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Tantra und SM , gibt es einen Zusammenhang?

******ics Paar
646 Beiträge
@Devi_63
Darum geht es!!!!!
Um persönliche Erfahrung.

Wenn es die kommerzielle Ausrichtung im Neotantra nicht gäbe,
wäre ich nicht hier.

Danke für diesen Beitrag, dem wir aus eigener Erfahrung voll zustimmen können.
********fner Frau
344 Beiträge
mukti/mokṣa - wirklich das Ziel von Tantra?
ich bin schon erstaunt, wie vehement gerade hier Meinungen vertreten werden ..."nur so ist es richtig und alles andere ist falsch ..." ich stimme durchaus zu, das Tantra mit der Zeit zur Lebenseinstellung wird ... da gehört dann m.E. auch achtsame Ich-Kommunikation dazu und nicht den eigenen Weg als non-plus-ultra zu anzupreisen....
Den Neulingen sind Schilderungen eigener Erfahrungen sicher hilfreich ... und ich stimme auch zu, dass Tantra er- bzw. gelebt werden muss - Bücher lesen reicht keinesfalls aus ...
Für mich persönlich sind (ausgewählte) Seminare sehr wohl hilfreich. Gerade energetische Arbeiten sind am Anfang in der Gruppe wesentlich intensiver und motivieren viel mehr, weiter zu machen ... Chakrenarbeit oder den "big draw" (wie ich hier gelesen hab) zuhause aus Büchern zu erlernen halte ich nicht für optimal.
Und ein Ritual ist zwar alleine bzw. zu zweit auch ganz nett - aber energetisch doch nicht zu vergleichen mit einer Gruppe.
Allerdings würde ich es nicht rigoros verurteilen, wenn TantrikerInnen Geld für Seminare verlangen ... es ist eine Dienstleistung, für die es m.E. auch kosmisch gerechtfertigt ist, eine energetische Gegenleistung zu erwarten... unterschiedlicher Meinung kann man sicher bei der Qualität der Seminare und bei den Preisen sein ...
Ach ja - ich fände es schon auch schön, irgendwann mal eine Erwachte/Erleuchtete zu sein - ... bis dahin aber ist der Weg das Ziel ... Toleranz, Freude, Optimismus, Achtsamkeit, die rechte Rede, das rechte Handeln ...
in diesem Sinne
Namaste
*****ana Frau
964 Beiträge
ich verfolge den thread schon ne Weile, und kann obiger Meinung nur zustimmen. Toleranz und Offenheit sollten grade beim Tantra ganz oben auf der Fahne stehen!
Antwerp, 2019. Foto: Franck Stunn (not on JC)
********r_MA Mann
419 Beiträge
Konzepte...
... ich finde die Diskussionen hier in der Gruppe - und diesen thread besonders - ziemlich aufschlussreich, und ich ich habe schon einiges "verstanden" - Danke allen, die hier schreiben...

Ich finde, es geht - wie so oft - um die Beziehung zwischen Inhalt und Form.
Was ist Inhalt des Tantra? Könnte man sagen, es ist eine bestimmte Praxis, mittels Körper- und Energiearbeit Einheit zwischen Mensch und Umgebung / Universum herzustellen, Spiritualität zu leben?
Davon - so denke ich - kann man die Form unterscheiden... Es ist halt eine INDISCHE Lehre, zu einer bestimmten Zeit, unter bestimmten Umständen entstanden. Die Frage für mich ist, wie kann ich eine Lehre weiter entwickeln, in eine andere Umgebung (das Europa des 21. Jh) mitnehmen, wie kann ich Formen anpassen, ohne den Geist, den Inhalt zu verlieren... Meine Erfahrung mit anderen Lehren hat zumindest mich zur Überzeugung gebracht, dass Dogmatik nicht hilfreich ist, wenn auch der Pfad genau dazwischen nicht zur Beliebigkeit zu gehen, immer sehr schmal ist.
All die Namen, verschiedenen Zweige, weisses, rotes Tantra etc. - sind in meiner Meinung nur Konzepte unserer Geistes - Semantik, damit wir uns besser verstehen können. Sie machen vielleicht Dinge klarer - aber sie führen leider auch immer wieder zu einer Trennung: Richtig - Falsch, Du - Ich (Wir - Die anderen).
Ich verstehe noch nicht viel von Tantra, aber wenn Trennung Tantra ist, dass sollte ich mich schleunigst wieder mehr mit BDSM beschäftigen...
Ich glaube schon, dass Tantra, wie jede spirituelle (und auch nicht-spirituelle) Praxis sich nur durch andauernde Übung erschliesst. Das schliesst aber meiner Meinung nicht aus, auch mit neuen Formen zu experimentieren. Solange die Form dem ursprünglichen Geist, dem Inhalt entspricht...

