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12.06.22 Hamburg - Falke - Schattenleben (1204)

1204 | Hamburg - wie war der Tatort?

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****med Frau
9.141 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
12.06.22 Hamburg - Falke - Schattenleben (1204)
Das ist der 11. Einsatz für das Team Falke und Grosz. Grosz sucht ihre erste große Liebe – als verdeckte Ermittlerin in der linksautonomen Szene.

Es gibt ein paar interessante Fakten zu der Produktion, ich mache mal erst die wichtigsten Infos und setze dann nochmal ein post dazu ab

Ein sehr persönlicher Fall für Kommissarin Julia Grosz (Franziska Weisz) wird im neuen NDR-Tatort „Schattenleben“ erzählt: Nach langer Zeit meldet sich ihre alte Freundin und Kollegin Ela bei ihr. Einen Sommer lang war sie die erste große Liebe der Kriminalbeamtin, damals, auf der Polizeischule. Nun verschwindet Ela plötzlich. Julia Grosz ist alarmiert und setzt alles daran, Ela zu finden. Undercover schleust sie sich in eine radikalfeministisch-queere Wohngemeinschaft ein, die Ela zuletzt als verdeckte Ermittlerin beobachtete. Zwischen linken Idealen, extremistischen Verirrungen und einer Liebe, die nicht sein darf, folgt Grosz Elas Spuren durch die linksautonome Szene Hamburgs. Ihr treuer Ermittlungspartner Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) hält ihr verlässlich den Rücken frei, ungeachtet dessen, dass bei der eigenmächtigen Aktion der Kollegin auch seine Karriere auf dem Spiel steht – und obwohl Falke selbst wahrlich genug mit der Aufklärung eines Brandanschlags auf das Haus eines Polizisten zu tun hat – oder hängen Elas Verschwinden und die Feuersbrunst am Ende miteinander zusammen?
https://tatort-fans.de/tatort-folge-1204-schattenleben/

PS für alle Fans von tatort.de - dort ist der Fall noch nicht aufgespielt, es darf die Inhaltsangabe jederzeit auch von Euch gepostet werden.
Quelle: ORF/ARD/NDR/O-Young Kwon
****med Frau
9.141 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Besonderheit:
Das Thema Diversität wurde sowohl vor, als auch hinter der Kamera groß geschrieben. Erstmals wurde bei einer großen Filmproduktion der sogenannte „Inclusion Rider“ angewandt. Das bedeutet:
eine Vertragsklausel, die die Produktionsfirma Wüste Medien und den NDR als beauftragenden Sender dazu verpflichtet, zu einem gewissen Prozentsatz Menschen aus bestimmten, zumeist unterrepräsentierten Bevölkerungsgruppen an der Produktion zu beteiligen – etwa Frauen, People of Color, Personen des dritten Geschlechts, LGBTQ+, Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung oder solche, die wegen ihrer geschlechtlichen oder kulturellen Identität, ihres Aussehens, ihres Alters oder ihres sozioökonomischen Status benachteiligt werden. Insgesamt stammen beim Tatort „Schattenleben“ 25 % der Besetzung und des Stabs aus diesen Bevölkerungsgruppen. Hauptdarstellerin Franziska Weisz zur Frage, ob die Quote zur Regel werden sollte: „Generell sollte es zur Regel werden, darüber nicht mehr nachdenken zu müssen. Wenn man aber weiter wie bisher die Posten nur danach besetzt, wer über die meiste Erfahrung verfügt, dann kommen immer nur die gleichen Leute zu Potte. Ich finde, der Inclusion Rider ist ein wirksames Instrument, um Menschen in Jobs zu bringen, die trotz ihrer Qualifikation häufig durch den Rost gefallen sind.“

Weitere Infos auch hier: https://www.filmfesthamburg.de/veranstaltung/praxistest-inclusion-rider/

