Von Läusen und Flöhen
Wunderbar... Gabriele.
Habe herzlich gelacht.
Wenn Paulus eine Zeitreise machte oder gar Petrus.... ich glaube nicht, dass sie Anhänger jenes wandernden Rabbis fänden, den sie so verehrt haben.
Und sind wir, die wir uns Christen nennen, deshalb keine Christen?
Es gibt so viele verschiedene Richtungen, gar Kirchen innerhalb des Christentums. Was mich während meines Studiums am meisten erschüttert hat, war der Absolutsheitsanspruch nicht nur der jeweils einzelnen Kirchen oder Richtungen, sondern des Christentums selbst, der von: " Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!" abgeleitet wird.
Weshalb ist es bloß so wichtig, den wahren Weg gefunden zu haben?
Warum wird Erkenntnis oft nur über Abgrenzung erfahren und ebenso auch Gemeinschaft?
Ist es so wichtig.... dieses wer was wie wann wo warum ....?
Finden wir nur dann Sicherheit, wenn wir Anworten auf diese Fragen gefunden haben?
Wahrheit offenbart sich für mich nicht in der Abgrenzung, sondern in der Gemeinsamkeit.
Für andere ist diese Auffassung ein Sakrileg.... sie nennen es auch Gleichmacherei
oder Synkretismus...
Ich möchte nichts gleich machen, sondern ich interessiere mich für die Schnittstellen. Warum?
Weil ich während meiner Jahrestrainings Erkenntnisse gewann, die mir halfen, zu meinem Glauben einen anderen Zugang zu finden.
Ich habe zum ersten Mal das Gefühl, meinen Glauben wirklich zu verstehen, nicht intellektuell, sondern über meinen Körper.
Meine Gedanken haben mich oft weg-geführt....
Die Erschaffung des Menschen..... Gott erschafft ADAM aus der ADAMAH (ERDE) .... schon früh hat mich dieser Zusammenhang der Schöpfung des Menschen/Mannes aus dem Weiblichen fasziniert und dass JAHWE sehr wohl eine weibliche Gottheit an seiner Seite hatte.
In der Bibel wird dem Atem eine grundlegende Bedeutung beigemessen.... Gott haucht Adam seinen göttlichen Odem ein und erweckt ihn daduch zum Leben.
Der Atem ist göttlich. Für mich ist Atembeobachtung ein Weg, Gott wahrzunehmen, ihn zu erkennen.
ER IST IN MIR. Nicht DRAUSSEN.
Atembeobachtung und immer wieder zum Atem zurückfinden sind die Grundpfeiler jeder Meditation. .... Gedankenberuhigung....
durch Wahrnehmung des Körpers.... die Gedanken beruhigen...um dann weitergehen zu können....
um sich zu erfahren... das Universum... das Ganze.... das BEWUSSTSEIN.... Gott ?
Vielleicht besteht die Gefahr durch Vermengung, das Ziel aus den Augen zu verlieren, sich zu verzetteln....
Aber mein Körper ist mir ein guter Ratgeber..... auf ihn zu hören, ihm zuzuhören, ihm zu begegnen ist für mich etwas ganz Besonderes.
An andere Stelle habe ich gefragt, wann sind wir nie abgelenkt, 100% konzentriert, achtsam, wach, präsent, bewusst, fokussiert?
Tantra(Yoga) ist für mich eine Methode, ein Weg, um diesen Augenblick bewusst(er) zu erfahren, ihn im Geschehenlassen wahrzunehmen und dann ihn verändern oder beeinflussen zu können, indem ich z.B. den Orgasmus nicht geschehen lasse oder im Hinauszögern die Grenze verschiebe....
wohin auch immer...
Dafür braucht es viel Übung in meditativer Praxis, Körpererfahrung und körperlicher Fittness.
Mir ist klar, dass ich nur an der Oberfläche gekratzt habe oder dass die Tür für Momente einen Spalt offen war.
Es hat mich tief berührt, dort (gewesen) zu sein.
Dies birgt auch die Gefahr, zum einen süchtig danach zu werden, zum anderen Angst davor zu haben.
Und deshalb sich nie wieder wirklich einlassen zu wollen.
Es gibt Berichte darüber, dass Mönche in Kontemplation Ekstase erfahren und darüber wird/wurde als "sexuell triebhaft" nicht offen gesprochen,
aber was anderes ist Ekstase als Eintreten ins Einssein.
BDSM kann ebenfalls Türen öffnen. Für viele mag es "nur" eine sexuelle Neigung sein, mir hat es einen Weg zu mir selbst gezeigt:
in einen Raum absoluter Konzentration, Achtsamkeit und Wachheit.
Es geht um diesen Raum dazwischen....
zwischen zwei Atemzügen,
zwischen dem Kurzdavor und dem No way out
zwischen zwei Berührungen
zwischen zwei Schlägen
zwischen
wenn die Zeit STILLE steht....