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"Wheel of Consent" - konkret

****ial Mann
3 Beiträge
Themenersteller 
"Wheel of Consent" - konkret
Hallo zusammen,

das Konzept des „wheel of consent“ von Betty Martin hat mein Verständnis von Berühren und berührt werden - vor noch gar nicht all zu langer Zeit - immens bereichert. Sich der Qualität/Richtung von Berührung bewusst zu werden und darüber zu kommunizieren ist ja gerade beim Tantra essenziell und die verschiedenen Qualitäten sind anhand des Konzeptes gut nachvollziehbar und mit dem 3-Minuten-Spiel spielerisch erfahrbar.

Vielleicht besonders an diejenigen, die schon länger mit dem Konzept vertraut sind, aber natürlich auch an alle anderen geht folgende Frage:

Mich interessiert einmal ganz konkret, in welchen Berührungs-Kontexten euch das Konzept des „wheel of consent“ im Alltag begegnet? Also, a) in welchen Situationen denkt ihr darüber nach oder b) kommuniziert ihr mit eurem Gegenüber die Qualitäten/Richtungen von Berührung und c) in welchen Situationen tut ihr beides nicht und warum?

Vielen Dank schon mal für Eure Antworten und Einblicke!



Hier nochmal das Video von Betty Martin:


Hier ein Erklärvideo auf Deutsch:


Hier das Drei-Minuten-Spiel: https://bettymartin.org/wp-c … oads/2016/08/3-MG-German.pdf

LG
*****ini Frau
463 Beiträge
Oh, wie schön – das ist eines meiner Lieblingsthemen!

Im Wheel of Consent geht es ja um einvernehmliche Berührungen – das bedeutet zum einen sehr konkret: kommunizieren.

Und weiterhin geht es um Geschenke. Das bedeutet, sobald ich Berührungen nicht als Geschenk annehme oder gebe, habe ich jederzeit die Möglichkeit das Geschenk zu verändern oder um Veränderung zu bitten. Klingt vielleicht naheliegend, vielleicht sogar banal, meiner Erfahrung nach ist es manchmal eine Aufgabe, das so umzusetzen.

Ich bringe das Gespräch gerne in der Phase des Kennenlernen auf das Wheel. Wenn ich ein Bewusstsein dafür erkennen kann, dass sich Berührungen nicht nur darin unterscheiden, wer handelt, sondern auch zu wessen Vergnügen die Handlung geschieht, freue ich mich über die Bewusstseinsarbeit dahinter.

Ich habe auch schon bei ersten dates das 3-Minuten-Spiel gespielt, denn es hilft mir, meine Wünsche zu erkennen und zu formulieren und ich kriege mit, welche Wünsche mein Gegenüber hat. Manchmal zeigt es mir auch, wieviel Mut er hat. Entweder seine Lust oder sein Herz zu zeigen.

Das Wheel fordert mich auf, genau zu sein und wenn es dann genau passt, fühlt es sich ziemlich gut an.

Je länger ich mit den Dynamiken von Geben und Annehmen und Nehmen und Erlauben beschäftige, je häufiger wird es mir auch außerhalb des Kontext von Berührungen bewusst. Wenn ich einer Freundin gerne mein Herz ausschütten möchte, frage ich sie, ob es ihr gerade passt und sie Kapazitäten dafür hat. Und wenn sie nach einer angemessenen Zeit das Thema wechseln möchte, ist das für mich in Ordnung, denn mir ist klar, dass ich ihre Aufmerksamkeit „genommen“ habe.

Manchmal spüre ich auch den Aspekt von Demut im Geben. Etwas voll und ganz für jemanden zu tun, ist nicht alltäglich.

Ich bin gespannt, was hier noch so auftaucht! Danke für das tolle Thema.
********ight Paar
1.393 Beiträge
ich habe das besondere daran noch nicht wirklich verstanden.
es geht ja um consent. das sollte alles in unserem Leben bestimmen.

konkret bestimmt Consent und Self-responsibility jeglichen Berührungskontext.

Innerhalb der Paar-Beziehung haben wir es allerdings tlw auf den Kopf gestellt (Full Body Access - d.h. Consent für Berührung ist immer gegeben, es sei denn wir widersprechen aktiv).
****on Mann
16.237 Beiträge
Zitat von ********ight:
ich habe das besondere daran noch nicht wirklich verstanden.
es geht ja um consent. das sollte alles in unserem Leben bestimmen.

Das Besondere daran ist das Bewusstsein, welcher Berührungswunsch geschieht, um mich selbst zu beglücken, und welcher, um das Gegenüber zu beglücken. Das ist oft unscharf im normalen Miteinander.

Beispiel: Ich wünsche mir, Dich an Lingam/Yoni zu berühren.

Für diese Dinge kann ich mit dem Wheel of Consent meine Bewusstsein schärfen:

• Mache ich das, um Dich zu verwöhnen?
• Oder mache ich das, um mir etwas Gutes zu tun?
• Habe ich um Erlaubnis gefragt?
• Wie gehe ich mit einer Ablehnung des Wunsches um?
********ight Paar
1.393 Beiträge
ok danke für die erläuterung.
für mich ist das normales reflektieren und nicht methodenspezifisch..
****on Mann
16.237 Beiträge
@********ight , Du hast Recht, es IST normales Reflektieren. Das Wheel of Consent ist im Bewusstsein dafür entstanden, dass gerade in leidenschaftlichen Momenten Reflektion nicht im Vordergrund steht. Das Wheel schafft eine Art selbstständiges Bewusstsein, welches mit dem Üben zur zweiten Natur wird. Und Grübeln *nachdenk* während der Leidenschaft *sabber* nicht nötig macht - und dennoch eine tiefe Partnererfahrung noch besser ermöglicht. So mein Erleben.
****on Mann
16.237 Beiträge
Das Wheel of Consent hat übrigens auch nicht den Anspruch, eine Methode zu sein, die etwas überraschend Neues ins Spiel bringt. Es ist ein Bewusstseins-Übungswerkzeug. Ich kann auch ohne Atemübungen und Yoga atmen. Und doch ist Yoga für viele überaus sinnvoll.
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