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wann fängt Prostitution an ?

******n68 Mann
3.603 Beiträge
Gruppen-Mod 
Verschiedene Luxussteuern
Es gibt sie durchaus, die Luxussteuern. Spontan fallen mir die Branntweinsteuer und die Sektsteuer ein.
http://m.rp-online.de/leben/ … -in-deutschland-bid-1.566366
Und über den deutschen Tellerrand hinausgeschaut in Dänemark eine Luxussteuer auf Autos. Sooo weit weg bist Du da von einer Restaurantsteuer auch nicht.
Ganz abgesehen davon: als Aussendienstler bin ich durchaus mit meinen gesellschaftlich anerkannten Grundbedürfnis nach einer warmen Mahlzeit auf Restaurants und Gaststätten angewiesen. Also "Essen gehen"'nicht nur des Genusses wegen, sondern aus reiner Triebbedfriedigung.
****r60 Mann
1.151 Beiträge
@Wuschelj
Hm..????? Tantramassagen sind erotisch???

Wuschelj ich gebe Dir recht, und auch wieder nicht.
Ich kann natürlich nur für mich sprechen, und mir haben die
Tantramassagen bisher immer sehr viel mehr gegeben als eine
erotische Triebbefriedigung. Ich empfand sie als sehr heilend.

Und gerade deshalb finde ich es auch wichtig, daß es für die Massage
klare Regeln und Grenzen gibt, auf die sich der Nehmende auch verlassen kann.
Und "meine" Masseurin würde mit mir bei einer verabredeten Massage wohl niemals
in eine Vereinigung gehen, wenn dies nicht vorher abgesprochen worden wäre.

Ich betrachte "meine" Masseurin als sehr gut ausgebildete hohe Pristerin.

Außerhalb der vereinbarten Tantramassage habe ich durchaus auch schon erotische
Erlebnisse mit "meiner" Masseurin gehabt. z.B. im Lilith (Tantra goes Lilith)
Aber das ist eine andere Sache und war doch auch wunderschön. (und ohne Bezahlung)

An dieser Stelle auch ein ganz liebes Dankeschön und Namasté an "meine" Masseurin.
Nacktheit und Steuern
Nacktheit, Lust und Leidenschaft in eine Ecke zu drängen und dann zu besteuern ist natürlich völliger Schwachsinn.....lieber sind bestimmten herrschenden Gruppen Unterdrückung der Lust - dafür gibt es dann jede Menge Dinge, die zur Ersatzbefriedigung dienen, Plastikmüll aus China, Porsches zur Penisverlängerung, Fernseher und Computer zur Bekämpfung der Langeweile, Urlaubsreisen zum Ballermann und so weiter und so fort. Mit materiellen Dingen kann man sich an anderen Menschen bereichern. Die müssen eben nur dazu gebracht werden, sich dieser Ersatzbefriedigung hinzugeben. Motto: Haben Sie noch Sex oder spielen Sie schon Golf ?...und: wenn nix mehr läuft, läuft Fernsehen !

Stellt Euch vor, es gäbe an jeder Ecke freie Liebe....Anbieter von materiellen Schwachsinnigkeiten würden alle pleite gehen !
****til Mann
677 Beiträge
@ soulman
******n68:
Es gibt sie durchaus, die Luxussteuern. Spontan fallen mir die Branntweinsteuer und die Sektsteuer ein.