A.
****imu Mann
1.296 Beiträge
tantrische Lebenseinstellung
Um meine Einstellung zu dieser Diskussion zu verdeutlichen, möchte ich Parallelen zu einem ganz anderen Thema ziehen, das von viel mehr Menschen verstanden wird - dem Sport.
Wer ist ein "wahrer", "guter", "richtiger" Sportler?
Der Fußballprofi, der mit seinem Sport Unmengen Geld verdient, der ehrgeizige Amateur, der für Olympia trainiert, der Einzelgänger, der nur für sich selbst Sport betreibt, oder die vielen Freizeitkicker, -jogger, -tennisspieler usw?
Allen gemeinsam ist doch die "sportliche Einstellung", die Freude an der Bewegung, der Leistung und dem fairen Wettbewerb, die auch ins übrige Leben ausstrahlt. Aber alle haben auch Seiten, die man kritisieren kann.

So ähnlich gibt es eine "tantrische Lebenseinstellung", die sich auf viele Lebensgebiete auswirken kann. Zu dieser Einstellung gehören Achtsamkeit, bewußtes Handeln, das Durchschauen von Mustern und Prägungen, das Hinterfragen von gesellschaftlichen Normen, eine große Neugier und Toleranz gegenüber dem Leben.
Und wie im Sport gibt es auch eine Spitzengruppe, die besonders konsequent diesen Weg geht, manchmal eine Vorbildfunktion erfüllt, aber nie anmaßend und überheblich sein sollte. Diese Menschen haben vielleicht andere Schwächen als diejenigen, die ihrer Meinung nach das Tantra verwässern, trivialisieren oder kommerzialisieren.

Vor diesem Hintergrund ist es für mich selbstverständlich, dass man tantrische Elemente in ein Gebiet wie BDSM einbringen kann und vermutlich kann BDSM dadurch an Qualität gewinnen.
Tantra für Menschen von heute
@**********e_Man

Tantra für westliche und aufgeklärte Menschen von heute darum geht es uns in unserer Yoga- Massage und Tantraarbeit.

Unsere Arbeit ist stark vom tantrischen Yoga beeinflusst

Vier Hauptaspekte des Programmes sind:

• Ganzheitliche Massagen (1)
• Tantra-Yoga, bzw. Energiearbeit (2)
• Tantra als Übung im Alltag, individuell und teilnehmerbezogen (3)
• das tantrische Ritual: Mantra-Yantra- Kontemplation (4)

(1)
Tantrische Massagen können ein guter Einstieg sein, um seinen Körper (wieder) wahrzunehmen und ein Bezug zum Herzcakra (anahata cakra, Element Luft, Sinnesorgan: Tastorgan Hände, Haut) zu erlangen.


Wichtige tantrische Grundsätze können erfahren werden:

Absichtslosigkeit- Heilung und Reinigung des Körpers- Spiel mit Dualitäten z.B bei der Yoni/lingam- Massage, Symbolik, Mikro-/Makrokosmos

(2)
Tantra-Yoga-auch Kundalini-Yoga, das sind Übungen zur Erweckung der Kundalini. Energetische Körper-, Atem- und Meditationsübungen.
Die Kundalini kann als die mikrokosmische Entsprechung zur makrokosmischen Sakti verstanden werden. Sakti als göttliche Kraft des Makrokosmos konkretisiert sich im Mikrokosmos des Menschen als die dort im Beckenboden verborgene kundalini, die bildhaft als ruhende Schlange vorgestellt werden. Nach ihrer Erweckung steigt die Kundalini in einem susumna genannten Kanal entlang der Wirbel auf. Während dieses Aufstiegs werden verschiedene Energiezentren (cakra) geöffnet. Dieser Prozess, der mehrere Jahre, manchmal mehre Wiedergeburten andauern kann,wird so weit vorangetrieben, bis sich am Scheitelpunkt im obersten cakra zuletzt die weibliche Kraft der kundalini-sakti mit der männlich vorgestellten göttlichen Tranzendenz von siva vereinigen kann.


Die Einheit von siva und kundalini-sakti, die Verwirklichung des Göttlichen im Menschen (innere Befreiung, Erleuchtung) ist das (letzte) Hauptziel im Tantra-Yoga

Die roten Tantrika (vama marga) sprechen von der bhukti-mukti, von Erlösung durch Genuss, jedoch:
"Die wirkliche sexuelle Vereinigung ist die
Vereinigung der parasakti (kundalini) mit dem Selbst. Alles andere stellt nur eine fleischliche Beziehung zu Frauen dar."
(Kula-Arnava-Tantra 5.111-5.112)

Deshalb kann man sagen, dass der Sex im Tantra nicht in der horizontalen, sondern in der Vertikalen praktiziert wird! *zwinker*

(3)
Tantra als Übung und Hilfe im Alltag

Beim Tantra geht es um Wahrnehmung,
Kontrolle,
Kanalisierung,
Yantra-Imagination,
Mantra
bis zur Einheitserfahrung (siva/sakti).

