Ich habe das Team Kappl/Deininger immer gemocht, zusammen mit Kriminaltechniker Horst Jordan, Frau Braun (ex-Hilde Becker) und der hübschen Pathologin.
Dieses Drehbuch ließ sie aber sehr alt aussehen, dilettantisch und ohne Überblick.
Dazu kamen die groben Ermittlungs-Fehler und die übrige Polizei kam auch nicht gut weg.
In Tatorten ist es ja schon Standard, dass Leute im Krankenhaus von Polizisten bewacht werden, in manchen Tatorten waren es sogar die Hauptkommissare persönlich. Und JEDES mal passiert dann doch was. Und auch wenn 1 Minute vorher im Krankenhausflur noch reges Leben herrscht, ist dann in diesem Moment kein Mensch zu sehen. Das Mädchen im Nachthemd spaziert einfach so aus dem Krankenhaus, läuft unbemerkt im Nachthemd durch die ganze Stadt ... und beim zweiten Klinikaufenthalt lässt man sie wieder alleine durch's Krankenhaus laufen.
Ich komme mir da verscheissert vor.
Und dann wird der Herr Mahler (herrlich schräger Typ, ein Lichtblick) polizeilich gesucht, sein Haus aber gar nicht beobachtet, so dass er unbemerkt zuhause einlaufen und auch wieder das Haus verlassen kann. Auch hier kam ich mir verscheissert vor.
Und dass Pädophile Freiwild sind, kennt man ja aus vielen Tatorten. Und der Zuschauer bekommt beigebracht, dass es völlig in Ordnung ist, dass der Pädophile, obwohl in diesem Fall unschuldig, einfach mal so vom Kriminal-Hauptkommissar zusammengeschlagen werden darf.
Dass sein Psychologe, der erklären möchte, dass nicht jeder Pädophile zum Straftäter wird, zusammengeschrien wird, passte dazu und ist ja auch in der Realität wohl so.
Und alle Achtung vor Herrn Herders unterirdischem Bauwerk (zweiter Keller unter dem Keller), das er ganz alleine und ohne dass es den Nachbarn aufgefallen ist, bewerkstelligen konnte. Wioe viele Jahre wird er daran mit Schaufel und Spaten gearbeitet haben?
Zusammengefasst: Die ganze Geschichte war völlig unglaubwürdig und wahllos zusammengereimt. Sowas kenne ich sonst nur von billigen amerikanischen Gruselfilmen.
Das Positive: Ja, es war spannend und gruslig mit vielen düsteren Bildern.
Und der bekloppte Herr Mahler amüsierte mich.
Solch eine abstruse Geschichte haben die beiden Kommissare nicht verdient. Denn ansonsten mochte ich sie sehr.