The Beatles - L I V E

Guten Morgen.
Leider war es mir nicht vergönnt in meinem zarten Alter die Beatles LIVE zu erleben.

Dennoch durfte ich zuweilen die Coverband im Estrel Hotel bei STARS IN CONCERT erleben!!!! Und die waren Live echt der Hit!!!

Vielleicht kommen sie ja noch einmal in halber Besetzung zurück...so wie die Rolling Stones oder Ac/DC...wer weiss..
hoffen wir das Beste.

Ein schmaler, bebrillter Jugendlicher schiebt sich mit einer Horde aufgeregter, schwatzender und teils schon hysterischer Teens & Twens (überwiegend) in die Essener Grugahalle.
Dresscode (bei den Jungs) fast einheitlich: Jeans, weißes Hemd, schmale Krawatte, Leder- oder dunkle Strickjacke. Mädels: beliebig (aber brav).

Langer Rede kurzer Sinn: Nach den Rattles, Cliff Bennet und Peter & Gordon standen sie dann endlich auf der Bühne: In dunklen, schmal geschnittenen Anzügen, wohl frisiert - und mit ihren ominösen, neuen Epiphon-Gitarren (ich weiß bis heute nicht, was sie an diesen Klampfen fanden... aber das nur am Rande!)

Knapp 30 Minuten spielten sie (offensichtlich) - zu hören war wenig, denn die schlappe P.A. konnte das vielstimmige Gekreische der Anwesenden nicht übertönen.
Direkt neben meinem rechten Ohr schrie eine pummelige Tusse ca. 15 Minuten lang "Ringoooooooooo! Ringooooooooo" - bis sie urplötzlich zusammen klappte und von den Sannis rausgetragen wurde. Seither spende ich immer großzügig und voller Dankbarkeit, wenn ich irgendwo eine Sammelbüchse mit nem Roten Kreuz sehe

Die restliche Viertelstunde erlebte ich in meiner ganz persönlichen Ekstase - mir reichte schon die Vorstellung, gemeinsam mit meinen Heroes in einem Raum zu sein. Inzwischen hatte eine eher schüchterne George-Anbeterin den Platz der kreischenden Ringo-Verehrerin eingenommen... was mir jetzt aber wurscht war.

Kurz darauf war der Spuk vorbei - die Beatles verließen ohne Zugabe die Bühne, die viel zu grelle Hallenbeleuchtung ging an und es gelang mir, ohne nennenswerte Blessuren die Gruga zu verlassen.

Draußen ein seltsames Bild: Besorgte Eltern, die ihre meist minderjährigen Sprößlinge einsammeln wollten, standen Schulter an Schulter mit grimmig dreinblickenden Cops, die sich immer wieder einzelne Nachwuchs-Randalierer aus der gröhlenden, heraus strömenden Masse fischten.

Irgendwie schaffte ich es zum Essener Hauptbahnhof, um brav heim zu fahren. Ich war ja gerade erst 15... und am nächsten Tag der unumstrittene Held in meiner Klasse.

Das Ticket (Eintrittspreis: 20,00 DM!) habe ich jahrelang wie meinen Augapfel gehütet... irgendwann war es dann doch weg. Noch heute habe ich meine Schwester in Verdacht - aber das ist wieder eine ganz, ganz andere Geschichte!

Burghard

Da ich mit Jahrgang 1964 eindeutige zu jung bin, kann ich nichts wesentliches beitragen. Aber mich würde brennend interessieren, wie man an den Beatles-Smiley kommt.

Gruß

Er von falanghina

Nach fast dreieinhalb Jahren geht die Beatles lose Zeit in Hamburg
zu Ende. Abgesehen von Loki und Helmut sah ich viele bekannte Gesichter in der Fan Gemeinde. Allerdings ergeht es mir, wie tags zuvor schon Burghard, von den Fab Four bekomme ich nicht viel mit.
Denn das gekreische der Teenies übertönt fast alles.
Wie viel schöner waren doch da die Auftritte in den Jahren 1961-62
im Kaiserkeller, Top Ten und dem Star Club. Dort stand und tanzte
ich dierkt vor den Bühnen, nur ein bis zwei Meter entfernt von der
Band, die bis Dezember 1962 ja eigentlich auch noch eine Cover
Band waren. Sie spielten zu der Zeit die Amerikanischen Heros rauf
und runter,mal abgesehen von den Schallplattenaufnahmen mit Tony
Sheridan, mit dem sie auch oft im Top Ten zusammen auf der Bühne standen. Schön waren natürlich auch die Aufenthalte bei Gretel und Alfons und in der Hölle ,die Gaststätten lagen unmittelbar neben dem
Star Club, wo mann beim Bier das eine oder andere Wort mit den
Jungens wechseln konnte ,was auch reichlich von mir wahrgenommen wurde. Ja, wenn ich so zusammen rechne, waren es schon einige(Hundert) Stunden, die ich in ihrer Nähe verbracht habe.
Bis heute zieht sich auch das damals erlebte ,wie ein roter Faden durch mein Leben. Als Stellvertredender Fan Club Leiter des Rattles
Fan Clubs komme ich auf den vielen Events die ich besuche mit
Menschen aus dem damaligen Umfeld zusammen. Unter anderem mit
Astrid Kircherr, Klaus Vormann, Horst Fascher und unlängst bei der
Eröffnung des Beatles Platzes mit Joe Flannery dem ersten "booking manager" der Beatles.

