OK, dann zur Frage...
... die eingangs gestellt wurde:
Ist das nicht Prostitution ? Es wird eine sexuelle Dienstleistung erbracht gegen Geld... Wo zieht ihr den den Trennungsstrich für Euch oder eben auch nicht?
Kann erstmal dem hier schon Erwähnten zustimmen: Tantramassage ist nicht gleiczusetzen mit Tantra, auch wenn das gerade hier in unserer Gruppe verdammt viele so behandeln. Ok, sind wir uns darin also einig.
Damit ist für mich "Tantramassage" ein ähnlicher Aufkleber wie Hawaianische Massage, Thai-Massage, Hamam-Massage und tausend andere angenehme Berührungen...
Ist es Prostitution? In juristischem Sinne eindeutig. Warum wehren sich die Masseurinnen und Empfänger von Tantramassage, als Huren und Freier bezeichnet zu werden (bzw. Hurer und Freierinnen, los, bekennt Euch!)?
Tja, warum? Ich vermute, weil sie sich immer noch schlecht fühlen mit diesen Attributen, sich aber wohl fühlen mit dem Urteil "Aaah, ich gebe aber meine Shakti-/Heil-/Sex-Energie..." sowie "Uuh, ich erlebe Annahme, Akzeptanz, Heilung..".
Es stören die Werturteile, die sie über Freier und Huren haben und allem Anschein nach sind das eine Menge Negativurteile!!! Ich denke sehr positiv über Huren und Freier. Die einen sorgen dafür, daß in restriktiven Gesellschaften wie der Amerikanischen z.B. nicht jeden Tag einer Amok läuft und die anderen trauen sich, ihre Bedürfnisse einzugestehen und ihren materiellen Überfluß weiterzugeben. Somit könnte in dieser Welt allen geholfen sein, wenn es keine Zuhälter gäbe...
Zurück zur Tantramassage: Ich habe von eine befreundeten Masseurin von Männern gehört, die während einer Tantramassage so tief berührt wurden, daß sie aus dem Weinen kaum herauskamen. Daß dabei Heilungsprozesse ablaufen, ist offenbar. Ich nenne diese Form der Tantramassage einfach mal Heilungs-Nacktmassage, dann wißt ihr, was ich meine. Wenn sich so eine Masseurin wehrt, Prostituierte genannt zu werden, dann wohl deswegen, weil sie ihre Energiearbeit nicht gewürdigt sieht. Denn auf dieser Ebene arbeiten Huren für gewöhnlich nicht.
Ich selber stehe diesem Phänomen zwiespältig gegenüber: Heilenergie/Sexenergie gegen Knete. Hoffentlich ist der Energietank voll genug für einen Tag mit 5 Heilungs-Nacktmassagen... Wie kann ich das vergleichen mit einem tantrischen Rutual der Heilungs-Nacktmassage z.B. bei einem Sylvester-Tantra-Event, wie ich es schon erlebt habe? Energie gegen Geld... da sträubt sich was in mir. Auf der anderen Seite gehe ich auch zu Therapeuten, die Energie gegen Geld anbieten, vielleicht Heilpraktiker, vielleicht Geomanten... Nur das die Energie eine andere ist...
Also, sollte ich in die Lage kommen, einmal ganz ganz nötig Shakti-Energie erleben zu wollen und keine meiner Shaktis, die ich im Orbit habe, wäre bereit bei mir zu landen, besuchte ich vielleicht auch einmal ein Institut: Hier mein Geld, dort Deine Hingabe. Ich glaube, es wäre mir völlig egal, ob andere das als Prostitution bezeichneten. Trennungsstrich? Gibt es nicht, ich mag hier nicht wieder einteilen, gruppieren, etikettieren, moralisieren und in der Welt der Gegensätze einen neuen Ziegel auf die Wand setzen: "Das mache ich (dürfen auch andere machen), das mache ich nicht (wer's macht, ist verwerflich)."
Und wenn sich die Masseurin als Prostituierte fühlte? Na, dann wäre ich ein glücklicher Freier... Und mögen nach mir noch viele andere von ihr beglückt werden, dann gäbe es weniger Leid in der Welt.
In diesem Sinne,
Nigromontan