Ich denke, der Weg sollte umgekehrt sein. Tiefe Verletzungen sollten erst in einer psych. Therapie geheilt werden, dann kann ich als "I-Tüpfelchen" eine Tantramassage dranhängen. Den Weg über das Körperliche zu wählen, ist immer schwierig.
Tantra ist nicht "der Weg über das Körperliche". Das Körperliche ist nur der Zugang zu den Kernfragen, so wie es beim Psychotherapeuten das Gespräch und die Couch ist.
Manche Leute brauchen es, wenn ihre Probleme direkt angesprochen werden. Die sind beim Psychotherapeuten sicher gut aufgehoben.
Bei Anderen funktioniert es wie bei John Lennon, der da dereinst sang "Life is what happens when you're busy doing other things", will sagen: du machst das mit dem Tantra, weil's dir Spaß macht und gut tut … und irgendwann fällt dir verwundert auf, dass die Verletzungen nur noch interessante Narben sind, aber keine realen Auswirkungen mehr auf dein Leben haben.
Ich bin dagegen, irgendwelche Verletzungen aktiv "heilen" zu wollen, egal ob körperlich oder seelisch: deinen Knochenbruch heilt der Chirurg auch nicht – der schnippelt deine Haut auf, hält die Bruchstücke zusammen, schraubt ein paar Nägel hinein, und näht die Haut wieder zu – heilen im
eigentlichen Sinn muss dein Körper sich selber. Und das geht am besten, wenn man ihn einfach machen lässt.