Yoni - die Massage
" Und es kam der Tag, da das Risiko in der Knospe zu verharren schmerzlicher wurde, als das Risiko zu blühen."Anaïs Nin
Das Wort "Yoni" (aus dem Indischen für "Vagina") umfasst im Theoretischen den gesamten weiblichen Genitalbereich - innere und äußere Venuslippen, Klitoris, Gebärmutter, Eierstöcke und Eileiter.
Loslassen, Hingabe, Auflösung, Tränen, ozeanische Lust – eine Yoni-Massage kann ein tiefgreifendes Erlebnis werden, das wortwörtlich im Innersten berührt. Frei von Erwartungen zum Ursprung von Lebensfreude und Kraft zu reisen, sich vertrauensvoll den Händen einer erfahrenen Masseurin oder eines erfahrenen Masseurs hingeben, ist ein sinnliches Erlebnis, das neue Erfahrungswelten eröffnen kann. Ängste und Unsicherheiten, vergangene Erfahrungen können hier in sicherer Begleitung erlebt, angeschaut und manchmal aufgelöst und verstanden werden. So entsteht Raum für eine Begegnung mit der eigenen, tiefempfundenen Lust und Lebendigkeit.
Im Zusammenhang mit dieser Heilmassage ergibt sich eine praktische Form der Körpertherapie, denn die Yoni-Massage ist eine absichtslose, einfühlsame Berührung, bei der vor allem die eigene Körperwahrnehmung im Vordergrund steht.
So individuell jeder weiblicher Körper ist, so individuell gestaltet sich auch die Heilmassage. Jedoch sollte als Grundvoraussetzung ein Massageraum mit einer warmen, zum Wohlfühlen einladenden Atmosphäre gegeben sein. Wichtig ist auch hier, dass die Frau ankommen, loslassen und entspannen kann. Bevor dieser Raum jedoch betreten wird, sollte ein Vorgespräch stattgefunden haben. Darin werden wichtige Themen, wie Absichten und Ziele der Massage besprochen auch ob mit Handschuhen massiert werden soll, was ggf. ein Sicherheitsgefühl bietet.
Bei einem ersten Treffen kommt es oftmals zuerst zu verschiedenen Techniken wie Meditation, Tanz oder Atemübungen, um überhaupt erstmal den Kontakt mit dem eigenen Körper wieder aufzunehmen. Erst wenn die Frau wirklich soweit ist, wird mit der Massage begonnen. Dabei sind Behandelnde nackt, Masseur*in nach Absprache entweder auch nackt oder nur mit einem Lunghi bzw. Slip bekleidet. Nackt entsteht keine Kluft zwischen Gebendem und Empfangendem, eher die notwendige und heilsame Intimität, die zum Entspannen und Loslassen einlädt. Mit Bekleidung gibt es der Frau evtl. mehr Sicherheit und Distanz, sie kann sich mehr auf sich konzentrieren. Sollte sich die Frau dazu entscheiden, im Intimbereich berührt werden zu wollen, widmet sich Masseur*in mit speziellen Yoni-Massagetechniken den Genitalien.
Es ist auf jeden Fall nicht das erklärte Ziel die Frau zum Orgasmus zu führen. Sollte sie ihn jedoch bei einer Behandlung erleben, ist es dem Lust-Erwachen für sie und ihrem Schoß nur zuträglich. Eher geht es darum besagte Lust-Blockaden zu lösen. Durch die Massage können Traumata und negative, gespeicherte Energien im Intimbereich aufgelöst werden.
Die Yoni-Massage lässt aber auch emotionale Mauern einstürzen und bringt Gefühle wie Wut, Trauer oder Lust an die Oberfläche. Daher ist der therapeutische Ansatz mitsamt seiner wandelnden Wirkung auf unser Leben und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen das eigentliche Ziel, dass es zu verfolgen gilt.