Die Produktion stellt die Einwohner als Zombies dar, Kinder und Erwachsene weisen fleckige Ekzeme und gerötete Hautausschläge auf, Falke bemerkt davon nichts. Er führt das Verhalten auf deren Ernährungsgewohnheiten zurück: „Wenn man sein ganzes Leben nur Hirse frisst, sieht man halt so aus!“ Außerdem ist der Ermittler privat mit seinem verschwundenen Sohn beschäftigt.
Schlimmste Szene für mich, bzw. die groteskeste: Die Ansammlung der Dorfbewohner im Supermarkt - erinnert stark an walking dead, die wandelnden Toten.
Mein Fazit: Die Story mit Fracking war ein super Gedankenansatz, aber die Umsetzung war katastrophal.
Die Entgegnung auf Grosz‘ Besorgnis:
„Haben Sie denen mal in die Augen geschaut - alle wie Zombies“ durch Falke fand ich als Konter witzig. Vielleicht bin ich ja doch schlichter gestrickt, als ich es von mir selber glauben möchte.
War der Film vielleicht bewusst als total überzeichnete Groteske angelegt?
Die Ursache „bisher unbekannte Viren/Bakterien aus der Tiefe der Erde ist ein grundlegender Topos aller Zombiefilme.
Als extrem nervig empfand ich Falkes Großkotzigkeit und Grosz' Verbiestertheit, und auch die Ignoranz, mit der man dem Offensichtlichen begegnetet. Am Allerschlimmsten war aber die impertinente Geschäftsführerin
Falke mag ich immer noch - ich stehe auf nordischen Schnack; Frau Grosz ging mir in ihrer zweiten Zusammenarbeit mit ihm immer noch auf die Nerven. Die Geschäftsführerin musste so überzeichnet werden - da zeigt die Inszenierung auf das Böse mit dem Holzhammer.
Das Thema Umweltverseuchung ist im Grunde brisant und tageaktuell, die Umsetzung und der Plot aber eine echte Zumutung
mE wollte man Zuviel in diese Folge packen:
• der Umweltskandal und die Auswirkungen des verseuchten Bodens/Wassers (selbst in der drastischen Übertreibung) hätte vollkommen gereicht.
• logischer hätte ich gefunden, wenn das Spannungsfeld zwischen ökonomischen und ökologischen Interessen aufgezeigt worden wäre
—> kleiner Ort hat keine wirtschaftliche Zukunft und siedelt zweifelhafte Industrie an.
• sonst plädiere ich durchaus dafür, die Probleme von Migranten in Deutschland zu thematisieren, aber für diesen Film war der Plot Fremdenhass, Ausgrenzung auf der einen Seite - Familienzusammenhalt und Illoyalität auf der anderen too much.
Witzig muss wahrscheinlich das Casting der Dorfbewohner gewesen sein.
Das war schon eine feine Ansammlung seltsamer Gestalten. Inklusive der Kinder.
Eine Sache von Maske und Regie
Aber warum muss man so'ne unnütze Geschichte mit Falkes Sohn einbauen? Um die Zeit aufzufüllen?
Die Geschichte um Falkes Sohn zieht sich doch wie ein roter Faden durch alle Folgen;
Anfänglich wird ihm dadurch, dass sein Freund Vater wird, bewusst, wie sehr er als Vater abwesend war.
Er kauft zu spät ein Geschenk und tut vor seiner Ex so, als habe die Post das verbummelt.
In einer weiteren Folge versucht er wieder eine Annäherung zum Geburtstag mit einem Riesen
, dass ihm eine Polizistin von Einsatzort zu Einsatzort hinterherträgt, bis er es ihr schließlich für ihre Kinder überlässt, weil der Zug für eine Kontaktaufnahme mal wieder abgefahren ist.
Folgerichtig, dass nun Torben nichts von ihm wissen wollte.
Wikipedia zum Hintergrund:
Im Landkreis Rotenburg (Wümme), wo der Film spielt, wird ein erheblicher Teil des deutschen Erdgases gefördert. Im Jahr 2015 war hier mit 1,2 Mrd. m3 Rohgas das förderstärkste Gasfeld.[3] 2016 wurde über Untersuchungen durch das epidemiologische Krebsregister des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes über Krebserkrankungen im Zeitraum von 2003 bis 2012 berichtet, wonach beispielsweise in der Gemeinde Bothel die Zahl an Blut- und Lymphdrüsenkrebs erkrankter Männer doppelt so hoch wie der Durchschnitt war, in Rotenburg selbst lag die Zahl 30 % über dem Durchschnitt.[4] Auch in Wittorf kam es zu Protesten von Anwohnern gegen Fracking.[5][6] Seitens des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie in Clausthal-Zellerfeld wurden 2016 Immissionsmessungen durchgeführt.