ohne alles
gelesen zu haben, was seit heute Morgen hier neu dazu gekommen ist, möchte ich auch meinen Senf dazu geben.
Bitte verzeit, wenn die Diskussion inzwischen weiter gegangen ist - aber ich möchte etwas Grundsätzliches posten.
Aus dem Konfirmandenunterricht ist mir noch der Satz in Erinnerung geblieben:
"Kommt zu einer Handlung ein geheiligtes Wort, so entsteht ein Sakrament".
Es ist also die Intention, die den Unterschied macht, ob ich in einem Lokal Brot und Rotwein zu mir nehme, oder in der Kirche beim Gottesdienst. Rein physisch geschieht jedoch das gleiche.
So auch bei der Tantramassage: nicht die Griffe machen den Unterschied zur erotischen Massage aus.
Und dass wir die Prostitution so geringschätzen und das sie das ist, was sie heute darstellt, hat kulturelle Gründe: die alten Kulte, in denen es heilige Tempelprostitution gab sind aus Gründen der politisch-religiösen Macht verdrängt worden.
Und dass der Staat uns das Geld abknöpft, wo er nur kann, ist jetzt auch nicht neu.
Und wir sprechen immer nur von unserem kleinen, beschränkten Gesichtskreis aus: was uns verwerflich erscheint, sieht vielleicht ein paar Kilometer weiter ganz anders aus.
In den Niederlanden gibt es die Möglichkeit für Frauen, sich einen tantrisch ausgebildeten Mann zu buchen, der sie körpertherapeutisch behandelt und dann stundenlang tantrischen Sex mit ihr hat - und dabei geht es nicht nur um die stille Vereinigung. So können Frauen erfahren, wie sich das eigentlich anfühlt; weibliche tantrische "Sexualbegleiterinnen" gibt es meines Wissens noch nicht.
Und natürlich geht das gegen Bezahlung.
Diese leidige Diskussion beim Tantra ums Geld: niemand regt sich schließlich darüber auf, dass Priester für ihre Arbeit bezahlt werden!
Aber bei dieser Diskussion hier geht es vermutlich wie immer darum, was uns denn an diesen Themen so triggert, dass wir darauf anspringen.
Ich gehe jetzt mal in mich und versuche das für mich herauszufinden.