Gleich vorweg: Ich bin Ösi. Ich bin in freier Ösi-Wildnis mit Kreuz- und Höllenotter und Sandvipern als Spielgefährten aufgewachsen.
Als 20jährige hätte ich anläßlich eines Ferienarbeitsverhältnisses in München von einem Stammkunden unseres Cafehauses eine Kobra samt Terrarium bekommen. Er war offizieller Gifttierzüchter.
Zuerst benötigte ich SCHRIFTLICH alle in Ö amtlichen Voraussetzngen zum Halten einer Kobra:
Dazu mußte ich:
• Unbescholten (nicht vorbestraft) sein -> Leumundszeugnis
• Die Genehmigung des DISDRIKTS(= AMTS)-tierarztes haben.
Diese Genehmigung war an die schriftliche Zusage der sofortigen Beschaffungsmöglchkeit bzw. den Besitz des Gegenserums gebunden.
Dass ich mich genau erkundige, wie die Kobra zu halten ist, lag primär in meinem Interesse, denn: Ich kaufe mir doch keine Kobra samt passendem Terrarium, wenn ich an deren Überleben interessiert sein würde. Das war schon die Bedingung des Verkäufers in München, damit er mir die Kobra überhaupt verkauft.
• Die Genehmigung des Magistrates bzw. der Stadtverwaltung bzw. der betreffenden Gemeindeamtes.
Diese entscheiden angesichts der örtlichen Gegebenheiten (Wohnungsgröße, Familienmitgliederanzahl, kleine Kinder, ....), ob eine Gefährdungsmöglichkeit anderer Menschen und mir selbst besteht.
• Um die entsprechenden Ausfuhrpapiere kümmerte sich der Verkäufer. Er mußte auch nachweisen, dass die Kobra kein illegaler Import usw. ist.
Pärchen mit Grundstück und riesigem Eigenheim tun sich wesentlich leichter als Wohnungsinhaber mit Familienangehörigen und Nachbarn.
Ich hatte nun alle notwendigen Papiere und Genehmigungen beisammen. Nur nicht die Genehmigung meiner Mutter, bei der ich wohnte und die Panik vor Schlangen hat.........
Heute liebe ich Gifttiere noch genauso. Scheinbar ist diese Liebe vererbbar, denn mein 15-jähriges Söhnchen schwärmt auch von Gifttieren, ohne jemals von meiner Leidenschaft erfahren zu haben. Wir sind nur zu dritt in einem riesigen Haus mit rundum Fliegengittern usw. und würden sofort die notwendigen amtlichen Genehmigungen bekommen.
Trotzdem würde ich mir heute KEINE Giftschlange zulegen. Wir haben einen 70 kg-Hund und zwei neugierige Hauskatzen.
Die Kobra wäre möglicherweise durch die Katzen in ihrer Ruhe gestört und ich kann eventuell eintretende Gegebenheiten trotz bester Sicherheitsvorkehrungen nicht ausschließen.
Vor allem aber wäre es eine psychische Katastrophe für uns, wenn die Kobra dann vielleicht durch parasitenbefallene Futtermittel zugrunde geht, so wie es sogar der Familie Happ (Reptilienzoo Klagenfurt - Schlangenausstellungen in Ö) sogar mit Schlangeneiern und den amerikanischen Heimchenparasiten schon passert ist. Jedes Mal eine tagelange Heulerei.
Vielleicht kommt die Zeit für die Haltung von Gifttieren wieder. Sag niemals nie.