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Diversität in tantrischen GRuppen

**********light Frau
4.198 Beiträge
Manchmal scheiter es an banalen Dingen.

Ich kenne z. B. kleinere Seminarhäuser, die nicht barrierefrei sind. Da ist es vom Umfeld schon mal nicht möglich, Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer im Seminar dabeizuhaben.

Und die Frage ist auch, wie ein Tantraseminar gestaltet ist und was ein Mensch mitmachen kann und was nicht. Inwieweit kann ein Veranstalter eine persönliche Betreuung leisten.

Mich wundert es, warum die sexuelle Ausrichtung eine Rolle spielen sollte. Bei den Tantraseminaren auf denen ich war, gibt es keinen Sex. Es geht um Begegnung. Mit mir und Anderen.
*******Duft Frau
260 Beiträge
Ich finde es wunderbar, dass Du das ansprichst. Denn denselben Gedanken habe ich auch schon länger, da ich mich selber als homosexuell, eher bi, bezeichnen würde und das bisher im Tantra nicht finde. Ich habe aber in meinen Recherchen im Internet entdeckt, dass es in meiner Stadt sogar einige schwule Tantra Institute gibt. Immerhin. Aber nur für Frauen oder LGBTQI findet sich nichts. Schade! Auch das es nichts für Behinderte gibt, wo sie sich wohler fühlen. Im Allgemeinen sollte es kein Problem sein und einfach toleriert werden. Letztendlich sind wir doch alle dieselben Wesen.

Wieso sollte es Angebote nur für Frauen oder LGBTQI geben?
Wollen die also Männer oder "Normalos" ausschließen?
Ich finde es wirklich immer wieder unfassbar, was an Toleranz von den "Normalos" erwartet wird, ohne diese Toleranz oder Offenheit selbst zu erbringen.
Bei Tantra geht es nicht um Sex und sollte es meiner Meinung nicht um das Geschlecht gehen... also müsste es in der Konsequenz auch Lesben oder Schwulen gleich-gültig im besten Sinne sein, ob sie Homos, Heteros, Diversen oder welcher sexuellen Neigung auch immer begegnen.
Ich habe übrigens in Köln als hetero Mann mit leichten Bi Erfahrungen ein Tantra Einsteiger für Schwule Männer besucht und mich erst in der Abschiedsrunde geoutet. Der Seminarleiter war übrigens eingeweiht. War eine tolle Erfahrung und würde ich jederzeit wieder machen.

Wünsche mir aber gerne auch noch Erfahrungen mit Menschen mit Handycap.
**********e1981 Frau
3.737 Beiträge
@*******Duft Wieso sollte es das nicht geben? Es gibt auch Gay Tantra. Und ich glaube kaum, dass diese alle offen für Erfahrungen mit Frauen sind. Einfach auf Grund ihrer sexuellen Orientierung. Für mich nachvollziehbar, dass sie sich sonst nicht sehr wohl dabei fühlen. Das es bei Tantra nicht nur um Sex geht weiß ich selbst. Und ob ich tolerant oder offen bin kann ich selber sehr gut beurteilen.
*********lberg Frau
147 Beiträge
Zitat von *****urt:
Es ist ja schön, dass in tantrischen Gruppen angeblich so viel Offenheit besteht. Oder zumindest bestehen soll. Oder zumindest behauptet wird, es bestünde.

Aber in Realität, wenn du beispielsweise ein Afrodeutscher bist, der an einem Tantra-Massage-Seminar teilnehmen möchte, und der womöglich nicht perfekt Deutsch spricht, dann hat garantiert mindestens die Hälfte der anwesenden Damen (und womöglich auch Herren) eine ganze Menge Vorbehalte.

So viel dann zur Inklusion.

@*****urt
Sprichst Du aus eigener Erfahrung heraus oder sind das Deine Vermutungen?
Für mein Empfinden ist gerade das tantrische Umfeld wie dafür gemacht, sich den eigenen Vorbehalten zu stellen und darüber hinaus zu wachsen. Ganz gleich, ob es um sexuelle Orientierung, Hautfarbe, Aussehen allgemein oder Handicaps geht.

Meine (automatisch subjektive) Wahrnehmung:
auf meinen Tantra-Seminaren und in meiner professionellen Tantramassage-Ausbildung waren sowohl homosexuelle als auch bisexuelle Männer und Frauen.
Ich habe bei einigen erst später erfahren, welche sexuelle Orientierung sie haben - für mich war das in der tantrischen Begegnung nicht von Relevanz, ich habe wundervolle Übungen mit Männern und Frauen gemacht. Eine davon mit einem Mann mit Asperger-Syndrom. Diese Begegnung hat mich sehr berührt und ist mir noch heute gut in Erinnerung.
Über Religionen haben wir uns nicht groß ausgetauscht, dazu kann ich also keine Aussage machen. Es waren Menschen aus ganz Europa dabei, die teilweise Englisch und "nicht perfekt" deutsch gesprochen haben und gut in die Gruppe integriert waren.