Aber eine Tantra-Sitzung ist nur tantrisch, wenn sie auch den Alltag tantrisch beeinflussen kann.
Eine Tantra-Übungsreihe sollte, um wirkungsvoll zu sein, die individuelle Situation, die Lebensgewohnheiten und Eigenarten ( den Alltag ) des Adepten mit einbeziehen. Jede einzelne Tantra-Yoga-Übung kann gemäß dem Entwicklungsstand des Übenden abgewandelt und angepasst werden.
Tantra-Unterricht sollte immer ein partnerschaftliches Miteinander von Tantra-Lehrern und Teilnehmern sein. Das auf Gehorsamkeit vertrauende östliche Schüler - Meister- Verhältnis mag für viele Inder stimmig sein, entspricht aber nicht mehr der modernen westlichen Lebensart und dem gesellschaftlichen Bild vom westlichen Tantra-Lehrertyp.
(4)
Das Tantra-Ritual wird in folgenden Schulungsphasen durchgeführt:
1. Arcana- Sruti ist Hören vom Guru, das Hören der
Anweisung über den richtigen Vollzug der Bildgestaltenverehrung. Empfangen bestimmter Mantra
2. Manana (reflektieren, Analysieren, durchdenken)- Yantra
3. nididhyasana (Kontemplation)- das vorher Analysierte
wir zusammengebracht. Aus der Vielheit der betrachteten Aspekte wird wieder Eines gemacht.
(nach Brhad-Aranyaka-Upanisad)
Ziele, Zwecke und Methoden...
»Zhi yu Dao«
Übersetzung: „(Der) Weg ist das Ziel.“ – siehe in: Konfuzius, Lunyu 7.6. Kapitel Shu Er.

Gern wiederholt und angeführt, doch verbarg sich hinter dieser Aussage des Konfuzius (latinisierter Name) von Anfang an ein Interpretations- oder Übersetzungsfehler.
Die erste Lesart, geht davon aus Konfuzius habe die Lehren des Lao-Tse (eine mögliche Umschrift) nicht wirklich begriffen.
Die zweite verweist auf die Verwendung und auch die Möglichkeit des Weglassens des bestimmten Artikels; letzteres führt zu einer ganz anderen Bedeutung der Satzaussage.

Die Frage danach, welche Zielsetzung in den tantrischen Traditionen Indiens, dem westlichen Neotantra und dem kommerziellen Angebot mit dem tantrischen Etikett gegeben sein mögenist überaus sinnvoll zu stellen.
Je nach eingenommener Perspektive, kann die Antwort unterschiedlich ausfallen, ohne dass dabei Widersprüche entstünden.

Aus kommerzieller Sicht ist ein traditionelles tantraverständnis oder dazugehörige strikte Praxis einfach Kassengift. Das Angebot muss und soll auch auf die Nachfrage angepasst sein. In dem Sinne spielt es auch keine Rolle, ob etwas auch nur im Ansatz irgendetwas Authentisches an sich hat, viel wichtiger ist, wie es bei den Kunden ankommt.
Die emotionale Komponente bestimmt am Ende den Ausgang der erlebten Erfahrung. In dem Zusammenhang kann eigentlich fast Beliebiges zusammentragen, dann mit einer konfabulierten Erklärung versehen und noch im Idealfall mit eine paar komplett aus dem Zusammenhang gerissenen Sanskritzitaten garniert werden.
In diesem Sinne sollte es auch nicht verwundern, dass unter den fraglichen Anbietern ein Konsens herrschen muss, andernfalls würde man seine eigene Geschäftsgrundlage unterminieren.
Kritik ist darum auch weder günstig noch wünschenswert, immerhin stellt sie einen indirekten Angriff auf die Einnahmen der eigenen Kasse dar.
Damit ist die Verteidigung der eigenen Pfründe ist überaus menschlich, erst recht, wenn man in der Branche etabliert ist.
Zudem die Konkurrenz schläft nicht und die Attraktivität des eigenen Angebots muss gewahrt bleiben. Darum ob es nun Tantramassage, BDSM, Selbsterfahrung... etc. all das und sicher noch viel mehr kann unter dem Etikett des tantra vermarktet werden.
Zuletzt und auch das darf nicht vergessen werden, wer auf Kundenbindung verzichtet, verschenkt nur seine Kunden. Selbstredend ist Eigeninitiative gefährlich und autodidaktische Vorgehensweise schlichtweg ungenügend oder gar unmöglich.

