Tantrorona, Coronantra oder so ähnlich
2 Monate sind nun vorbei, in denen es diverse Einschränkungen gab, die das bisher gewohnte sogenannte tantrische Leben mancher Personen eventuell beeinflußt haben. Natürlich ist es traurig und ärgerlich, dass so eine Miniatur wie das Coronavirus (ich gestehe: ich bin einer der Menschen, die an die Existenz dieses Dinges glauben) unser Leben und unser Joyclub-Leben derartig durcheinander bringen kann.
Und? Haben wir was gelernt? Wir wissen zumindest, dass eine Urlaubsreise nach Polinesien nicht unbedingt zum lebensnotwendigen Ensemble gehört. Und ein Tantraseminar auf Lesbos auch nicht zwingend.
Wir wissen nun etwas besser, dass Tantra zuallererst einmal die Beschäftigung mit uns selbst und mit unseren ureigenen Gefühlen und Reaktionen ist. Hinhören in mich selbst. Eine Antwort empfangen aus mir selbst heraus. Und mit dieser Antwort wieder umgehen können, ohne den Blitzableiter des schnellen, neo-tantrischen Austauschs zu haben.
Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen, der hier die Kurve zum traditionellen Tantra bekommen hat. Das täte mich echt freuen.
Tantrorona ist sozusagen ein Test, ein Indikator. Wer jetzt vor Sehnsucht und Wollust platzt und Clubs und andere Ableitungsmöglichkeiten irrsinnig vermisst, möge möglicherweise in Frage stellen, ob seine ursprünglichen Intentionen tatsächlich tantrisch waren oder eher anderer Natur.
Wer tantrisch unterwegs ist, der hat meines Erachtens aus dieser Zeit dankbar die Option gezogen, in die innere Tiefe zu gehen und das stark reduzierte Grundrauschen der neo-tantrischen Community zu genießen.
Es wäre ein genialer Aspekt von Corona, wenn Tantra wieder zu dem werden könnte, was einmal als Idee und Lebensweise gewesen war. Bevor es hier im westlichen Gesellschaftssystem in die Mühlen kam, und jeder sein Tantra so definierte, dass es genau die Sicht- und Empfindungsweise spiegelte, die er/sie sich vorstellten.
Eine alte tantrische Weisheit wird vielleicht wieder besser geachtet: Du mußt Dich erst selbst lieben, bevor Du andere lieben möchtest.
Und diese Weisheit ist noch nicht einmal tantrisch. Es gab da einen Jesus, der sagte: liebe Deinen Nächten wie Dich selbst.
Aha.
Grüße
CCM