Hallo Ihr, interessantes Thema - sehe ich in vielen Fällen ganz genauso. Wobei es m. E. eine Tendenz in der Solo Zeit gibt in der man vielleicht feststellen kann, dass die einzelnen Mitglieder unmittelbar nach der Trennung, noch eine Weile, die mahnenden Stimmen und Verbesserungen, der Anderen zu hören schienen (so finde ich LP "McCartney" und die frühen Lennon Sachen besonders gut). Je weiter die Beatles Zeit rückte, desto mehr wurde die "Hilflosigkeit" offenbar. Ich finde diese Entwicklung aber ganz normal und auch gut. Denn es zeigt, dass die Beatles als Gruppe so einzigartig waren - aber auch die Mitglieder nicht auf der Stelle verharrten. Alle waren auch mit ihrem Leben und dem Versuch eine Ordnung hinein zu bekommen beschäftigt. Man stelle sich nur vor, ein Einzelner hätte danach die Beatles noch getoppt ... Ich glaube es ist auch sehr sehr schwer, über Jahrzehnte, dieses Niveau zu halten. Es sind die Beatles ja auch Menschen ( ... oder .. ??
) und auch diese Personen leben auf dem Planeten. Junge Leute kommen, schnappen Dinge auf, bringen neue Dinge, setzen neue Trends, die Presse und Industrie setzt neue Kriterien usw.. Das es dann also zu kreativen Leerphasen kommt, ist m. E. normal. Ich glaube Paul - und um Ihn kanns bei dem Thema in den 90er Jahren nur gehen, hat besonders viele - Ringo nannte es mal - "Speichellecker" um sich herum. Zudem scheint er mir künstlerisch äusserst dominant. Und über Dominanz und Selbstgewissheit kam selten Kunst zustande. Meist sind es ja die Tiefschläge die einen voranbringen. So war Pauls "Flaming Pie" für mich die stärkste Platte seit 20 Jahren. Auch wenn mir der Tod seiner tollen Frau Linda auch einen Schock versetzt hat - Ihn aber hörbar zu einer starken Platte inspiriert haben könnte.
Will mich bei der Gelegentheit gleichmal Richtung Norden abmelden. Ab Morgen Abend bin ich in Schleswig-Holstein zum urlauben. Bitte gutes Wetter an die Westküste schicken!!!
LG
Gerald:-)