Erfolg ist nicht zwangsläufig verbunden mit einem guten Produkt oder fachlicher Kompetenz. Vertrieb, das Marketing und die Kundenpflege sind vielfach wichtiger.
Das richtige Angebot macht oft genug auch den Unterschied aus. Dabei ist es seltener ein einzelner Aspekt, als vielmehr das gesamte + gebündelte Produkt ausschlaggebend.

Wie weit etwas authentisch ist oder nicht oder wie man gern zu erwähnen pflegt, quasi auf den westlichen Menschen zurechtgeschnitten, ist Nebensache. Das Klientel, welches derlei Angebote in Anspruch nimmt hat ein geringes Interesse tantra an und für sich wirklich kennen zu lernen als vielmehr ein nettes Event zu erleben.

Insofern spreche ich mich entschieden gegen kommerzielle Phantasie Produkte aus, die gern unter Neotantra ihren Platz finden mögen.
Bei allem Respekt, wer bereits Erfindungen der 90er wie ‚tantramassage‘ im Angebot führt und es als tantrisch ausweist, kann genauso gut auch BDSM und sonstiges beliebig ins Programm aufnehmen.
Ähnlich bestellt ist es mit den selbsternannten Lehrern des Ganzen die in ihrem Konsens nichts anderes sind als Club gegenseitiger Adoration. Damit möchte ich mich nicht auf Teufel komm raus unbeliebt machen oder sinnlos provozieren.
Doch bei allem Respekt ich wage es entschieden zu bezweifeln, wenn irgendeiner der Herrschaften den autorisierten Status eines acharya haben sollte d.h. die Person wurde ordentlich in eine sampradaya initiert und erreichte dort die Kompetenz, die an einen Guru gelegt wird; ferner in den Status eines Gurus erhoben worden ist (klar, für ein paar Dollar hier und dort bekommt man in Indien beliebige Titel, aber derlei schließe ich aus).
Ist dem nicht so kann Hinz & Kunz, kraft seiner fraglichen Autorität/Erfahrung/Praxis auf beliebiges berufen und wenn es noch vertickt werden kann, dann muß gratuliert werden zum erfolgreichen Geschäftsabschluß.

Da hier bereits einige Beispiele eingebracht worden sind; bringe ich ein praktisches Bsp. ein – angenommen einmal Ottonormalverbraucher möchte hatha yoga lernen und ist nicht nur ambitioniert, sondern hat auch einen hohen Anspruch. Wo wird er fündig?
So wie in Sportvereinen unterschiedlich trainiert wird oder der Anspruch ebenfalls variiert, verhält es sich mit den unterschiedlichen hatha yoga Angeboten nicht viel anderes.
Dabei habe ich mich bewusst nur auf hatha yaga beschränkt...
Unwissenheit und die fehlende Motivation sich kundig zu machen öffnen Tür und Tor für zweifelhafte Angebote die unter dem Etikett des tantra einträglich vermarktet werden.
*********night Mann
34 Beiträge
Zusammenhang Tantra & SM
Ich möchte zurückkehren zur ursprünglich einfachen Frage: Dem Zusammenhang zwischen Tantra und SM. Die Frage ist spannend!

Ich selber dachte immer, dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hat. Bis ich plötzlich sah, dass sich die Inszenierungen bei SM nicht wesentlich unterscheiden von tantrischen Übungen, wo in der Achtsamkeit den realen Gefühlen gegenüber ungeheuer viel geschehen kann. Wieviel und was geschieht, hängt weitgehend von uns selber ab, von unserer Achtsamkeit unseren Wahrnehmungen gegenüber. Der Zusammenhang ist somit individuell, in Abhängigkeit davon wie wir tantrische Übungen erleben, oder wie wir an einer SM Inszenierung teilnehmen.

Die Stärke der Wahrnehmung ist ebenfalls individuell und hängt auch von der Situation und vom Bewusstsein ab.

Es gibt Leute, die vielleicht ganz gerne Tantra "machen", aber bereits beim Stichwort SM am liebsten wegrennen. Sie merken dabei nicht, wie sie vor sich selbst wegrennen; vor inneren Konstruktionen, die gemeiner und härter sind, als was effektiv in (guten) SM Sessions gemacht wird.

Eine Auseinandersetzung mit SM kann somit genauso wertvoll sein, wie liebevolle tantrische Übungen. Beides kann uns zurück zu unserem realen Körper bringen; zu dem was wir wirklich erfahren.

