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Tantramassage mit Handicap

Tantramassage mit Handicap
Diesen Beitrag schreibe ich für diejenigen von Euch, die sich vielleicht scheuen oder unsicher sind, jemanden mit Handicap zu massieren.

Gestern habe ich zum erstenmal einen Gast besucht, der ein körperliches Handicap in Form eines amputierten Beins (unterhalb des Knies) hatte.

Auf die Situation war ich nicht vorbereitet, vielleicht war dies auch gut so.
Er war Engländer, Mitte 60 und hatte das Bein durch schwere Diabetes verloren.

Und wir gingen das Vorgespräch mit viel Humor an. "Oh, dann brauche ich ja nur ein Bein zu massieren", sagte ich und er lachte.
Mutig geworden fragte ich ganz klar nach, ob der Stumpf schmerzen würde. Ob ich dort berühren und massieren darf. Und er gab ein klares "ja" ab.
Und sagte mir, dass man eine solche Situation unbedingt mit Humor nehmen sollte. Das würde ihm sehr helfen.

In der Massage war es alles überhaupt kein Problem. Ich konnte sein Bein bzw. das, was übrig geblieben war, ganz zärtlich und liebevoll berühren, umarmen und massieren.

Es war eine gute und tiefe Erfahrung. Dich ich gern mit Euch teilen möchte.

Namasté,
Clara
******aer Mann
2.641 Beiträge
Och das freut mich für Dich ^^ Also ich hatte mal der Erlebnis, das ich eine Fußmassage angeboten hab und die Dame (wohl durch einen Unfall) massiv verunstaltete Füsse hatte, mit fehlenden Zehen und dicken Narben. Nach dem ersten Schock, hab ich mit dem massieren angefangen, sie hat es genossen und und dann wurde es auch ein schönes Erlebnis. Eine Freundin von mir arbeitet als Sexualbegleiterin mit (schwer) behinderten Menschen und gibt auch Tantramassagen, und sie sagt es sind ganz viele wunderbare und besondere Momente entstanden...
Das ist wirklich nichts wovor man sich scheuen sollte... es ist ungewohnt, und kann im ersten Moment sich merkwürdig anfühlen, aber wer sich darauf einlassen will... traut Euch...
Die lebendige Seele ...
... macht mein Gegenüber zum Nehmenden. Und selbst mein Gast mit komplett spastischer Lähmung ist wunderbar berührbar.
Vorgespräch und Vertrauen
Naturlich in erst moment es ist nicht einfach sei es mit Handicap oder Hautkrankheiten Menschen Tantra Massage oder Tantra Abend zu machen.
Aber durch tantra lernt mann Achtsamkeit Offenheit und Menschen zu akzeptieren wie sie sind.
Da hier klärt mann durch Vorgespräche alles vorhier was mann für Handicap hat oder ob Hautkrankheiten hat ob sie anstecken sind usw.....
So baut mann vertrauen und kann mann mit die situation richtig um gehen.
Achtsam Vorgespräche und vertrauen sind wichtig.
Jo.
****ef Mann
1.943 Beiträge
Vorgespräche und Reaktionen sind wichtig
Ich hatte auch mal eine Massage bei einer Frau, die Probleme an einem Bein hatte. Trotz Vorgespräch und der Tatsache, dass für mich ein Handicap keinerlei Berührungsängste hervorruft, gab es Schwierigkeiten bei der Massage.
Lag es an meiner Person? Lag es an einer nicht achtsam genug durchgeführten Massage? Lag es am mangenden Beobachten meines Handelns?

Wichtig ist, dass man der Behinderung / Beeinträchtigung nur insofern eine Beachtung schenkt, als diese bei einer Massage Schmerzen oder Unwohlsein beim Empfänger auslösen kann / könnte - daher das besondere Augenmerk auf das Vorgespräch legen. Ansonsten gilt: Es kann nicht immer passen *g* aber jeder Mensch freut sich auf schöne vorurteilsfreie Berührungen!
******Moi Mann
625 Beiträge
Schade !
Dass dieses Thema niemanden interessiert.

Gerade mal 1 Tag und 4 Antworten hat es überdauert.
Obwohl gerade Behinderte viel intensiver die Berührungen annehmen und schätzen als die sogenannten "schönen" Menschen.
Doch was ist aus tantrischer Sicht schon schön? BMI von 22? Schmollmund wie BB? Braungebrannt im Mittelmeer-Design? Tattoos oder Piercings? Trendfrisur und Fashion-Outfit?

