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27.9.20 Schwarzwald - Berg - Rebland (1138)

In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.664 Beiträge
Themenersteller 
27.9.20 Schwarzwald - Berg - Rebland (1138)
Beate Schmidbauer, eine Freundin von Kommissarin Tobler (Eva Löbau), wurde vergewaltigt. Welchen DNA-Spuren darf der Staat legal nachgehen, wenn dadurch auch das Leben Unschuldiger beeinträchtigt wird? Vor dieser Frage stehen die Freiburg-Cops Tobler und Berg (Hans-Jochen Wagner), als sie auf einen ähnlichen Fall im Elsass stoßen, wo brisante Gendaten vorliegen…
Eine Gesetzesreform erweiterte inzwischen auch bei uns den Einsatz die DNA-Analyse.

Leider diesmal nur recht dürftige Informationen bei https://www.tvspielfilm.de/t … f51e10b81896549bbdfb7e0.html

Trailer (wie üblich mit Verfallsdatum) sind ab sofort in der ARD-Mediathek verfügbar.

Playlist


https://www.daserste.de/unte … ort/sendung/rebland-100.html

Realitätsbezug?

https://www.daserste.de/unte … a-massentest-fragen-100.html
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.664 Beiträge
Themenersteller 
🚨 Spoiler 🚨
Da - wie bereits im Eingangsbeitrag geschrieben - die Inhaltsangabe so dürftig ist, habe ich mir, wie sonst nur im Nachhinein den Tatortcheck auf der Seite des SWR 3 vorab zu Gemüte geführt:

Was ist mehr wert – den Täter zu erwischen oder das Recht an der eigenen DNA? Obwohl es darauf nur schwerlich eine Antwort gibt, wagt sich der Freiburger Tatort in dieses ethisch verminte Gebiet – und so nebenbei sehen wir die schönsten Stellen in SWR3Land.

Es ist Nacht im Tatort, wie so oft. Auf einem Weinfest am Kaiserstuhl ist bis zum Schluss beste Stimmung. Alle fahren heim, nur die Radiomoderatorin Beate Schmidbauer möchte laufen. In der Tatort-Logik bedeutet es: Sie ist das Opfer und genau so wird es sein. Auf dem Heimweg wird sie vergewaltigt, aber sie überlebt.

Die Kommissare Tobler und Berg aus Freiburg ermitteln. Das Weinfest war recht klein, führt das vielleicht zum Täter? Kommt er aus der Region? Ein Massen-DNA-Test soll helfen. An diesem Test machen die meisten Männer aus der Gegend mit, aber nicht alle. Und völlig überraschend geraten all jene als Verdächtige ins Visier, die das Recht an der eigenen DNA höher schätzen als die Verbrechensaufklärung und den Frieden für das Opfer.

DNA-Tests und Datenschutz werfen moralische Fragen auf

Der Tatort stellt uns Polizisten, Friseure und alleinerziehende Witwer vor, die alle einen Grund haben, ihre DNA zu verweigern. Einer ist unsympathischer als der andere. Aber macht das einen von ihnen verdächtiger?

Der Krimi wirft aber noch viel brisantere Fragen auf: Die DNA vom Tatort lässt Rückschlüsse auf Hautfarbe und andere sehr persönliche Merkmale zu. Ist es moralisch o.k., mit intimsten Merkmalen viele unschuldige Verdächtige zu finden, obwohl vielleicht nur einer der Bösewicht war? Die Revier-Chefin wird zum Moralapostel, es stigmatisiere unschuldige Menschen.

Datenschutz mal anders, darum geht es in diesem Tatort. Die Frage ist nicht nur, welche alten, widerlegten Beschuldigungen gespeichert werden dürfen, sondern auch wie stark die DNA zur Typisierung von Verdächtigen beitragen darf.

https://www.swr3.de/tatort-u … atort-check-rebland-100.html

Der Spoiler liegt dann tatsächlich darin, dass es nichts zu Spoilern gibt im Bezug auf die Aufklärung eines Mords.
Dieser Tatort konzentriert sich auf die ethischen Fragen rund um Datenschutz und die Suche nach Tätern durch Massentests.