Bei beidem gemeinsam ist allerdings die absolute Notwendigkeit, dass alles in höchstem Respekt und mit der nötigen Feinfühligkeit geschieht, damit den bestehenden inneren Angststrukturen die nötige Achtsamkeit gegeben wird und vor allem auch keine neuen dominanten Angststrukturen entstehen! Es geht ja gerade darum, diese zu meistern!

Ich selber finde es spannend, dass sowohl bei tantrischen Übungen als auch bei SM innere Grenzen überschritten werden, die sich im Nachhinein als viel zu kleinlich heraussstellen. Wenn wir diese Grenzüberschreitungen wagen, wird unser Leben weitaus spannender, reichhaltiger, vielseitiger --- aber manchmal eben auch schmerzhafter.

Schmerzen sind eigentlich unvermeidbar, sie gibt es auch auf dem tantrischen Weg; zum Beispiel wenn wir gerne etwas möchten, eine neue Komfortzone, dies aber nicht geschieht; die Realität uns einen Strich durch die Rechnung macht und wir Erwartung begraben müssen.

So müssen wir uns auch davon lösen, alles zu tun um Schmerzen zu vermeiden. Die innere Vermeidung von Schmerz ist oft weitaus schlimmer, als ein möglicher Schmerz konkret gefühlt. Wenn auf einen Schlag gewartet wird, und der einfach nicht kommt, und der Kopf halb wahnsinnig wird, im letzten Versuch den Schmerz zu vermeiden - dann kann der echte (im Grunde liebevoll ausgeführte) Schlag eine wunderschöne Befreiung bewirken. Nett ist, dass danach das leichte Brennen noch eine Weile lang daran erinnert, was wirklich geschehen ist: Dass die innere Grenze hart, aber definitiv und endgültig überschritten wurde.

Ich selber habe den Eindruck, dass bei manchen SM Übungen ein Schlag weniger weh tut als was ich einer Frau antat, als ich ihr in einer tantrischen Übung haargenau und liebevoll das gab, wonach sie gefragt hatte. Meine Berührung erschütterte in ihrer Gegenwart alte Schichten und gab ihr plötzlich einen kurzen Zugang zu einem weiterem Da-Sein. Sie weinte, wollte aber nicht, dass ich aufhörte. Ich musste weiter machen. Aus meiner Sicht kann ein Schmerz in einer SM Inszenierungen genau dasselbe bewirken.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass dies genau das ist, was viele dort unbewusst suchen.
****orn Mann
11.967 Beiträge
Zusammenhang Tantra und BDSM?
Klar und deutlich kann ich sagen, daß es für mich persönlich einen unmittelbaren Zusammenhang gibt zwischen Tantra und BDSM. Ich gebe Asis recht.

Ich selbst kam über das Tantra zum BDSM. In jedem von uns schlummert eine dunkle und eine helle Seite, und beide Seiten wollen gleichermaßen gelebt sein.

Sowohl im Tantra als auch im BDSM geht es um Achtsamkeit, um Aufmerksamkeit, um Hingabe, um Vertrauen und ein gemeinsames verantwortliches Miteinander.

Wahres BDSM ist viel mehr als wildes "Draufloskloppen", genauso wie Tantra viel mehr ist "nur" eine Massage.
Viel zu ...
... übertrieben. Tantra und BDSM, Tango und BDSM usw. . Wer Verknüpfungen konstruiert, mag es so leben. Es geht aber auch anders. *zwinker*
Der Theoretiker
Hallo
Besonders an BohemeBerlin und Tetraktys