Schönheit kommt von Innen. Und wer einen anderen Menschen aus spiritueller Sicht nicht vom Body her - vom Äußeren her - betrachtet, sondern von seiner seelischen Seite, entdeckt in Behinderten viele viele Dinge, die den Einklang von Gebendem und Nehmendem begünstigen.

Wer seine Berührungen vom Äußeren eines Menschen abhängig macht, hat vielleicht noch ein paar Tantrakurse in Chakraarbeit und Meditation vor sich. Da ist noch Potential in der Vervollständigung der seelischen Wahrnehmung des Anderen. Noch ein bißchen zuviel Ego im Spiel, das den Anderen "schön" erwartet. Das Geben ist also noch zu sehr ein Nehmen.

Wir erleben es jedenfalls, dass Behinderte z.B. im Rollstuhl oder mit anderen Einschränkungen sich in tantrische Massagen und Kontakte besonders intensiv und dankbar einbringen.
Für eine Tantramassage im traditionellen Verständnis ist es sowieso eine Begegnung zweier Seelen, ob nun behindert oder nicht ist da völlig egal.

Probiert es aus!
Namaste
CCM
*******ion Frau
4.847 Beiträge
gerade erst gesehen . . . .
Behinderungen, egal welcher Art, sind immernoch ein Tabuthema.

Ich kann nur aus meiner Sicht sprechen, als Empfängerin, bei einer Tantramassage ohne Vorgespräch wurde ich anders behandelt als mit Vorgespräch. Mit Vorgespräch wurde viel mehr Augenmerk auf die (für mich nicht einschränkende) Behinderung & Narben gelegt, als auf mich. Ohne Vorgespräch war kein Hemmung da und ich empfand es als viel intensiver.

In diesem Sinne, Euch eine erholsame Nacht *g*
******aer Mann
2.641 Beiträge
Naja
Wie viele Menschen haben denn die Gelegenheit, behinderten Menschen eine tantramassage zu geben, wie viele haben da Erfahrungen? Ich denke einfach, das hier wenige wirklich etwas zu schreiben können.
****ef Mann
1.943 Beiträge
Sorry ... aber sollte ein Vorgespräch nicht obligatorisch sein? Dabei kann jeder entscheiden, was er/sie von sich erzählen will und was nicht - aber die Chance war da! Ich halte das für selbstverständlich - in welcher Form auch immer!
*******ion Frau
4.847 Beiträge
Vorgespräch hin oder her, nützt ja nix, wenn der oder die Behinderte seine Behinderung nicht erwähnt oder preisgeben möchte. Wie schon gesagt, mir sieht man es auf den 1. Blick nicht an, erst wenn man die Narben sieht, kommt die Zurückhaltung (die ich aber garnicht möchte). Wenn ich es erwähne sogar noch viel mehr.

Zudem würde ich hier auch unterscheiden in leicht, mittel oder schwer körperlich bzw geistig behindert.
Man kann niemandem hinter die Stirn sehen,
da nutzt auch das beste "Spüren" nichts.

Wenn der Gast bei einem Vorgespräch auch auf direkte Nachfrage etwas, das wichtig sein sollte, nicht erwähnt, ja, dann ist es tatsächlich "sein"Problem.

Ich mache immer darauf aufmerksam, dass beide Beteiligten während der Massage Verantwortung für sich tragen, damit es ihnen gut geht.

Mittlerweile habe ich mehrere Massagen mit Amputierten gemacht, ebenfalls mit Männern, die Prostata-Krebs hatten UND auch mit sehr alten Menschen, bei denen die Körperfunktionen schon sehr eingeschränkt waren.

Die Erkenntnis? Die Sehnsucht nach Berührung hört NIE auf.
...
In der Funktion der Gebenden, noch dazu als professionelle Masseurin bringe ich mich bei jeder Begegnung selbst in die PFLICHT, mein Gegenüber nach Hemmnissen zu befragen, egal welcher Art des Ursprunges und der Ausprägung. Wie soll ich ein Instrument so gut wie möglich zum Klingen bringen, wenn ich nicht weiß, welche Töne nicht abrufbar sind?
Ich kann nur aus meiner Sicht sprechen, als Empfängerin, bei einer Tantramassage ohne Vorgespräch wurde ich anders behandelt als mit Vorgespräch. Mit Vorgespräch wurde viel mehr Augenmerk auf die (für mich nicht einschränkende) Behinderung & Narben gelegt, als auf mich. Ohne Vorgespräch war kein Hemmung da und ich empfand es als viel intensiver.

