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Sex ohne Orgasmus

Sex ohne Orgasmus
Sicher werden es einige aus dem BDSM-Bereich, die es hier ja auch gibt, kennen und schätzen gelernt haben. Wir fragen uns wie dies im tantrischen Umgang miteinander eingesetzt wird.

Im BDSM-Bereich haben wir bei diesem Thema immer wieder Beiträge gelesen die, auch auf Tantra hingewiesen haben…
…und dann doch nicht näher darauf eingegangen sind.

Da uns der Zusammenhang zwischen Orgasmusverzicht, der ja beim BDSM mehr oder weniger Erzwungen wird, und Tantra nicht so richtig Klar ist, und im BDSM- Bereich auch nicht auf Klärung zu hoffen ist, wenden wir uns hiermit an Euch.

Wir leben unser BDSM im gegenseitigen Einvernehmen ohne Dominanz und Unterwerfung auf einer überaus emphatischen Ebene. Nicht zuletzt deshalb sehen wir Zusammenhänge zum Tantra. Achtsamkeit steht für uns an erster Stelle im Umgang miteinander und unserer Umwelt.

Es Grüssen die Waldnymphe und ihr Pan
Gleich zu Beginn möchte ich vorausschicken, dass ich mit der Welt des BDSM mangels Interesse nicht wirklich vertraut bin. Ein Vergleich kann das daher natürlich nicht werden.
Da ich aber diesen Vergleich jetzt schon mehrfach gehört habe, möchte ich kurz dazu Stellung nehmen.

Für mich scheint hier ein keiner Irrtum vorzuliegen. Es geht ja im Tantra nicht darum den Orgasmus sondern die Ejakulation zu vermeiden. Und genau dadurch entstehen dann sehr wohl zahlreiche Orgasmen, wie auch immer sich diese dann zeigen wollen (Details dazu würden den Rahmen hier sprengen).

Was ich jedoch zu 100% unterschreiben kann: gerade die Achtsamkeit und das Gefühl für das Gegenüber habe ich im tantrischen Zusammenhang insbesondere bei BDSMlern in besonderem Ausmaß feststellen können.
Danke für die Aufklärung.
Orgasmen ohne Ejakulation sind mir aus dem BDSM-Bereich durchaus bekannt. Sie werden jedoch dort wie hier durch das Abdrücken des Samenleiters erzielt …soweit ich hier gelesen habe.
Allerdings unterscheiden sich für mich Orgasmen mit und, auf diese Weise hervorgerufene, ejakulationsfreie Orgasmen nicht voneinander.

Im Gegensatz dazu erfahre ich in einem tranceartigen Zustand ejakulationsfreie Orgasmen durch Lustschmerz die zwar nicht zu einer körperlichen, dafür aber zu einer tiefen psychischen Befriedigung führen.
Pan
*********e_Pan:
Sie werden jedoch dort wie hier durch das Abdrücken des Samenleiters erzielt

Mag sein, dass es von einigen so gehandhabt wird.
Viel öfter ist es jedoch im Tantra eine Kombination aus Atemtechnik, An- und Entspannen des PC-Muskels sowie des Lenkens der Energie, die sich dann über den gesamten Körper verteilt und somit zu Ganzkörperorgasmen führen kann.
Verstehe... Kann es sein das es zu einem gleichen Effekt kommt durch unterschiedliche Techniken?
Pan empfindet es als Ganzkörperorgasmus. Ich beobachte immer wieder das danach ein ähnlicher Zustand eintritt, wie nach einem üblichen Orgasmus. Nämlich schlicht Befriedigung ...Ruhe kehrt ein.
Darüber hinaus empfindet er sie sehr viel intensiver als "normale" Orgasmen und ist in der Lage sie mehrfach hintereinander zu erleben.
...es grüßt die Waldnymphe
*********e_Pan:
Verstehe... Kann es sein das es zu einem gleichen Effekt kommt durch unterschiedliche Techniken?

Ja, ich kenne beide Varianten. Und beide können zum gleichen Effekt führen. Letztlich geht es ja darum, den Erregungsgrad irgendwo zwischen 95 und 99% zu halten.
********n_he Mann
4.111 Beiträge
Gut ob es zum SM-Bereich oder Tantra gehört ist mir egal.