Ja eben! Sekt und Branntwein, eigentlich der enthaltene Alkohol, sind eben "böse". Abgesehen vom deutschen Bier, das "rein" ist, weil es ja nach dem ältesten Lebensmittelgesetz der Welt erzeugt wird. Und Sex ist eben auch "böse". Und was "böse" ist, muss natürlich mit Steuererhebung sanktioniert und bestraft werden. Und natürlich sollen alle Menschen möglichst viel "böse" sein, damit ordentlich etwas in die Staatskasse reinkommt. Hier zeigt sich mir gerade die ganze Absurdität des Steuerrechts und die fehlende Eignung als regulatives Instrument. Und dazu kommt, dass Alkohol objektiv betrachtet schon durchaus ein Gift ist, das eine Menge medizinische und soziale Probleme verursacht, immerhin ist sein Verzehr keineswegs lebensnotwendig. Sex dagegen ist angeboren, liegt in der Natur des Menschen und lässt sich nicht einfach abschalten. Dessen somit naturbegründete Triebbefriedigung unter bestimmten Voraussetzungen zu besteuern, hat schon etwas von staatlicher Nötigung. Natürlich gäbe es für Menschen außerhalb einer Partnerschaft auch andere Möglichkeiten jenseits der Prostitution, aber hat der Gesetzgeber das Recht, seine Bürger darauf zu beschränken? Du könntest auf Deinen Dienstreisen ja auch unterwegs am Supermarkt halten und Dir Brot und Wurst zum Verzehr kaufen. Ist aber sicher nicht das Gleiche, wie in einem Lokal einzukehren?
******us2 Mann
344 Beiträge
Prostitution ... bringt Geld für Vater Staat!
Ich denke, dass die moralischen Rechtfertigung einer Besteuerung von Prostitution ganz willkommen sind, um sie schwer angreifbar zu machen. Aber primär interessiert Vadder Staat die Einnahe -- mit kaum erkennbarem Aufwand. Wenn sich da eine Dienstleitung Tantramassage -- ob nun erotisch oder nicht empfunden, ganz nach beteiligten Personen -- per gesetzgeberischer Definitionsmacht mit reinnehmen läßt, dann wird die natürlich auch besteuert. Wirksam was dagegen tun läßt sich offenbar nur schwer etwas.

Trotzdem, Euch allen eine "Gute Zeit"!
Sektsteuer, Luxussteuer, Erotikst...
....Leute, Leute, wo geht's denn noch hin?

Kriegen wir es tatsächlich fertig, ein Thema das der Entspannung, der Genesung und auch des Genusses gewidmet ist zu kategorisieren, einzugrenzen, zu standardisieren, zu typisieren wie etwa " das geht und dad geht nicht).....

Leute bleibt mal locker und lasst dem Thema das was es ist: "auch mal loslassen können. .."

In diesem Sinne verabschiede ich mich hier aus dem Thread, es wird mir hier zu steif zu trocken zu kleingärtnerisch......

Euch weiterhin beim pflücken und zerpflücken schöner einmaliger Werte.

Namaste
eigentlich wollte ich auch überhaupt nicht auf das Thema "Steuer" herumreiten.
****til Mann
677 Beiträge
Dann will ich mal versuchen,
den Bogen zurück zu spannen.

********nds2:
eigentlich wollte ich auch überhaupt nicht auf das Thema "Steuer" herumreiten.

Aus der Frage, wann Prostitution anfängt, ist ja nicht klar ersichtlich, ob nun einer/s jede/n allein subjektive Meinung gefordert ist. Hier kommt ja dann zwangsläufig die Frage nach der "amtlichen" Definition auf, sofern es denn eine gibt, und die wird aktuell von der Auffassung der Kommunen geprägt und noch vor nicht langer vor den Finanzgerichten diskutiert, das Ergebnis rief, m. E nicht zu Unrecht, Unmut hervor, weil eben die "seriösen" Tantramassagen-Anbieter/innen sich doch deutlich trotz des sexuellen Bezugs einer solchen Massage von anderen Sexualdienstleistungen abgrenzen wollten.