Ihr mögt mit eurer theoretischen Diskussion ja recht haben.
Es ist und bleibt Ein Denkkonstrukt. Ihr könnt in die Verschiedene tantrischen Richtungen alles mögliche Reinpacken und um schreiben. Sich könnte man über Besonderheiten des einen oder anderen Diskutieren. Nur seit mal Ehrlich, außer dem versuch das Rechte und Richtige Konzept zu haben, kommt da nichts raus.
Es ist der überdrehte Geist des Menschen der meint, man müsste einfache Dinge "Richtig" ausarbeiten um es in Perfektion zu bringen. Das war schon bei der Bibel so. Jesus seine Gedanken und Handlungen, lassen sich schlicht auf einige kurze Sätze Reduzieren. " Behandel andere so wie du behandelt werden willst. "
Das gleiche gilt für Tantra.
Die Essenz ist schlicht. Mehr Bewusstsein im Leben und Lieben. Das Verbindende von Tantra verliert seinen Zweck wenn, jemand versucht wieder sich abzugrenzen und das besser Tantra zu leben oder Lehren.
Wir sind hier auf der Erde um Materie zu erleben über unseren Körper, wer da, versucht, Tantra und leben zu verkopfen, beraubt sich dessen warum wir hier sind.
Der Mensch ist Lust und Freude Orientiert, darum hat er die Sinnesorgane. Wer sich Bewusster dem Spüren und leben öffnet, kann so viel fühlen und erleben und es bleibt ein Wunder wenn wir aufhören alles verstehen und ergründen zu wollen.
Tantra ist bewusst sich seiner Körperlichen Sinne hinzugeben, sie tiefer zu genießen und die Bereitschaft zu entwickeln zu vertrauen und seine eigenes Gefängnis, von Glaubensmustern und Selbstablehnung zu überwinden, oder schlicht, seine Wahrnehmung zu vertiefen. Tantra ist Freiheit und sie nur frei wenn ich voller innerer Liebe zu mir entscheiden kann, will ich normalen Kuschelsex, SM, Quicki, oder Tantra oder anderes.
Die Bewusstheit kommt durch Bewusster sein, und die Freiheit dann durch die freien Entscheidungsmöglichkeiten.
Genau da ist SM und Tantra in Verbindung, beide vordern eine bewusste Entscheidung und in beide geht es um sich wirklich tief einzulassen, auf den Prozess, der Begegnung.

Theorie ist und bleibt Kopftheater, Entscheident ist nur eines, was kann ich wirklich in mein leben Integrieren und was ergänzt mein leben und lieben. Es wieder spricht dem Grundgedanken, des Tantra, was Freiheit als inneres Ziel hat, wenn ich lediglich nur die Gefängniszelle wechselt, in dem ich das andere Verteufel und dann nur noch das "Reine" zu leben.

Bewusstsein ist eben nicht, sich für ein hoffiertes Lebenskonzept zu entscheiden um dann, das andere anzuprangern.
Bewusstheit ist, sich zu öffnen und die Verschiedartigkeit, der Erfahrungen zu sehen und miteinander ins leben zu bringen, in in dem Verbindenen Momente der verschiedenen Berührung zu schaffen. Das Ergänzende Schaft Verbindung und tiefe und den Spielplatz immer neuer Bereichernder Erfahrungen, die einen Wachsen und entfalten lassen.

Das von mir
Grüße
Kasriel

Der Geist steckt im Text und nicht in der Grammatik.
Nur zufällige Ähnlichkeiten
Tantra und SM sind grundverschieden.
Ein simpler Vergleich: Gurken und Salat sind beide Gemüse, beide grün, beide gesund, beide schmackhaft und wachsen beide bei Licht und Wasser - aber sonst?
LG Caspar
Tantra ist das Dach des Hauses,
... der Überbau, unter dem sich alle achtsamen Spielweisen in den verschiedenen Zimmern befinden.
Mit dieser Achtsamkeit ist jede (erotische) Spielerei "tantrisch".
@Kamuel
Lieber Kamuel,


"Bewusstsein kommt durch bewusster Sein"

Dafür ein Danke!

alles Liebe
Gabriele
wenn ich(m)..
nach einer langen tantrischen ganzkörpermassage oder auch nur lingammassage das bedürfnis verspüre: und jetzt noch zum abschluss einen süssen schmerz, dann sehe ich sehr wohl einen zusammenhang zw.tantra und sm.
**********_u_Hu Frau
196 Beiträge
ich muss sagen das ich mich am anfang meiner spirituellen reise gefragt habe ......ob sich das mit bdms überhaupt verträgt.

ich denke es ist immer die frage warum mag ich bdsm oder sonst was ........und das ist eine frage die sich wohl jeder selber stellen muss .......es gibt eben menschen die tun es aus reiner körperlichen gier ...andere wollen was über sich selber erfahren ......andere lieben es wegen der großen aufmerksamkeit und der offenheit die man sich schenkt.......jeder hat seine eigenen neigungen und beim bdsm sind die facetten wohl mehr als groß.


genau so sehe ich das mit tantra .........nicht das ausüben alleine und das können bringt einen dort auf den eigentlichen weg sondern immer der geistige hintergrund ...........

so denke ich können viele dinge die vielleicht völlig gegensätzlich erscheinen ähnlichkeiten haben aber das liegt an mir und nicht an der sache
Zur Eingangsfrage
Zusammenhang:

Erotik ?
Was ist im Tantra maso oder sadistisch ?
Das es einen passiven Part gibt, der sich "bespaßen" lässt
und einen aktiven Part, welcher sich ggf. mit dem Passiven auseinandersetzen muss, um dessen Wünsche zu erfüllen,
würde ich nicht als Zusammenhang sehen.

