26.12.23 Frankfurt - Brix - Kontrollverlust (1254)
Traditionelle Ausstrahlung am 2. Weihnachtsfeiertag, die Ermittler kommen dieses Jahr aus Frankfurt (wie 2018, letztes Jahr wurden wir ja mit den Misteln von den Münchner "beglückt").Als die Bildhauerin Annette Baer ihren erwachsenen Sohn Lucas nachts mit blutigen Händen im Badezimmer ihrer gemeinsamen Wohnung vorfindet, weiß sie, dass etwas Schreckliches passiert ist – auch wenn Lucas behauptet, nichts getan zu haben. Am nächsten Morgen werden die Kommissare Anna Janneke und Paul Brix zur Leiche der jungen Cara Mauersberger gerufen.
Cara kam aus der sächsischen Kleinstadt Döbeln und war erst vor ein paar Monaten nach Frankfurt gezogen. Leon Hamann, ein Angestellter der Hausverwaltung, hat die Tote entdeckt. Die Messerstiche in Caras Körper deuten auf eine Affekttat hin, die zerschlagene Balkontür auf einen Einbruch. Doch Hamann, der Cara offenbar genau beobachtet hat, weiß von einem Streit der Toten mit ihrem Freund am Vortag. So dauert es nicht lange, bis Janneke und Brix eine Verbindung zwischen Cara und Lucas Baer finden.
Annette Baer gelingt es, den Fokus der polizeilichen Ermittlungen von ihrem Sohn abzulenken. Die Kommissare entdecken stattdessen, dass Cara in ihrer Freizeit Gamerin war und unter dem Pseudonym Chipmunk auf einer Streaming-Plattform ihre Spiele live kommentierte. Dass sie sich dabei sexistischen Darstellungen ganz offen verweigerte, brachte ihr in der von Männern dominierten Szene allerdings nicht nur Wohlwollen ein. Ihr Follower CancelChipmunk, der online eine aggressive, ideologisch eingefärbte Agenda verfolgt, gerät ins Visier der Kommissare. Versteckt sich dahinter der wie seine Mutter künstlerisch sehr begabte Lucas, der mit Cara ein Gamedesign entwickeln wollte? Gerade als Janneke und Brix die Identität von CancelChipmunk aufdecken, wird auch noch die Psychologiestudentin Denise ermordet aufgefunden ...
https://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tatort/sendung/kontrollverlust-246.htmlCara kam aus der sächsischen Kleinstadt Döbeln und war erst vor ein paar Monaten nach Frankfurt gezogen. Leon Hamann, ein Angestellter der Hausverwaltung, hat die Tote entdeckt. Die Messerstiche in Caras Körper deuten auf eine Affekttat hin, die zerschlagene Balkontür auf einen Einbruch. Doch Hamann, der Cara offenbar genau beobachtet hat, weiß von einem Streit der Toten mit ihrem Freund am Vortag. So dauert es nicht lange, bis Janneke und Brix eine Verbindung zwischen Cara und Lucas Baer finden.
Annette Baer gelingt es, den Fokus der polizeilichen Ermittlungen von ihrem Sohn abzulenken. Die Kommissare entdecken stattdessen, dass Cara in ihrer Freizeit Gamerin war und unter dem Pseudonym Chipmunk auf einer Streaming-Plattform ihre Spiele live kommentierte. Dass sie sich dabei sexistischen Darstellungen ganz offen verweigerte, brachte ihr in der von Männern dominierten Szene allerdings nicht nur Wohlwollen ein. Ihr Follower CancelChipmunk, der online eine aggressive, ideologisch eingefärbte Agenda verfolgt, gerät ins Visier der Kommissare. Versteckt sich dahinter der wie seine Mutter künstlerisch sehr begabte Lucas, der mit Cara ein Gamedesign entwickeln wollte? Gerade als Janneke und Brix die Identität von CancelChipmunk aufdecken, wird auch noch die Psychologiestudentin Denise ermordet aufgefunden ...
Die Verrisse lauteten so:
Puh, das ist eine ziemlich langatmige Veranstaltung, die uns die ARD zum Ausklang des Weihnachtsfests zumutet. Natürlich geben Janneke und Brix als eingespieltes Team ihr Bestes, doch das spannungsarme Drehbuch ohne wirkliche Höhepunkte können auch sie nicht retten. Schon eine halbe Stunde vor Filmende möchte man als Zuschauer den Kommissaren entgegenrufen: „Fall gelöst!“ – und muss dann doch noch bis zum erwartbaren Finale warten. Und was die Themensetzung angeht, ist dieser Tatort eindeutig überfrachtet: Cybermobbing, Frauenfeindlichkeit, Ost gegen West, Mutter-Sohn-Komplex, Ödipuskonflikt, prekäre Künstlerexistenzen – sorry, einfach too much.
https://tatort-fans.de/tatort-folge-1254-kontrollverlust/Im vergangenen Jahr empfahl ich vorab, lieber eine VHS-Kassette mit einem alten „Tatort“-Mitschnitt rauszukramen oder einen der roten Goldmann-Krimis aus dem Regal zu ziehen. Und auch wenn über die Jahre meine Beißhemmung stärker geworden ist, Verrisse zu schreiben – schließlich steckt viel Mühe und Zeit und Geld in jedem Projekt: Ich könnte es heute nicht besser formulieren. Alles macht mehr Sinn, als am 2. Weihnachtsfeiertag nach der „Tagesschau“ den Fernseher anzulassen.
https://taz.de/Neuer-Frankfurt-Tatort/!5979170/Aber auch:
Oft wird im Tatort beklagt, dass man nichts versteht. Das ärgerliche Textwegnuscheln passiert den Theatermenschen Margarita Broich und Wolfram Koch als Frankfurter Ermittler Janneke und Brix im Fernsehen sowieso nicht. Das ist schön, aber nicht nur deshalb ist die Episode "Kontrollverlust" - eine Story um die viel zu enge Verstrickung zweier hochempfindlicher Menschen, die auch noch Mutter und Sohn sind - ein überraschend delikates Hörerlebnis. In diesem Krimi knallt kein Schuss, sondern ein berauschend entrückter Sound streichelt und umschmeichelt die dunklen Szenen. ........
.. Der heimliche Star dieses Tatorts ist das Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks, das die wahnsinnige Filmmusik von Bertram Denzel und Max Knoth spielt. Nicht unbedingt selbstverständlich: Jeanette Hain hält dem elegischen Sound stand in ihrer Rolle als nervös-labile Künstlerin und vereinnahmende Mutter. Die Regisseurin Elke Hauck, die zusammen mit Sven S. Poser auch das Drehbuch schrieb, wendet kompliziertes Innenleben so leise nach außen, dass es dem Zuschauer kein Verstehen, kein Einfühlen abverlangt.
https://www.sueddeutsche.de/medien/tatort-frankfurt-kontrollverlust-1.6323208.. Der heimliche Star dieses Tatorts ist das Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks, das die wahnsinnige Filmmusik von Bertram Denzel und Max Knoth spielt. Nicht unbedingt selbstverständlich: Jeanette Hain hält dem elegischen Sound stand in ihrer Rolle als nervös-labile Künstlerin und vereinnahmende Mutter. Die Regisseurin Elke Hauck, die zusammen mit Sven S. Poser auch das Drehbuch schrieb, wendet kompliziertes Innenleben so leise nach außen, dass es dem Zuschauer kein Verstehen, kein Einfühlen abverlangt.
Trailer:
https://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tatort/sendung/kontrollverlust-246.html