Meine persönliche Meinung: Ich selbst empfinde es nicht als Prostitution, denn die Tantramasseurinnen, die ich bisher kennengelernt habe, prostituieren sich ja gar nicht. Das heißt, sie geben, aber geben sich nicht hin. Genau genommen soll ich sogar bei der Massage ganz bei mir sein, und ich bin es, denn die Augen bleiben zu 95% geschlossen. Also noch nicht einmal visuell "Appetit holen" ist hier gefragt, hätte ich es nicht selbst erfahren, würde ich es wohl keinem anderen Mann glauben, dass das gar keine Rolle spielt und das Erleben nicht mindert. Zudem sind selbst ausnahmsweise Berührungen, sofern sie in den Ablauf der Massage integriert sind, von bestimmter Bedeutung und sollen die Wahrnehmung in eine bestimmte Richtung lenken; inwieweit die zugelassen sind, wann, wie oft, wie lange (und wenn, dann meist nur kurz), bestimmt allein die Masseurin. Interaktiv ist hier also gar nichts. Bei der Prostitution dagegen geht der (in der Regel) Mann seinen sexuellen Bedürfnissen nach und fordert hier ein interaktives Handeln ein, auch wenn es selbstverständlich auch hier klare Grenzen gibt, die von der Prostituierten (ich bleibe jetzt bei dem Begriff, ob Hure oder Sexworkerin angebrachter ist, lasse ich hier stehen) gezogen werden können. Der Rahmen ist aber so weit gefasst, dass der Freier weitgehend seine Vorstellung nach eigenem Ermessen ausleben kann und sich "nimmt", wonach er begehrt. Hierin sehe ich für mich die Abgrenzung, ich will sie mir nicht infrage stellen lassen und werde sie nicht diskutieren. Das andere das anders definieren, kann ich respektieren.

Aber: Warum ist das denn überhaupt so wichtig? Es mögen zwei unterschiedliche Formen persönlicher, körperlich bezogener Dienstleistungen mit sexuellem Hintergrund sein, allein aus dieser Differenzierung heraus aber eine qualitative Abgrenzung treffen zu wollen, scheint mir nicht gerechtfertigt. Der Unterschied zwischen seriös und unseriös kann doch nur in der richtigen Darstellung des Angebotes liegen. Es muss ganz klar erkennbar sein, was angeboten wird und was nicht. Hier gibt es sicher die berühmte Grauzone; nicht nur, dass vielleicht Männer mit falschen Erwartungen zur Tantramassage kommen, sondern auch der (weil nicht geschützte) Gebrauch des Begriffs Tantra im Zusammenhang mit eindeutigen Prostitutionsdienstleistungen.

Aber erstens: Gäbe es eine gesetzliche Zertifizierung des Begriffs Tantra gemessen an der historischen Bedeutung, dürfte hier fast nichts im Westen angebotene, und sei es in noch so guter Absicht, diesen Begriff tragen, und insbesondere "Tantra"-Massagen würde es gar nicht geben.

Und zweitens: Soweit aus einem mit Tantra bezeichneten "Rotlichtangebot" klar aus der Beschreibung hervorgeht, worum es sich handelt, kann man dieses nicht grundsätzlich als unseriös bezeichnen. Ich brauchte zwar einige Übung anfangs, es lässt sich bei der Ansicht einer Homepage oder Anzeige eigentlich ganz gut erkennen, was angeboten wird. Und es gibt auch die, die eine Tantramassage-Ausbildung gemacht haben, also "richtig" massieren können, aber ihren persönlichen Grenzbereich, was Berührungsumfang und sexuelles Lusterleben angeht, weiter gefasst haben. Es wird schwer werden, da eine genaue Grenze ziehen zu wollen. Die Eigenverantwortung, für sich zu bestimmen, was für einen selbst richtig ist, kann einem keiner nehmen.

Lässt man also wertende, urteilende Aspekte weg und ebenso die Begehrlichkeiten unseres Staates nach Steuern und Prostitutionsbeschränkung oder -verbot, stellt sich mir die Frage, wofür eine fremdformulierte, exakte Abgrenzung zwischen Prostitution und keine Prostitution nützlich sein kann, schafft es nicht nur wieder mehr (Vor-) Urteile?