In meiner Wahrnehmung werden vor allem die Menschen in Gruppen "sichtbar" und bleiben am Rand, die erwarten, nicht integriert zu werden. Je selbstverständlicher ein Mensch sich authentisch in der Gruppe zeigt und auf andere zugeht, desto eher gehört er einfach dazu. Das ist das Resonanzprinzip. *happy*
**********e1981 Frau
3.737 Beiträge
Ich war bisher z. B. nur auf Veranstaltungen eines "normalen" Instituts, was jetzt nicht speziell auf sexuelle Orientierungen, Handicaps etc. ausgelegt ist. Aber ich denke, dass dort genauso alle so akzeptiert werden wie sie sind. Man darf dort so sein wie man ist. Da stellte sich bisher keiner in den Mittelpunkt und sagte: "Ach, übrigens. Ich bin schwul/lesbisch/hab ne Behinderung etc." Auch ich mache das nicht. Wozu auch? Entweder man nimmt mich so wie ich bin, oder man lässt es bleiben. Und ich fühlte mich dort stets sehr wohl.
Hallo McKenna
Und andre


Das ist wares westliches Tantra...

Amen
****fee Frau
1.804 Beiträge
Zuerst möchte mich mich bei der Moderation für die Wiederöffnung des Themas bedanken und auch für den Hinweis, dass meinen Beitrag unter Umständen niemand liest, da die Beobachten-Häkchen nach der Schließung verschwinden.
Ich glaube, ich möchte kein neues Thema eröffnen, da ich etwas Angst vor zu vielen und evtl. auch verletzenden Kommentaren habe... in mir ist noch zu viel Chaos dafür.

Ich bin transsexuell und hatte bis zum vergangenen Wochenende zwei wirklich zauberhafte tantrische Veranstaltungen erleben dürfen.
Der Veranstalter telefonierte im Vorfeld lange mit mir, wir konnten uns gegenseitig abholen er gab mir einen sicheren, liebevollen Raum.

Für das vergangene Wochenende bot ein anderer Veranstalter ein "Tantra-Chill out- Massage-Wochenende" in einem Seminarhaus in der Eifel auf Spendenbasis an.
Da das zeitlich für mich prima passte und ich das Bedürfnis danach hatte, meldete ich mich dort an.
Ich kommunizierte dabei, dass ich transsexuell bin und es für mich nicht relevant sei, ob ich in einem 1-,2- oder 3-Bett-Zimmer untergebracht werde.

Ich kam am Freitag dort an und wurde kurzer Hand mit einem Mann in ein Doppelbett-Zimmer gepackt... Das hätte er mit einer "Bio-Frau" vermutlich nicht gemacht... zumindest nicht ohne Absprache.
Ich zuckte kurz, dachte mir aber nicht viel dabei bzw. nur, dass Tantriker halt ein lockerer Haufen sind und blieb auch recht locker.

Die Zimmer dort sind recht einfach und haben weder Dusche noch Toilette; die waren auf dem Flur getrennt für Damen und Herren.
Ich dachte mir immer noch nichts dabei und bin wie immer zu den Damen, zumal die Duschzellen jede für sich abschließbar waren.
Der Freitag verlief gut und nach 23 Uhr gab es im Gruppenraum ein spontanes Gruppenkuscheln, was auch sehr zärtlich und harmonisch war.
Die Teilnehmer waren gut zu mir. Gegen 1 Uhr nachts war ich (es war außer mir niemand dort) duschen und bin dort auch nicht nackt rumgelaufen... Es war alles ruhig.

Am Samstag lief es bis mittags auch gut und ich hatte ein paar energetisch schöne Begegnungen.
Vor dem Mittagessen saß ich mit ein paar Frauen aus unserer und einer anderen Gruppe in der Raucherecke, als der Kursleiter sich neben mich setzte und sagte, er müsse mit mir reden.
Vor allen Anwesenden sagte er, dass sich die Mädels der anderen Gruppe darüber beschwert hätten, dass ich bei ihnen dusche. Sie machten Psycholyse und seien wohl etwas empfindlich.
Ich hätte zwei Möglichkeiten: Entweder ich gehe zu den Männern duschen (AUTSCH) oder im Keller (da gab es eine Unisex-Dusche, was mir bis dahin noch nicht bekannt war).
Er räumte zwar kurz ein, dass das deren Thema sei und wohl nichts mit meiner Person zu tun habe aber er beschränke sich darauf, mir das einfach weiter zu geben und gehe nun essen...