Als ich das las, dachte ich verwundert: eigentlich gilt das ja andersrum.... das Vorgespräch nimmt ja gerade die Hemmung - und wir alle haben ja Hemmungen, was unsere körperliche (und übrigens auch seelische) Nacktheit betrifft. Und der/die Massierende nimmt bereits im Vorgespräch KONTAKT zu dir auf (einem ganz wichtigen Anteil der Massage - mit sich, und dann mit anderen - in Kontakt gehen/gehen können/gehen wollen).

Dann dachte ich: das mag ja mit deiner Scham bezüglich dieses Themas zu tun haben und mit Erfahrungen von Stigmatisierung, wenn du deine Einschränkungen nennen oder zeigen sollst.

Für den, der massiert, ist es ein wichtiges MUSS, zu wissen, was dich einschränkt, um dir ggf. nicht weh zu tun. Oder um nicht falsche Rücksichten zu nehmen, wenn er/sie beim Massieren etwas wahrnimmt (Narbengewebe z.B.)
Wenn dir genau dieses Wissen weh tut, dann existiert da vielleicht eine grundsätzliche Befangenheit.
Der/die Massierende ist aber in der Lage, dich liebevoll anzunehmen, egal, wie du bist. Das zu erkennen, kann Befangenheit und Scham lösen.

Ich weiß nicht, aber mir kommt in solchen Zusammenhängen immer der Titel eines Kunstwerkes von Beuys in den Sinn: 'Zeige deine Wunde'. Ja, vielleicht sollten wir uns andern mehr zumuten. Und uns selber....
ich frage im Vorgespräch ganz gezielt nach Handicaps und auch Einnahme von Medikamenten. Dies sollte bitte auch ganz ehrlich vom Gast geantwortet werden.
So "gerüstet" habe ich dann auch keine Probleme bei der Massage.
******Moi Mann
625 Beiträge
Handicaps sind sichtbar!
Also, ich verstehe die Diskussion hier nicht mehr.

Was soll das mit dem Vorgespräch? Logisch!! Das ist gibt es immer!

Aber ein Gast mit Behinderung ist SOFORT zu erkennen! Da brauche ich kein Vorgespräch.

Wer im Rollstuhl kommt, ist anders drauf als jemand, der zu Fuß kommt.
Wer blind ist, braucht eine Portion Vertrauen mehr als ein Sehender.
Wer geistig behindert ist, muß ganz anders behandelt werden.

Handicaps sind sichtbar! Auch OHNE Vorgespräch!
Und Menschen mit Handicap brauchen eine ganz andere Art von Vorgespräch als Menschen ohne Handicap, die eine Tantramassage geniessen wollen.

Die Diskussion hier im Joy zeigt mir nur, dass wohl keiner der Mitdiskutierenden wirklich einen Behinderten behandelt hat.

Schade. Denn das ist die Prüfung auf tantrisches Wirken
Grüße und Namaste
CCM
sorry, aber nicht jedes Handicap ist sofort sichtbar
******Moi Mann
625 Beiträge
Aha, dann bitte ein Beispiel
Welches Handicap meinst Du??
******Moi Mann
625 Beiträge
Aha, dann bitte ein Beispiel
Nun, wenn da nix kommt von anderen, dann hätte ich hier ein paar Beispiele:

• Rollstuhlfahrer
• Muskeldystrophie
• Respirator
• kognitive Behinderung
• praktisch Bildbare
• Menschen mit Lernschwierigkeiten
• "anders Begabte“
• Spastiker
usw.

Jeder ein Einzelfall.
Das Standard-Vorgespräch ist hier völlig wirkungslos.
Da gilt es schon, intensiv auf den Menschen einzugehen.
30 Minuten kostenfreies Vorgespräch ist zwingend,
danach kann entschieden werden, ob man weiter geht.

Aber genau diese Menschen sind es dann,
die Tantramassagen SOFORT verstehen.

