Polizeiruf 110 - die Diskussion

@********is_O
Da stimme ich Euch zu!
Die Rostocker Folgen waren schon eine Klasse für sich, dennoch ist ein Einschnitt vielleicht ganz gut, bevor die Besetzung nichts mehr hergibt.
Mir wird dieses Team jedenfalls trotzdem fehlen, nicht nur Charly Hübner!
Ich habe diese Folge ebenfalls sehr genossen und halte sie für ein durchaus überzeugendes Ende, das gut zur Zeichnung der Charaktere passt.

In einer Rezension wurde hervorgehoben, dass viele andere TatortermittlerInnen durch Tod ausgeschieden sind. Da finde ich Bukows Abreise mit dem Auto gen Osten durchaus gelungen.
Mir persönlich sympathischer, der Tod ist einfach zu endgültig.

Ich finde es passt so zu der Rolle von Bukow "Anders zu sein"
Sie war nie so angepasst wie andere "Kommisare" deshalb mochte ich Bukow, immer besonders.

Das ist es nun, das neu zusammengeschweisste Team - und gleich ist alles anders. Das ist eigentlich auch gut so und im Prinzip auch nicht schlecht geraten, dennoch: mir persönlich fehlt Olga Lenski!

Ansonsten war das für mich eine durchaus gelungen inszenierte Familientragödie, die auch spannend umgesetzt war.
Außerdem bin ich gespannt, wie Adam Raczek mit seinem Drogenproblem fertig wird!

Fand "Hildes Erbe" auch durchaus gelungen, der Neue passt, fraglich nur ob er da bleibt, Raczek hat ja echt ein riesen Suchtproblem... Olga Lenski fehlt, aber der Neue wird sie auf seine Art ersetzen.

Auch ich muss sagen das mich dieser Polizeiruf angenehm überrascht hat.
Eine interressante Ermittlerkombination.

Ich finde den "Neuen" erfrischend anders. Einer der emotional, einfühlend sein darf.
Anscheinend keine alten Familiengeschichten mit sich rumschleppt, sondern einfach
DA ist.

diverse

Mal vorweg,- wir schauen kein Privatfernsehen, nur die öffentlich rechtlichen Programme, das genügt und ist relativ werbefrei.
Tatort und Polizeiruf sind Sendungen, die wir fast ausnahmslos ansehen.
Die Folgen sind mitunter Abbild persönlicher Abgründe, aber auch aktueller gesellschaftlicher Konflikte.
Man gendert also, es gibt mehr Frauen als Ermittler und es wird diverser. .
Die Anliegen sind gut, fraglich ist immer die Umsetzung.

Mark Waschke hatte eine homosexuelle Szene in einer früheren Folge,- klasse gemacht und man hat das nicht sonderlich hervorheben müssen. Tan Caglar sitzt im Rollstuhl, ermittelt mit im berliner Team. Prinzipiell gut, aber die witzigen Bemerkungen zu seiner Einführung wirkten mir schon etwas aufgesetzt.
Ich denke unsere Gesellschaft und auch die Krimizuschauer sind da schon weiter.

Wir haben inzwischen den ersten Queer-Beauftragten im Bundestag.
Der fiel mir sofort ein, als ich den jungen Kommissar, er hat sich recht früh als Polizist geoutet, im Rock und mit geschminkten Augen sah.
Ich denke, man hat das ganz gut hinbekommen, es wurde nur unterschwellig angesprochen. Außerdem schmälert die Äußerlichkeit seiner Männlichkeit nicht.

Die Figur des Vincent Ross gefällt uns ausgesprochen gut, auch das neue Gesicht.
Die beiden könnten, aufgrund ihrer verschiedenen Charaktere, ein gutes Gespann abgeben.
Man muß sich ja erst einmal beschnuppern und es gibt garantiert genügend Konfliktpotential.

Der Krimi selbst war auch o.k., gute Sonntagabendunterhaltung.
Besonders gefallen haben mir Tatja Seibt als die alte Hilde und Lars Rudolph als ihr missratener Sohn.
850.000,- € in 2 Plastikbeuteln, damit geht man gern aus der Stadt.


ER

Ist das ein Spoiler? Ich hatte nicht den Eindruck, dass Bukows Schwester seine Stelle einnimmt, zumindest im Polizeiruf gestern war sie nur beteiligt.
Bukow hat gefehlt, bin mir nicht sicher, ob der Polizeiruf aus Rostock ohne ihn eine Zukunft hat.

Dennoch hab ich mich gestern Abend gut unterhalten gefühlt, solider Polizeiruf, wobei verdammt viele Klischees bedient wurden, neben dem Drogenkonsum von Max, dessen Finanzierung durch Prostitution und die als Einsiedler lebende Krebskranke, nun auch noch der eigenartige Lehrer, mit sehr komischen Ansichten zur Familie... wobei ich die Täterin nie so vermutet hatte, tolle Wende zum Schluss.