Spiritualität ?
Die Ausdrucksformen der Spiritualität werden erfüllt,
jedoch kann die Gewichtung der Faktoren völlig unterschiedlich sein.
SM als Religion ?

Bewußtsein ?

Ja, nur ebenso konträr belegt.
Bietet Tantra die Möglichkeit der Erweiterung des Bewussten,
so bietet SM die Erweiterung des Unbewussten.

Einen Zusammenhang würde ich darin sehen, dass in beiden Bereichen der Sexualität oft etwas wie eine Therapie oder Heilung erhofft wird. Und eine Tendenz zur Polyamorie besteht.

Zudem werden gerne Mythen durch "intensivere" Gefühle, gegenüber den Menschen mit "normaler" Sexualität begründet.

Die möglichen Zusammenhänge, sehe ich somit eher als fraglich an.
****orn Mann
11.967 Beiträge
Tantra und BDSM
@****ar: Gurken und Salat.... Mit etwas Öl, Essig, Salz, Pfeffer und Zucker angereichert schmeckt das ganz fantastisch.
Ähnlich ist es auch bei Tantra und BDSM. *zwinker*
Mix vs Zusammenhang
@****orn

Der Mix muss aber keinen Zusammenhang haben.
In der Fragestellung geht es zudem um SM, nicht BDSM.

So würden z.B. im D/s, die einschränkenden Verhalten,
einer Erweiterung im Tantra im Wege stehen.

Hier würden sich die zwei Paar Schuhe nur verdeutlichen.

SM ist zudem eine sexuelle Präferenz.
Tantra höchstens eine Neigung.

Wer beides nur als "sexuelles Rollenspiel" ansieht,
mag aber ggf. Parallelen finden.

---

Ich möchte hier auch klar zur Tantra Religion abgrenzen,
denn SM mag zwar viel sein, aber sicherlich keine Religion.
**********_u_Hu Frau
196 Beiträge
ich würde sagen aber die menge der aufmerksamkeit ist auf jedenfall ähnlich ...........und die tiefe der dialoge auch..........aber wie gesagt das hängt immer davon ab wie wer was lebt.
Aufmerksamkeit, Tiefe der Dialoge
"wie wer was lebt" sehe ich völlig unabhängig von sexuellen Praktiken.

Zudem kann man es kaum vergleichen, denn spätestens bei den Gefühlen würde jeder Vergleich scheitern.
Begrifflichkeiten
SM ist eine sexuelle Neigung, die im ICD10 ausführlich beschrieben wird,
Tantra hingegen ein spiritueller Weg

Man kann also durchaus Läuse und Flöhe gleichzeitig haben *zwinker*
Von Läusen und Flöhen
Wunderbar... Gabriele.
Habe herzlich gelacht.

Wenn Paulus eine Zeitreise machte oder gar Petrus.... ich glaube nicht, dass sie Anhänger jenes wandernden Rabbis fänden, den sie so verehrt haben.

Und sind wir, die wir uns Christen nennen, deshalb keine Christen?
Es gibt so viele verschiedene Richtungen, gar Kirchen innerhalb des Christentums. Was mich während meines Studiums am meisten erschüttert hat, war der Absolutsheitsanspruch nicht nur der jeweils einzelnen Kirchen oder Richtungen, sondern des Christentums selbst, der von: " Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!" abgeleitet wird.

Weshalb ist es bloß so wichtig, den wahren Weg gefunden zu haben?
Warum wird Erkenntnis oft nur über Abgrenzung erfahren und ebenso auch Gemeinschaft?

Ist es so wichtig.... dieses wer was wie wann wo warum ....?
Finden wir nur dann Sicherheit, wenn wir Anworten auf diese Fragen gefunden haben?

Wahrheit offenbart sich für mich nicht in der Abgrenzung, sondern in der Gemeinsamkeit.

Für andere ist diese Auffassung ein Sakrileg.... sie nennen es auch Gleichmacherei
oder Synkretismus...
Ich möchte nichts gleich machen, sondern ich interessiere mich für die Schnittstellen. Warum?
Weil ich während meiner Jahrestrainings Erkenntnisse gewann, die mir halfen, zu meinem Glauben einen anderen Zugang zu finden.
Ich habe zum ersten Mal das Gefühl, meinen Glauben wirklich zu verstehen, nicht intellektuell, sondern über meinen Körper.
Meine Gedanken haben mich oft weg-geführt....

Die Erschaffung des Menschen..... Gott erschafft ADAM aus der ADAMAH (ERDE) .... schon früh hat mich dieser Zusammenhang der Schöpfung des Menschen/Mannes aus dem Weiblichen fasziniert und dass JAHWE sehr wohl eine weibliche Gottheit an seiner Seite hatte.

