Magie der Absichtslosigkeit
Nach dem ich mir nun den ganzen sehr umfangreichen Thread gelesen habe möchte ich nun aus meiner Sicht zu diesem Thema stellung beziehen, und erläutern, warum ich mich den vielen Meinungen hier tantrische Arbeit sei mit Prositution gleichzusetzen in keiner Weise anschliessen oder identifizieren kann.
1. Ich finde Prostitution nicht verwerflich, und veruteile niemanden der in diesem Gewerbe tätig ist und dieses ausübt.
2. Es ist äusserst schade und auch aus meiner Sicht schlimm, das tantrische Arbeit immer und immer wieder in diese "Sex-Schublade" geschoben wird.
Natürlich gibt es das sog. rote resp. weisse Tantra, bei dem das erstere in einem heiligen Ritual und als Zeichen der Innigkeit und des absoluten Einsseins zwischen Shiva und Shakti in die höchsten Form, in die Sexuelle und gleichsam göttliche Vereinigung von Mann und Frau führt. Es ist keinesfalls so, dass da einfach mal schnell rum "gepoppt" wird... sondern nach intensiven tantrischen Erfahrungen und viel Arbeit an sich selber kann man zusammen durch tiefes Bewusstsein und in dem rhythmischen und engergetischen sich ständig steigerndem Atmungsrituals während der Mann seine Partnerin im Schoss trägt in diese höchste Form der Ekstase zusammenschmelzen.
Ich würde dies aber auf keinem Fall mit einem Clienten oder einer Clientin veranstalten.
Als Tantramasseur praktiziere ich aussschliesslich das weisse Tantra.
Ich bin der meinung, dass ein gegenseitiger sexueller Energieaustausch ein grosser Vertrauensmissbrauch sein kann, oder zu einer Abhängigkeit zwischen einer Kundin eines Kunden führen kann, der nicht angebracht und den Prozess förderlich ist.
Und vorallem weil gegenseitiger sexueller Austausch und diese aus der "eigenen" Energie wirft.
3. Als Tantramasseur darf ich tatsächlich für eine Dienstleistung die ich mit viel Liebe, Herz, Demut und Präsenz ausübe, einen Tarif der es auch Wert ist, verlangen. denn diese Arbeit darf sehr wohl ihren Wert haben. Ich wundere mich warum immer und immer wieder dies ganz allgemein in Frage gestellt wird. im Gegenzug es aber vollkommen selbstverständlich ist, dass jeder Sportmasseur, jede Physiotherapeutin, Yogalehrerin ihre Zeit die sie dem Clienten zur verfügung stellen, verrechnen. ich finde jede und jeder der heute sinnliche Berührungs-und Körperarbeit bzw. Tantramassagen anbietet ob entgeltlich oder unengeltlich, tut etwas ganz wunderbares für die Gesellschaft und hat gleichzeitig aber auch eine enorm grosse Verantwortung für sein Tun dieser gegenüber.
Alle jene die ganz klare sexuelle Dienstleistungen anbieten und diese dabei mit einer sinnlichen tantrischen Verpackung schmücken, weil es verlockender klingt sich vom null achtfünzehn-Ablauf abhebt, diese Personen aber selber weder Ahnung noch Bewusstsein dafür haben, worum es im Grunde genommen geht, schaden allen die wirlich aus dem innern ihres Herzens und mit grosser Hingabevoll diese wundervolle Arbeit anbieten, und sich darum rechtfertigen oder Missverständnisse aufklären müssen.
Aus meiner nun doch schon über 10 jährigne Massage und Berührungs-Tätigkeit heraus, besonders als Mann, kann ich nur immer wieder unterstreichen wie wichtig es ist klar und seriös zu arbeiten.
Obwohl ich mich Privat als sehr sexuell aktiven und sehr offenen Menschen bezeichnen würde, nehme ich mich während der Arbeit ganz zurück, und bin "nur" absichtsloser Reisebegleiter, der durch die intuitive Berührung liebevoll und achtsam diesen menschen durch "seine ganz persönliche Reise" führt.
Jeder, ob Mann oder Frau die zum ersten mal zu mir kommen, verdienen erstmal ganz viel Respeckt und Hochachtung für ihren Mut.
