Grüße aus Österreich
Ein erfreutes Hallo an Alle,
möchte mich hier auch mal kurz vorstellen! Meine Begeisterung und mein Interesse gilt hauptsächlich den Schlangen, wobei ich Echsen auch sehr mag, nur Spinnen finde ich weniger interessant, scheue sie aber auch nicht
Meine Begeisterung und mein Interesse an Schlangen entstand im Bio-Unterricht in der Schule, als dort mal Schlangen lebend mitgebracht wurden zu Lehrzwecken und ich erstmalig sogar direkten Hautkontakt erfahren durfte, ja sie sogar vollständig halten durfte, da war es um mich geschehen, so glatt, perfekt und in ihrer Bewegung elegant und anmutig, toll! Seit damals wusste ich, irgendwann, wenn mir möglich, werde ich selbst auch Schlangenhalter! Zwischenzeitlich hatte ich auch immer wieder mal indirekt oder direkt Kontakt mit Schlangen, ob Kornnattern, Königspythons, bis hin zu über 3m-Boas... Aber Nattern sind für mich einfach was Besonderes, sehr hübsch, facettenreich und interessant zu beobachten!
Tja, Ziel erreicht inzwischen... Ich pflege 2.0 Elaphe Dione ÖNZ (Steppennatter), selber Schlupf/Eltern, ursprünglich abstammend aus der Gegend Wladiwostok/Russland. Halte sie in einem 100x50x80 (LxTxH) Glasterrarium, welches inzwischen von mir eine selbstgebaute Seiten- und Rückwandverkleidung aus Zierkork, innen aufgeklebt auf Holzplatten spendiert bekam, wohlgemerkt von außen ums Terra, damit dauerhaft verwendbar ohne Reinigungs- oder Hygieneprobleme, wie man sie bekommt wenn man sie innen anklebt ohne sie künstlich zu versiegeln, die Seitenwände sind zur Hälfe nach außen umklappbar, um auch seitlich ins Terra blicken zu können, die Rückwand verdeckt nun zum Glück die rückseitigen Kabel, als auch das äußere Gegengewicht meiner Wärmelampe, die ich an einer Art Flaschenzugsystem Marke Eigenbau aufgehängt habe, um die Höhe der jeweils vorhandenen, bzw. gerade verwendeten Lampe anpassen zu können, je nach nötiger Wattstärke... im Sommer braucht es ja nicht unbedingt eine so Starke als im Frühjahr oder Herbst und so bin ich flexibler, kann nehmen, welche ich gerade da habe bzw. noch in Reserve habe...).
Habe hier bisher keinen anderen Halter der Dionennatter entdeckt, was meine Wahrnehmung mal wieder bestätigt...leider! Viel zu selten gehalten, unverdientermaßen, denn deren Haltung ist WESENTLICH einfacher, fehlerverzeihender, unkomplizierter, unproblematischer, einsteigerfreundlicher, als die von Kornnattern oder Königspythons... Zudem bleiben sie viel kleiner, die Weibchen werden sehr selten über 1,2m, die Böcke meist nur 60 bis maximal 80cm, bei Lebenserwartung von bis zu 20 Jahren (!) was sich natürlich auch auf die nötige Terrariengröße und somit den Platzbedarf positiv auswirkt! Ich möchte aber Kornnatter und Königspython auch keineswegs schlechtmachen, sind wundervolle, schöne, facettenreiche, faszinierende Geschöpfe - waren damals ehrlich gesagt auch mein Ziel als ich den Entschluss fasste, die Schlangenhaltung zu beginnen!
Aber die Dionennattern haben halt einige Vorteile denengegenüber... Sie sind i.d.R. tagaktiv, EXTREM tollerant/gutmütig/friedfertig UND aktiv, geradezu amüsant neugierig, ebenso amüsant tollpatschig - da schlechte, dabei aber trotzdem wagemutige Kletterer (sind die schlechtesten Kletternattern die es wohl gibt), aufgrund einer der wohl größten Verbreitungsgebiete unter Nattern überhaupt auch total unanspruchsvoll, unempfindlich, anpassungsfähig und flexibel was Klima und Umgebung betrifft, also auch einfacher zu beobachten, ich breche also hiermit mal eine Lanze für die Dionennatter und kann sie nur jedem Neuling aus tiefstem Herzen, ohne wenn und aber ausnahmslos empfehlen!