Namaste
CCM
beispiele von nicht sichtbaren handicaps
(bereits massiert von mir)

• epileptiker
• glasknochenkrankheit
• myalgische erkrankungen
• rheumatoide erkrankungen
• herzfehler
• allergiker gegen nussöle (ok, keine 'behinderung', aber ebenfalls nicht zu sehen)

nicht zu erwähnen bestimmte formen von autismus und borderline.

nicht zu erkennen von außen und UNBEDINGT anzusprechen in einem vorgespräch!
Ab wann...
gilt es denn ein Handicap zu haben?
Körperlich oder geistig Behinderte sind logisch. Dazu zählt zumindest für mich selbstverständlich Autismus o.ä., Amputationen, Spastiken oder Paresen.
Gilt es auch schon als Handicap einen Magersüchtigen oder Adipösen Menschen zu behandeln? Jemand mit Narben im Gesicht oder Körper?
Schließt man die mit ein?
Sollte man das bei der telefonischen Terminvereinbarung direkt erwähnen weil man ja nicht weiß ob der Gebende dies auch akzeptiert?
Ich frage übrings aus rein informativen Gründen weil ich absoluter Neuling bin 😉
Gilt es auch schon als Handicap einen Magersüchtigen oder Adipösen Menschen zu behandeln? Jemand mit Narben im Gesicht oder Körper?
Schließt man die mit ein?
Sollte man das bei der telefonischen Terminvereinbarung direkt erwähnen weil man ja nicht weiß ob der Gebende dies auch akzeptiert?

Ich persönlich würde diese Dinge nicht als Handicap einstufen.
Allerdings kann es auch nicht schaden, beim Telefonat diese zu erwähnen.
Ich könnte mich besser vorbereiten, zB bei einem Magersüchtigen würde ich die Heizung noch etwas höher stellen.
Es ist kein Muß, kann aber uns Gebenden hilfreich sein.
Narben sind nun gar kein Problem und Jemand mit großem Übergewicht, würde ich nicht auf dem Futon massieren, sondern auf der Liege.....der Beweglichkeit wegen
Aber das sind nun wirklich keine echten Handicaps.
Oh Goldenhands ...
... als ich zeit-und ersatzweise an meiner allgemein üblichen Massagebank gearbeitet habe, kam ein stark Übergewichtiger mit 190 kg. Ich musste ablehnen, da ich echt Respekt vor der tatsächlichen Tragfähigkeit dieser Liege hatte.
Danach kamen mir kurz die Gedanken, bei der jeder Erst-Terminierung nachzufragen, vergaß es dann immer wieder im Telefongespräch. Vermutlich, weil ich ebenso erwartungsfrei in die Begegnung gehe, wie hoffentlich der Großteil meiner Besucher.
Ich suche übrigens immer noch nach der richtigen oder passenden Bezeichnung für die Menschen, die zu mir kommen.
Gast ... Klient ... Besucher ... ???
Gast ... Klient ... Besucher ...

Für mich sind es Gäste......
aber Jeder mag es anders
******aer Mann
2.641 Beiträge
Es sind Menschen denen Ihr begegnet ^^ Mensch reicht doch völlig aus;-P
Aber mal ernsthaft, ich finde auch Gast am schönsten.
******Moi Mann
625 Beiträge
@beispiele von nicht sichtbaren handicaps
Ja, liebe Kollegin, die gibt es, und viele viele andere mehr. Die extrem individuell sind.

Glasknochenmenschen brauchst Du nicht zu fragen, die sagen Dir das aus purer Eigeninitiative.

Borderline erkennst Du auch ohne dass Dir der Gast es sagt, wenn Du weißt, was Borderline ausmacht. Spätestens bei der Nacktheit erkennst Du einen Borderline-Gast.

Herz- und Kreislaufgeschichten sind trivial beim Gespräch. Ebenso Thrombose usw. usw.

Alles kannst Du nicht abfragen. Was wäre das für eine Energie, 38 Fragen zu stellen, um zu wissen, ob Dein Gast eine Einschränkung hat. Völlig bescheuert, aus meiner Sicht.

Nein, Du mußt die gröbsten Dinge ausschließen können. Und dann liegt es an Dir (!), zu erkennen, dass da etwas nicht im Gleichgewicht ist.

Und dann frage Deinen Gast! Auch mitten in der tollsten Massagesequenz. Denn das erwartet er/sie nicht und gibt Dir eine korrekte Auskunft.

Denk mal darüber nach, Namaste
CCM
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