Pro und Kontra zu natürlichen und mineralischen Ölen
Jedes Öl und auch jedes so genannte Öl hat seine Vor- und Nachteile.
In meiner Eigenschaft als Massagetherapeut und im speziellen als Tantra-Masseur habe ich viel Erfahrung mit Ölen sammeln können.
Natürliche Öle sind meist gut hautverträglich. Mache hinterlassen aber einen leicht klebrigen Film nach dem weitestgehenden Einziehen (z.B. Sonnenblumen- und Rapsöl). Da bleibt meist nur die Dusche oder es einfach aus zu halten. Die Gerüche von Olive, Sonnenblume, Sesam und Walnuss (übrigens ein tolles Hautfunktionsöl) sind über Tag nur schwer zu ertragen. Also, wieder duschen.
Flüssiges Parafin (ein mineralisches Öl) hat keine besondern pflegenden Eigenschaften. Dafür ist es aber duftneutral, frei von Rückständen (Pestiziden etc.) und somit auch für Allergiker geeignet. An dieser Stelle wäre ich bei natürlichen Ölen vorsichtig. Jedes Babyöl besteht eigentlich nur aus dünnflüssigem Parafin und einem dezenten Duftöl. Zugleich stellt Babyöl in Literflaschen die günstigste Methode zum Einölen dar. Ohne Duft bekommt man flüssiges Parafin in der Apotheke (1 L ca. 15,- €, 5 L ca. 50,- €). Unbedingt darauf achten, dass man dünnflüssiges Parafin verwendet. Dickfüssiges Parafin tut’s zwar auch, aber es gleitet nicht so schön und es verbraucht sich schneller (wegen des dickeren Auftrages).
Die Preise für natürliche Öle schwanken recht stark. Absolut preiswert sind Raps- und Sonnenblumenöl als Raffinate (1L ca. 1,19 €). Kalt gepresste Öle haben oft recht stolze Preise. An vorderster Stelle stehen Mandelkern- und Macadamiaöl. Nach oben scheinen die Preise offen zu sein.
Das uneigentliche Öl Jojobaöl vereint drei Vorteile: 1. es pflegt die Haut besonders, 2. es ist duftneutral und 3. es verkeimt so gut wie gar nicht. Die Nachteile sind: es zieht, für eine Massage, viel zu schnell in die Haut ein und es ist wahnsinnig teuer (1L ca. 50,- bis 70,- €).
Kühl, trocken und dunkel gelagert kann Jojobaöl im Laufe eines Jahres verbraucht werden. Natürliche Öle verkeimen leider in Rekordzeit. Deshalb nur frisch angebrochene Einheiten verwenden. Besonders im Intimbereich halte ich den Einsatz dieser Öle für bedenklich. Bakterieller Befall der vaginalen Schleimhäute hat böse Folgen. Meist ist dann der Gang zum Arzt unumgänglich. Die Anwendung eines Antibiotikums ebenso. Danach stellt sich noch u.U. eine Pilzinfektion auf Grund der verminderten Abwehr der Schleimhäute ein. Das Risiko steigt nochmals bei Verwendung von ätherischen Ölen im Massageöl. Ganz besonders alle Zitrusöle, wie Orange, Grapefruit, Zitrone und Limette, enthalten Terpene. Diese zerstören die Flora der Vagina.
Meiner Meinung nach sollte für Vagina und im Analbereich auf natürliche Öle generell verzichtet werden. Duftöle haben hier schon gar nichts verloren. Für die Yonimassage verwende ich entweder duftloses flüssiges Parafin oder am liebsten Gleitmittel auf Siliconbasis. Siliconöl ist ph-neutral, hautverträglich, abwaschbar, kann nicht verkeimen und gleitet endlos (verbrauchsarm) mit einem intensiveren Berührungsgefühl als bei jedem anderen Öl. Die Preise im Sexshop liegen für 0,1 L oberhalb von 9,90 €. Im Internet gibt es schon mal Schnäppchen für unter 5,- € (z.B. bei Eis). Seine Haltbarkeit ist nahezu unbegrenzt.
Duftende Öle möchte ich keineswegs in Abrede stellen. Bei Einsatz im äußeren Hautbereich verwende ich sie selber. Je nach Stimmungen und Wünschen meiner Kundinnen, setze ich neutralen Massageölen ätherische Öle zu.
Euch allen wünsche ich ungetrübtes Vergnügen beim Verwöhnen und verwöhnt werden!
Namasté
Shiva Ralf