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Luzern - Flückiger - Die Musik stirbt zuletzt (1063)

****med Frau
9.169 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Luzern - Flückiger - Die Musik stirbt zuletzt (1063)
Sendezeiten:
5.8 20:05 SF1 Musik stirbt zuletzt (1063) Flückiger
5.8 20:15 ORF2 Musik stirbt zuletzt (1063) Flückiger
5.8 20:15 Das Erste Musik stirbt zuletzt (1063) Flückiger
5.8 21:45 ONE Musik stirbt zuletzt (1063) Flückiger
5.8 23:45 ONE Musik stirbt zuletzt (1063) Flückiger
7.8 00:00 ORF2 Musik stirbt zuletzt (1063) Flückiger
7.8 00:35 Das Erste Musik stirbt zuletzt (1063) Flückiger

Die Schweizer beenden die Tatort Sommerpause mit der Folge:
Die Musik stirbt zuletzt (1063)

Besonderheit: Die Folge kommt ohne Schnitt aus, man drehte vier Mal den gesamten Tatort: aAuf Schwizerdütsch zwei Takes, zwei weitere auf Hochdeutsch.
Damit das Filmmaterial ganz ohne Schneidearbeit zu verwenden war, wurde zuvor mit dem Ensemble besonders intensiv geprobt.

Der Drehbuchautor Dani Levy hatte die Idee für diese Art der Inszenierung; er arbeitete das Skript zusammen mit Stefan Brunner und Lorenz Langenegger.

Meinungen:
Wunder passieren immer wieder: Ich kann diesen Tatort-Beitrag mit „Flücki & Ritschi“ aus der Schweiz wärmstens empfehlen. Eine tolle, außergewöhnliche und handwerklich gut gemachte Inszenierung, die als Kammerspiel auch auf der Theaterbühne funktionieren würde. Ein hervorragendes Ensemble überzeugt mit seinem Schauspiel. Schade, dass das Team erst jetzt den Dreh bekommt, kurz vor dem Ausstieg.
Sabine von
https://tatort-fans.de/tator … 63-die-musik-stirbt-zuletzt/

Gleichzeitig schaffen Levy und Zumbrunn in diesem atem- und pausenlosen Kameraflug dann am Ende doch noch Raum für große schauspielerische Momente. Etwa als der 85-jährige Schauspieler Hans Hollmann in seiner Rolle als zwielichtiger Mäzen zum großen Legitimierungsmonolog ansetzt - die Musik verstummt, die Kamera kommt zur Ruhe, die Schuld wird offenbar. Allen kleinen Mängeln zum Trotz: großes "Tatort"-Kino.
Bewertung: 9 von 10 Punkten
http://www.spiegel.de/kultur … tirbt-zuletzt-a-1220528.html

Zwar wird im Luzerner KKL ein Kosmos aufgebaut, dem nicht viele Zuschauer außerhalb des Fernsehsonntags beiwohnen möchten und auch die Geschichte reißt keine Bäume aus, aber DIE MUSIK STIRBT ZULETZT punktet mit innovativer Kameraarbeit, gut besetzten Schauspielern und einem Regisseur, der sein Handwerk versteht und Einstellung für Einstellung auf den Punkt in Szene gesetzt hat.

Bei meinem heutigen FAZIT zitiere ich das Versprechen der Erzählerfigur zu Beginn des Filmes: „Es ist eine erbärmliche Geschichte heute Abend, aber ihr werdet euren Spaß haben!“

Ich vergebe 7,5 von 10 möglichen Punkten. Und: Die Schweiz braucht sich in TATORT-Dingen schon lange nicht mehr verstecken!
https://tatort-fundus.de/loh … rt-die-musik-stirbt-zuletzt/

Inhalt:

Der greise und millionenschweren 85-jährigen Mäzenen Walter Loving (gespielt von Hans Hollmann) veranstaltet im Kultur- und Kongesszentrum Luzern, dem KKL, ein Benefizkonzert. Dazu sind zahlreiche Politiker und Prominente geladen, die für einen Platz 10.000 Schweizer Franken zahlen.

