Saarbrücken - Stellbrink - Totenstille (972)
Während in einer Gaststätte ein Leichenschmaus für den bekannten Leiter einer Gehörlosenschule stattfindet, kommt beim Sex im Hotelzimmer ein Stockwerk höher eine Frau ums Leben. Georg, ihr Sex-Partner, ruft einen Freund an, um die Leiche zu entsorgen. Er fühlt sich bei dem Telefonat im Auto unbeobachtet, aber Ben, ein gehörloser Gast der Beerdigungsfeier, liest den Telefondialog von den Lippen ab und versucht hinterher, den Täter zu erpressen. Nachdem die Polizei die Leiche gefunden und identifiziert hat, ermitteln Kriminalhauptkommissar Jens Stellbrink und sein Team zunächst unter den Gästen der Beerdigungsgesellschaft, die aber mit der Toten in keiner Verbindung stehen. Als aber dann eine schwerhörige junge Frau ermordet aufgefunden wird, hat Stellbrink einen Schlüssel zur Lösung in der Hand, weil beide Fälle über Ben miteinander verbunden scheinen …
https://www.tatort-fundus.de … 10/2016/972-totenstille.htmlAm Drehbuch hat die gehörlose Bloggerin Julia Probst mitgearbeitet und auch die Fachberatung dafür geliefert. Die Figur des gehörlosen Lippenlesers Ben Lehner basiert stark auf ihrer Person, da sie als Lippenleserin bei den Fußballspielen große Bekanntheit erlangte. Zwischen Peter Probst und Julia Probst besteht keine Verwandtschaft, der gleiche Nachname ist ein Zufall.[1]
Die Rolle des Ben Lehner wird von dem Schauspieler Benjamin Piwko übernommen, der ebenso wie Jessica Jaksa und Kassandra Wedel im wahren Leben gehörlos ist.
Quelle: WikipediaDie Rolle des Ben Lehner wird von dem Schauspieler Benjamin Piwko übernommen, der ebenso wie Jessica Jaksa und Kassandra Wedel im wahren Leben gehörlos ist.
Kritiken:
Roger Tell von tittelbach.tv bewertet diesen Tatort als „Ein ungewöhnlicher Krimi, der in zwei Welten spielt und inszenatorisch mit diesen spielt. Doch nach schwachem Einstieg und leichter Steigerung ist der fünfte Saar-‚Tatort‘ leider immer noch nicht der erhoffte Befreiungsschlag für Devid Striesow als Kommissar Stellbrink. Man hat zwar sichtbar am Team gearbeitet, doch man hat sich nicht für harte Einschnitte entschieden. Leider!“.[4] Zusammenfassend vergab Tittelbach drei von sechs möglichen Punkten.[3]
Bei der Frankfurter Allgemeinen kritisiert Oliver Tolmein und meint, dieser Tatort wäre: „voller Zwischentöne: Zwischen Gehörlosen und Hörenden scheitert die Kommunikation oft auch an kulturellen Barrieren. Das ist mit so viel Witz und Tempo erzählt, dass auch die flaue Auflösung kaum stört.“[5]
Christian Buß bei Spiegel Online findet: „Leider vertraut dieser ‚Tatort‘, der sich einfühlsam und verständig, lässig und sogar ein bisschen sexy gibt, kaum dem Repertoire an Ausdrucksmöglichkeiten, das ein Gehörlosen-Krimi bereithalten könnte. Es sei denn, man hält es für einen Beweis von großem Einfühlungsvermögen, wenn sich Kriminalhauptkommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) nachts auf seiner Dachterrasse die Ohren zuhält, um Taubheit zu simulieren. Klar, so fühlt sich Gehörlosigkeit für Klein-Doofi an: Nix verstehen!“[6]
Holger Gertz von der Sueddeutsche.de urteilt ähnlich und meint: „Was diesen Tatort von Zoltan Spirandelli und Autor Peter Probst dann zunehmend zäh macht, ist einerseits die spezielle Kommunikation. Eine Dolmetscherin wird in den Gesprächen zwischengeschaltet, das bremst natürlich, und gerade bei dieser Konstellation braucht man eine umso klarere Geschichte. Diese hier aber franst aus, es geht schließlich um Afghanistan und Syrien und die Ukraine, die Welt steht in Flammen wie Stellbrinks großes Herz. Ein Tatort also über verschiedene Arten des Sich-Verstehens. Und am Ende schauen sich alle ratlos an.“[7]
Bei der Frankfurter Allgemeinen kritisiert Oliver Tolmein und meint, dieser Tatort wäre: „voller Zwischentöne: Zwischen Gehörlosen und Hörenden scheitert die Kommunikation oft auch an kulturellen Barrieren. Das ist mit so viel Witz und Tempo erzählt, dass auch die flaue Auflösung kaum stört.“[5]
Christian Buß bei Spiegel Online findet: „Leider vertraut dieser ‚Tatort‘, der sich einfühlsam und verständig, lässig und sogar ein bisschen sexy gibt, kaum dem Repertoire an Ausdrucksmöglichkeiten, das ein Gehörlosen-Krimi bereithalten könnte. Es sei denn, man hält es für einen Beweis von großem Einfühlungsvermögen, wenn sich Kriminalhauptkommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) nachts auf seiner Dachterrasse die Ohren zuhält, um Taubheit zu simulieren. Klar, so fühlt sich Gehörlosigkeit für Klein-Doofi an: Nix verstehen!“[6]
Holger Gertz von der Sueddeutsche.de urteilt ähnlich und meint: „Was diesen Tatort von Zoltan Spirandelli und Autor Peter Probst dann zunehmend zäh macht, ist einerseits die spezielle Kommunikation. Eine Dolmetscherin wird in den Gesprächen zwischengeschaltet, das bremst natürlich, und gerade bei dieser Konstellation braucht man eine umso klarere Geschichte. Diese hier aber franst aus, es geht schließlich um Afghanistan und Syrien und die Ukraine, die Welt steht in Flammen wie Stellbrinks großes Herz. Ein Tatort also über verschiedene Arten des Sich-Verstehens. Und am Ende schauen sich alle ratlos an.“[7]