Meine Schwiegereltern lebten einige Jahre mitten im Norden des Urwaldes von Venezuela, weil dort ein Eisenerzbergwerk zu errichten war. 400 Wohncontainer oder Pfahlbauten für die Beschäftigten und gerade mal Hausstrom fürs Licht und den Kühlschrank und Wasser aus der eigenen Zisterne mit Trinkwasseraufbereitung. Der Wasser- und WC-Abfluss war von den Pfahlbauten (wegen der Monsunüberschwemmungen) nur ein Loch nach unten und die Lebensmittel wurden mit Puch-Pinzgauer- Geländewagen regelmäßig angekarrt oder mit dem Hubschrauber gebracht.
40-50 Grad bei 95 % Luftfeuchtigkeit sind eine eigene immer feuchte Welt ohne Fensterscheiben. Du kannst die frisch gewaschene Keidung auch gleich feucht anziehen, denn trockener wird sie nie.
Glücklicherweise hatten die Eltern vier "Hausschlangen", die regelmäßig die Abflußlöcher hoch kamen, um Ungeziefer und Ratten zu jagen. Dann überließen die Eltern halt für ein paar Stunden den Schlangen die Räume, bis diese wieder durchs Loch hinunterkrochen und nur so war es möglich, die Lebensmittelvorräte vor den Ratten zu sichern. Gefahr waren die "Hausschlangen" und Spinnen insoferne keine, da sowieso nur in Lianen-Hängematten geschlafen wurde.
Als Abschiedgeschenk schenkten ihnen die Einheimischen dann die frisch abgezogene Haut einer Boa constrictor.