Über das von HotPhantasie angestoßene Thema, warum doch viele auf einer erotisch orientierten Milonga anders empfinden als auf einer normalen Milonga, denken auch wir schon lange nach. Ebenso wie feuchtwarm möchte ich aus männlicher Sicht etwas dazu sagen:
Aus meiner Sicht muss man generell vom Tanzen nach Tango Musik ausgehen. Was macht gerade "DER TANGO" mit uns? Wo und warum berührt er unsere Seele? In meinem Verständnis gibt es 3 Gründe, ich sage Dimensionen, dafür.
1. Dimension: Die Musik.
Tangomusik berührt unsere Seele, unser Herz. In einer lauten Disko empfinde ich z.B. total anders.
2. Dimension: Die körperliche Nähe.
Der Körperkontakt, die Innigkeit, die Berührung, der Duft der Haare oder des Parfüms berauschen.
3. Dimension: Die Bewegung.
Die Umsetzung der Musik in Bewegung des eigenen Körpers mit klaren Führungsimpulsen ist einfach etwas ganz wunderbares.
Diese schon brisante Mischung können wir in einer normalen Milonga genießen, wenn die Randbedingungen stimmen und wir selbst in der richtigen Stimmung dazu sind. Manchmal bekomme ich eine Gänsehaut beim Tanzen, manchmal auch schon einmal feuchte Augen.
In einer erotisch ausgerichteten Milonga kommt aber nun etwas weiteres hinzu:
4. Dimension: Das Visuelle, die gezeigte oder diskret versteckte Nacktheit, viel ausgeprägter als sonst.
Ich hatte ein für mich sehr tief gehendes Erlebnis. Ich tanze im Insomnia mit meiner großen Liebe, alles ist wunderbar. Wir schweben. In der Mitte gibt es die übliche Bondage, um die die Paare herum tanzen. Und plötzlich sind unmittelbar vor meinen Augen die wunderschön geformten Brüste einer Frau. Sie pressen sich unter der Spannung der Seile mir entgegen. Da plötzlich schießt der Gedanke durch meinen Kopf: Das ist die 4. Dimension im Tango. Dann sind die Sicherungen bei mir durchgebrannt. Mehr weiss ich nicht mehr.
Später habe ich viel darüber nachgedacht und kann nur unterstreichen, was feuchtwarm schreibt.
Auch für mich sind die optischen Eindrücke das andere, besondere des Rausches beim erotischen Tango.
Noch eine letzte Bemerkung zu den Frauen, die ja meist die Augen geschlossen haben und dementsprechend während des Tanzes die Bilder drumherum nicht haben. Ich denke, sie spüren die besondere Ernergie, die uns Führende in bestimmten Situationen beflügelt. Insofern "sehen" sie mit geschlossenen Augen mit uns, durch uns.
Lasst uns Tango Intima fortsetzen. Danke an den Initiator und an die Helfer!