Der Irrtum für viele Männer besteht doch darin, dass sie Orgasmus mit feuchten Orgasmus gleichsetzen.

Ich fand meine Erklärung für meinen Körper als ich das Thema multiple Orgasmen entdeckte. Der Witz war, dass ich so sein wollte, wie die vielen anderen Geschlechtsgenossen. Einfach nur schnell kommen.

Plötzlich verstand ich,
  • ,dass es scheinbar trockene Ogasmen
  • , dass Männer multiple Orgasmen erleben dürfen


Mir scheint, dass hier für einige BDSMler ein faszinierender Irrtum besteht, dass der Körper sein Recht für sich nimmt.
Wie schon gesagt, für mich besteht kein Unterschied zwischen feuchten Orgasmen und Orgasmen mit unterdrücktem Samenerguss.
Ich diverenzire da zwischen feuchten Orgasmen und Orgasmen die durch eine Stimulation weit über der Schmerzgrenze hervorgerufen werden und ohne Samenerguss stattfinden.

Ja,der bei Männern weit verbreitet Trieb möglichst schnell zu kommen... Es ist jedes mal ein innerer Kampf diesen Trieb zu kontrollieren. Aber auch sehr befriedigent diesen Kampf letztendlich zu gewinnen
Pan
Was Tantra mit Verzicht zu tun haben will, ist mir schleierhaft.

Insbesondere was Tantra mit Orgasmus zu tun haben will, ist mir noch viel schleierhafter.

Solange Tantra geistig in der Sex Ecke weilt, kommen Gedanken wie Orgasmus & Co nachvollziehbar auf.

Tantra ist für mich etwas Energetisches, genauso wie Reiki & wie sie nicht alle heißen.

Wenn bei Energiearbeit jemand einen Orgasmus bekommen sollte, dann ist das so, aber es darauf gezielt anlegen oder gar gezielt zu verzichten, hat nichts mit der Energiearbeit selbst zu tun. Da werden geistig zwei Dinge vermischt, die nichts miteinander verloren haben (vom Gedankenansatz her).

Abesehen davon, kann Verzicht kaum in der achtsamen, liebevollen Energiearbeit Nährboden oder eine Bühne finden. Liebe ist Reichtum ...

Wenn bei Tantra-Massagen und Tantra Arbeit der Augenmerk auf dem Energetischen und weniger beim Erreichen des Orgasmus liegt, dann ist das aber kein Verzicht. Die Wahrnehmung und Aufmerksamkeit liegt eben wo anders ...

*g*

herzliche Grüße

danny
******r1a Mann
252 Beiträge
Kein "Verzicht"
Da uns der Zusammenhang zwischen Orgasmusverzicht, der ja beim BDSM mehr oder weniger Erzwungen wird, und Tantra nicht so richtig Klar ist, wenden wir uns hiermit an Euch.

Das war doch die Frage. Und hier meine persönlich gefärbte "Antwort"

Tantra ist (so interpretiere ich zumindest) eine Lebensphilosophie. Darüber kann gegooglet werden, man findet zig Interpretationen, die teileweise auch widersprüchlich sind.

Tantramassage ist etwas anderes. Etwas Neuzeitliches, von Osho und dann von Andro entwickeltes. Eine Massagepraxis, die sich gewisse Grundhaltungen wie - Achtsamkeit, Respekt, Liebe, im Hier und jetzt zu sein, u.a.m. - aus dem Tantra entleiht.

In der Tantramassage werden Körper, Geist und die Kraft der Sexualität gleichsam berührt und angesprochen. Und häufig wird der Intimmassage ein bedeutender Teil der Massagezeit gewidmet. Dabei können Orgasmen vorkommen. Da Frau und Mann danach meist müde werden (ausgelöst durch die Ausschüttung des Hormons Oxytocin) wird die Massage danach häufig abgeschlossen.
Wenn auf den Orgasmus "verzichtet" wird; die Energie, wenn man sich ihm nähert verteilt wird (Atem, Bewegung, Stimme), dann mit der Intimmassage wieder weitergefahren wird, wird die Erfahrung schlicht länger und immer intensiver. (Wellenreiten).