Im Gegensatz dazu kommen die Stuttgarter Nachrichten zu einer weitaus wohlwollenderen Bewertung

Lohnt sich das Einschalten?
Ja. Der neueste Fall aus dem wunderschönen Schwarzwald ist unkonventionell und vollgepackt mit Emotionen. Hervorzuheben ist hier vor allem auch die großartige schauspielerische Leistung von Victoria Trauttmansdorff. In der Figur der vergewaltigten Beate Schmidbauer changiert sie zwischen Verleugnung und Ohnmacht, zwischen selbstsicherer Powerfrau und verängstigtem Opfer. Nur mit ihrer Mimik und kleinen Andeutungen transportiert die österreichische Schauspielerin die psychischen Folgen der Tat und macht ihren Schmerz greifbar.
Und auch die Verdächtigen liefern schauspielerische Glanzleistungen ab. Drei Männer geraten schnell in das Visier der Ermittler: Der einzelgängerische Polizist Mario Lewandowsky (Marek Harloff, 49), der überforderte Vater Klaus Kleinert (Fabian Busch, 44) und der eifersüchtige Friseur Victor Baumann (Roman Knizka, 50), dessen Ehe zerrüttet ist. Eine Figur ist bizarrer als die andere und alle drei wirken hochgradig schuldig. Im Minutentakt sieht man dabei zu, wie sich der Verdacht der Vergewaltigung in das Leben der Männer frisst.
Daneben zeigt Drehbuchautorin Nicole Armbruster (45) in "Rebland" auch die negativen Seiten von moderner Ermittlungsarbeit auf. Seit Ende 2019 sind in Deutschland erweiterte DNA-Analysen zugelassen, mit deren Hilfe Merkmale wie Haut-, Augen,- oder Hautfarbe ermittelt werden können. Welche Folgen eine derartige Auswertung auf das Leben von Unschuldigen haben kann, wird in diesem Krimi eindrucksvoll dargestellt.

https://www.stuttgarter-nach … -4b69-b2bc-c06d7b316041.html

Auf jeden Fall bin ich gespannt auf eure Erkenntnisse und ob ihr zu einer positiven oder kritischen Einschätzung kommt.

Ich kann tatsächlich nicht einmal sagen, ob ich ihn schauen werde - mir liegt dieses Team nicht.
****med Frau
9.110 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hammer! Es muss nicht immer Mord sein!

Sehr gutes Drehbuch, nicht ein Wort zu viel, konzentrierte Ermittlungsarbeit, überzeugende Schauspieler, allen voran Marek Harloff als Mario Lewandowsky - intensiv gezeichnet, was falsche Verdächtigungen anrichten können, bin begeistert und gehe gleich beim Tatort Fundus werten mit

10 weil ich bis zum Schluss den Täter nicht erraten konnte, weil keine Fragen offen blieben..
****orn Mann
11.967 Beiträge
Die Auswertung von DNA-Analysen halte ich für sinnvoll und notwendig in der Verbrechensbekämpfung, um einen Täter zu überführen und beweislastig vor Gericht anzubringen. Präzise kriminaltechnische Laborarbeit ist heutzutage wesentlich effizienter in der Lage, ein Verbrechen aufzuklären. Auch Taten, die lange in der Vergangenheit ruhen, wo nie ein Täter gefasst, bzw verurteilt werden konnte, werden heute neu aufgerolt. Das finde ich bemerkenswert und auch klasse.
Insofern hielt mich der heutige Tatort dann doch vorm Fernseher, obwohl ich das Ermittlerteam ziemlich blass finde.

Als die Manfred Krug Gedächtnis-Gesangseinlage einsetzte, war ich aber doch drauf und dran, abzuschalten. Der Fall plätscherte so dahin, hübsche Szenen aus den Weinbergen, ja, aber die vielen Einzelschicksale von Leuten, die durch - vermeintlich - falsche Anschuldigungen Schlimmes erlebt hatten, war mir zu sülzig. Als da sind: Ein Friseur in den letzten Zügen einer gescheiterten Ehe; ein Familienvater vs Jugendamt, und dann noch dieser etwas gestörte Polizist auf einer noch mehr gestörten Polizeidienststelle irgendwo im Nirgendwo.
Hm, ich fand ihn ziemlich lahm, das Team reißt mich nicht vom Hocker... Lewandowski war super gespielt, der eigentliche Täter auch, die Polizeiinspektion von Lewandowski und das Date mit der Kollegin waren grauenvoll...
Zitat von ********fOld:
Hm, ich fand ihn ziemlich lahm, das Team reißt mich nicht vom Hocker... Lewandowski war super gespielt, der eigentliche Täter auch, die Polizeiinspektion von Lewandowski und das Date mit der Kollegin waren grauenvoll...

dem kann ich mir nur anschließen.

Das Thema DNA im Fokus, okay, mag zu den Drehterminen ein aktuelles Thema gewesen und sicher wichtig sein, wurde im Nachspann ja auch gut erklärt. Aber die Tragik der drei Verdächtigen, das etwas lahme und streckenweise müde wirkende Ermittlerduo, das völlig neben sich stehende Opfer, war dann doch sehr überspitzt gezeichnet. Die Polizei kam schlecht weg, kein Wunder, dass viele in unsere Ordnungshüter kaum Vertrauen haben, wenn man sich vorstellt, sowas gäbe es wirklich. Die Romanze von Lewandowsky und Liebermeister war sehr kindisch und pubertär dargestellt.

