinlagen. Aber auch, weil man zum Teil einen kleinen Eindruck erhält, wie damals getanzt wurde.