In der Bibel wird dem Atem eine grundlegende Bedeutung beigemessen.... Gott haucht Adam seinen göttlichen Odem ein und erweckt ihn daduch zum Leben.
Der Atem ist göttlich. Für mich ist Atembeobachtung ein Weg, Gott wahrzunehmen, ihn zu erkennen.
ER IST IN MIR. Nicht DRAUSSEN.

Atembeobachtung und immer wieder zum Atem zurückfinden sind die Grundpfeiler jeder Meditation. .... Gedankenberuhigung....
durch Wahrnehmung des Körpers.... die Gedanken beruhigen...um dann weitergehen zu können....
um sich zu erfahren... das Universum... das Ganze.... das BEWUSSTSEIN.... Gott ?

Vielleicht besteht die Gefahr durch Vermengung, das Ziel aus den Augen zu verlieren, sich zu verzetteln....

Aber mein Körper ist mir ein guter Ratgeber..... auf ihn zu hören, ihm zuzuhören, ihm zu begegnen ist für mich etwas ganz Besonderes.
An andere Stelle habe ich gefragt, wann sind wir nie abgelenkt, 100% konzentriert, achtsam, wach, präsent, bewusst, fokussiert?

Tantra(Yoga) ist für mich eine Methode, ein Weg, um diesen Augenblick bewusst(er) zu erfahren, ihn im Geschehenlassen wahrzunehmen und dann ihn verändern oder beeinflussen zu können, indem ich z.B. den Orgasmus nicht geschehen lasse oder im Hinauszögern die Grenze verschiebe....
wohin auch immer...
Dafür braucht es viel Übung in meditativer Praxis, Körpererfahrung und körperlicher Fittness.

Mir ist klar, dass ich nur an der Oberfläche gekratzt habe oder dass die Tür für Momente einen Spalt offen war.
Es hat mich tief berührt, dort (gewesen) zu sein.
Dies birgt auch die Gefahr, zum einen süchtig danach zu werden, zum anderen Angst davor zu haben.
Und deshalb sich nie wieder wirklich einlassen zu wollen.

Es gibt Berichte darüber, dass Mönche in Kontemplation Ekstase erfahren und darüber wird/wurde als "sexuell triebhaft" nicht offen gesprochen,
aber was anderes ist Ekstase als Eintreten ins Einssein.

BDSM kann ebenfalls Türen öffnen. Für viele mag es "nur" eine sexuelle Neigung sein, mir hat es einen Weg zu mir selbst gezeigt:
in einen Raum absoluter Konzentration, Achtsamkeit und Wachheit.

Es geht um diesen Raum dazwischen....
zwischen zwei Atemzügen,
zwischen dem Kurzdavor und dem No way out
zwischen zwei Berührungen
zwischen zwei Schlägen
zwischen

wenn die Zeit STILLE steht....
Der Höhenflug im Subspace oder Topspace
@*********in67

"SM ist eine sexuelle Neigung, die im ICD10 ausführlich beschrieben wird,..."

Das stimmt so nicht, hier wird das Krankheitsbild beschrieben, nicht die sexuelle Präferenz. Diese ist auch nicht gleich einer Neigung.

@****_63

"BDSM hat mir einen Weg zu mir selbst gezeigt:
in einen Raum absoluter Konzentration, Achtsamkeit und Wachheit"

In dem Raum also Subspace oder Topspace herrscht im SM doch genau das Gegenteil von Achtsamkeit und Wachheit.

Wenn man "fliegt", ist man ganz bei sich und nimmt diesen Raum gar nicht wahr. Selbst Praktiken nicht, welche schon gesundheitsschädlich wären.

Die absolute Konzentration, ist doch auf sich selbst gerichtet, also im Widerspruch zum Raum.
@Kuschelmann
Lieber Kuschelmann,

jetzt würde mich doch mal Deine (!) Definition von SM interessieren!

Der ICD10 gibt natürlich das pathologische Bild wieder, das hast Du recht.

Um sich über etwas austauschen zu können, ist m.E. eine saubere Begrifflichkeit von Nöten - sonst redet der eine von Äpfeln, der andere hat bei er Beschreibung jedoch das Bild von Birnen im Kopf. Und schwupps, sind Mißverständnissen Tür und Tor geöffnet und die eine konstruktive Diskussion ist gar nicht mehr möglich

Ich sehe es wie Devi: findet SM zwischen zwei psychisch gesunden Menschen statt, kann es für beide Seiten neben dem sexuellen Lustgewinn eine Achtsamkeitsübung auf Grundlage der sexuellen Neigung Dominanz/ Devotion sein.

Und das ist für mich zutiefst tantrisch!


alles Liebe
Gabriele
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