Das ist kein Verzicht, sondern ein Gewinn. Ein Gewinn an Energie und an intensiver Lust. Und wenn man über's Ziel hinausschiesst. Ist's auch schön ..

Ein Zusammenhang zwischen Tantra und Orgasmusverzicht? Die tantrischen Sanksritschriften beschäftigen sich zu 3 % (so las ich mal) mit Berührungen, mit Massage. Also: kein Zusammenhang.

*g* Christian
*******ice Paar
377 Beiträge
my two cents
Orgasmen die durch eine Stimulation weit über der Schmerzgrenze hervorgerufen werden

Das Tantra-Dingens ist ein weitgefächertes und teils widersprüchlich wirkendes.

Zunächst mal ist es ein spiritueller Weg, der die sexuelle Energie "nur" insofern mit einbezieht, als man sie schlecht ignorieren kann auf einem Weg der Meditation, Kontemplation, Verfeinerung in Richtung Erleuchtung, Befreiung, Ausstieg aus dem Rad der Wiedergeburten.

Also widmet man sich ihr genauso wie allen anderen Belangen des Körpers und der Person, des kleinen Selbst (des Egos) um das zu transformieren, zu transzendieren.

Ob mit oder ohne Orgasmus und wenn ja, wie genau ist da sehr sehr sehr nachrangig.

Manche nennen dieses Tantra das weiße, rein geistige.

Im sogenannten roten Tantra, wird dies Thema handgreiflicher angegangen, aber trotzdem (eigentlich) immer noch mit der Idee, die sexuelle Energie zu erkunden, dann zu verfeinern, dann zu transzendieren, um ......

Ein wie auch immer geartetes Tun - siehe Zitat oben - um Orgasmus x oder y zu "machen",
ist - in einem echten Tantrakontext gesehen -
also lediglich ein Teil eines sich selbst erkennen wollens auf allen Ebenen und kein Selbstzweck.
Man hat sich selbst erkundet, man geht weiter in seiner Entwicklung.
An sexuellen Handlungen "kleben" zu bleiben, weil sie sich halt so toll anfühlen, wäre, wie gesagt streng genommen,
ein Verzögern des Voranschreitens in Richtung Befreiung von all diesen Gebundenheiten des Selbstes an Körper und Ego.

So weit mal zu einem kleinen Teil der engeren, basiskonservativeren Definition jetzt.
Und das auch nur so weit runtergebrochen wie geht, also entsprechend kurz, trocken und kantig.
Mehrere Bücher von mehreren ernstzunehmenden Tantralehrern lesen hilft da sehr weiter übrigens. *top*

Das Orgasmus hinaus zögern basiert auf der Idee,
dass man diese Energie dann "nach oben" zieht,
also in die oberen Chakren leitet, übers Kronenchakra hinaus und dann in sich einen geschlossenen Energiekreislauf herstellt, und/oder in sich sich ausbreiten lässt um den ganzen Körper aufzuladen damit.

sehr sehr grob gesagt jetzt

• oder bei einer Maithuna-Ritual- Vereinigung (z.B.) durch beide Partner als Kreislauf ...
Genauere Beschreibungen einfach googeln.

sich darauf zu fokusieren und so zu stimulieren, dass etwas über eine Schmerzgrenze hinaus gereizt wird,
um dann .... ist, - auf die Schnelle drauf geschaut -, sehr weit von tantrischem Tun entfernt.
Da würde man eher Intensität erleben wollen,
in dem man das eigene sich spüren, immer weiter entfaltet, verfeinert, verlangsamt.
Um dann dadurch etwas ganz Kleines, Langsames, Feines sehr intensiv spüren zu können.

Während hingegen ein allzu intensives Stimulieren durch egal was jeweils individuell kickt, einen ja eher allmählich abstumpfen lässt im Spüren. Und man das dann immer mehr steigern muss.
Das widerum war jetzt auch ne sehr sehr grobe Verallgemeinerung dessen, was die Meisten im BDSM Bereich so tun.

