Astor Piazzolla
• Erneuerer des TangoBei wohl kaum einem anderen Tangomusiker scheiden sich die Geister so sehr wie bei Astor Piazzolla, der erst über Umwege zum Tango kam und durch seine Fusion mit Jazz und Klassik später den Tango revolutionieren sollte. Diese Entwicklung hin zum "Tango Nuevo" der 80er inspirierte dann zunächst Gustavo Naveira und später Chicho "Mariano" Frumboli, im Tango auch tänzerisch neue Wege zu gehen.
"Ich bin nicht gegen den klassischen Tango – ich will einfach anderen Tango machen. Das Problem ist: Man kann in Argentinien alles verändern, nur nicht den Tango. Als ich damit angefangen habe, war das eine Art Revolution."
Das bringt es eigentlich schon auf den Punkt. Doch zunächst ein Blick zurück. Hier zum besseren Verständnis einige Texte zu seiner Vita und seinem Werk:
Interview-Artikel „DIE ZEIT“ anlässlich seines Todes 7/1992
http://www.zeit.de/1992/29/adios-nonino
Artikel Deutschlandfunk Kultur zum 25. Todestag 7/2017
http://www.deutschlandfunkku … .html?dram:article_id=390179
Der Weg zum Tango Nuevo
http://el-tango-nuevo.de/html/einfuehrung.html
"Piazzolla war für die einen der Retter der Tango-Musik – und für die anderen ihr Verhängnis" erklärt Diego Fischerman, einer seiner Biografen.
Um zu beleuchten, was es denn genau ist, was an seiner Musik so polarisiert und fasziniert, soll hier ergänzend zum Thread in der Jazz Gruppe
Jazz: astor piazzolla und tango-fusion
Raum sein für
Tanzvideos, also tänzerische Interpretationen seiner Musik
Arrangements heutiger Orchester, sei es von Live-Auftritten oder CD
Aufnahmen vom Meister selbst, sofern in erträglicher Qualität verfügbar
Gegenüberstellungen verschiedener Interpretationen – tänzerisch und musikalisch
Dem Punkt Gegenüberstellungen soll hier besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Besonders spannend finde ich es nämlich, Vergleiche anzustellen zwischen den Arrangements ein und desselben Titels von verschiedenen Orchestern oder auch verschiedener tänzerischer Interpretationen. Aus 50 aktiven Jahren als Musiker, Arrangeur und Komponist sollte es da mehr als ausreichendes Material geben. Es ist schon interessant, wie unterschiedlich die musikalischen Arrangements im Ergebnis sind, da Piazzollas Musik auch die Musiker technisch durchaus an Grenzen führt.
„Ich hoffe, meine Musik wird auch 2020 noch gehört“
soll Piazzolla einmal gesagt haben. Darüber muss er sich wohl keine Gedanken mehr machen.