Tja, wer hätte das gedacht... also ich war einigermaßen überrascht das es diese okkulte Seite im Buddhismus gab oder gibt. Ich erwähne es deshalb, weil ich das Gefühl habe das bei Tantra und BDSM in den Köpfen vieler Menschen eine riesige Kluft entsteht.
Geht es aber nicht genau darum diese Kluft zu überwinden? Nicht zu urteilen, im Sinne von verurteilen...
Es gibt sie gar nicht diese Kluft.
Die, die Klischèe-mäßig angenommen/gesetzt wird, die ist bereits in beiden Bereichen da.
Und zwar grob geschnitzt gesagt, zwischen Jenen, die machen was sie technisch erlernt haben und was sie denken oder gehört/gelesen haben, was man wie macht im jeweiligen Setting/Spielmodus, der jeweiligen Rollen-Paarung.
Oder schlimmstenfalls: Eine/r tut einem Anderen, was er denkt, was ihn interessanter macht im Club.
Und zwar ohne jegliche Verbundenheit, geschweige denn Empathie. Und der Andere lässts geschehen ,macht gute Miene zum saudoofen Spiel. Ganz ganz gruselig.
Und die Anderen sind im Tun Tantrika. Oft ohne es zu wissen. Denn Sie spielen liebend miteinander. Begleitn den Anderen auf Wegen sich anzunehmen, sich kennenzulernen, sich auszudehnen, tief von der Lebendigkeit zu trinken.
Ich schätze letzteres trifft auf Euch zu.
Aber nun, bei unserer Frage ging es aber im Grunde um die Energie die im Liebesakt entsteht. Eine Energie die den Orgasmus im Grunde überflüssig macht. Er verliert an Wichtigkeit und nicht nur das, es ist auch absolut erstrebtes Ziel dieses Energie zu erhalten. Das ist doch im Tantra ähnlich. Ich sag einfach mal nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“
Die Energie die wir in unserem Liebesspiel entstehen lassen, fließt nicht selten in kreative Bahnen.
Also transformieren wir sie doch irgendwie auch.
Den Orgasmus ohne Ejakulat und ohne Energieverlust, erlebe ich bei Pan als sehr intensiv. Der Weg dorthin ist zu 100% ein anderer als im Tantra, dessen bin ich mir sicher, doch frage ich mich ob diese Art Orgasmen nicht dennoch vergleichbar sind. Mir scheint es als könne es durchaus sein das wir mittels div. Spielarten aus dem BDSM Bereich vielleicht schneller an diesen Punkt gelangen. Im Tantra ist vielleicht längeres üben notwendig um den gleichen Zustand zu erreichen.
Im Tantra, zumindest im, mit Verlaub etwas flacher angesetzten Selbstverständnis davon, fehlt manchmal das Erlauben der Möglichkeit,
dass mit iti iti gemeint ist alles zu umfassen, nicht werten, offen auch neue Erfahrungen machen, die Liebe auch im Dunkel und im Schlamm in dem der Lotus wurzelt zu wissen, zu finden.
Es gibt viele christlich-fundamentalistische Tantriker
die auch im Tantra zwischen Geil und heilig unterscheiden möchten.
Wes Geistes Kind man ist, welche klare, verbindliche innere Absicht, welches Commitment man hat, macht den Unterschied. Nicht das Tun und welches Equipment zum Einsatz kommt.
Man kann nicht Tantra ohne Spirituell und geistige Auseinandersetzung. Sonst ist es "Tantrasex machen" als Variante vom Vögeln sonst so.
Und in diesem Sinne: Wenn ein Orgasmus einen Ekstase erleben lässt und man das Spiel liebend spielt, ist da keinerlei Kluft. Nur Vorliebe für dieses Tun oder Jenes, dass jene Tür leichter in Flowzustände und bewusst zuhause im All eins ankommen führt, als eine andere und ich ganz grundsätzlich nicht MUSS, sondern darf.
Und jetzt nochmal n klotziger Nebensatz a la my two Tantracents: Spätestens an der Stelle wo ein irgendwie geartetes "niiiiiie im Leben würde ich (als Mann) mit nem Mann xyz" entlarvt sichs, ob man wirklich Tantrika ist, oder nicht.