Strafstehen
Sie stand unbeweglich da und starrte in die Zimmerecke. Ihre Hände waren auf dem Rücken verschränkt, ihre Knie eng aneinander gepresst, der Rücken gerade, das Kinn hochgereckt. Diese Stellung begann schon nach kurzer Zeit unbequem zu werden, und sie merkte, wie sich ihre Muskeln zu verkrampfen begannen. Zwischen ihren Lippen hielt sie den Rohrstock fest, der herunterfallen würde, wenn sie auch nur einen Ton sagte. Dies war ihr bisher nur einmal passiert und hatte bedeutet, dass ihre Pobacken mit ihm Bekanntschaft geschlossen hatten. Er hatte damals nicht sehr stark zugeschlagen, aber da sie sehr schmerzempfindlich war, hatte dies ausgereicht, um ihr klarzumachen, dass es ernst wurde, wenn dieses Schlaginstrument auftauchte und er hatte es nie wieder einsetzen müssen, um sie zur Vernunft zu bringen.
Gestern Abend war es später geworden, und sie hatte heute Morgen wohl den Wecker überhört oder im Halbschlaf wieder abgeschaltet. Jedenfalls hatte sie es versäumt, ihre erste Aufgabe des Tages, Frühstück für ihn zu machen, auszuführen. Sie wachte davon auf, dass sie fest im Nacken gepackt und in die Strafecke geführt wurde. Das Adrenalin schoss ihr durch den Körper und sie war sofort hellwach, als er ihr den Rohrstock zwischen die Zähne klemmte. Ohne die übliche Anweisung von ihm nahm sie sofort die vorgeschriebene Strafhaltung ein.
Sie hörte, wie er sich selbst das Frühstück machte, sich hinter ihr an den Tisch setzte und in der Morgenzeitung blätterte. Alles ganz normale Geräusche, die sie aber vor Unruhe zittern ließen, weil sie nicht wusste, was ihr bevorstand. Hoffentlich nicht wieder das Strafkämmerchen! Sie wagte es nicht, den Kopf zu drehen, obwohl sie gerne seinen Gesichtsausdruck gesehen hätte, um abschätzen zu können, wie verärgert er war.
In die Angst mischte sich aber noch ein anderes, erwartungsvolles Gefühl, ihr Körper zeigte erste Zeichen der Erregung, die er durch ihr dünnes Nachthemd würde erkennen können. Möglicherweise würde sie ihn auf diese Weise, wie schon so oft, besänftigen können.
Sie hörte, wie er vom Tisch aufstand und von hinten auf sie zu kam …
Seine Hand griff in ihr volles, lockiges Haar und band es mit einem Lederriemen zu einem Pferdeschwanz zusammen. Als nächstes nahm er ihr mit einer Augenbinde die Sicht. Ihre Handgelenke, die sie bereits gekreuzt auf dem Rücken hielt, wurden von Ledermanschetten umschlossen, die er mit einem Karabinerhaken verband. Dann zog er ihren Kopf nach hinten und verband den Lederriemen mit dem Karabinerhaken der Handfesseln. Er ließ ihr dabei nicht viel Spielraum, sodass die Hände nach oben zwischen die Schulterblätter gezogen wurden und sie den Kopf weit in den Nacken legen musste, um das schmerzhafte Ziehen an den Haaren zu mildern. Diese Fesselung war ein Hinweis darauf, dass er es diesmal auf Ihren Po abgesehen hatte, denn so war sie nicht mehr in der Lage, ihre Pobacken, und sei es auch nur unwillkürlich, mit den Händen vor seinen Schlägen zu schützen.
Er nahm den Rohrstock aus Ihrem Mund und fragte in einem ruhigen Tonfall: „Möchtest Du noch etwas sagen, bevor wir anfangen?“ Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für ein paar unterwürfige Entschuldigungsfloskeln gewesen, aber sie konnte nur nervös schlucken, während ihre Waden zu zittern begannen. „Nein? Vielleicht wirst Du ja noch gesprächiger werden …“
Wie immer entfernte er sich zuerst ein paar Schritte von ihr. Sie wussten beide, dass nicht der erste Schlag das Schlimmste war, sondern das Warten auf ihn. Und er schien ein besonderes Vergnügen daran zu haben, ihre Angst vor diesem unausweichlichen Eingriff in ihre körperliche Unversehrtheit in sich aufzusaugen. Die Innenflächen ihrer gefesselten Hände begannen feucht zu werden, während sich in ihrem Kopf Angst und Aufbegehren einen heftigen Kampf lieferten. Wieso konnte er nicht einfach mit der Bestrafung beginnen? Die Prozedur so in die Länge zu ziehen, stand nun wirklich in keinem Verhältnis zu ihrer Verfehlung. Doch eigentlich wusste sie schon lange, dass es hier nicht um Schuld und Sühne ging, sondern um reine Willkür.
Wie ein Skalpell durchschnitt der erste, scharfe Schmerz ihre Gedanken. Bevor Sie das Brennen ihrer Haut fühlen konnte, landete der Rohrstock bereits erneut auf ihrem Gesäß. Obwohl Sie nicht wusste, wie viele Schläge ihr bevorstanden, versuchte Sie, mitzuzählen, um eine Struktur aufzubauen, die verhindern sollte, dass sie sich in dieser Erfahrung vollständig verlieren und auflösen würde …
Als sie sich nicht mehr auf die Zahlenabfolge konzentrieren konnte, begann sie, Laute von sich zu geben, um Kontakt mit ihm aufzunehmen, sie musste dieser mit maschineller Präzision ablaufenden Folge von Stockschlägen Einhalt gebieten. Sie versuchte, Worte wie „Bitte!“ und „Nein!“ zu formen, brachte aber nur ein langgezogenes Schluchzen und Keuchen zustande, dessen Lautstärke sich mit jedem Schlag steigerte. Schließlich gaben ihre Beine nach und sie sank wimmernd auf die Knie. Die Schläge hörten auf, und sie konnte hören, wie er einen kurzen, ärgerlichen Laut ausstieß. Der Lederriemen zwischen ihrem Haar und den Handgelenken wurde gelöst und sie konnte ihren Kopf wieder in eine normale Haltung bringen. Ein breites, enges Lederhalsband umschloss ihren Hals, eine Kette wurde daran eingehängt und auf keinen kurzen Ruck hin setzte sie sich folgsam auf Knien in Bewegung. Es ging hinaus in den Flur zu dem kleinen Besenschrank, der jedoch immer leer war, weil er einem anderen Zweck diente. Sie hörte, wie er den Riegel zurückschob und die schmale Tür öffnete. „Steh auf!“. Schwankend folgte sie dem Befehl, dessen Ausführung sie, desorientiert und mit auf den Rücken gefesselten Händen, einige Mühe kostete. Ein Knebel wurde in ihren Mund gezwängt und mit einem Ledergurt verschlossen, die Fesseln um ihre Handgelenke wurden hinter ihrem Rücken mit einem Schloss an einem Ring auf der Innenseite der kleinen Kammer festgemacht. Nun bekamen auch ihre Fußgelenke Manschetten aus Leder und wurden in schulterbreitem Abstand an Ringen am Boden des kleinen Raumes angebracht. Bevor er die Tür schloss, nahm er ihr noch die Augenbinde ab. Sie blinzelte kurz in die ungewohnte Helligkeit, die beim Schließen der Tür gleich wieder verschwinden würde. Sie glaubte, auf seinem Gesicht ein spöttisches Lächeln erkennen zu können, dann wurde es dunkel, der Riegel wurde vorgeschoben und sie war allein.