@********fOld
Das ist kein Spoiler.
Zum Film inhaltlich hatte ich nichts erwähnt.
Ich habe nur noch mal kurz erwähnt, dass Kommissar Bokow nicht mehr mit dabei ist und dass sein/e Nachfolger/in Kommissarin Böwe ist.

Kommissar Bukow wurde dargestellt von dem Schauspieler Charly Hübner.
Kommissarin Böwe wird dargestellt von der Schauspielerin Lina Beckmann.

Im realen Leben, unabhängig vom Beruf / von der Schauspielerei, sind die beiden Menschen Hübner & Beckmann miteinander verheiratet. Sie sind keine Geschwister.

Das fand ich durchaus einen erwähnenswerten Aspekt.

Okay

Beim Film kann ich nicht mitreden.

Kommissarin Böwe ist nicht Bukows Nachfolgerin, sondern in der Folge gestern nur zufällig involviert, es war auch nicht zu erkennen, dass sie von NRW oder Bochum wo sie eigentlich arbeitet nach Rostock wechselt. Vielmehr wurde der König gestern mal wieder Bukows Stelle angeboten, nur das wollte ich klarstellen

Buckow hat es gemacht wie ich, seinen Rucksack genommen und losgezogen in die weite Welt.
Vermutlich werde ich ihn beim Eisfischen treffen.
Dann gibt es ein warmes Getränk und wir snacken ein bisschen.

Doch, ist sie, zumindest auch lt. TV Spielfilm. Auch wenn es in der Folge nicht so ausgesehen hat. Nur ganz zum Schluß vielleicht ein kleiner Hinweis, daß der Twingo von Frau Böwe nicht anspringt und sie eventuell nur deswegen(! ) in Rostock bleibt.

Wie ich solche Spoiler in Zeitschriften hasse, für mich war das nicht ersichtlich, hat sie ihren Lebensmittelpunkt einschließlich Tochter doch in Bochum...

Ja, ich war auch sehr überrascht. Als ich es las, dachte ich noch, Okay, ist halt so. Als ich dann gestern die Folge sah, dachte ich auch, daß dies nicht wirklich rauskommt, daß Frau Büwe jetzt in Rostock ermittelt.
Der einzige "Hinweis" könnte nur sein, daß der Chef ja Frau König fragt, ob sie die Nachfolge von Bukow antritt. Und der andere Kollege hatte sich ja auch Hoffnungen gemacht.

Wie fandet ihr "Black Box" mit der wundervollen Claudia Michelsen als Kommissarin Brasch? Der reinste Psychotriller, ein Traumata jagt das nächste... Super auch mal wieder der Ex-LKA-Direktor und dessen Frau, die alles und wirklich alles selbst regeln wollten und vor allem zu keinem Zeitpunkt das eigene Versagen eingestehen. Es waren zwar verdammt viele Klischees die in dieser Folge bedient wurden und die Brasch hätte aufgrund ihrer eigenen Probleme nie ermitteln dürfen, aber die schauspielerischen Leistungen fand ich super, insgesamt eine lohnende Folge

Ich habe den nicht gesehen und letztes Wochenende auch nicht geschafft, den einzustellen.
Aber Claudia Michelsen ist definitiv immer sehenswert.

Ich hatte schon gesucht, der Polizeiruf spielt ja in unserer Gruppe nur die 2. Geige.
Jetzt können wir doch noch unseren Senf zu "Black Box" beisteuern.

Der Trailer lies vermuten, daß es wieder so ein Psycho-krimi wird.
Das gefällt nicht unbedingt, aber Claudia Michaelsen ist immer für einen Krimi gut.
Dann kam doch alles ganz anders.

Der Totschlag gleich zu Beginn setzte erst einmal ein Ausrufezeichen und dann viele Fragezeichen.
Brasch, selbst stark angeschlagen und mit kurzen Erinnerungen an "Der Verurteilte" , lies nicht locker, bohrte nach einem Tatmotiv,- was hatte den jungen Mann zu dieser Tat veranlasst?
Von ihrem Vorgesetzten und auch von den Eltern des Täters war zu einem schnellen Abschluß des Falls überein gekommen.
Brasch bohrte und fand eine sehr kuriose Wahrheit, die dann auch alles erklärte.
Mehr sage ich zu diesem Fall nicht.

Uns hat dieser Polizeiruf richtig gut gefallen.
Gut gespielt und auch spannend aufgebaut.


ER

Danke @********fOld und @********is_O
Ich mag Claudia Michelsen, eine toughe Frau. Ihr drei habt mich neugierig gemacht. Bin ja immer mehr Out of the Box Deutschland, aber den gönne ich mir.

Der bessere Tatort?

