wir waren schon einmal dabei!
Wir, meine Partnerin Tantrissima und ich, waren schon einmal dabei!
Was mir am besten gefallen hat, war die "Unprofessionalität" des Treffens:
Obwohl wir Beiden vollkommen neu in der Gruppe waren-
- wir waren zum ersten Mal dabei
- wir sind deutlich älter
- wir sind uns noch nie über Forumbeiträge im Joyclub begegnet
-hatte ich doch gleich von Anfang an den Eindruck, zusammen mit lieben Bekannten etwas zu unternehmen. Das hatte einen bezaubernd unschuldigen Charme.
So trafen wir uns vor dem vereinbarten Veranstaltungsort und standen vor verschlossenen Türen. Diese blieben auch verschlossen, vermutlich weil der Hausmeister den Termin vergessen hatte. Verlegenes Kichern (wie sympathisch! kein dröhnendes Geschimpfe), dann werden Handies gezückt und im Nu ist ein anderer Saal gefunden.
"Unprofessionalität" möchte ich nicht als Stümperei verstanden wissen! Der engere Kreis hat das Treffen sorgfältig geplant und sich minutiös auf den Abend vorbereitet.
Die gute Vorbereitung konnten wir dann geniessen, als der Abend endlich in neuer Umgebung beginnen konnte. Offenbar setzt sich der engere Kreis für jede Veranstaltung ein Thema. Beim vorangegangenem Treffen hatte man sich offenbar einen Schwerpunkt gesetzt, welchen ich als "achtsame Berührung durch Massage" interpretieren würde. Dieses Mal widmete man sich der Sensibilisierung taktiler Eindrücke. Jeder der Mitglieder des engeren Kreises hatte sich ein Feature ausgedacht, dazwischen lockernd tanzende Bewegung.
Zumeist unter Augenbinden zur Bedämpfung des neugierigen und vorurteilenden Sehorgans erfuhren wir den Eindruck verschiedener Gegenstände auf der Haut, verschiedene Düfte, verschiedene Geschmäcker, verschiedene Tasteindrücke von Speisen an Lippen Zunge und Mund..etc.
Nacktheit gab es nicht. Obwohl viele Teilnehmer, so auch wir, ihren Körper nur unter einem dünnen exotischen Tuch verbargen.
Es gab auch ein Ritual und es brannten Kerzen. Jedoch wurde meine Zurückhaltung gegenüber spiritistischen Brimborium nicht auf die Probe gestellt. Ich habe das Ritual eher als gemeinsames Einstimmen empfunden. Überhaupt glaube ich, dass die Veranstalter, wie auch wir, Tantra eher als Anregung denn als dogmatische Heilsbotschaft verstehen. Soweit ich aus begleitender Unterhaltung entnehmen konnten stehen alle Teilnehmer mitten im Leben, wie wir in Deutschland es nun einmal absolvieren müssen. Es gab nicht die großen Künder, sondern es war ein gemeinsames, neugieriges Annähern an etwas, was unsere eigenen, westlichen, zumeist gut eingespielten Wirkungsschemata erweitern könnte.
Wie im Eingangsbeitrag erwähnt, schloss sich an den organisierten Teil noch ein individueller Teil an. Wir Beide haben uns dazu liebevoll zärtlich verabschiedet. Ich meine, dass ein zu großer Altersunterschied auch eine Herausforderung für mich selbst und für die Anderen sein kann Es hätte die leichte und heitere Stimmung in mir und vielleicht auch in so manchem anderen Teilnehmer beeinträchtigen können. Um so schöner, dass wir uns zurückziehen konnten ohne einen Bruch zu verursachen.
Nun fehlt noch meine vollmundige Zusage der Teilnahme. Ich möchte aber nicht zu jenen gehören welche zunächst begeistert zusagen, dann aber schlicht fehlen, oft ohne rechtzeitige Absage. Meine Partnerin und ich sind beide voll berufstätig, und, als Freiberufler, hänge ich voll von augenblicklichen Launen meiner Auftraggeber ab. Diese belasten oft genug unsere Fernbeziehung und ich will sie nicht in den Kreis um die sympathischen Veranstalter tragen.
Meine Partnerin und ich sprechen oft von jenem Abend und wir würden wirklich gerne wieder einmal die stille Intimität jenes Abends geniessen!