Neben ihm nimmt seine frisch Verlobte Jelena Princip Platz, der er soeben einen Heiratsantrag gemacht hat. Princip ist gut vierzig Jahre jünger als ihr Zukünftiger, der gebrechlich ist und sich nur noch mit Stock oder Rollstuhl fortbewegen kann. Für den exzentrischen Franky Loving, Walters Sohn aus erster Ehe, ist die Heirat der beiden eine Katastrophe. Auch er liebt die ältere Jelena!

Beim Auftritt des „Jewish Chamber Orchestra“, welches klassische Musik von Komponisten, die während des zweiten Weltkrieges in Konzentrationslagern umgekommen sind, spielt, wird der Klarinettist des Orchesters durch Kontaktgift an seinem Instrument vergiftet.

Trailer:

https://www.ardmediathek.de/ … 46384330&documentId=54785784
****med Frau
9.169 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Und habt Ihr geguckt? Wie hat er Euch gefallen?
*********_moon Paar
1.425 Beiträge
das war einer der wenigen Tatort die wir nicht zu Ende angesehen haben. Wir haben nach der *wuerg*szene in der Toilette ausgeschaltet.
Ich fand den gestrigen Tatort gut. Einerseits natürlich wegen der speziellen Drehart "am Stück", was an sich beim Betrachten eine spezielle Spannung erzeugte. Bei der schweizerdeutschen Version habe ich an 2 Stellen bemerkt dass es beim Spielen geklemmt hat. Eine Szene war mit der Pianistin im Vorraum der Bühne, da hat die Schauspielerin etwas falsches gesagt, aber in ihrer gespielten ängstlichen Verfassung super korrigiert.

Die Geschichte war auch gut, vielleicht ohne Hintergrundkenntnis der jüngeren Schweizer Geschichte (u.A. Bergier-Bericht) nicht ganz schlüssig.

Für mich einer der besseren Tatorte

Gruess Markus
*******ata Frau
28.054 Beiträge
*schmoll*

mir ist jetzt noch nicht klar,
warum es gerade dieses mordopfer gab -
das motiv ist mir bis jetzt noch unklar...
(vielleicht kann mir das jemand verklickern, ohne dass wir hier spoilern?)


manchmal ging der film auch über meine grenze...
nicht nur bei der szene im damenwaschraum!
auch zu beobachten, dass eine schwangere einige champagner reinkippt
und überhaupt - diese vater-sohn-beziehung war mir zu pervers

.....
vielleicht empfand ich auch soviel ekel,
weil ich durch die unruhige/hektische kameraführung phasenweise leicht seekrank wurde

mein fazit:
die musik war gut!
das thema fand ich spannend umgesetzt....

die kommissare waren mir zu sehr statisten in diesem theaterstück...
die ausführung war etwas zu experimentell für mich *tuete*
****med Frau
9.169 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
*******ata:
*schmoll*

mir ist jetzt noch nicht klar,
warum es gerade dieses mordopfer gab -
das motiv ist mir bis jetzt noch unklar...
(vielleicht kann mir das jemand verklickern, ohne dass wir hier spoilern?)



Danke für Eure Meinungen - die Kritiken der Zuschauer decken die ganze Bandbreite ab von totaler Schrott bis Megagenial.
Cioccolata ich habe heute eine ziemlich gute Zusammenfassung gelesen, ich poste sie mal

********* Spoiler - aber wer hier liest, sollte ihn eh geguckt haben *********

Ekkehard Grube • am 6.8.18 um 8:06 Uhr

Misslungenes „Remake“

Erkennbar orientierte sich dieser Tatort an dem berühmten Hessen-Tatort „Im Schmerz geboren“: Hier wie dort ein Live-Kommentator, hier wie dort ein Wechsel zwischen Handlung und Rückblenden.

Während jedoch der Hessen-Tatort eine nachvollziehbare, tief tragische Handlung erzählte, türmte diese Tatort eine Absurdität auf die andere:

Ein Mäzen, der im Dritten Reich viele Juden rettete, dafür aber Geld nahm und auch dafür nicht alle rettete, soll bei einem Auftritt des Jewish Chamber Orchestra von einer Nachfahrin eines dieser Juden – der Pianistin Miriam Goldstein – bloßgestellt werden.