Mittlerweile häufen sich die, in meinen Augen, Totalausfälle bei unserer Lieblings Krimiserie.

So hat sich auch unsere Reaktion auf die jeweilige Erstausstrahlung am Sonntagabend gewandelt.

So war früher oft der Gedanke...
"Och nee, kein Tatort - heute nur der Polizeiruf"

Das gilt heute eher umgekehrt...
"Hmmm, Tatort... versuchen wir es noch einmal?"

Das einzig negative an diesem Polizeiruf war der große zeitliche Abstand zur vorherigen Folge.

Wir hatten die Episode und die für diesen Fall wichtigen psychischen Folgen von Frau Brasch nicht mehr auf dem Schirm.
So mussten wir kurz den Krimi stoppen und das damalige Geschehen ergoogeln.
Danach kamen wir gut klar.


Der Fall war super durchdacht und für uns absolut nachvollziehbar.

Die besorgten Eltern, die immer das Wohl ihres Kindes im Sinn haben, aber dabei manchmal zu weit gehen.
Die Auflösung und Hintergründe der Tat...
So traurig, und das Vorgehen der Mutter wird plötzlich ganz nachvollziehbar.


Der "unterzuckerte" Beamte war eine wirklich lustige kleine Beigabe.
Vom Schauspieler ganz abgeklärt dargeboten. Leider gleiten solche Köstlichkeiten allzu oft in die Albernheit ab.
Wie man es richtig macht, könnten sich z.B. Til Schweiger und Matthias Schweighöfer, bei all ihrem berechtigten Erfolg, gerne hier abschauen.

Claudia Michelsen....
Oh Mann, wo soll das mit ihr noch enden.
Soo Wandlungsfähig - in den verschiedensten Rollen sowieso, aber diese Qualen im Gesicht der Frau Brasch, wenn sie sich in einem geschlossenen Raum befindet.... Unglaublich intensiv und glaubwürdig.
1a mit Sternchen

Aber auch ihr Chef wird hervorragend interpretiert.
Eins Schande, daß ich den Namen "Felix Vörtler" erst im Netz suchen musste.
So ist mir dieser Schauspieler doch schon so oft positiv aufgefallen.

Ein toller Polizeiruf!

mit Kommissarin Brasch

Ich habe den Film angefangen zu schauen und aus gemacht in dem Moment, als der Gerichtsmediziner der Kommissarin erklärt hat, was dem Menschen, der Frau angetan wurde, bevor sie verbrannt wurde. Das war mir zu viel.

Und im Netz habe ich diesen Artikel zu diesem Polizeiruf gefunden:

Achtung, mit Spoiler!

(Quelle: bkz de)

110 gewählt

Lieblings-Tatort Rostock, der ja eigentlich ein Polizeiruf 110 ist.
Da war doch etwas, Bukow hat sich verkrümelt und seine Halbschwester, die ebefalls Mordermittlerin ist, steigt neu ins Team ein.
Mit dem neuen Polizeiruf war es so weit, Melli Böwe steigt nun offiziell ins rostocker Team ein.

Irgendwie hatten wir Vorurteile, wie sollte man die tragende Persönlichkeit Bukow ersetzen, wer sollte da für angemessenen Ersatz sorgen?
Die ersten Bilder von Melly, hier die Halbschwester von Bukow, im wahren Leben seit über 10 jahren die Ehefrau von Charly Hübner, haben uns etwas skeptisch gemacht.
Keine Frage, die Frau kann Grimassen schneiden.
Sie versteht es aber auch als gestandene Bühnenschauspielerin ihre Mimik passend einzusetzen.
Die Teambildung mit der Neuen begann etwas holperig. Es zeigte sich aber schnell, wo die Qualitäten von Melly Böwe liegen und der Humor nicht als Klamauk eingesetzt wurde. Team komplett,- neue Ermittlerin angenommen, zumindest für uns.

Über den Fall mag ich jetzt nicht weiter schreiben, es kommen hoffentlich noch weitere Postings und Meinungen zur neuen Folge.
"Im Polizeiruf 110: Daniel A. spielte Jonathan Perleth die Titelrolle. Doch wer ist das eigentlich?"
Bemerkenswerter Auftritt des Hauptdarstellers, sage ich nur.
Als echter Transmann kennt er die Problematik aus eigener Erfahrung, der innere Konflikt des Outings kommt sehr glaubhaft rüber.
... und das Gesicht gefällt als Daniela und als Daniel.

Der eigentlich Kriminalfall zeigt gleich zu Beginn den Täter.
Es geht also darum, wie sich die Protagonisten verhalten und wie der Fall gelöst wird.
Irgendwie eine recht sachliche Ermittlerarbeit.
Es geht auch ohne große Action, die Charaktere haben diesen Fall sehenswert gemacht.
Wir hatten einen guten Krimiabend.


ER