Und auch interessant:
Der Tatort „Schattenleben“ greift die seit dem G20-Gipfel 2017 in Hamburg vieldiskutierten Themen der Polizeigewalt und des scheinbar oder tatsächlich unverhältnismäßigen Vorgehens der Polizei gegen Akteure aus dem autonomen und linksradikalen Spektrum auf. Inhaltlich inspiriert ist er von einem heftig umstrittenen Undercover-Einsatz der Hamburger Polizei im berühmten linksautonomen Zentrum „Rote Flora“: Mehrere Jahre hatte die Polizei die Szene dort in verdeckten Ermittlungen ausspioniert, bevor 2015 die Tarnung von zwei Polizistinnen aufflog. Ähnlich wie im Film sollen auch diese Beamtinnen Liebesbeziehungen mit mehreren Aktivisten geführt haben. Prof. Dr. Rafael Behr, Professor für Polizeiwissenschaften an der Akademie der Polizei Hamburg, hat die Tatort-Produktion als Fachberater begleitet.


https://tatort-fans.de/tatort-folge-1204-schattenleben/
******ier Frau
38.675 Beiträge
Gruppen-Mod 
Diese Erstausstrahlung
könnt ihr wie folgt sehen: Tatort-Fans: 👁️~2022 - Welche Folge läuft wann wo?
*********nER75 Mann
76 Beiträge
Da wird's dann wohl heute auf eine TATORT-Konserve auf DVD oder VHS hinauslaufen.
**********silon
6.666 Beiträge
hmmm, als mich hat insbesondere der schluss seltsam berührt. wobei ich den film sehr klischeebesetzt finde, fast überspitzt?
******ier Frau
38.675 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hat den Film wer gesehen?
Mag vielleicht mal jemand was dazu schreiben?
*nixweiss*
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.700 Beiträge
Zitat von ******ier:
Hat den Film wer gesehen?
Mag vielleicht mal jemand was dazu schreiben?
*nixweiss*

Und der Schnelldurchlauf durch die Typologie des Linksseins droht den Krimi-Plot zu überhitzen.

Mehr auf:

https://www.spiegel.de/kultur/tv/tatort-aus-hamburg-schattenwelt-mit-wotan-wilke-moering-a-6f5a8c42-99b0-406c-845f-10c6ebc55201

Nun - ich hatte/habe durchaus meine Sympathien für viele Spektren der Linken; allerdings eben nicht für die Variante „Macht kaputt, was euch kaputt macht.“

Die Repräsentant:innen der Szenen hatten dann auch meine Identifikation auf ihrer Seite.

m i t S p o i l e r

Ich persönlich war nicht der Meinung, dass Ela sich radikalisiert hatte. Zunächst sollte sie im Auftrag ihres Chefs die WG unterwandern und zu kriminalistisch verwertbaren Taten provozieren - dann verliebte sie sich und wollte aussteigen - ihren Mann verlassen, aber auch Hilfe ihrer alten Freundin beim Umgang mit der FLINTA.

Ich persönlich war erleichtert, dass der Ehemann der Täter war - es wäre zu einfach gewesen, hätte die Schuld bei denen gelegen, die sowieso in den Augen der Spießer an allem Schuld sind.

Und ja - ich bin gegen den Einsatz von V-Leuten, die als Katalysatoren für Gewalttaten agieren; sowohl bei linksextremen als auch bei rechtsextremen.

Die Verwicklungen - und was den beobachteten Menschen damit angetan wird - wurde sehr intensiv und anschaulich in dem Film dargestellt.
Und auch an der Kommissarin ist ihr Einsatz nicht spurlos vorbeigegangen.

Und Wotan *sabber* obwohl ich sonst nicht auf Blondinen stehe; nur der Running gag mit der Milch wird irgendwann fade.