Ich kenne beides, red also aus eigenem Erleben und Forschen, nicht theoretisch.

Hoffe das war ein wenig erhellend.


Sie vom Paar
******r1a Mann
252 Beiträge
Your two cents
jetzt versteh ich die Ausgangsfrage nicht mehr.

Ihr habt ja eigentlich ganz viele Antworten auf eure eigenen Frage. Wenn auch etwas bunt durcheinander gewirbelt *g*

LG .. Ch
Nun ja, da ist einiges was ich nachempfinden kann, durchaus.
Aber wir müssen das wohl erst mal für uns sortieren und mit unserem Spiel (BDSM- Redensart) in Einklang bringen.
Aber schon mal viel lieben Dank für eure Informationen
LG Pan
Augenkontakt
****na
286 Beiträge
Entschuldigung, aber irgendwie ...
... ist das doch alles sehr gut zu verstehen,
dass sich Tantriker und BDSM-ler am Ende doch oft nicht verstehen.

Wer Tantra und BDSM zusammenbringen möchte, ist bei Michaela Riedel ganz gut aufgehoben. Und da gibt es viel zu lernen. Für Tantriker und für BDSM-ler.

Und wer den Schritt nach Amerika und den Indianern machen möchte, der findet irgendwann auch mal Quodoushka.

Quodoushka kennt 5 Qualitäten des Orgasmus:
• mit Erektion und mit Ejakulation
• mit Erketion und ohne Ejekaultion
• ohne Erektion und mit Ejakulation
• ohne Erektion und ohne Ejakulation
• und den Shiva, der alle 4 Varianten beherrscht, je nach Situation

Und nur dieser Shiva wird bei den Indianern als wirklicher, vollständiger Mann akzeptiert.

Aha! Was soll uns das sagen?
Wir im Westen sind irgendwie falsch gepolt.
Kein Wunder, denn wer hat schon mal 1 Jahr lang unter freiem Himmel genächtigt und das (Trink-)Wasser aus natürlichen Quellen bezogen?
Fast niemand, und deshalb sind unserer Vorstellungen heute auch wenig vereinbar mit dem Erfahrungshintergrund von Menschen, die aus der Natur leben mussten. Und das gilt sogar heute noch für viele viele Menschen unsrer Welt.

Wer von uns hat schon mal eine ganze Nacht unter freiem Himmel verbracht? Vielleicht noch bei Wolken? Bei Regen? Bei Wolken und Regen? Bei Kälte?
Bei Wolken und Regen und Kälte? Und sogar noch Gewitter?

Unsere Natur ist uns weit weit weg geraten.
Und deshalb entsehen so Fragen, wie sie gestellt werden.

Für mich heißt Quoduoshka: Orgasmus hat viele Varianten.
• zur Erektion: das variiert zwischen kraftvoller oder sanfter sexueller Energie.
• zur Ejakulation: das variiert zwischen Fortpflanzungsbetonung und Genuß

Wo da BDSM ist, weiß ich nicht.
Aber vielleicht ist das ja ein Ansatz, BDSM zu hinterfragen und eventuell sogar neu zu gestalten, um sich anderen Energien zu öffnen.

Wir sind alle auf dem Weg.
Einer nach hier, einer nach da.

Namaste und schöne Grüße
Thomas
von Jamunda
******n68 Mann
3.603 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hm - ein paar Sachen möchte ich hinterfragen:

seit wann bietet Michaela Riedl Tantramassage in Kombination mit BDSM an?

Indianer haben Shivas?

Warum sind
wir im Westen falsch gepolt
? Weil wir nicht ein Jahr unter freiem Himmel zubringen?

*nixweiss* *nixweiss* *nixweiss*
Augenkontakt
****na
286 Beiträge
Yes, stimmt, wir sind falsch gepolt.
So ist es einfach.
Thomas
******n68 Mann
3.603 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wie heißt es so schön beim Life of Brian:

"Ich nicht"
An mir ist nichts falsch. Der liebe Gott (je nach eigenem spirituellen Empfinden dürft Ihr hier auch "der grosse Geist", "das Universum" o.ä. lesen) hat mich so gemeint, wie ich bin. Mit allen Widersprüchen, Ecken und Kanten, sowie vielen Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Ich kann daran nichts falsches entdecken.

