Eine ausgesprochen interessante Frage...
... die ganz gewiß zu einer endlosen Diskussion führen könnte - wenn sich die richtigen "Experten" zusammen finden (und sich an die Köppe kriegen wollten)
Also versuche ich mal weitest gehend bei den "Fakten" zu bleiben, soweit sie bekannt sind:
Ringo galt zu der Zeit, als er von den Beatles "rekrutiert" wurde, als einer der besten "Beat-Drummer" seiner Zunft. Und bekanntlich hatte er seinen späteren Band-Brüdern einiges an Erfahrung voraus, da er mit den "Hurricans" schon eine Zeit erfolgreich tourte.
Ein großer Virtuose war er nie - wollte er wohl auch nicht sein. Doch galt er stets als konstanter, zuverlässiger und taktsicherer Drummer - eine Gabe, die sich mancher der hier in der Gruppe mitlesenden, aktiven Musiker sicherlich von seinem Trommler wünscht!
Auf
George trifft vielleicht Ähnliches zu. Auch kein begnadeter Virtuose - aber gewiß jemand, den man unter tausenden Gitarristen heraus hören kann. In späten Jahren spielte er eine recht flotte Slide-Guitar... und auf jeden Fall hat ihm die Fa. Rickenbacker den Durchbruch auf dem europäischen Markt zu verdanken - vor allem, was den Verkauf von elektrischen 12Saitern betrifft!
Paul wird m. E. auch heute noch sehr unterschätzt - als Bassist! Der Autodidakt hat verdammt schnell begriffen, welche Rolle der elektrische Bass in der Rockmusik zu spielen hat... und spätestens, als er den Rickenbacker-Bass besaß, machte er auch gehörig Druck mit dem Teilchen (hört euch mal "Rain" an oder auch "Lucy in the sky wirth diamonds").
Auf seinem Solo-Album "Run devil run" rotzt er zudem so richtig schön auf seinem heißgeliebten Höfner rum.
John, meine lieben Freunde, stellte sein Licht zuweilen arg unter den berüchtigten Scheffel! Sicherlich auch kein großer Gitarren-Virtuose... doch er sorgte durch sein ausgeprägtes Rhythmus-Gefühl für manches Song-Highlight - was sich schon in den Frühwerken der Beatles zeigte. Versucht doch mal, die Rhythmus-Gitarre von "All my loving" durchgehend zu spielen - und auch noch dabei zu singen!
Legendär ist sein Intro zu "I feel fine" (er spielt diese Figur im ganzen Song durch...) - zwar auch kein Fingerbrecher... aber man muß ja auch erst einmal auf diese Idee kommen, gelle?
Seine Piano-Künste vermag ich nicht zu beurteilen - ist aber auch wurscht.
Die Beatles haben so manche ihrer Nachfolger inspiriert, auch und gerade MIT ihren musikalischen Fähigkeiten. Sie haben die damals gebräuchlichen Instrumente zum Teil neu definiert... und das kann ihnen kein noch so schneller "Flitzefinger" mehr nehmen
Burghard