Lutz

Danke Lutz!

Zunächst einmal habe ich eine Verständnisfrage:

Abgesehen von Loki und Helmut sah ich viele bekannte Gesichter in der Fan Gemeinde

Willst Du damit sagen, dass Helmut und Loki auch da waren? Das war zwar noch vor seiner "ganz großen" Zeit, aber 1966 war Helmut ja bereits nicht mehr nur eine Hamburger Größe.

Nun aber zur eigentlichen Frage:
Wenn ich Dich richtig verstehe, hattest Du besonders Anfang der 60er mehrfach Kontakt mit den Beatles. Ich stelle mir das so vor, dass Du während der Bühnenpausen mit ihnen am Biertresen geplaudert hast ... oder liege ich da falsch?
Wie waren die so? Ich meine, das ist ja fast eine private Atmosphäre. Hattest Du damals einen Favoriten, der Dir besonders sympathisch war?

Man sagt ja auch, dass die unsäglich langen Auftritte, die damals von den Beatles verlangt wurden (8 Stunden mit wenigen kurzen Pausen) die Beatles zu einem Top-live-act geformt haben, wovon 1966 sicherlich nicht viel übrig geblieben ist.
Ich hätte diese Zeit gerne miterlebt.

natürlich war er mit seiner Frau da. Der ,der damals bei der Flutkatastrophe so großartige Arbeit geleistet hatte und der auch bei seinem späteren Job gut aussah.
Du liegst völlig richtig damit, das ich mit den Jungens, soweit mein damaliges Englisch und ihr Deutsch es zugelassen hat, geplaudert
habe.
Sie waren damals so wie ,,du und ich", immer locker und immer zu einem Spaß bereit. Paul Mc Cartney und Pete Best waren meine
erklärten Lieblinge. Ringo ,den ich schon aus Kaiserkellerzeiten, er spielte da bei Rorry Storm and his Hurican, kam erst im Dezember
1966 mit in den Star Club,war nicht so mein Ding.
Ich bedauere das ich erst im Januar 1963 meine Arbeit im Star Club
aufgenommen habe,sonst wäre der Kontakt zu ihnen wahrschenlich
noch größer gewesen.Jedenfalls durfte ich dann im Club zur Uraufführung der ersten deutschen Single,, Komm gib mir deine Hand",besagte auf den Plattenteller legen, während Horst Fascher die Ansage dazu machte.
Was die Arbeitszeiten der Beatles angeht war das mit den 8 Stunden
Arbeitszeit nicht die Regel . Es trifft eher nur auf das Indra und
den kaiserkeller zu. Im letzteren Spielten zumindetens am Wochenende auch schon zwei Gruppen. Im Star Club waren so
drei bis vier Stunden die Regel.



Lutz

Wow Burghard, du warst nicht nur der Held in deiner Klasse, jetzt bist du auch meiner Aber ich bin echt überrascht, dass sie nur 30 Minuten gespielt haben...? Welche Songs haben sie denn gespielt?
Hihi, ich bin die Nachfolgerin vom kreischenden Ringo Groupie

... erinnern konnte ich mich nur noch an 3 Songs - aber als geübter Googler habe ich dann mal die komplette Setlist entdeckt:

Die Beatles spielten:
– Rock And Roll Music
– She's A Woman
– If I Needed Someone
– Day Tripper
– Baby's In Black
– I Feel Fine
– Yesterday
– I Wanna Be Your Man
– Nowhere Man
– Paperback Writer
– I'm Down

... und dem Vernehmen nach haben sie die Reihenfolge während der gesamten Tornee nicht verändert.

It´s not a trick - it´s a

Burghard

Wir haben diesen Thread wieder aufgemacht.
Es sind ja viele neue Freunde der Beatles dazu gekommen und vielleicht hat ja der eine oder andere wirklich das Glück gehabt die Beatles noch "Live" zu sehen.