Vigyan Bhairav Tantra
Ich bedaure, dass tetraktys uns verlassen hat. Mich hat sein Wissen bereichert. Auch wenn für mich Wissen nicht mehr Voraussetzung ist, nicht mehr DER Weg ist.Während meiner Jahrestrainings habe ich oft Vermittlung von Wissen vermisst. Ich hatte keine Ahnung von Chakren oder wer Shiva oder Shakti sind. Meine Lehrer haben es auch nicht erklärt. Wissen kann ich mir selbst aneignen durch Bücher oder über das Netz.
Ich hatte auch keine Ahnung, dass Osho jener Bhagwan aus den 80ern ist, dessen Anhänger Hare Krishna singend in orangenen Kleidern durch die Straßen zogen.
Für mich hatten die damals schlicht einen Knall.
Die Kundalini-Meditation, aber vor allem die dynamische Meditation, auch Kalimeditation genannt, hat mich erleben lassen, um was es geht: mich wahrnehmen, Zugang zu mir selbst finden... zu meinen Gedanken, zu meinen Gefühlen, zu meinem Körper, zu meinem Atem...
zur Meditation.
Nach meiner ersten dynamischen Meditation kam ich in einen Zustand, indem ich nichts weiter wahrnahm als den Scheißtropfen, der meinen Rücken herunterrann,
ihn beobachtend... sonst nichts.
Keine ablenkenden Gedanken mehr.... nur Dasein.
Ich war der Schweißtropfen und ich war die Beobachterin,
wir waren eins in diesem Augenblick.
Es gibt unendlich viele Yoagbücher und Yogastile...
Egal wie viele Yogabücher ich lese oder mich mit der Entstehung, Entwicklung oder Richtungen beschäftige, mir Wissen aneigne,
wie Yoga entstand oder was es bedeutet, in Yoga zu sein.....
Wenn ich nicht selbst übe, ist mein Wissen zu nichts nütze.
Nach einer Stunde Asanas üben sind wir in Meditationssitz gegangen und ich habe zum ersten Mal das Gayatri Mantra gehört....
es hat mich so tief berührt, dass mir die Tränen die Wangen herunterliefen. Es gab bis dahin nur wenige Momente, in denen ich so berührt wurde.
Heute war ich für einen Augenblick in Yoga....
ich war ganz bei mir...spürte im Üben der Katze / Kuh meine Wirbelsäule auf einmal bis in jeden Wirbelkörper;
ich sah fast, wie sich meine Wirbelkörper krümmten und entspannten.
Sich durch nichts mehr ablenken lassen....
Sich seines Körpers, seiner Gefühle, seiner Gedanken, seiner Handlungen in jedem Augenblick bewusst sein, sich selbst gegenüber voller Liebe und Güte sein
und allen anderen Lebewesen.
Dieser Zustand kann nur unzureichend beschrieben werden:
Sich Wissen darüber aneignen,
sich etwas vorstellen ist das eine,
es selbst zu sein das andere.
Vigyan Bhairav Tantra
ist eine 5000 Jahre alte tantrische Schrift, die der indischen Mythologie zufolge von Gott Shiva
(auch Bhairav genannt) der Welt überbracht wurde.
Diese Schrift ist ein Frage-Antwort-Dialog zwischen Shiva und seiner Gemahlin Devi und enthält 112 Meditationstechniken
für ein höheres Bewusstsein.
Shiva und Devi stehen
in tiefer Liebesbeziehung sowie
als Lehrer und Schülerin zueinander.
Tantra heißt "Technik, Methode, Weg" -
Vigyan bedeutet "Bewusstsein" und
Bhairav ist der Zustand jenseits des gewöhnlichen Bewusstseins.
Vigyan Bhairav Tantra
bedeutet "Technik oder Methode, um über das gewöhnliche Bewusstsein hinaus zu gelangen".
Osho hat dieses Werk in einer für uns verständlichen Sprache übersetzt und interpretiert. Er sagt folgendes:
» Tantra hat nichts mit Philosophie,
mit Intellekt zu tun.
Tantra ist Technik, ist Methode, also Wissenschaft.
Der Wissenschaft geht es nicht um das "Warum", sondern um das "Wie".
Sobald man "wie" fragt, werden Methode und Technik wichtig.
Es geht nicht darum "was" die Wahrheit ist,
sondern "wie" man zur Wahrheit kommt.
Philosophie ist Verstandessache.
Der Kopf genügt.
Du brauchst deine Gesamtheit nicht dazu.
Tantra fordert dich in deiner Gesamtheit.
Es ist eine tiefere Herausforderung als alles,
was du kennst. Du musst dich mit Haut und Haaren darauf einlassen. Ein anderes Verständnis, eine andere Einstellung, ein anderer Geist sind erforderlich, um es zu empfangen.
Du wirst dich ändern müssen.
Du kannst, so wie du bist,
Philosophie verstehen.
Aber nicht Tantra.
Tantra ist kein intellektuelles Konzept, sondern
deine ganz persönliche Erfahrung. «
Die Welt, so wie wir sie sehen, sehen wir aufgrund einer bestimmten geistigen Form.
Das hat etwas mit Wissen zu tun.
Wissen sind vorgegebene Antworten, ist Geist, ist Ego.
Wissen und somit unser Ego bestehen zu 99 Prozent auf den Erfahrungen und Meinungen anderer.
Das schafft große Probleme, es erzeugt eine künstliche Realität.
Im Tantra zählt deshalb nicht Wissen,
sondern die eigene Erfahrung.
Dazu musst du dich darauf einlassen, kannst dich nicht auf die Erfahrungen anderer berufen.
Osho: » Um die Liebe zu kennen, musst du in der Liebe sein.
Das ist gefährlich. Denn du wirst nicht bleiben, wie du bist.
Die Erfahrung wird dich verwandeln.
In dem Moment, wo du in die Liebe hineingehst, gehst du in einen anderen Menschen hinein.
Und wenn du heraus kommst, kannst du dein altes Gesicht nicht mehr erkennen.
Es wird nicht mehr deins sein.
Ein Bruch ist geschehen: Der alte Mensch ist tot, und der neue Mensch ist da.
Das ist es, was Neugeburt heißt:
zum zweiten Mal geboren werden. «
Das ist das Wesen des Tantra -
es macht einen anderen Menschen aus dir:
nicht intellektuell, sondern existenziell.
Tantra gibt dir aber nicht die Antwort.
Tantra gibt dir die Methode, wie du selbst zur Antwort gelangst.
Das ist das Wesentliche!
Für Tantra ist "Tun" das Wissen und nicht "Denken".
Deshalb kannst du Tantra
nicht lesen oder lernen,
sondern nur selbst erfahren.
Es ist keine Schulung, sondern eine Transformation.
Dann hat sich der Geist verändert.
Wenn gar kein Geist mehr da ist,
dann ist das für Tantra das Höchste:
Bhairava - der Zustand des Nicht-Geistes.
No-Mind.
Dann wird der Blick klar,
dann erschaffst du nicht mehr -
das Ego ist weg.
(Der hier eingestellte Text stammt aus dem Netz)
Über die 112 Meditationstechniken zu lesen,
hat mich bereichert, ich wurde tief berührt.
Osho sagt:
es reicht eine Technik aus,
sie üben...
um in den Zustand des No-Mind zu kommen.
In dem Augenblick,
indem du sie praktizierst,
wirst du erkennen:
DIESE ist DEINE .