Allein wichtig ist mir, wie gesagt, eine verständliche Abgrenzung in der Sache, zum Beispiel, dass kein Geschlechtsverkehr angeboten wird, aber auch die Darstellung des benannten Angebots Tantramassage, so wie es auf den meisten Homepages umgesetzt wird. Und diese Verantwortung sollte wieder bei den einzelnen Anbietern/innen liegen, und nicht etwa bei einem einzelnen Verband. Dieser kann jedoch gute Leitlinien entwickeln; diese sollten aber auch stetige Anpassung erfahren und einen ausreichenden Rahmen für die individuelle Bandbreite im Angebot lassen. Vielleicht ist das der Weg, das zu erreichen, was hier offenbar von vielen gewünscht ist: Die Wahrnehmung einer ganz seriösen Sache in der breiten Öffentlichkeit.
Ich bin gerne professionell
Die ganze Steuerdiskussion hier hat mich nachdenklich gemacht. Hier ist das Ergebnis...

Professionalität bedeutet für mich als Tantrika, dass ich meiner Berufung folge.
Meine Arbeit gerne, gut und achtsam tue. Ethische Grundsätze einhalte, niemand übervorteile.
Mich weiterbilde und mein Wissen weitergebe. Hygiene, Diskretion, Vertrauen und Achtsamkeit zu meinen professionellen Standards gehören,empathisch bin im Hier & Jetzt.

Professionalität heißt für mich auch Selbstsorge...meine eigenen Grenzen kenne und respektiere ich ebenso wie die Grenzen meiner Besucher, Gäste oder Empfänger. Mich nicht zu Handlungen oder Äußerungen hinreißen lasse, die abwertend oder urteilend sind... oder aus ungesunden Gründen wie Angst, Gier oder Sorge.

Und ich habe kein Problem mit Steuern... als Teil unserer Lebensgemeinschaft trage ich gerne mit bei.
Meine tantrische Arbeit ebenso... Tantra entspannt, vitalisiert, verjüngt, erfreut und heilt die Menschen.
Wirkt entlastend auf das Gesundheitssystem und senkt die Scheidungsraten.
Setzt einen wirksamen Gegenpol zu allen sexuellen Handlungen in der Welt- egal ob ehelich oder bezahlt...die wir als missbräuchlich, widerlich oder pervers bezeichnen. Tantra lehrt uns, bessere Liebende zu sein, unsere Sexualität endlich zu ehren, statt sie zu verbergen, verdrängen oder abzuwerten.
In diesem Sine bin ich gerne professionell... denn das Gegenteil dessen wäre stümperhaftes Handeln, was im sexuellen Sinne niemand möchte oder braucht. *wink*
Ich wünsche mir für jede tantrische Begegnung, dass mein Gegenüber glücklicher geht, als er/sie gekommen ist.

Namaste
Entspannt
*****all
48 Beiträge
Das Problem liegt für mich woanders
Für mich liegt das Problem eigentlich eher darin, dass auf der Prostitution und somit auch auf den Prostituierten eine enorm negative Wertung lastet. Das tut mir als Frau unglaublich leid, denn: Egal aus welchen Motiven eine Frau dies tut, in dieser Zunft ist das Spektrum an Wertvorstellungen, Haltungen, etc. in genau so grossem Spektrum vorhanden, wie überall auch. Es gibt wahre Heilerinnen unter ihnen, genauso wie skrupellose Abzockerinnen.

Ob nun Thai-Frau, die ihre Familie mit ihrem Job durchbringt, ob Edelprostituierte, Sex-Sklavin, Domina, etc. haben diese Frauen meinen absoluten Respekt, wenn sie es schaffen menschlich zu bleiben und nicht zu verrohen (und da ist die Gefahr gross, bei dem Gebahren, das manche Freier haben).

Was ist richtig? Was ist falsch? Dies beantwortet mal primär das Gesetz, dann die eigene Moral. Was mache ich, wenn meine eigene Ethik derjenigen des Gesetzes widerspricht? Halte ich mich ans Gesetz oder folge ich meinem Herzen?