Während eines Eingangsgesprächs versuche ich nun soviel Vertrauen und Nähe aufzubauen, dass diese Personen ihre Ängste loslassen, und sich in meine Arme fallenlassen können. Ganz egal ob diese Person nun äusserst hübsch und sexy ist, oder weniger reich von mutter natur beschenkt wurde, mache ich in meiner Arbeit keinen Unterschied.
In dem Moment wo ich diesen Menschen begleite und vor mir habe, sehe ich ihn und seine ganze Schönheit die er in sich trägt, und das möchte ich dem Menschen der zu mir kommt vermitteln. Meine subjektive Wahrnehmung spielt in diesem Moment in keinerweise ein Rolle.
Für alle die schon mit Menschen gearbeitet haben, die Missbrauch erlebten, oder durch eine körperliche oder geistige Behinderung gezeichnet sind, wissen wie hauchdünn dieser symbolische Verbindungsfaden des Vertrauens ist, wie viel es braucht bis dieser da ist, wie sehr sehr behutsam dieser gespannt werden muss, und wie schnell er auch durch die kleinsten Missachtung auseinandergerissen werden kann, mit häufig schwerwiegenden Folgen für beide...
4. Für mich gibt es drei Arten der Berührung:
• Die Oberflächliche ... die wir alle kennen, man sagt sich Hallo, in einer flüchtigen Umarmung, will aber gleichzeitig ja keine weitere Nähe erzeugen
• Die Zielorientierte.... man(n) verfolgt mit einer Berührung aus seiner eigenen erregtheit und geilheit heraus eine ganz klare für seinen nutzen Zielorientierte strategie....
• Die Absichtslose.... aus der lieben vollen und achtsamen Präsenz und Begleitung intuitiv den Menschen auf der Haut und in der Seele zu Berühren und ihn ganz dabei in seine Mitte zu führen in Demut und nicht zum Selbstzweck.
... so kann bei diesem Menschen eine fliessende Verbindung zwischen Wurzel- und Herzchakra entstehen... die sexual- und die lebensenergie durch den ganzen Körper fliessen... und ihn dabei auf einer magischen Ebene des Nachschwingens zurück in den Alltag gleiten....
Darum geht es... ob diese Session mit einem Orgasmus gekrönt wird oder nicht, ist dabei nicht entscheidend.
Würden mehr Menschen den Mut fassen, sich selber, ihren Körper, und ihre versteckten Wünsche besser wahrzunehem, und vor einer Flucht ins Aussen den Weg nach innen gehen, gäbe es mit Sicherheit weniger Scheidungen, und heimliche Seitensprünge, weil offen ehrlich und direkt Wünsche und Fantasien angesprochen würden.
Wenn eine Frau, vor dem heimlichen Seitensprung zu mir kommt, weil sie es etwas Gutes gönnen möchte, fühle ich mich in keinster weise als Callboy, wenn sie danach mit einem Lächeln auf dem Lippen und neuer Energie und Zuversicht zu Ihrem Partner zurückkehrt...
Summa sumarum, biete ich etwas an, das spürbar in unserer schnelllebigen Gesellschaft von heute fehlt, aber enorm gut tut, nämlich die heilsame Wirkung von Berührung und das Gefühl des Aufgehoben und Geborgenseins, muss ich mich dann als männliche Prostituirte bezeichnen..?
Bei der Intepretation des Begriffs, wo es so schön heisst: .... anbieten sexueller Handlungen gegen Entgeld...
Was bitte versteht ihr unter sexueller Handlungen...? Tue ich eine sexuelle Handlung wenn ich im Rahmen einer Massage, die errogenen Zonen ihres Körpers absichtslos berühre, sie dadurch aber noch mehr in ihre vergessen geglaubte Sinnlichkeit und Lust bringe...
oder wenn ich über gehe in eine Yoni-resp. Lingam-Erweckung und in die darauffolgenden Heilmassage gehe...
• Nie im Leben!
Liebe Freunde, wer hier in diesem Zusammenhang von "sexueller Handlungen" spricht (was überhaupt ein unmögliches Wort ist) der hat nun wirklich nicht sehr viel von der Philosphie des Tantra und dieser wunderbaren Arbeit verstanden.
Namasté