Ich sagte nur, ich sei juristisch doch eine Frau und hätte mich bestimmt niemandem "präsentiert"...

Das war wie ein Schlag in den Magen für mich.
Etwas Mitgefühl und auch Unverständnis für diese Aktion bekam ich von ein paar Frauen, die mit am Tisch saßen. Eine Frau aus der anderen Gruppe umarmte mich, nachdem sie gefragt hatte...

Das Essen war mir vergangen, ich ging auf das Zimmer um mich zu sammeln und verpasste mir eine Reiki- Ganzbehandlung.

Als mein Zimmergenosse rein kam und fragte was los sei, gab er mir noch seinen Zuspruch und als ich sagte, dass ich überlege abzubrechen sagte er, dass er auch abbrechen würde, wenn ich deshalb gehen würde.

Ich saß nach einer Weile wieder draußen und rauchte als der Kursleiter raus kam und ich ihn nun zu mir bat, um ihm zu erklären/ihn aufzuklären, was es mit einem Transmenschen anstellt, wenn man ihr sagt, sie könne bei den Männern duschen gehen.
Jetzt sei das Kind in den Brunnen gefallen aber sowas wie die Gemeinschaftsduschen sollten im Vorfeld kommuniziert werden und ich würde mir wünschen, dass er zukünftig etwas sensibler mit unsereins umgehen würde.
Davon ist gefühlt nichts bei ihm angekommem und er sagte noch, dass sei hier doch ein prima Raum für mich an dem ich lernen könne, damit klar zu kommen und dem "nicht gemocht werden" nicht zu viel Macht zu geben. Er hätte damit früher auch Probleme gehabt.
Ich sagte, dass "mein Raum" gerade massiv beschnitten werde und auch, wie es gerade politisch aussieht und immense Gegenströme am Werk seien, von Rechts wie auch von der TERF (Trans Excluding Radical Feminists - Trans sind nie Frauen, auch nicht mit OP...), dass das sogenannte Selbstbestimmungsgesetz ein Fremdbestimmungsgesetz sei, da jeder Bademeister sagen dürfe, dass man ihm zu wenig feminin sei und man gefälligst in die Herrenumkleide gehen müsse...

Er hätte mich zur Seite nehmen sollen/müssen und erstmal fragen sollen, ob da etwas vorgefallen sei und ob es mir etwas ausmacht, unten in der Unisex-Dusche zu duschen... Das wäre eine komplett andere Energie gewesen als mich vor allen bloßzustellen als hätte ich etwas verbrochen.
Gefühlt war das dem Kursleiter alles egal und einzig mein Problem... Er sagte noch etwas von "Verständnis für Hetero-Frauen"... (Was hat das denn mit hetero oder homo zu tun?)
Ich habe eine gute Portion Verständnis für ein gewisse Unsicherheit und auch Unverständnis, das uns entgegengebracht wird; ich habe ja selbst 47 Jahre gebraucht um mich zu akzeptieren aber das hat einfach nur weh getan.

Da mich ein paar nette Kursteinehmerinnen baten nicht zu gehen, überlegte ich noch, fühlte in mich, ob das tatsächlich kein Ego-Ding ist und ging tatsächlich unten duschen.
Ich hatte mich am Dienstag davor zu Hause verbrüht aber die Haut war noch drauf und es schien gut gegangen zu sein aber als ich duschte, löste sich dann doch die Haut ab, was für mich endgültig ein Signal war nun abzubrechen.

Ich verabschiedete mich im Seminarraum noch von ein paar Kursteilnehmerinnen, der Leiter schaute etwas verdutzt, ich erzählte kurz von der Verbrennung, dass die Energie durch sein Verhalten eh versaut sei und ging.

Seine Assistentin kam mit raus und bat mich darum, dass ich nochmal mit ihr rede und ich erzählte ihr alles, woraufhin sie sagte, der Leiter sei ein sehr guter Meditations- und Bewegungs- Coach aber schrecklich unsensibel, es täte ihr leid und sie rede mit ihm drüber...

Ich bin froh und dankbar dafür, dass mir das in den 7 Jahren meiner neuen Existenz bisher noch nicht passiert war aber dieses Erlebnis hallt gerade noch ziemlich nach...

Bitte macht sowas nicht mit uns und erst recht nicht in einem vermeintlich geschützten Raum...
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