Regurgation
Es handelt sich um das sogenannte Regurgitationssyndrom bei Boa c. constrictor. Die Schlange würgt das Futtertier (meistens zwischen dem 3. Und 5. Tag nach der Fütterung) un- oder halbverdaut wieder aus.
Das Regurgitationssyndrom ist eine der häufigsten Todesursachen bei reinrassigen Boa constrictor! Es führt bei der betroffenen Schlange zu einen bedeutenden Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten.
In den weitaus meisten Fällen verursacht der Schlangenhalter durch falsche Fütterung das Auftreten des Regurgitationssyndromes!
Hauptsächlich betroffen:
... sind Babys von reinrassigen Rotschwanzboas aus Surinam, Guyana, Peru, und Brasilien, aber auch Boa c. amarali und Boa c. occidentalis.
Mögliche Gründe für das Auftreten des Regurgitationssyndrom:
Noch unzureichend entwickelte Verdauung bei den Babys der oben erwähnten Unterarten...
Zu große Futtertiere und/oder zu häufige Fütterung (der Hauptgrund!)
Unzureichende Temperatur und/oder Luftfeuchtigkeit im Terrarium
Interne Parasiten (bei Wildfängen)...
Bakterielle Infektionen des Magen-/Darmtraktes
Nervosität wegen Handhabung oder dominante Exemplare im selben Terrarium...
Behandlungsmaßnahmen beim Auftreten des gewöhnlichen Regurgiationssyndromes:
Das gewöhnliche Regurgitationssyndrom (so nennen wir es) wird durch die Fütterung von zu großen Futtertieren und/oder zu häufiger Fütterung, sowie unzureichenden Haltungsbedingungen verursacht.
Maßnahmen:
• Zuerst die Haltungsbedingungen überprüfen: Die Tagestemperaturen im Terrarium sollten zwischen 28° und 30° Celsius, die Nachttemperaturen um die 24° liegen. Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht unter 60% fallen.
Zudem:
• Futterpause von mindestens 14 Tagen oder mehr einhalten (unbedingt notwendig!)
• Anschließend ein sehr (!) kleines Futtertier anbieten (für Boababys eine nackte Maus) und mindestens 10 Tage bis zur nächsten Fütterung abwarten
• Es ist immer besser, etwas häufiger zu füttern und dafür kleinere Futtertiere statt umgekehrt
Beachte:
Wenn es bereits zu mehreren Regurgitationen gekommen ist, können die Tiere dehydriert (ausgetrocknet) sein. Dann brauchen sie Injektionen mit einer sterilen Kochsalzlösung subcutan. Hier kann man eine Menge von bis zu 4 % der Körpermasse täglich oder jeden 2. Tag verabreichen. Dies solange, bis der Wasserhaushalt wieder in Ordnung ist.
Maßnahmen zur Behandlung des nicht gewöhnlichen Regurgitationssyndromes:
Diagnose:
Zuerst eine Kotprobe des Tieres an ein Institut zur Untersuchung einschicken. Sollte dies nicht möglich sein (aufgrund fehlenden Stuhlganges), zumindest einen Kloakenabstrich entnehmen (allerdings können hier keine internen Parasiten festgestellt werden).
Behandlung:
Wenn das Untersuchungsergebnis eine bakterielle Infektion zeigt, ist eine Antibiotikagabe notwendig. Wurden Parasiten gefunden, dann mit den entsprechenden Medikamenten behandeln.