Ursprünglich wollte ich ja mir nur eine Schlange zulegen... damals noch in einer Beziehung lebend... Ich informierte mich massiv Monate über Monate, bevor der erste Besuch einer Reptilienmesse anstand (keine große, eine sehr kleine, in St. Peter bei Braunau/Österreich) - wo wir dann auch unseren Züchter gleich persönlich kennenlernten - ich wusste zuvor bereits, dass er dort sein wird (da visierte ich aber noch Königsypython und was ihn betrifft besonders Kornnattern an - mir haben es die Oketee sehr angetan), in Österreich DER Experte was Schlangen, besonders was Nattern betrifft, schult landesweit Amtstierärzte, ist Biologe, weltweit aktiv und mit Jahrzehntelanger Erfahrung sowohl in natürlicher Umgebung, als auch was Zucht, Aufzucht und Haltung in Gefangenschaft betrifft, Dr. Rainer Fesser.
Durch ihn wurde ich dann auf die Dionennatter aufmerksam, die ihn seit Jahrzehnten bereits besonders fasziniert und beschäftigt. Er erzählte mir viel über sie, auch viel das man nirgends nachlesen kann, direkt aus seinen persönlichen Erfahrungen in Freiheit aber auch im Terrarium, auch zeigte er mir einige NZ, die er dabei hatte und von da an war mir klar, DAS ist die Gattung, die ich halten will!
Meine damalige Partnerin war ursprünglich ja eher skeptisch, was mich daran so fasziniert, an Schlangen... aber als sie dort auf der Messe selbst mal eine halten durfte, war es für sie wie eine Offenbarung, sie war nicht nur auch vom "Schlangenfieber" infiziert (dass die Dionennatter zu den kleineren Schlangen gehört trug sicher auch dazu bei), sondern sogar so begeistert, dass sie sich in den Monaten danach auch entschloss, selbst eine zu erwerben, was eben dazu führte, dass nachdem wir die entsprechende Infrastruktur für die neuen Mitbewohner angeschafft, erschaffen und einzugsbereit gestaltet hatten, wir auf der im Herbst erneut stattfindenden Messe dort, 2 der Würmer zu erwerben bei unserem oben erwähnten Züchter des Vertrauens. Wir hatten zwischenzeitlich ihn noch über die Monate mit einer Menge an Fragen per E-Mail gelöchert, worüber er sehr froh war und dann bereits vor Besuch der Messe, virtuell uns unsere Exemplare ausgesucht, entschieden uns der Größe und des geringeren Appetits wegen für Böcke, zwei Böcke, da wir nicht züchten wollten und damit sie sich möglichst gut verstehen auch aus gleichem Schlupf, die er uns dann zur Messe für die Übergabe mitbrachte. Besonders toll, beider Farben, denn Dionennattern sind häufiger in braun zu sehen, Rot ist seltener... wobei was die Herkunft der Roten betrifft, die Meinungen auseinandergehen... in Literatur liest man, die roten seien eher in China anzutreffen, die braunen eher aus Russland, Rainer jedoch sieht das genau andersherum, die roten eher aus Russland... auch seine rot/gelben stammen ausschließlich aus Russland/Wladiwostok, was dies natürlich unterstreicht.
Dies alles geschah 2015 und seit September 2015 wird sich jetzt um die 2 gekümmert
Meine langjährige Beziehung endete zwischenzeitlich, weshalb wir so verblieben, dass ich mich weiterhin um beide kümmere, wir wollten die zwei Brüder nicht auseinanderreissen, außerdem hatte ich eben schon die nötige Infrastruktur... Dennoch war ihre Entscheidung, auch eine zu erwerben nicht unüberlegt, was auch der Umstand zeigt, dass sie auch weiterhin an dessen Wohl interessiert ist und sich finanziell an dessen Haltung beteiligt
So, das umreisst mal grob so meine Geschichte zum Thema Terraristik und was ich mit Schlangen zu tun habe!
Auf eine tolle Gemeinschaft und regen Austausch
MfG LivingFantasies