Ehrlich gestanden habe ich langsam mehr als genug von dieser Doppelmoral! Die Grenzen sind fliessend, weil es zuweilen einfach das braucht, was es braucht - PUNKT!

Dass dies die Mehrheit der Bevölkerung wohl nicht so sieht, ist mir klar.

Es ist noch ein weiter Weg zu einer wirklich befreiten, lustvollen und lastlosen Sexualität in voller Ebenbürtigkeit und Ergänzung. Wir werden erst dann dorthin gelangen, wenn wir aufhören alles zu werten und das ist wohl etwas vom Schwierigsten.

"Die höchste Form menschlicher Intelligenz besteht darin, zu beobachten ohne zu bewerten."
(Jiddu Krishnamurti)
super geschrieben, danke
@sensuall
....dem ist nichts mehr hinzuzufügen - einfach grossartig geschrieben !
Meine Hochachtung ! *guterbeitrag*
Ja, besser kann man es nicht formulieren - das hast Du grossartig gemacht und ich unterschreibe jeden Satz!

Ganz herzlichen Dank,
Clara
*******a88 Frau
387 Beiträge
Ansichtssache
"Befreite, lustvolle und lastlose Sexualität in voller Ebenbürtigkeit und Ergänzung..." (Zitatauszug von "Sensual")

....Bedeutet für mich, rein subjektiv, meine Sexualität zu jedem Zeitpunkt völlig freiwillig leben zu können und zu dürfen.
Dies tue ich bereits, da ich ein freies Wesen bin und in einer Gesellschaft lebe, die dies akzeptiert. Die Zukunft ist also schon da, jetzt!

In meinem Gedankengut gab es niemals die Idee, Geld mit sexuellen Leistungen zu verdienen. Ich habe lange Jahre 80 Wochenstunden gearbeitet für drei Euro die Stunde. Manchmal muss man einfach mehr und hart für ein Ziel, Studium, seine Kinder (und diese bekommt man meist freiwillig), was auch immer, arbeiten.

In meiner Welt hat Sexualität nichts schlimmes, nichts schmutziges und nichts verruchtes.
In meiner Welt kommt es mir auch nicht in den Sinn für so etwas zu bezahlen oder so etwas gegen Bezahlung zu tun.

Das Leben ist wohl immer Ansichtssache und manchmal kann es so einfach sein.
******n59 Mann
143 Beiträge
wann fängt Prostitution an ? ... Ansichtssache?
Genau, denn viele Behörden, Gerichte und Außenstehende vertreten die eine Ansicht über Tantramassagen, seriös arbeitende Tantramasseure_innen hoffentlich eine andere.

Juliette88 vertritt die Ansicht, dass Tantramassagen nichts kosten dürfen. Damit wäre Prostitution schon mal ausgeschlossen. Sie hat aber nicht die Konsequenz bedacht, dass es dann gar keine professionellen Tantramasseure_innen gäbe und mangels Ausbildungsmöglichkeiten auch keine Amateure, somit auch nicht diese Gruppe.

Nun haben sich einige User_innen für den Begriff "Sexarbeiter_in" ausgesprochen. Ich halte das für sehr bedenklich aus folgendem Grund: »Der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen e.V (BesD) ist« (nach eigener Darstellung) »eine Interessenvertretung von aktiven und ehemals aktiven Sexdienstleister_innen.« (http://berufsverband-sexarbeit.de). Dort geben auch einige ihre Tätigkeit als Tantramasseur_in an, aber wie wir wissen, kann sich jede_r so nennen. Wikipedia sagt dazu: »Zum Bereich der Sexarbeit zählen Tätigkeiten in der Sexindustrie, insbesondere als Prostituierte [..], aber auch als Domina, Pornodarsteller [..], Stripdancer, Peepshowdarstellerin und mehr.« (https://de.wikipedia.org/wiki/Sexarbeit).
Das heißt:
1. Der Begriff "Sexarbeiter_in" gilt im heutigen Sprachgebrauch als Synonym für Prostituierte oder wird von der Mehrheit der Gesellschaft damit assoziiert.
2. Wollte man diese Bezeichnung auch auf den Beruf der seriös ausgebildeten Tantramasseure_innen ausdehnen, so würde dieser im Sprachgebrauch auf eine Tätigkeit reduziert, bei der Geld mit sexuellen Leistungen verdient wird, also auf etwas, womit schon jetzt Tantramassagen oft assoziiert werden (so verstehe ich jedenfalls den letzten Beitrag von Juliette88).
In meiner Welt kommt es mir auch nicht in den Sinn für so etwas zu bezahlen oder so etwas gegen Bezahlung zu tun.

