Auch ein guter Vergleich.
Meine Meinung dazu, da ich in meiner Sammlung auch ne Menge Beach Boys-Lps und Singles habe, kann ich gut und gerne sagen, daß die Beach Boys die einzige wirklich ernstzunehmende Konkurrenz der Beatles aus den USA war.
Beach Boys-Charakteristika:
Beach Boys: Gebrüder, welche durchaus sehr musikalisch und kreativ sind, wurden am Anfang durch deren Vater Murray Wilson auch gefördert, allerdings wurde Brian Wilson, der älteste Bruder auch stark unter Druck gesetzt vom Vater.
Herausstellungsmerkmal der Surfer-Jungens war der präzise Satzgesang, wie man es von alten Vocal-Groups kennt. The Four Freshmen, The Four Aces usw. usw.
Instrumententechnisch waren die Surfer-Jungens wohl nicht sooo perfekt, aber das Problem wurde halt durch zusätzliche Studiomusiker wie: Carol Kaye, Hal Blaine oder Larry Knechtel unterstützt. So konnten sich Brian, Carl, Dennis Wilson, Mike Love (deren Cousin) und Alan Jardine auf die dann später recht anspruchsvollen und komplexen Arrangements der Songs und halt um die ausgefeilten Vocal-Parts kümmern. Anfängliche Sha-la-la-Songs, welche m.E. auch genial waren, entwickelten sich später zu komplexen auch progressiven Songs und Arrangements. Eine musikalische Weiterentwicklung ist deutlich zu hören, wenn man mit den ersten LPs ab 1963 anfängt und sich durch deren Capitol-Aufnahmen bis 1969 mal durchhört. Die 1966er LP PET SOUNDs wird als bestes Album der Beach Boys gewertet.
Mitte der 1960er Jahre erlitt Brian Wilson einen Nervenzusammenbruch und hat entschieden nicht mehr mit auf die Tourneen zu gehen. Er war auch ein bissel übergewichtig und zeitweise total verpeilt und auch diversen Drogen nicht abgeneigt. Heute würde man von einem BURN-OUT-SYNDROM sprechen. Brian Wilson konzentrierte sich fortan NUR noch aufs Komponieren und Arrangieren. Er arrangierte und komponierte wie der Teufel, das sogar ein weiteres 1966er Album, SMILE genannt, garnicht fertig wurde. Erst vor einigen Jahren wurde es regelgerecht veröffentlicht. Als Ersatzmusiker kamen zuerst der Country-Musiker Glenn Campbell (später bekannt mit Whichita Lineman und Rhinstone Cowboy) und dann der ebenfalls aus der Surfmusik-Szene stammende Bruce Johnston zur Band. Bruce Johnston kennen Fans aus den Formationen Bruce and Terry (der Terry war der Doris Day-Sohn und Musikproduzent Terry Melcher) und The Rip Chords.
Meine persönliche Meinung: die Beach Boys haben sich sehr gut weiterentwickelt, schrieben fast alle Songs selbt und arrangierten sich auch selbst. Sie haben definitiv Musikgeschichte geschrieben. Dennis Wilson, der mittlere Bruder und Drummer der Band war ein bisschen der Rebell vom Charakter her und verstarb bereits 1983. Ich glaube Ende der 1990er Jahre verstarb der jüngste Bruder Carl Wilson, welcher als Gitarrist fungierte. Von der alten Besetzung existieren noch Brian Wilson, der älteste Bruder, Alan Jardine und Mike Love. Desweiteren zählen zum Lineup noch Bruce Johnston und David Marks, welcher kurzzeitig Alan Jardine an der Gitarre ersetzte, da Alan noch am Studieren war, als die Band so richtig ins Rollen kam.
Ja, das war mal ne kurze Zusammenfassung über die Jungens aus Kalifornien.
Paul McCartney und Brian Wilson waren sozusagen Konkurrenten über den grossen Teich hinaus und haben sich wohl, eher unbewusst zur damaligen Zeit gegenseitig zu musikalischen Höchstleistungen angestachelt. Brian Wilson veröffentlichte in den letzten Jahren auch ein paar gute Soloalben. That lucky old sun, Reimagines Gershwin usw. Empfehlenswert ist die Dokumentations-DVD Beach Boys-ENDLESS HARMONY, welche ich hier auch als Quelle anführen kann.