Im Moment sehe ich es so, dass ein Gefühl eine Energie ist, die sich durch Körper bewegt. Es gibt das schöne Wortspiel E-motion (Energie in Bewegung).
Als Babys und Kleinkinder reagiert unser Körper unmittelbar auf diese Energie und unsere Umwelt definiert sie für uns. Und zusätzlich werden Bewertungen mit übermittelt.
Wir lernen auch, welche Emotionen welche Reaktionen bei unseren Bezugspersonen auslösen. Da unser Überleben von den Bezugspersonen abhängt, ist es sinnvoll, Emotionen auf die die Bezugsperson z. B. mit Distanz reagiert, so weit zu unterdrücken, dass der Körper sie nicht mehr unmittelbar spiegelt. "Technisch" wird das, soweit ich es verstehe, durch Muskelanspannung gemacht, die die Energie an ihrem ursprünglichen Fluss hindert. Das Gefühl drückt sich nicht mehr nach außen aus.
Ich sehe es wie
@*******raum selektiv nur ein Gefühl unterdrücken geht nicht. Denn würde ich für ein anderes Gefühl in die Entspannung gehen, würde auch das unterdrückte Gefühl freigesetzt.
Bei mir war es so, dass ich eine bestimmte Art von Wut nicht spüren konnte. Es hat eine ganze Weile gedauert bis mir klar wurde, wenn ich gar nichts fühle, dann bin ich wütend.
Andere Gefühle habe ich für mich gar nicht definiert. Ich habe keine Verknüpfung von Empfindung und Wort und daher einen blinden Fleck. Wenn ich in mich rein horche, dann finde ich eine Empfindung, aber ich kann nicht sagen, wie dieses Gefühl heißt. Ich habe angefangen diese Definitionen für mich jetzt fest zu legen, das ist eine ganz spannende Erfahrung.
Andere Gefühle definiere ich für mich um. Was ich früher Angst nannte, nenne ich heute z. B. meist Unsicherheit. Dann kann ich mich fragen, was brauche ich um mich sicherer zu fühlen? Oft reicht es auch schon zu sagen, ich fühle mich gerade unsicher, ist es OK wenn ich so mache? Und das Feedback hilft mir dann aus der Unsicherheit heraus.