Ronny (2023)
Im Radio hatte ich bereits ein Interview mit Claudia Michealsen als HK Brasch, ohne den genauen Inhalt zu kennen, gehört.
Wir haben den Krimi mehr als Drama wahrgenommen.
Der Geburtstag des 10-jährigen Heimjungen, den die Mutter nicht abholte, obwohl versprochen. Was geht in so einem Kind vor?
Der ganze Film war sehr tiefgründig und emotional besetzt.
Solche Familien und Situationen gibt es mit Sicherheit zu Hauf.
Der neue Partner der Mutter reagiert auf die freudige Bemerkung des Jungen: "ich habe heute Geburtstag", mit: "schön für dich". Was für ein Arschloch.
Problembehaftet aber auch die anderen Charaktere, wie Sabine, die Mutter von Ronny, Matthias, der Heimbetreuer, Gaby, die Heimleiterin und Mutter von Gordon, den Halbwüchsigen.
Jeder hatte sein eigenes Päckchen zu tragen.
Das kleinste davon sicherlich Gordon, der sich seine eigene Welt baute, in der er seine Gewaltfantasien auslebte, diese dann auch real werden lies.
Es blieb nicht bei der angezündeten Katze.
Das Motiv war mir nicht 100%-ig klar, aber mir passte er sofort als Täter.
Eigentlich ist der Krimi ohne ein totes Opfer ausgegangen, das hat man relativ selten.
Die ganze Geschichte sollte dem Zuschauer aber tief sitzen, zumindest ging es uns so.
Ich erinnere mich noch daran, wie ein Jugendlicher ohne Grund ein Kind getötet hat, weil er sehen wollte, wie ein Mensch stirbt.
Gerade aktuell wurde ein 12-jähriges Mädchen (Luise) von Gleichaltrigen mit 30 Messerstichen getötet. Das kann kein Unfall und auch kein Totschlag gewesen sein.
Jugendliche tun sich grundlos körperliche Schäden zu, töten sich sogar gegenseitig.
Was treibt Jugendliche oder Kinder dazu?
Die Ermittlerin Doreen Brasch zeigte nicht nur Emotionen, sie bewies auch Fingerspitzengefühl und Menschenkenntnis. Das Eingeständnis des Täters mit einem Lachen, war sicherlich nicht nur für den Zuschauer sehr ernüchternd.
Frau Brasch verlies ohne ein Wort die Vernehmung.
Wir waren einigermaßen ergriffen, fanden den Polizeiruf sehr gelungen.
ER