Hm, und ich mag nochmal dazu anregen, eine Differenzierung zwischen zwei personell und rechtlich völlig unterschiedlichen Instituten "Ananda" und "AnandaWave" zu machen. Auch wenn sie irgendwann einmal der gleichen Quelle entsprungen sind.
Und gerne eine weitere Differenzierung zwischen einem Tantrastudio und den Möglichkeiten, dessen freien Mitarbeitern ihr eigenes Angebot in gewissem Rahmen selbst zu gestalten.
********n_he Mann
4.111 Beiträge
Es ist eine menschliche Gabe bei einer Neuentdeckung ein Verlustgefühl zu haben. Wie schön wäre es, wenn alle so wären. So wird das neue Andere gern zu einer Norm der Zukunft erhoben.
...bis sich etwas neues Anderes ergibt. Das nennt man dann wohl Entwicklung
Pan
********n_he Mann
4.111 Beiträge
Entwicklung ist für mich nicht die Ablösung von Eines durch das Andere. In Liebe nenne ich das Unschlüssigkeit.

Entwicklung bedarf für mich Eines und das Andere, woraus das etwas Drittes entstehen kann.

Also der schnelle Orgssmus ist Eins - kein Orgasmus das Andere - nun hat das Neue Freiraum sich zu entwickeln.
Stimmt, sich Neuem zuzuwenden bedeutet nicht unbedingt die Abkehr vom Bekannten.
Es wird immer eine Verschmelzung stattfinden aus der ein neuer Weg entsteht
***at Mann
2.905 Beiträge
Orgasmusverzicht?
Wie BD/SM Leute hier verfahren geht mir nicht auf.
Aus vielen Andeutungen, welche auch in diesem Thread aufflackern, nehme ich an, dass es BDSMlern garnicht um Sex geht.

Sex ist ja bekanntlich "Vanilla".

Im BDSM geht es darum, orgiastische Höhenflüge durch andere Methoden zu erzielen.
Denn einen Orgasmus kann man auch auf anderen Wegen als die der sexuellen Reizung erzielen: Z.B. über musikalische Erlebnisse. Zweifelsohne bringen Peinigungen manche Menschen ebenfalls zu Orgasmen.

Durch die -leider auch bei mir vorhandene- Zwangskopplung Reizung - Orgasmus - Ejakulation ist der Orgasmus im allgemeinen Sprachgebrauch der westlichen Zivilisation fest an Sex gekoppelt.

In Ihrem Beitrag löst Mohana Tantra-Massagen diese Zwangkopplung auf. Somit ist sie sehr nahe an dem, was tantrisch gebildete Menschen immer wieder betonen: Die Trennung zwischen Orgasmus und -beim Mann- die Ejakulation.

In auf westliche Sprachen übersetzten tantrischen Schriften ist sehr viel vom Aufbau, von der Erhaltung und vom Fließen einer sog. "Energie" die Rede. (Schade, dass man hier nicht die originalen Sanskrit-Begriffe verwendet, welche mir allerdings unbekannt sind)

Beim tantrischen Sex geht es also darum, "Energie" aufzubauen, um diese dann ganz bewusst irgendwohin zu lenken. Es wird als Beispiel Kreativität zum Verfassen von Poesie genannt. Männer, welche diese aufgebaute "Energie" hingegen in eine Ejakulation leiten, verschleudern die "Energie" wieder. Wobei "verschleudern" nicht als moralisierend zu verstehen ist. In tantrisch inspirierten Schriften ist hier immer von freien Entscheidungen die Rede, wohin die "Energie" gelenkt werden soll. Ich bewundere Männer, die das schaffen.

Insofern handelt es sich bei Tantra eher um eine willentliche Orgasmusvermeidung oder zumindest einen Aufschub, als um einen schulterzuckenden Verzicht.
...sortiert und nachgedacht
Nach dem wir gestern Abend noch lange über eure Antworten nachgedacht und gesprochen haben, denke ich haben wir die Thematik noch mal von ein paar Seiten mehr beleuchtet.

