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Unterdrückte Gefühle

****ba Frau
3.832 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Unterdrückte Gefühle
Hallo Ihr Lieben,

wie kommt es Eurer Meinung nach dazu, dass Gefühle unterdrückt werden? Wie unterdrückt man ein Gefühl? Und welche Auswirkungen hat das?
Und wie können solche unterdrücken Gefühle befreit werden?
*******raum Frau
905 Beiträge
Ein schweres Thema, wie ich finde.

Wie unterdrückt man ein Gefühl?
Ich habe es gelernt als Überlebensstrategie in sehr jungen Jahren. Die Resonanz auf meine gezeigten, gelebten und ausgedrückten Gefühle war schlicht vernichtend. Mein Weg war wegdrücken, ignorieren und weiter leben.

Welche Auswirkungen hat ein unterdrücktes Gefühl?
Ich wurde wie ein Automat, Hauptsache funktionieren im Alltag. Egal was, Augen zu und durch. Wie auf so einer Null-Linie, ohne Auslenkung nach oben oder unten.
Ich habe nicht nur ein Gefühl wegdrückt, sondern gerne auch den Gegenpol gleich mit.

Wie kann man unterdrückte Gefühle befreien?
Zuerst musste ich mich dafür öffnen, dass ich überhaupt etwas weggeblendet habe. Dann langsam von innen und aus mir selbst heraus den Weg frei machen und rein spüren. Oft kommt auch ein alter (unbewußter) Auslöser mit hoch, der Punkt an dem die beste aller Entscheidungen war, das nicht fühlen zu wollen. Das sind kurz sehr intensive und kraftraubende Augenblicke und Momente der inneren Heilung. Nicht immer leicht und einfach, jedoch mit großer Wirkung und Zugewinn.
****ell Mann
168 Beiträge
Also ich tue mich schwer mit der Umschreibung Gefühle unterdrücken.

Ich kann meinen Harndrang kontrollieren bzw. unterdrücken. Ich kann Hunger unterdrücken usw. Zumindest jeweils eine Zeit lang.

Typische Gefühle z.B. Trauer, Wut, Freude nehme ich ja erst mal wahr oder habt ihr die wirklich komplett ausblenden können?

Unterdrücken kann man m.E. aber immer die Folgen also auch typische Emotionen z.B. lachen oder weinen, also die Körpersprache, die andere auf meine Gefühlslage hinweist.

By the way, gibt es eigentlich eine festgelegte Palette von Gefühlen oder ist es öhnlich wie mit dem Farbsehen, dass die Reize im frühkindlichen Alter zwar wahrgenommen und erlernt werden aber durchaus auch unterschiedlich in der Abgrenzung bzw. Intensität der Wahrnehmung sein können.

Und dann gibt es noch das Phänomen der Farbsehschwächen. Sowas kann es ja auch im Zusammenhang mit Gefühlen geben. Manche sind ja sehr feinfühlig andere total unsensibel. Und Frauen sagt man ja sowieso nach, dass sie viel besser Gefühle bei sich selbst und anderen wahrnehmen.
****ba Frau
3.832 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Im Moment sehe ich es so, dass ein Gefühl eine Energie ist, die sich durch Körper bewegt. Es gibt das schöne Wortspiel E-motion (Energie in Bewegung).

Als Babys und Kleinkinder reagiert unser Körper unmittelbar auf diese Energie und unsere Umwelt definiert sie für uns. Und zusätzlich werden Bewertungen mit übermittelt.
Wir lernen auch, welche Emotionen welche Reaktionen bei unseren Bezugspersonen auslösen. Da unser Überleben von den Bezugspersonen abhängt, ist es sinnvoll, Emotionen auf die die Bezugsperson z. B. mit Distanz reagiert, so weit zu unterdrücken, dass der Körper sie nicht mehr unmittelbar spiegelt. "Technisch" wird das, soweit ich es verstehe, durch Muskelanspannung gemacht, die die Energie an ihrem ursprünglichen Fluss hindert. Das Gefühl drückt sich nicht mehr nach außen aus.

Ich sehe es wie @*******raum selektiv nur ein Gefühl unterdrücken geht nicht. Denn würde ich für ein anderes Gefühl in die Entspannung gehen, würde auch das unterdrückte Gefühl freigesetzt.

Bei mir war es so, dass ich eine bestimmte Art von Wut nicht spüren konnte. Es hat eine ganze Weile gedauert bis mir klar wurde, wenn ich gar nichts fühle, dann bin ich wütend.
Andere Gefühle habe ich für mich gar nicht definiert. Ich habe keine Verknüpfung von Empfindung und Wort und daher einen blinden Fleck. Wenn ich in mich rein horche, dann finde ich eine Empfindung, aber ich kann nicht sagen, wie dieses Gefühl heißt. Ich habe angefangen diese Definitionen für mich jetzt fest zu legen, das ist eine ganz spannende Erfahrung.

Andere Gefühle definiere ich für mich um. Was ich früher Angst nannte, nenne ich heute z. B. meist Unsicherheit. Dann kann ich mich fragen, was brauche ich um mich sicherer zu fühlen? Oft reicht es auch schon zu sagen, ich fühle mich gerade unsicher, ist es OK wenn ich so mache? Und das Feedback hilft mir dann aus der Unsicherheit heraus.
****ba Frau
3.832 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ****ba:
Und wie können solche unterdrücken Gefühle befreit werden?
Eine Methode die ich nutze ist EFT (Emotional Freedom Techniques https://de.wikipedia.org/wiki/Emotional_Freedom_Techniques)

Zitat von ****ell:
Und dann gibt es noch das Phänomen der Farbsehschwächen. Sowas kann es ja auch im Zusammenhang mit Gefühlen geben. Manche sind ja sehr feinfühlig andere total unsensibel.
Ich glaube fast, das sind zwei Seiten der selben Medaille. Zwei unterschiedliche "Strategien" die aus innerem "Chaos" entstehen. Feinfühligkeit ist eher die Konsequenz dann den Kontakt zum eigenen Körper zu reduzieren, Abstumpfung kann ich nicht gut nachfühlen, scheint mir aber ein extremer Rückzug auf die Festigkeit des eigenen Körpers zu sein. Ich nehme unsensibele Menschen jedenfalls nicht als entspannt und ausgeglichen wahr, sondern ganz gegenteilig.

Zitat von ****ell:
Und Frauen sagt man ja sowieso nach, dass sie viel besser Gefühle bei sich selbst und anderen wahrnehmen.
Diese Einstellung könnte schon Sexismus sein, so fühlt es sich für mich an. Ich denke, Männer haben es hier deutlich schwerer anerkannt zu werden als Frauen. Und das hat nichts mit ihrer Wahrnehmungsfähigkeit sondern mit unseren gesellschaftlichen Rollenbildern zu tun.
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