Hallo Hamburger,
die Diskussion geht schneller voran, als ich mitlesen kann.
Weiß nicht, ob meine Anmerkungen noch von Interesse sind.
findest Du diese Männer interessant? Haben sie dich sexuell angezogen? Hast Du in den ersten 10 Sekunden gedacht - dem möchte ich mich körperlich nähern?
Sagen wir einmal, wenn ich langsam genug bin, dann erkenne ich Zusammenhänge, die mir auf die Schnelle nicht eingefallen wären. Wenn ich binnen zehn Sekunden Lust beim Kennenlernen eines Mannes spüre, dann liegt das sicher daran, dass binnen zehn Sekunden feststeht, ob jemand gut aussieht, körperlich nett gebaut ist und eine Ausstrahlung hat. Das machen die Instinkte automatisch mit sich aus und sie müssen es wohl tun, sonst wäre es um den Fortbestand der Menschheit schlecht bestellt.
Ich kann dir meinen subjektiven Gutmännergeschmack verraten: Ich mag Männer, die eine souveräne Ausstrahlung haben, aber das markant-männliche mag ich überhaupt nicht. Für mich müssen sie eher wie ein wildes Pony auf der Koppel stehen, bei dem ich den Wunsch spüre, es zu zähmen oder für mich zu interessieren. Ich kann überhaupt nicht Typen leiden, denen aus den Augen springt, dass sie eine Frau suchen. Aber was heißt nicht leiden? -- Im Sinne, dass ich sie anziehend finde. Sonst hab ich ja nichts gegen sie.
Die Wildpony-Typen sind meist polyamor oder solche, die in Wirklichkeit auf den Philippinen unter Palmen leben und mit dieser Welt nicht viel zu tun haben. In der Regel stehen sie über allen Bindungsmustern und sie grasen mal hier mal da auf einer wunderbar grünen Wiese. Sie strotzen vor guter Laune und ich habe den Eindruck, sie haben sich und ihren Körper in zig Tatra-Seminaren annehmen gelernt oder sie sind vom lieben Gott selbst erleuchtet.
Das ist aber auf Beziehungsebene nicht das, was mich interessiert. ich will mich ein klein wenig im Anderen spiegeln können, im Guten wie im Bösen und es wäre eine Quälerei mit einem wilden Pony Tag für Tag umzugehen -- mal davon ab, dass es dies gar nicht wollte.
Verwechsle nicht den gesellschaftlichen Alltag, die immer freier von jeglicher Sexualität ist, und Werben um einen möglichen (Sexual)partner.
Da seid ihr Männer anders gestrickt von Natur aus. Ich denke, der Mann tendiert dazu, seinen Samen verstreuen zu wollen. Er guckt ständig, wo was geht. Das muss bei ihm einen gewissen Druck aufbauen. Frauen sind wohl (auch mal grob gestrickt) mit dem Herz mehr dabei, es dürfte schwer sein eine Frau zum Sex zu bewegen, solange sie nicht verliebt in den Mann ist. Jedenfalls was meine Generation betrifft. Es liegt ja beim Sex auch das Risiko der Schwangerschaft mit in der Waagschale und "unterirdisch" taxiert sie ihren Mann nach Kriterien betreffs Aufzucht und Pflege der Nachkommenschaft. Das wären Treue und Fürsorglichkeit, Kinderliebe. All das, was den
toughen Mann gar nicht ausmacht. Daher denke ich, hat er sich in den letzten Jahren in diese Richtung angepasst, um wieder bei den Frauen auf bessere Paarungsaussichten zu stoßen. Ja ja, ich weiß, das ist hart ausformuliert, aber ihr Männer seid ja nicht zimperlich.
Die Idee, dass etwas im Büro oder einer zwangsverrotteten Gemeinschaft eher geht, halte ich für gewagt. ich denke, im der Fortpflanzungshochzeit sind beide Geschlechter "auf Empfang", egal wo. Das wird erst im Alter weniger, zugunsten einer Qualität, weil ja Sex auch etwas störend Mechanisches und Zwanghaftes hat. Dem kann man sich besser entziehen, wenn der Trieb nicht mehr so hoch steht. Ist aber auch nur meine Erfahrung.
Um es mal ganz platt zu machen - wann hast Du das letzte mal einen Mann "angesprochen"/"den ersten Schritt gemacht" den du attraktiv fandest und mit dem du gern ins Bett gegangen wärest?
Das ergibt sich meist anders herum: Ich habe keine Probleme Männer anzusprechen und zwar ungeachtet dessen, ob ich sie sympathisch, unsympathisch oder gut aussehend finde. Ob die Chemie stimmt, stellt sich ja erst viel später heraus. Und plötzlich legt sich der Schalter um, es macht Klick und dann bin ich verliebt. Es ist "nur" eine Projektion. Ich fühle mich fixiert auf den Anderen und würde ihm gerne näher kommen. Intellektuell wie körperlich. Das passiert dann meist auf beiden Seiten gleichzeitig und der eine zieht, der andere drückt. Es kann sein, dass dieses Spiel lange anhält oder im Laufe der Zeit reizlos wird, aber nie könnte ich sagen, es gäbe einen Überschuss derart, dass ein Mann immer in Vorleistung gehen müsste.
Da gibt es durchaus Erhebungen, die im Ergebnis sagen, dass in Deutschland 80% der Beziehungen am Arbeitsplatz entstehen. Nach meinen eigenen Erfahrungen werden die Dating-Portale im Internet völlig überschätzt.
Ich dachte nicht an Dating-Portale. Ich habe keine Ahnung, wie es "da" aussieht, oder wie man oder frau vorgehen muss, um einen Partner zu finden. Damit habe ich mich nie beschäftigt. Ich dachte, der Austausch ist doch schon auf vielen Hobbyforen im Internet gegeben und man schreibt sich wie wir hier ein Posting oder eine PM, oder es gibt auch Clubtreffen. ich glaube, ich habe fast alle Freundschaften der letzten Jahre im Internet angefangen.
Soweit meine bescheidenen Anmerkungen.
Ich hoffe, sie konnten etwas bewegen.
Herzliche Grüße,
Vajra