Liebe Tango Freunde,
der Tango in Buenos Aires trauert.
Gestern, am 7.1.2010, ist ein geliebter Milonguero der alten Garde gestorben. Alberto Pedro Rusconi, besser bekannt als "Tete". Mit 74 Jahren ist er in den frühen Morgenstunden nach einer durchtanzten Nacht allein in seinem Zimmer gestorben.
Eigentlich können wir uns die Milongas von Buenos Aires ohne Tete nicht vorstellen, denn mit seiner Energie hat er die Menschen angesteckt, und die Nächte durch seine Präsenz und seinen schwungvollen Tanz elektrisiert. Die Frauen sind sich einig: mit Tete zu tanzen war etwas einzigartiges, -war wie Fliegen. Ob jung, alt, blond oder brunette, europäer, japaner, argentinier, - er hat sie alle geliebt und dafür hat er keine Nacht in der Milonga gefehlt.
Sein Tanz ist schwer zu kategorisieren: weder Tango Salón mit reiner Eleganz noch "Tango Milonguero" mit kleinen Schritten.
Herz zu Herz hat er getanzt, trotz Bauch.
Und dann hat er gespielt. Sein Tanz, das waren nicht die Figuren, sondern pure Dynamik. Hin und her, drehen und plötzlich inne halten, vorwärts und zurück, atmen und noch eine überraschende Pause, und dabei den Raum erobern, das war seine Art. Für die Frau war es jeweils eine Reise durch eine imaginäre Welt... erst ging es locker los, plötzlich eine Talfahrt, ein weites Land und dann totale Ruhe im Freien Fall bis wieder der nächste Hügel zu erklimmen war... Atemlos und voller Herzklopfen hat er sie zurück an ihren Platz gebracht.
Technik, sagte er, gibt es nicht im Tango!
In den 50 er Jahren des Letzten Jahrhunderts wurde in Buenos Aires abwechselnd Swing/Rock und Tango getanzt. Er war erst ein Champion in Rock und widmete sich dann später ganz dem Tango. Ein Tänzer ?von der Strasse?, der die ersten Tangoschritte in der Küche von seiner Mutter lernte und sich später alles selbst beibrachte, aus einem Gefühl heraus für die Dinge. .....
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