Zufrieden? *roseschenk* @******ier
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.700 Beiträge
Zitat von ****med:
Besonderheit:
Das Thema Diversität wurde sowohl vor, als auch hinter der Kamera groß geschrieben. Erstmals wurde bei einer großen Filmproduktion der sogenannte „Inclusion Rider“ angewandt. Das bedeutet:
eine Vertragsklausel, die die Produktionsfirma Wüste Medien und den NDR als beauftragenden Sender dazu verpflichtet, zu einem gewissen Prozentsatz Menschen aus bestimmten, zumeist unterrepräsentierten Bevölkerungsgruppen an der Produktion zu beteiligen – etwa Frauen, People of Color, Personen des dritten Geschlechts, LGBTQ+, Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung oder solche, die wegen ihrer geschlechtlichen oder kulturellen Identität, ihres Aussehens, ihres Alters oder ihres sozioökonomischen Status benachteiligt werden. Insgesamt stammen beim Tatort „Schattenleben“ 25 % der Besetzung und des Stabs aus diesen Bevölkerungsgruppen. Hauptdarstellerin Franziska Weisz zur Frage, ob die Quote zur Regel werden sollte: „Generell sollte es zur Regel werden, darüber nicht mehr nachdenken zu müssen. Wenn man aber weiter wie bisher die Posten nur danach besetzt, wer über die meiste Erfahrung verfügt, dann kommen immer nur die gleichen Leute zu Potte. Ich finde, der Inclusion Rider ist ein wirksames Instrument, um Menschen in Jobs zu bringen, die trotz ihrer Qualifikation häufig durch den Rost gefallen sind.“

Weitere Infos auch hier: https://www.filmfesthamburg.de/veranstaltung/praxistest-inclusion-rider/


Naja: das Diversifizieren „auf Teufel komm raus“ wirkte auf mich etwas „bemüht“.

Welchen Effekt hat denn dieser „inclusion rider“ wenn er einmal angewendet wird, weil es zum Topos passt und dann wieder in der Schublade verschwindet?
******ier Frau
38.675 Beiträge
Gruppen-Mod 
Dankeschön. *g*

(Ich dachte ja nur: Das ist aber seltsam, dass hier noch niemand was geschrieben hat.)
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.700 Beiträge
Du hast @**********silon überlesen?
******ier Frau
38.675 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nein, natürlich nicht, aber der Beitrag ist nur sehr minimalistisch...

Sonst kommen viel mehr Beiträge zu einer Erstausstrahlung...

Da wollte ich grad schnell etwas Schwung in die Bude bringen...

So, und nun wieder *zumthema*. *danke*
**********silon
6.666 Beiträge
Ach, das liegt am schönen Wetter, glaube ich. Die Leute hängen lieber draußen ab, als drin zu hocken?
****are Paar
955 Beiträge
Der Tatort hat mir (Herr Jaguar) gut gefallen.
Frau Jaguar ist eingeschlafen, was aber kein Maßstab für die Qualität des Tatortes darstellt - sie schafft das auch beim wildesten Gemetzel eines Horrorstreifens *zwinker*


Die Diskussion im Vorfeld hat jedoch meinen Blick auf diesen Tatort leider etwas getrübt.
Dieses Diversifizieren um jeden Preis hat bei mir dazu geführt, daß bei jeder neuen Figur im Kopf der Gedanke aufkam „Na, ist das nun eine Quotenschauspielerin, oder die vom Regisseur gewünschte Bestbesetzung“

In einer Szene steigt Julia Grosz eine Treppe herauf und auf einem Absatz sind zwei sich unterhaltende Mädels zu sehen.
Eine davon war erkennbar übergewichtig - das ich mich daran erinnern kann, ist nur dem Umstand der Thematisierung zu verdanken.
Gruselig was da in meinen Kopf gepflanzt wurde, denn bisher hatte ich solche Gedanken nie.