Ist Tantramassage wirklich mit dem Begriff "Sexarbeit" zu beschreiben? Die hierbei nicht zielgerichtete Einbeziehung des Intimbereichs (Orgas-kann, nicht Orgas-muss) soll doch der Sensilibisierung des ganzen Menschen (Körper und Psyche) dienen. Unter "Sexarbeit" verstehe ich dagegen eine Dienstleistung, die ausschließlich oder wenigstens vorwiegend nichts anderes beinhaltet als bezahlte sexuelle Handlungen mit dem eindeutigen Ziel eines Orgasmus, auch wenn manche Männer angeblich nur zum Plaudern in den Puff gehen.

Also, ihr Tantraprofis, wollt ihr das? Glaubt ihr, damit die Tantramassage aus der auf der Gruppen-Homepage zitierten "Schmuddelecke" herauszuholen?
******nia Frau
278 Beiträge
@MrRosen59
Auch ich habe mich für den Begriff Sexarbeit ausgesprochen, weil er neutraler wirkt als Prostituierte und zumindest im deutschsprachigen Raum weniger eindeutig dem horizontalen Gewerbe zugehörig erscheint.
Rein sachlich gebe ich dir recht und tatsächlich sind viele Tantrikerin_innen diesem Bereich gar nicht zuzuordnen. Einige allerdings schon und da Tantra ja gerade die jenige spirituelle Tradition ist die sexuellen Energien nicht ausgrenzt ist eine Abgrenzung hier nicht möglich ohne eine wesentliche Grundlage zu verraten.

Deshalb werden Tantrikerin_innen mit dieser Einstufung leben müssen und sie können es auch. Denn auch das ist ein Stück weit Überwindung von unnatürlichen Stigma. Ein Grundanspruch von Tantra.

Deshalb halte ich Sexarbeiterinnen_in für besser als Prostituierte, ohne diesen sehr ehrenhaften Beruf in irgend einer Weise abwerten zu wollen.
******n59 Mann
143 Beiträge
@polytania
Tantramassage grenzt sexuelle Energien nicht aus, ist es deshalb Sexarbeit?

Auch ich habe mich für den Begriff Sexarbeit ausgesprochen, weil er neutraler wirkt als Prostituierte und zumindest im deutschsprachigen Raum weniger eindeutig dem horizontalen Gewerbe zugehörig erscheint.
Dazu habe ich zuvor meine Meinung gesagt. Ich wäre gespannt, wie das der Tantramassage Verband TMV sieht, welcher MK's Klage gegen ihren Steuerbescheid über Vergnügungssteuer ("Sex-Steuer") unterstützt hatte. Und damit wären wir wieder auf Seite 1 *g*
******n59 Mann
143 Beiträge
@politania
Die TE hat geschrieben:
In einigen Bundesländern werden Tantrastudios schon zum Prostitionsgewerbe gezählt und dem entsprechend versteuert und behandelt. Klagen der Studios wurden abgewiesen.
Also sind wir Masseurinnen Prostituierte.
Bitte richtig verstehen, das ist nicht meine Meinung , ich sehe das anders.

