Tantra ist wie Tennis
Tantra ist wie Tennis…
…ein Teil meines Privatlebens, an dem Mitmenschen gar nicht, weniger oder mehr (Vertraute, Freunde) teilhaben. Eben je nachdem, wie nahe diese mir stehen.
Wenn mich jemand aus meinem engeren Umfeld fragt, ob ich "Tantra mache", so würde ich ihm zunächst entgegnen, ob er denn weiß was Tantra ist oder zumindest was er oder sie für eine Vorstellung davon hat.
Die herrschende Meinung der nicht Tantra-Praktizierenden ist in etwas so definiert:
"Freivögelei unter spirituellem Deckmantel"
Die herrschende Meinung der Tantra-Praktizierenden hingegen sind sehr differenziert und hat -meines Erachtens- manchmal wenig mit Tantra zu tun. Ich bin daher über die Ausführung (in diesem Thread gepostet) einiger negativen Erfahrungen von Community-Member Ladatantra echt schockiert
.
Ich erkläre Tantra so:
Tantra ist eine über 5000 Jahre alte spirituelle Lehre die sich in Indien entwickelt hat. Eine spirituelle Lehre, die sich über die Zeit bis heute auch in verschiedenen religiösen Strömungen wiederfinden lässt. So ist zum Beispiel ist der Dalai Lama in Tantra unterwiesen worden und ich denke -bei allem Respekt- seine Heiligkeit vögelt sicher nicht wild spirituell durch die Gegend.
Tantra ist Sanskrit und bedeutet so viel wie "Gewebe", "Zusammenhang" oder "Kontinuum". Tantra sieht das Universum als Zusammenhang zwischen Bewusstsein (Shiva) und Energie/Materie (Shakti). Beides sind der Lehre nach göttliche Prinzipien. Ziel ist die Erreichung des höchsten Bewusstseins, in dem sich die Vereinigung mit der Energie vollzieht: also die Vereinigung von Shakti/Shiva.
Tantra ist ursprünglich sehr rituell geprägt und hat über die Zeit verschiedene Ausprägungen angenommen:
Weißes Tantra
In der Hauptsache Renigungsrituale um die Nadis (Energie-Kanäle) für die kosmische Energie durchlässig zu machen. Damit alle Chakren (Energiezentren) von dieser Energie erreicht werden können. Weißes Tantra ist der Weg der Enthaltsamkeit! Dabei werden neben Körper- und Atemübungen, wie sie teils aus dem Yoga als Asanas und Pranayamas bekannt sind, verschiedene Formen von Pujas (Verehrungsrituale), Homas (Feuerzeremonien) oder Yatras (Pilgerreisen) zu Tempeln ausgeführt, Heilige Schriften rezitiert - die Göttin (Shakti) wird so auf verschiedene Weisen verehrt.
Rotes Tantra
Versucht hingegen auf hedonistisch, ekstatischen Wegen zu höherem Bewusstsein zu gelangen, unter anderem auch durch ritualisierten Geschlechtsakt - der als Vereinigung von Shakti/Shiva zelebriert wird.
Neotantra
Ist das wohl in der westlichen Hemisphäre verbreitete Tantra , das unter anderem auch auf Oshos Lehren zurückgeht. Hier soll neben spiritueller Entwicklung, die eigene Liebesfähigkeit erweckt werden. Außerdem ist die Bewusstwerdung des eigenen Körpers und Zugang zur sinnlichen Sexualität ein wichtiger Bestandteil. Namentlich sind als Schüler Oshos Diane Richardson und Margot Anand zu nennen.
Tantramassagen
sind nur ein Teil des Neotantras. Durch die Tantramassage soll der Energiefluss angeregt werden. Die Massagen sind in der Regel Ganzkörpermassagen, die den Intimbereich mit einbeziehen. Die Tantramassage ist absichtslos hinsichtlich der Erreichung sexueller Höhepunkte. Die seriöse, kommerziell angebotene Tantramassage ist stets einseitig zwischen Geber (MasseurIn) und Empfänger der Massage. Geschlechtsakt wird dabei kategorisch ausgeschlossen.
…Dann gibt es da auch noch…
schwarzes Tantra oder die Unterscheidung nach Tantra der rechten oder der linken Hand….und und und…
Wer nach dieser Erklärung noch nicht eingeschlafen ist, dem sage ich dann: ja, ich glaube die spirituelle Tantralehre in den Grundzügen ihrer ursprünglichen Ausprägung. Und praktische Erfahrung habe ich in Form einiger Tantramassagen gemacht
(auf die Ausführung negativer Erfahrungen verzichte ich, würde jedoch bei Anfrage bestimmte Tantrastudios keinesfalls weiterempfehlen
).
Best wishes
Jay