Dieses ständige Hin und Her, sämtliche Klischees zu erfüllen, dabei die Gratwanderung zwischen Authentizität und Wahnsinn, machten es dem Zuschauer schwer, der Handlung folgen zu können.

Dazu der Schwarzwald, der eigentlich der Kaiserstuhl war, landschaftlich gesehen aber immer wieder eine Augenweide. Der einzige Trost.

Für mich eine schwache drei.
Gähn, fand das streckenweise ziemlich zäh und die Charaktere zu überzeichnet. Aus dem erweiterten DNA Thema kann man mehr machen.
Das Ermittler Duo hatte schon bessere Tatorte, beispielsweise den als sie sich an Fastnacht betrinken, miteinander vögeln und dann den Mord neben der Schönheitsklinik aufklären.
*******ase Mann
797 Beiträge
Tja – eine etwas differenzierte Rezension, die aus meiner Sicht dieser Tatort aus Freiburg verdient.
Oberflächlich kommt „Rebland“ als klassischer „Who done it“-Tatort daher. Eine Tat, mehrere Tatverdächtige, ein Ermittlerduo und einige falsche Fährten. Ehrlich gesagt fand ich diese Seite von „Rebland“ eher langweilig und teilweise auch langatmig inszeniert. Auch haben mich die, wie ich finde, sehr überzeichnet stereotyp inszenierten handelnden Personen nicht überzeugt. Der nerdige Polizist war mir zu nerdig, der überdreht hysterische und jähzornige Friseur zu hysterisch und der undurchschaubar besorgte Witwer mit Kind zu besorgt und undurchschaubar. Selbst das Tatopfer (Victoria Trauttmansdorff – ich kenne diese Schauspielerin eigentlich nur in psycho-angehauchten Rollen) hat zu überzeichnete Züge gehabt. Das fand ich schade, weil es dem Tatort in Bezug auf der zweiten Handlungsebene Stärke genommen hat.
Sehr spannend fand ich diese zweite Handlungsebene, die sich damit beschäftigt hat, wie freiwillig ein DNA-Massentest wirklich ist, welche Motive hinter dem Verweigern einer Speichelprobe versteckt sein können und wie sehr „Verweigerer“ stigmatisiert und unter Druck gesetzt werden. und diese zweite Handlungsebene hat sich mit der moralischen Frage beschäftigt, wie groß dürfen die Kollateralschäden bei der Suche nach einem Täter sein?

Im Gegensatz zur Einschätzung anderer Rezensenten hier, hat „Rebland“ einen angenehm differenzierten und wertungsfreien Blick auf diese Themen geboten. Anhand der 3 Tatverdächtigen wurde aufgezeigt, wie stark Druck aus dem familiären, beruflichen oder gesellschaftlichen Umfeld auf einen Testverweigerer ausgeübt werden kann – wissend, dass mind. zwei der drei Tatverdächtigen unschuldig sein müssen. Und mich hat dieses Gedankenspiel, das teilweise subtil, teilweise aber sehr stark inszeniert wurde, betroffen gemacht. Beim Spielen mit dieser moralischen Fragestellung hat „Rebland“ seine besondere Stärke gehabt.

Leider aber hat das Zusammenspiel der beiden Ebenen nicht wirklich funktioniert und so ist der Tatort dazwischen rummäandert – nichts halbes und nichts ganzes. Schade eigentlich! Das hätte was ganz großes werden können.
****med Frau
9.110 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wiederholungen am 26.5.
22:00 SWR
und
27.5. 01:15 SWR
*******ack4 Mann
2.575 Beiträge
So, ich hatte mir die Wiederholung gestern nochmals gegeben: mein Dreamteam wird das nie, aber das muss es ja auch geben; ansonsten finde ich es prinzipiell gut, wenn man auch heikleThemen aufgreift, selbst wenn das keine ganz überzeugende Lösung findet.
Es gibt sicher bessere Folgen - immerhin entschädigt die schöne Landschaft etwas!
******ier Frau
38.599 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wiederholung von diesem Tatort
am Freitag Abend: Tatort-Fans: 👁️~2022 - Welche Folge läuft wann wo?
****med Frau
9.110 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wiederholung von diesem Tatort
am Mittwoch, 06.03.2024
Tatort-Fans: 2024 - Welcher Tatort läuft wann & wo?
********erge Paar
1.674 Beiträge
Das ist der erste Tatort mit den beiden, wo man sagen kann, das war spannend......
****med Frau
9.110 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wiederholung von diesem Tatort
am Dienstag, 10.09.2024 Tatort-Fans: 2024 - Welcher Tatort läuft wann & wo?
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