Ausrüstung für die Wies´n
Für d´Weiber
Taschentücher (benötigt zu: Bisln, wenn kein Klopapier da ist, Tisch/Bank abwischen, damit’s Dirndl nicht schon vor der ersten Maß aussieht wie nach 12 Maß, Herpes-Keime und Lippenstifte der Vorgänger vom Glasrand rubbeln, Schatzis Nasenbluten nach der unfreiwilligen Kollision mit der Toilettentür stillen, Hände nach dem Hendl-Verzehr säubern etc.)
• Wimpertusche, Puder, Rouge und Lippenstift (am Besten alles im handlichen Kleinformat – zum „Nachrüsten“ nach wilden Tanzeinlagen oder falls es nach der Wiesn noch weitergeht in einen Club)
• Handy (sonst find’t si ja koa Sau wieda… Und außerdem san die Wiesn-Absturz-Buitl – z.B. da Sepp, wia’ra grad oane fangt, oder da Schorsch beim Schbeim hintam Zäid – hoid imma no d’Scheenstn…)
• Geld (a wemma ned vui brauchn – solang d’Männer need so spurn, wia mia uns des denga, miass’n mia uns unsre erste Maß meist doch selber kaffa…)
• Ausweis (is sonst immer so bleed, wemma an eigenen Namen ums Vareckn nimma woaß…und wemma auf da Wiesn hinterm Zäid g’fund’n werd‘, ist a besser, die wissen glei, mit wem’s es zum doa ham…)
• Fahrkarten (der Spaß kostet 40 Euro – geteilt durch 8,30 Euro…ihr wisst, was ich meine…)
• Kaugummi (der Biergeschmack nachert is immer irgendwie greißlig…und wer woaß wofür so a frischer Mundgeruch noch alles guad sei ko…)
• Pfefferspray (ab 20 Uhr san de olle nimma ganz zurechnungsfähig – wer guad ausg‘rüstet is, brauch si nix gfoin lassn…)
Für d’Mannaleid:
• Handy (möglichst mit eingängigem und ausgefallenem Klingelton. So findet einen der Spezl selbst im Dunklen und unter der Bank liegend – natürlich nur zum Ausruhen – , wenn das Handy bei Anruf z.B. den Schlumpf-Song spielt…)
• Geld (benötigt zu: Bier kaffa, Ess’n kaffa, wieder a Bier kaffa, s’Madl neba mir eilod’n, ihre Freundinnen a no, Bier für mi kaffa, Rose kaffa, Schnitzelsemmel kaffa, Brezn kaffa, Bier kaffa, Tischrunde zahlen, bescheuerten Hut kaffa, Bier kaffa, 8 Herzl für alle umstehenden Damen kaffa, Strafe beim MVV wegen fehlender Karte zahlen, Taxi vom Bahnhof nach Hause zahlen…)
Merke: fehlender Charme, fehlende Freunde können mit etwas Glück und Geschick (Ansprüche aber dann gaaaaaaanz weit runterschrauben) erkauft werden. Und mit einem Bier kann man sich auf der Wiesn so ziemlich jeden zumindest minutenweise zum Freund machen…
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Bisher bestausgerüsteter Wiesn-Tourist, der mir begegnet ist, war Matt aus Kanada. Der hatte, in weiser Voraussicht, einen riesigen Wanderrucksack dabei. Zuerst dachte ich, Matt wäre noch gar nicht im Hotel gewesen und direkt zur Wiesn gefahren. Aber: Matt, schon aus den Vorjahren Wiesn-erprobt, hatte sein Gepäck im Hotel ausgeladen und statt dessen die Hotelbettdecke mitgenommen – da er sich sicher war, dass er es am Abend mit viel Glück vielleicht noch auf die Wiese hinter den Zelten schaffen würde. Aber ganz bestimmt nicht mehr bis ins Hotel.