Es war uns zwar bekannt das die tantrische Massage mehr eine Art Neotantra ist, aber sicher auch nochmal gut sich das ins Gedächtnis zu rufen.
Das Tantra in unseren westlichen Köpfen in die Sexecke abdriftet, ist wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, das wir gerne nach der „Light-Variante“ greifen.

Interessant war auch der Hinweis darauf das es neben dem weißen auch das rote Tantra gibt.
...und das schwarze Tantra ebenso.

Im Buch „Liebeszauber und schwarze Magie“, von Alexandra David-Néel, beschreibt sie die okkulte Seite des Buddhismus in einem fiktiven Abenteuer Roman. Sie beschreibt in dem Buch okkulte Praktiken die sie z.T. wirklich so erlebt hat, bzw. von der sie wußte das sie ausgeführt wurden.

Tja, wer hätte das gedacht... also ich war einigermaßen überrascht das es diese okkulte Seite im Buddhismus gab oder gibt. Ich erwähne es deshalb, weil ich das Gefühl habe das bei Tantra und BDSM in den Köpfen vieler Menschen eine riesige Kluft entsteht.

Geht es aber nicht genau darum diese Kluft zu überwinden? Nicht zu urteilen, im Sinne von verurteilen...


Aber nun, bei unserer Frage ging es aber im Grunde um die Energie die im Liebesakt entsteht. Eine Energie die den Orgasmus im Grunde überflüssig macht. Er verliert an Wichtigkeit und nicht nur das, es ist auch absolut erstrebtes Ziel dieses Energie zu erhalten. Das ist doch im Tantra ähnlich. Ich sag einfach mal nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“
Die Energie die wir in unserem Liebesspiel entstehen lassen, fließt nicht selten in kreative Bahnen.
Also transformieren wir sie doch irgendwie auch.
Den Orgasmus ohne Ejakulat und ohne Energieverlust, erlebe ich bei Pan als sehr intensiv. Der Weg dorthin ist zu 100% ein anderer als im Tantra, dessen bin ich mir sicher, doch frage ich mich ob diese Art Orgasmen nicht dennoch vergleichbar sind. Mir scheint es als könne es durchaus sein das wir mittels div. Spielarten aus dem BDSM Bereich vielleicht schneller an diesen Punkt gelangen. Im Tantra ist vielleicht längeres üben notwendig um den gleichen Zustand zu erreichen.

Wie auch immer, wir werden uns wohl weiter mit der Thematik beschäftigen und üben weiter wie bisher unsere Art der Achtsamkeit und da das mit dem Tantra – Dingens so eine verzwickte Sache ist, sollten wir tatsächlich auch nochmal ein oder zwei Bücher in die Hand nehmen. *zwinker*

Euch, allen auf jeden Fall ein Danke für eure Denkanstöße
...es grüßt die Waldnymphe *knicks* und ihr Pan
ich glaube nicht
Das Tantra in unseren westlichen Köpfen in die Sexecke abdriftet, ist wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, das wir gerne nach der „Light-Variante“ greifen.

ich glaube eher, dass das ein ergebnis der durch das kirchendogma verursachten körperfeindlichen haltung der letzten jahrhunderte ist. wir haben da sozusagen eine kognitive achillesferse, und daher landet unsere aufmerksamkeit zuerst bei dem, was bisher doch so tabu war - auch wenn sexualität im tantra ursächlich nicht übergewichtet (aber auch nicht überfrachtet!) war.

das ganze wirkt auf mich wie ein vakuum, das sich endlich füllen darf....
ja genau so,
können wir uns das auch vorstellen. Das war auch teilweise gestern Inhalt unseres Gesprächs.
Wenn ich den Griff zur Light-Variante erwähne, dann nur deshalb weil man gerne in die Esoterik Kiste greift und sich nur an der Oberfläche etwas herausfischt und den Rest unbesehen in der Kiste lässt.

...es grüßt die Waldnymphe
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