Tantra Philosophie
Die Tantra-Philosophie ist grundsätzlich nichts sexuelles, sondern bezeichnet zuerst einmal das Spiel des “weiblichen” Prinzips (Yin/ Shakti) mit dem “männlichen” (Yang/ Shiva). Nach der Yogaphilosophie ist daraus das ganze Universum aufgebaut. Deshalb ist die yogische Weltsicht dual und besteht aus Gegensätzen: warm/ kalt, männlich/ weiblich, Gottheiten/ Dämonen, Sonne/ Mond etc.. Das ganze Leben ist ein Spiel zwischen den zwei grundsätzlichen Polen, wobei jeder Mensch immer beide Anteile in sich trägt. Nach dieser Grundannahme ist auch die Tantra-Praxis aufgebaut, die mit den beiden sexuellen Prinzipien aus gebender und empfangender Person spielt. So kann Sex unabhängig von den Geschlechtsidentitäten der Partner*innen zum Spiel der Dualitäten werden. Das Prinzip von Geben und Nehmen kann auch in Form von Massagen der Geschlechtsteile (Lingam/ Yoni) stattfinden.Tantra ist ein ganzheitlicher Weg zur Verwirklichung höchster Liebe, ein Übungsweg mit einer breitgefächerten Vielzahl an Methoden, Techniken und Ritualen.
Es geht um das Bewußtsein, in dem der Mensch in tiefstem Frieden ist und höchster Glückseligkeit zugleich. Das ist Ekstase, das höchste Entzückt- und Verzückt-Sein.
Es ist ein Zustand, bei dem menschliche Sehnsucht gestillt und Kampf und Schmerz beendet werden soll.
Somit will Tantra genau wie Yoga die Vereinigung des Menschen mit seinem ursprünglichen natürlichen Zustand wiederherstellen. Es geht um nichts anderes als wahre Selbsterkenntnis, und die Entdeckung des wirklichen “Ich”.
Dieser abenteuerliche Weg der Selbstentdeckung ist lohnend.