Wie definiert ihr Liebe?

Ich definiere Liebe so:
Zunächst ist da ein Gefühl von Schmetterlingen im Bauch, man will den anderen sehen, berühren... sprechen...
Ist die erste Verliebtheit verflogen und der Alltag wird gemeinsam gemeistert und das Gefühl von: Ich will dir gut tun, ich will mit dir sprechen und besprechen, mich interessiert was du denkst und tust....
dann gibt es eine gute Chance, dass dies Liebe ist...

Ich definiere also Liebe als Interesse am anderen,
ich will, dass es ihm/ihr gut geht

miteinander reden (wollen)
miteinander Zeit verbringen (wollen)
Berührungen, Aufmerksamkeiten,
und wenn du das was du im Herzen fühlst nicht mehr artikulieren kannst...
eine Verbundenheit fühlen die mit niemandem sonst möglich ist...
Wertschätzung und Respekt
Und die Vorstellung - ohne den anderen will ich nicht mehr sein...

Aber all dies sind nur egoistische Wünsche für unser Ego
wahre Liebe liebt einfach ohne zu fordern ohne zu wollen...
ich versuche einfach anzunehmen was ist...
die Gegenwart genießen, das JETZT im Zusammensein aufzusaugen mit allen Fasern des Körpers und des Geistes

Aber ich bin auch nur ein Mensch und lerne...

Für mich gibt es zwei Bedeutungen für das Wort Liebe. Wie es zwei Bedeutungen für das Wort Tag gibt.

Die umfassendere ist: Liebe ist die eine Hälfte von dem, aus dem alles entstanden ist. Liebe ist um alles herum und alles ist von Liebe durchwirkt.

Die deutlich enger gefasste Bedeutung ist: ein Gemisch aus Verbndenheit und vielen verschiedenen Emotionen, die sich teilweise berauschend und glücklichmachend anfühlen und die ich Liebe nenne.

Und wenn ich ehrlich bin gibt es noch eine dritte Bedeutung, die Steigerung von ich mag. Ich mag, ich bin verrück nach, ich liebe. Ein daher gesagtes "ich liebe ...", ohne wirkliche Verbindung, ohne Bewusstheit.

In einem Buch habe ich mal von einem Projekt gelesen, ein Jahr lang nicht "ich liebe ..." zu sagen. Um sich wirklich die Emotionen genau an zu schauen. Ist es Begehren, ein Bedürfnis, Lust ...? Ab und zu hinterfrage ich den Gedanken "ich liebe ..." daraufhin.

Für mich ist Liebe jemanden an seiner Seite zu wissen, der mich triggert ("rote Knöpfe" drückt) und bereit ist die angerührten Gefühle (egal ob angenehm oder unangenehm) anzuschauen und mich als Wesen zu sehen ohne zu urteilen, und dann gemeinsam wachsen zu wollen an dieser Erfahrung. Ich habe erlebt, dass das sehr schmerzhaft sein kann, aber danach fühle ich mich einfach diesem Mensch so nah und tief verbunden. Dazu gehört auch für sich und seine Gefühle die volle Verantwortung zu übernehmen und nicht der/die anderen, sonst kann es zu "Verwicklungen" führen und ich möchte ja mich "entwickeln" und wünsche mir auch das mein Gegenüber die Chance hat zu gedeihen und zu wachsen an den geteilten Erlebnissen.

Liebe fängt auch meiner Meinung nach mit Selbstliebe bzw Abnahme von sich selbst an und allem was dazu gehört. Das fällt mir persönlich durch Verletzungen, die ich selbst erfahren habe oft nicht leicht, aber es ist ein langer Weg mit vielen "Prozessen" hin zum inneren und äußeren Frieden.

Ich hoffe das war nicht zu wirr und nachvollziehbar beschrieben