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Meines Wissens ist eines der charakteristischen Merkmale des Tantra, dass die Körperlichkeit und Sexualität einen hohen Stellenwert besitzt, im Gegensatz zu den asketischen Strömungen.
Ich meine, dass nicht die Sexualität (Duden: Gesamtheit der im Geschlechtstrieb begründeten Lebensäußerungen, Empfindungen und Verhaltensweisen) einen hohen Stellenwert besitzt - auch, wenn so einige Leute, die sich im tantrischen Feld bewegen, dem einen hohen Stellenwert beimessen -, sondern der Umgang mit Energien, auch mit sexuellen Energien. Und diesen Umgang, dieses Erwecken, Mobilisieren, Bewegen, ... der sexuellen Energien im Tantra würde ich keinesfalls mit Sex/Sexualität gleichsetzen - auch wenn die Grenzen mitunter fließend sein können, z.B. bei einem Maithuna-Ritual.
Wer von der Tantramassage zur Sexualität kommt, hat meiner Meinung nach entweder "Etikettenschwindel" betrieben oder ist irgendwann während der Massage vom Weg bzw. vom Ziel abgekommen. Gegen Letzteres ist, finde ich, nichts einzuwenden, wenn es für alle Beteiligten stimmig ist. Aber wirkliche Tantramassage ist das dann in meinen Augen nicht mehr - es sei denn, man sieht es als möglichen Teil einer Tantramassage an, das der Lingam das Innere der Yoni massiert oder umgekehrt. Das wäre aber wohl eher was für mehr oder weniger erfahrenere Tantrika, nicht für Leute, die Tantra/Tantramassage mal ausprobieren möchten und erst recht nicht für Leute, die begreifen wollen, was Tantra ist. Für die wäre es - da stimme ich der
@**********gerin zu - hilfreich, die sexuelle Seite erstmal außen vor zu lassen bzw. zumindest das Ausleben dessen.
🙏