Dann aber kommen besagte Absurditäten:

Ein anonymer Anrufer will diese Bloßstellung verhindern und bedroht Miriam Goldstein telefonisch. Kurz darauf bricht der Bruder Pianistin, der Klarinettist des Orchesters, lebensgefährlich vergiftet zusammen. Er wird mit knapper Not gerettet.

In der nicht minder absurden Nebenhandlung macht zuerst der Mäzen vor den Augen seiner Frau seiner Chefjuristin einen Heiratsantrag. Besagte Chefjuristin wird später vom Sohn des Mäzens auf der Damentoilette, mit dem sie offenbar ein Verhältnis hatte, bedrängt, ihn zu heiraten. Sie knallt ihm eine und eilt in den Konzertsaal zurück. Wenig später bricht auch sie vergiftet zusammen. Im Gegensatz zu dem Klarinettisten kann sie nicht gerettet werden.

Der Mäzen, der offenbar von der geplanten Bloßstellung weiß, beschwört das Orchester in der Konzertpause, von seinem Plan abzulassen.

Im Konzert findet die Bloßstellung dann trotzdem statt: Es werden die Namen von Juden verlesen, die an den Mäzen gezahlt hatten und trotzdem nicht gerettet wurden, allerdings wird ebenfalls erwähnt, dass die Zahl der Juden, die tatsächlich gerettet wurden, wahrscheinlich viel größer sei als die Zahl der nicht gerettet wurden.

Daraufhin erhebt sich der Mäzen, gibt zu, dass es so war und meint, er habe eben nicht alle retten können, obwohl er es wollte, denn auch das Scheitern gehöre zum Leben. Daraufhin erhebt sich der Saal und applaudiert ihm.

Am Schluss geht der Sohn des Mäzens auf seinen Vater zu, steckt sich selbst eine Giftampulle in den Mund, küsst seinen Vater und tötet so sowohl diesen als auch sich selbst.

Also, noch einmal:

Da soll ein Mäzen bloßgestellt werden, und dessen Sohn, der diese Bloßstellung verhindern will, vergiftet den Bruder der Jüdin, die die Bloßstellung vornehmen will, um den Ruf seines Vaters zu retten. Am Schluss dann tötet er seinen Vater und sich selbst. Und dann noch der Heiratsantrag des Vaters an seine Chefjuristin und deren Ermordung durch den Sohn.

Die stärkste Szene dieses Tatorts war die Rechtfertigungsrede des Mäzens, durch die überzeugend dargestellt wurde, wie ambivalent Menschen und ihre Schicksale sind.

Im Übrigen aber war dieser Tatort einer „Denk“-Richtung verpflichtet, deren Motto lautet:

„Je unlogischer und verworrener, desto besser.“

So wurde ein guter Ansatz auf die peinlichste Weise verschenkt.


Aus den Kommentaren von
https://tatort-fans.de/tator … 63-die-musik-stirbt-zuletzt/
*******ata Frau
28.054 Beiträge
spoileralarm ;-)
es findet sich aber nirgends ein hinweis
warum jelena ermordet wurde
****med Frau
9.169 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
*******ata:
spoileralarm *zwinker*
es findet sich aber nirgends ein hinweis
warum jelena ermordet wurde

ja richtig, ich vermute aus Eifersucht auf die Jüngere ??? Vielleicht...
*****ida Frau
17.852 Beiträge
wie schon in der Plauderecke geschrieben: ich kam letzte Woche - 3sat *meinheld* sei Dank - in den Genuss dieser Wahnsinns-Folge. Was für ein toller Tatort!!

Was für eine geile Inszenierung! Nur ein Spielort, mehr brauchte dieses spannende Spiel nicht. Gleich zu Beginn werden die möglichen Todesopfer reihenweise nur so präsentiert, samt Motiv. *g*
Wer dann tatsächlich stirbt und warum und wer tötet - das zeigt sich erst nach und nach.
Es war mir ein Fest letzte Woche *gg*
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