Nachdem sich hier aber einige Userinnen gern als Prostituierte sehen, ist für sie der Begriff "Sexarbeiterinnen" schon o.k. Das Gericht wendete diesen Begriff aber auf alle Tantrastudios an und wies MK's Klage ab, was die TE nicht richtig findet (s.o.). Fazit: Ansichtssache *g*
********er75 Mann
6.898 Beiträge
Ich kann nur aus meiner Erfahrung, durch meine politische Arbeit, sagen, dass es in Bayern, explizit München, primär eine Sperrbezirks Problematik ist, die diese klare Zuordnung aller Massagen mit Genitalkontakt und sexueller Erregung zum Prostitionsgewerbe bedingt. Es richtet sich nicht gegen "echte" Tantrastudios, sondern gegen Erotische Massagestudios, die dann Tantrastudio an der Tür tragen. Das Rotlicht-Milieu versucht immer gerne die Sperrbezirksregeln zu umgehen. Tantra war einer der Ansätze. Das diese Studios nur was vom Namen her mit Tantra zutun haben spielt leider jetzt keine Rolle. Ich habe damit in Bayern auch das Problem, das Prostitution in Gemeineden unter 30T Einwohner verboten ist, somit auch kein Tantrastudio legal möglich ist.
Das ist jetzt nicht meine Meinung, das ist die Argumentation, die den aktuellen Regelungen zugrundeliegd. Will man etwas ändern, so muss Mann diese Argumentation entkräften.
Grundsätzlich krankt es ja an der Tatsache, dass es keine einheitliche, staatlich anerkannte Berufsausbildung für TantrikerInnen gibt, die als Heilberuf, vergleichbar einem Physiotherapeuten, gilt. Dann wäre auch die Prostitution vom Tisch.
Auch die Praxis einer Sexualterapeutin mit staatlich anerkanntem Abschluss fällt nicht unter die Sperrbezirksregelung, und die Tätigkeit gilt nicht als Prostitution.

Was mich viel mehr stört ist aber, dass, nach der Gesetzesnovellierung, sich jede Prostituierte registrieren lassen muss und dies dann aktenkundig ist. Dies kommt mE einer Brandmarkung gleich, da dieser Eintrag auch erhalten bleibt, wenn die Person schon garnicht mehr im jeweiligen Gewerbe tätig ist.
**********_Foto Mann
372 Beiträge
Letztlich nur eine Schublade, aber ...
... eine, die nicht für alle passt. Mir persönlich wäre es relativ wurscht, wenngleich ich die steuerlichen Auswirkungen sehe und - wie vom Vorschreiber aus Bayern geschildert - ggf. auch Standortnachteile daraus erwachsen.
In der reinen Praxis ist aber entscheiden, was Gebende/r und Nehmende/r für eine Einstellung dazu haben. Und ob das nun Prostitution ist oder nicht, das ist am Ende egal, wenn beide mit ihrer Definition ein gemeinsames Verständnis finden.
*****elj Frau
1.326 Beiträge
Ganz egal ob echtes Tantra oder "nur erotische Massage".
Eine Lingam- oder Yoni Massage ist erotisch und bringt eine Erregung mit sich.
Egal wie sehr sich hier manche dagegen wehren oder es nicht wahr haben wollen.
Und Erotik gegen Geld ist nun mal Prostitution.
Ganz egal ob ich jetzt dabei an Licht und Liebe denke, oder an das nächste Mittagessen.

Und ganz ehrlich... je mehr man sich hier dagegen wehrt, dass Tantra Prostitution ist,
desto mehr bin ich dafür.

Denn nur weil es eine "reine Tantramassage" ist, muss es nicht besser sein, als eine "normale erotische Massage", Fußerotik, dominante Rollenspiele, Sex , Telefonsex, oder sonst etwas.

