Schutzraum und Absicht
Andreas hat ja schon viele möglich Erwartungen aufgezählt. Äußerlich brauch ich nicht viel. Wenn auf einer Wanderung bei Sonnenschein eine schöne Lichtung ungestörte Zeit erlaubt und eine anständige Unterlage (Tuch) da ist, reicht es.
Wichtig ist mir, das der gebende den Schutzraum halten kann, ... dafür sorgt, das ich die Kontrolle wirklich abgeben kann. Äußerlich kümmert sich der Gebende darum, das es warm, ungestört, ... angenehm ist und bleibt. (Wir können schon zusammen vorbereiten, aber dann gebe ich ab).
Schwieriger ist es, die Massage so zu gestalten, das ich auch innerlich meine Kontrollmechanismen abgeben kann. Das fängt bei dem Vertrauen an, das keine (eigennützigen) Übergriffe passieren, geht über die achtsame Berührung weiter, die mich darauf hin weis, wo ich noch einen Muskel unnötig fest halte (z.B. bei passiv-Bewegungen von Kopf und Gliedern) und wird (für mich) so richtig spannend und anspruchsvoll, wenn ich als Mann auch die Kontrolle über meinen Orgasmus abgeben kann und der (die) Gebende mich in einem hohen ekstatischen Zustand lange hält, ohne das ich den Samen aktiv zurück halten muss. Das ist allerdings schon eine hohe Kunst.
Ich hoffe, das ich hier nicht erwähnen muss, das das "Happy End" nicht zu einer wirklichen Tantramassage gehört.
Absicht?
Ja, als Gebender verfolge ich mit jeder Massage eine Absicht! Und zwar den Wünschen und Impulsen des Empfangenden zu dienen, seine Heilung zu fördern, ihm (ihr) einen spirituellen Raum zu öffnen. Dabei ist die Gradwanderung manchmal nicht ganz einfach, zwischen dem zu unterscheiden, was der/die Empfangende wirklich braucht und dem, was ich glaube, was der/die Empfangende braucht.
Ich habe schon erlebt, das ich einer Frau in der Tantramassage die Rückmeldung gebe, das (nach meinem Eindruck) ihr Körper/System jetzt keine Yoni-Massage möchte, und dann die verbale Antwort bekomme, das sie sich doch eine erotische Massage jetzt wünscht, um dann im Nachhinein zu hören, das mein Eindruck doch richtig war.
Manchmal muss ich auch zugeben, das ich die Absicht habe, einen "guten Job" zu machen und auf anständige Weise mein Geld zu verdienen. Es sollte nicht erwähnt werden müssen, das eigene erotische Absichten in der Tantramassage völlig fehl am Platz sind. Das heißt nicht, das ich den Empfänger nicht lieben und begehrenswert finden darf, aber in der Massage geht es nur um ihn/sie und nicht um mich als Gebenden.
Namasté