Im Rückblick, mit bemüht neutralem Blick, haben mir alle DarstellerInnen gut gefallen. Die nette, sympathische WG-Bewohnerin die sofort Feuer und Flamme für Julia war - habe ich ihr zu 100% abgenommen.
Die Figur der Geliebten war mir zwar unsympathisch, aber wirklich gut gespielt. Den Wahnsinn, nur die eigene Sichtweise auf die Welt zu akzeptieren hat sie gut hinbekommen.
Herausragend fand ich den Darsteller des Ehemannes. Dieses beiläufige Küchengespräch mit Falke war schon was besonderes. Die Art zu sprechen und dabei nicht den Augenkontakt zu suchen, ohne dabei linkisch zu wirken - coole Sache.
Auch im Showdown, die Brutalität so aus dem Ärmel zu schütteln - whow.




Das Thema verdeckter Ermittlungen wird ja kontrovers behandelt. Meine Meinung dazu ist ganz klar… es ist alles erlaubt, wenn dadurch schwere und schwerste Straftaten verhindert werden können.
Den Zielpersonen sind Menschen, welche nicht zu ihrem innersten Kreis gehören maximal egal. Empathie gegenüber „anderen“ ist ihnen völlig fremd.
Ob es sich um Linksautonome, Rechtsradikale, Clans, Reichsbürger, kriminelle Rocker oder was auch immer handelt.
Wenn die Ermittler sich an moralische „Regeln“ halten, die von den besagten Gruppen mit Füßen getreten werden, können sie nur verlieren.

Als Beispiel:
Die seltsame Dreierbeziehung der drei Hauptverdächtigen im NSU-Fall - (Beate Tschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhard).
Wäre Beate Tschäpe eine verdeckte Ermittlerin gewesen und hätte einem, oder auch beiden Uwes eine Beziehung vorgegaukelt - Der Liebeskummer der beiden Serienmörder wäre im Verhältnis zu den durchgeführten und noch geplanten Morden ein akzeptabler Kollateralschaden gewesen.
******ier Frau
38.675 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wiederholung von diesem Tatort
am Dienstag Abend & in der Nacht zum Mittwoch: Tatort-Fans: 2023 - Welcher Tatort läuft wann & wo?
****med Frau
9.141 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
So, ich wollte ja den Falke chronologisch gucken, habe aber einige nicht gefunden (ich glaube aber, dass ich besser und tiefer suchen hätte sollen), somit ist es gestern dieser geworten.

Note 4 und 5,7 /10 Punkte BB609

Schon wieder gab es diee "Erinnungstraumszenen", die mich so anöden, auch wenn sie klar erkennbar waren. Streckenweise (besonders am Anfang) dachte ich mir, menno der zieht sich, wann kommt der den endlich in die Puschen).

Obwohl er stellenweise mega gut gspielt war, insbesondere von Nana Leopold (gespielt von Gina Haller). Wir wissen also jetzt (also ich zumindest), dass Julia Grosz, dass sie schon mal ne Freudin hatte (im Tatort kommt das ja doch noch nicht so selbstverständlich vor) und tauchten in interessante linke Szenen ein.

Aber, mit hat die Figurenzeichnung oft nicht gefallen, der Ehemann von Ela bekam viel zu wenig Raum, die Eskapaden des Ehemanns von Brandanschlag blieben ungelöst und was war eigentlich in dem Umschlag, den Falke in der Wohnung von Ela gefunden hatte im Schub?

Und wie kamen sie dann doch plötzlich auf diesen Täter. Somti für mich nur diese Wertung.

PS @******ool ich habe deinem Artikel, weil es der erste große in diesem thread war, eine Spoilerwarnung spendiert.
****med Frau
9.141 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Wiederholung von diesem Tatort
am 31.03.2024 und In der Nacht zum
Montag 01.04.2024Tatort-Fans: 2024 - Welcher Tatort läuft wann & wo?
******r28 Frau
22.774 Beiträge
Eigentlich mag ich die beiden kommissare ja, aber dieser tatort ging ja gar nicht.....so lahm irgendwie, ich habe nach 10...15 min. abgeschaltet
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