Dieses "ich bin Tantra, ich bin besser als der Rest der Welt" geht mir nämlich langsam dermaßen gegen den Strich. Und Leute, die sich für etwas Besseres halten, als andere, sind es nämlich erst Recht nicht.
*****elj Frau
1.326 Beiträge
Vergessen sollte man auch nicht, dass Tantra eine Lebenseinstellung ist.
Ganz ebal ob ich es jetzt bei Massagen, Sex, Fußerotik, Rollenspielen oder beim Yoga "einfließen" lasse.
Das macht es jetzt nicht mehr oder weniger "Prostitution".
******nia Frau
278 Beiträge
Wer nimmt hier eine Wertung vor? Prostitution ist und bleibt in meinen Augen das Anbieten von Geschlechtsverkehr gegen Bezahlung. Bin nun schon seit mehr als ein halbes Jahrhundert alt und nahezu jeder, den ich kenne, versteht das genau so.

Alles andere ist Neusprech um Kasse zu machen.

Die Aussage, dass sich Leute, die sich gegen diese Einstufung wehren, als was Besseres fühlen würden, setzt wohl voraus, dass man Prostitution als was minderwertigeres ansieht. Aber diese Position ist nicht meine.
Ich achte diese Personen auch wenn ich mich nicht dazu gehörig betrachte. Trotzdem finde ich es falsch mir vorzuwerfen, ich würde mich als was Besseres fühlen.

Wie verräterisch sind doch solche Worte!
*****elj Frau
1.326 Beiträge
Das sieht der Staat nunmal anders.
In seinen Augen ist jede Art der sexuellen Handlung Prostitution.
Ihm interessiert es nicht, ob man Erotik nun mit den Geschlechtsteilen, mit der Hand, mit den Brüsten oder mit dem Mund macht.

Klar, ich habe mich damals auch mega aufgeregt, als ich ein Schreiben von der Stadt im Briefkasten hatte, dass ich Vergnügungssteuern für die letzen Monate nachzahlen muss. Ich habe es auch nicht eingesehen, wieso ich unter "Prostitution" falle und die "Sexsteuer" zahlen muss. Ich habe auch erstmal Widerspruch eingelegt, mit der Begründung, dass ich nur Massagen mache und kein Sex oder sonstige sexuellen Dienstleistungen.

Aber Lingam- und Yoni- Massagen sind eben auch erotische und sexuelle Handlungen. Dann kann ja jeder kommen mit... "ich bin ein Massagestudio und biete nur Massagen". Machen ja auch viele. Und viele verbinden sicherlich dann auch Sex mit Massagen. Machen sicherlich auch viele Tantriker und nicht Tantriker. Die dann rotes Tantra anbieten. Und das ist am Ende auch Geschlechtsverkehr gegen Geld.

Man kann hier einfach keine klaren Grenzen ziehen. Weil jeder eine andere Grenze ziehen würde. Und zwar so, wie es ihm passt. Die einen finden nur Tantramassagen sind seriös, dann kommt der nächste und sagt, auch erotische Massagen sind seriös, dann kommt der nächste und sagt rotes Tantra ist auch seriös, dann kommt noch ein anderer und sagt dunkles Tantra ist seriös. Aber unterm Strich sind es dann auch Massagen, oder Sex oder BDSM. Hier kann man einfach keine Grenzen ziehen. Wo willst du denn dann anfangen.

Man kann sich drüber aufregen und versuchen hin und her zu schieben, wie man möchte.
Sexuelle Dienstleistungen egal welcher Art sind nun mal Prostitution.
Ich ich sehe es zugegebenermaße auch immer mehr ein, warum es so ist, wie es ist.
Ich werde demnächst freiwillig....
...diese dämliche Abgabe bezahlen. Und noch viel mehr: Denn ich onaniere bei jeder Steuererklärung, die ich als Steuerberater für andere erstelle, da mich das so geil macht. Das ist zumindest "Eigenverbrauch" - und damit umsatzsteuerpflichtig....

Das ganze Thema ist so erotisch und sexuell, da kann ich nicht anders, als mir ständig einen runterzuholen.

*aetsch* *baeh* *nase*
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