Puuhhh, brenzliches Thema.
Ich muss dazu sagen, das ich das Roger Waters-Konzert in der Kölnarena letztens mit meinem Kumpel, einem altgedienten Pink Floyd-Verehrer seit 1968 besucht hatte. Ich hatte auch da bereits den Medienrummel in der Zeitung und in den Online Nachrichten bemerkt.
Also zum Konzertverlauf muss ich sagen, das er sich nicht gegen Israel oder die Israelis an sich negativ geäussert hat, ABER, er prangert halt mit seiner Haltung eben Regimes und Regierungsformen an, wo halt Missbrauch und Unterdrückung an der Tagesordnung stehen und wo die Zivilbevölkerung schlecht bei weg kommt.
Im Konzert waren z.B. das Animals-Thema Pigs Bestandteil und es gab eine Bühnenszene wo Bandmitglieder und Bühnenakteuere am Konferenztisch saßen und alle Schweinemasken trugen. Waters hielt dann das Schild "Politicians are Pigs" und "Trump ist ein Schwein" (Sogar auf deutsch) in die Menge. Ich persönlich glaube aber NICHT, das Roger Waters, von der legendären Band Pink Floyd ein RASSIST ist. Ein weiterer Bestandteil der Show war ein riesiges aufgeblasenes Schwein mit den Aufschriften "Stay Human", "Bleibt menschlich" in verschiedenen Sprachen. Das war eben die Art und Weise eines Künstlers auf politische Missstände hinzuweisen.
Damals war Bruce Springsteen z.B. total angepisst, als Ronald Reagan ihn in einer Rede erwähnt hatte.
Homosexuellen-Verbände boykottierten in Kanada sogar den Dire Straits-Song Money For Nothing, Jahre später als die Ursprungsveröffentlichung von 1985, da Knopfler damals folgende Textpassage sang: "See that little faggot with the earring and the makeup". Das bezieht sich allerdings auf eine ironische und satirische Sichtweise eines hartarbeitenden Menschen gegenüber des angeblich so leichten Easy way of life im Showbusiness. Das war eigentlich nur als Satire gedacht. Knopfler belauschte damals zwei Mitarbeiter in einem Elektrogroßmarkt, wo dutzende Fernsehgeräte übereinandergestapelt den Musikkanal MTV zeigten. Die beiden Malocher schleppten die ganzen Elektrogeräte hin und her im Laden und beklagten sich aus ihrer Sicht über die ganze Rockstar-Maschinerie.
Knopfler selbst ist ein Abkömmling eines aus Ungarn geflüchteten jüdischen Architekten . Deshalb kann ich mir nie und nimmer vorstellen, das sogar Mark Knopfler, mein musikalisches Idol seit über 30 Jahren, RASSISTISCH oder DISKRIMINIEREND veranlagt ist. Never ever.
Vielfach lassen sich aber Künstler in politischer Hinsicht "vor den Karren spannen", andere aber auch nicht, und das ist für mich die positive Haltung.